tests/12-04-30_ayre
 

Ayre CX-7eMP

30.04.2012 // DIrk Sommer
Was das Internet so alles aus einem machen kann! Noch vor drei Jahren war ich mittendrin in der Kernzielgruppe des Ayre CX-7eMP – auch wenn es ihn damals in der aktuellen Version noch gar nicht gab. Die Aussage „wer braucht schon Computer-Hifi, solange High-End-Schmieden wie Ayre feine Player bauen‟ hätte ich bedenkenlos unterschrieben. Doch wie sieht das heute aus?
teaser


Das Licht im Studio täuscht ein wenig. Nicht nur die 12 Millimeter starke Frontplatte, sondern auch der Deckel und die Seiten des Ayre erstrahlen in elegantem Silber
Das Licht im Studio täuscht ein wenig. Nicht nur die 12 Millimeter starke Frontplatte, sondern auch der Deckel und die Seiten des Ayre erstrahlen in elegantem Silber

Gerne gebe ich zu, dass es in nicht allzu ferner Vergangenheit eine Zeit gab, in der ich mich in der Freizeit nicht auch noch mit Computern beschäftigen mochte. Dann kamen iPod, iTunes und Co, und die rigorose Ablehnung von Rechnern für die Musikwiedergabe bekam erste Risse. Der Entschluss, für ein Magazin im Netz zu schreiben und es schließlich selbst zu betreiben, veränderte dann insgesamt die Einstellung zu Computern: Die neuen Möglichkeiten, die Hifistatement bot – wie Downloads oder etwa unsere Klangbibliothek –, und die Beschäftigung mit Mastering-Programmen zur Bearbeitung von digitalen Aufnahmen ließen mich das Potential von Hifi und High End aus dem Computer entdecken. Die Aneignung des Themas im allgemeinen und von Programmen wie Amarra oder soundBlade im besonderen nahm aber soviel Zeit und Energie in Anspruch, dass ich sogar die schreiberische Auseinandersetzung mit meinem Lieblingsthema „analog‟ darüber vernachlässigte. Das wird sich demnächst wieder ändern – versprochen.

Die Schublade sitzt sehr unauffällig unter dem auch aus der Ferne gut ablesbaren Display
Die Schublade sitzt sehr unauffällig unter dem auch aus der Ferne gut ablesbaren Display

Um noch einmal auf Computer-Hifi zurückzukommen: Den iMac mit all seinen Möglichkeiten möchte ich im Arbeitszimmer – und das ist in meinem Fall ja gleichzeitig der Hörraum – so schnell nicht missen. Im Wohnzimmer, wo meine Gattin die Hifi-Hoheit hat, ich aber doch hin und wieder mal die ein oder andere besonders spannende Komponente in die Kette integrieren darf – momentan spielen sich hier gerade Acapellas Violon ein – und wir rein zum Vergnügen Musik hören, wurde außer einem iPod-Dock mit Digitalausgang bisher nichts gesehen, was auch nur entfernt mit Computer-Hifi zu tun hat. Und das wird wohl auch noch eine ganze Weile so bleiben. Um es kurz zu machen: Ich kann jeden verstehen, der seine Wohnumgebung nicht mit einem Arbeitsgerät verschandeln möchte, auch wenn der ein oder andere Apple hier ein eher kleines Übel darstellt.

Technisch bietet der CX-7eMP alles, was man von Ayre erwarten darf: Im Netzteil finden sich gleich zwei E-I-Kern-Transformatoren des amerikanischen Herstellers Mercury Magnetics mit extrem fein lamelliertem, hochwertigen Kernmaterial mit einer Schichtdicke von nur 0,36 Millimetern, was sich in einer hohen Verlust- und Streuarmut niederschlagen und für einen hohen Wirkungsgrad sorgen soll. Einer der Trafos ist für die Versorgung von Laufwerk, Steuerung und Display zuständig, der andere für die Digital/Analog-Wandlung und die symmetrischen Ausgangsstufen. Dabei sind die Trafos eigens für die hierzulande, in der Schweiz und in Österreich übliche Netzspannung von 230 Volt ausgelegt. Für die kapazitive Filterung wählte Ayre-Chef Charles Hanson Elkos von Cornel Dublier, die in der 105º-Longlife-Qualität eine vierfach höhere Lebensdauer aufweisen als konventionelle Kondensatoren. Statt über die üblichen magnetischen Stahlpins werden die Dublier-Elkos über vielfach besser leitfähige Reinkupfer-Anschlusstermninals kontaktiert. Insgesamt zehn Spannungsstabilisierungen – an klanglich sensiblen Stellen sind dies diskret aufgebaute, gegenkopplungsfreie Regelungen – sorgen dafür, dass die unterschiedlichen Verbraucher sich nicht gegenseitig beeinflussen. In den Audioschaltungen finden sich noch zusätzliche Feinsiebungen mit WIMA-Polypropylen-Kondensatoren und spezielle für Ayre gefertigte, kyrogen behandelte Styroflex-Zinnfolien-Kondensatoren.


