tests/17-01-27_cantano
 

Cantano

27.01.2017 // Wolfgang Kemper

Der Lagerblock des überarbeiteten Arms wurde massiver gestaltet
Der Lagerblock des überarbeiteten Arms wurde massiver gestaltet

Da gewiss nicht jeder Besitzer dieses ästhetisch gelungenen Plattenspielers eine perfekte Grundlage zur Verfügung hat, gehören drei SSC-Gerätefüße zum Lieferumfang, in die die eigentlichen, konischen Stellfüße der Basis aufgesetzt werden. Laut Oliver von Zedlitz führen die SSC zu einer klaren Klangverbesserung, sollte man nicht bereits im Besitz einer exzellenten Basis sein. Für diesen Fall benötigt man die SSC-Pucks nicht. Daraus resultiert logischerweise eine unterschiedliche Höhe für den externen Motor-Zylinder. Der Antrieb mit dem Sinus-Motor kommt nach wie vor aus dem Hause Klein-Technik in Offenburg, ebenso wie die dazugehörige Steuerungseinheit. Da hat sich nichts geändert. Um den Motor-Zylinder auf die richtige Höhe für den gewünschten Lauf des neuen Vierkant-Gummi-Riemens zu bekommen, liegt zur Kompensation der Höhendifferenz durch die SSC-Pucks eine genau gleich hohe Edelstahl-Basis für den Motor-Turm bei. Sie wird einfach darunter gelegt.

Zum Test steht der Cantano bei mir auf einer sehr gut geeigneten d.C.d.-Basis von Audio Exklusiv. Dennoch habe ich dem Wunsch von Oliver von Zedlitz nicht widersprochen, die SSC-Pucks einzusetzen, sondern viel mehr seinen Erklärungen zum Gerät gelauscht. Der Mann ist ein Enthusiast, der weiß, was er tut. Wie selbstverständlich erklärte und begründete er alle Details, die den Cantano besonders machen. So hält er denn auch den neuen Riemenantrieb aus Vierkant-Gummi gegenüber dem früheren Garn-Faden für musikalisch stimmig und in der Handhabung unproblematischer. Der rutscht halt beim Hochlaufen nicht durch, sondern bringt die Kraft vom Motor-Pulley zügiger auf den Teller. Dabei soll der Motor-Turm so nah wie möglich an der holzgerahmten Schieferbasis stehen. Die drei Edelstahl-Füße der Basis sind in der Höhe regulierbar. Arretiert werden sie dann in der gewünschten Position, indem man sie per Inbus feststellt. Um das Gewinde nicht zu beschädigen, wird ein kleines, passgenaues Messingteil mittels des Inbus ins Gewinde gepresst. Auch auf solche Details wird Wert gelegt.

In der neuen Version des Arms gibt es mehr Platz für das System und die Anschluss-Pins
In der neuen Version des Arms gibt es mehr Platz für das System und die Anschluss-Pins

Eine wichtige Veränderung ist die Optimierung des Tellerlagers, das im Grundkonzept aber unverändert bleibt. Die Innovationen führen jedoch laut Herrn von Zedlitz zu einer deutlich verbesserten Tieftonwiedergabe, konkret zu einem durchgezeichneten, exakt und tief hinab reichenden Bass. Die Tellerachse aus Vollhart-Metall läuft jetzt in der Lagerbuchse aus hochlegierter Bronze auf der Saphir-Kugel mit einem verbesserten Schmier-System. Es wird nicht die oft gebräuchliche Spiral-Öl-Leitung verwendet. Im neuen Lager sorgen fünf senkrechte Öl-Kanäle für einen gleichmäßigen Film. Zusätzlich ist im Präzisions-Lager horizontal ein O-Ring aus Aluminium eingelassen, der einen gewollten, definierten, winzigen Reibungswiderstand für den Motor generiert. Im Hause Cantano vertritt man die durch etliche ausgiebige Hörtests begründete Ansicht, dass eine zusätzliche magnetische Unterstützung nichts bringt. Weder klanglich, noch was die Lebensdauer des Lagers, besonders der Saphir-Kugel, anbelangt, erzielt man irgendeinen Vorteil. Somit ist der Cantano serienmäßig mit einem reinen Saphirlager ausgestattet. Für Ungläubige bietet Oliver von Zedlitz aber gegen einen Aufpreis von etwa 400 Euro die zusätzliche magnetische Unterstützung an.


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