  • EternalArts DP MkII

    Der neue EternalArts DP MkII ist ein CD-Player und Digital-Audio-Wandler mit Röhrentechnik. Die Bezeichnung ist etwas irreführend, denn das MkII bedeutet in diesem Falle nicht, dass es sich um eine überarbeitete Version handelt. Vielmehr ist er technisch und klanglich seinem deutlich teureren Bruder sehr ähnlich. EternalArts geht mit dem DP MkII erstmals einen anderen Weg: Der neue CD-Spieler mit extern zugänglichem integriertem Digital-Analog-Wandler wird ausschließlich direkt ab Werk verkauft. Nur so lässt sich laut Dr.…
    18.11.2019
  • Accustic Arts Power I MK 4 und Player I

    Nach langer Testabstinenz, ausgelöst durch berufliche Veränderung und Umzug, hatte ich das Vergnügen, in den letzten Wochen die Kombination aus dem Vollverstärker Power I MK 4 und dem CD-Spieler Player I von Accustic Arts zu testen. Sie haben richtig gelesen, auch wenn ich damit vorgreife: Es war ein Vergnügen! Aber jetzt erst einmal zu den technischen Details. Bei beiden Geräten fällt gleich nach dem Auspacken auf, dass sie zum einen ordentliches Gewicht aufweisen und zum…
    19.01.2018
  • Cayin CS-88A und CS-100CD

    Kein HiFi-Fan mit hoher Röhren-Affinität kommt mittlerweile mehr am chinesischen Hersteller Cayin vorbei, dessen Geräte im Laufe der Jahre qualitativ immer hochwertiger geworden sind. Jetzt wartet Cayin in der Oberklasse mit einer neuen Kombination aus Vollverstärker und CD-Spieler mit Röhren-Ausgangsstufe auf – mein Interesse ist geweckt! Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie wären Chef eines HiFi-Magazins. Und als solcher wüssten Sie einen neuen Redakteur in Ihren Reihen, dem Sie womöglich nicht die breite Palette…
    05.09.2017
  • Ayre AX-5

    Überraschungen gibt es noch in der HiFi-Welt. Ayres neuer Vollverstärker AX-5 ist eine. Mit diesem Vollverstärker habe ich Ungewöhnliches erlebt. Mit Namen verknüpfen sich Erfahrungen und Erwartungen. Ayre – bitte das Kunstwort wie air = Luft aussprechen – gilt als Hersteller hochwertiger und sehr musikalischer HiFi-Komponenten mit immer wieder unüblich attraktivem Preis-Gegenwert-Verhältnis. Reichlich Testberichte aus aller Welt, auch bei Hifistatement, belegen dies über Jahre. Natürlich sind die Ayres nicht billig zu haben: Kein Wunder bei…
    03.10.2013
  • Audio Exklusiv P 8

    Die Audio Exklusiv Elektrostaten P 3.1 und P 6.1 gefielen mir im Test ausnehmend gut. Nun steht der P 8 CD-Spieler mit USB-Hochbit-Wandler in meinem Musikzimmer. Ich bin gespannt. Wen interessieren heute noch hochpreisige CD-Spieler? Dieser hier kostet immerhin stattliche 5500 Euro. Für ähnliches Geld oder sogar weit weniger gibt´s erstklassige D/A-Wandler. Und Computer-HiFi ist nach Meinung Vieler zudem komfortabler und klanglich überlegen. Andererseits gibt es viele, und dazu zähle auch ich, die die CD…
    29.09.2014
  • Der CD-Transport, auch CD-Drive genannt

    Unser Röhrenspezialist Jürgen Saile zieht die Musikwiedergabe per CD-Player oder Laufwerk/Wandler-Kombination schnödem Computer-Hifi weiterhin vor. Und für diese Haltung fand er in Wojtek Pacula einen Bruder im Geiste. Dessen Ansichten wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, auch wenn der polnische Kollege seine Meinung schon vor ein paar Monaten formulierte Nach der Encyclopedia Britannica ist die kritische Masse die geringste Menge eines bestimmten spaltbaren Materials, das notwendig ist, um unter festgelegten Bedingungen eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion…
    22.08.2014

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.