Twenty-second Statement From Birdland: Biondini, Godard, Nigli

10.11.2012 // Dirk Sommer

Nicht nur um gegen Schlagzeug und Tuba bestehen zu können, war die Entscheidung Luciano Biondinis, verstärkt zu spielen, richtig: Nur so konnte er die gesamte Dynamikspanne seines Instrumentes zur Geltung bringen
Nicht nur um gegen Schlagzeug und Tuba bestehen zu können, war die Entscheidung Luciano Biondinis, verstärkt zu spielen, richtig: Nur so konnte er die gesamte Dynamikspanne seines Instrumentes zur Geltung bringen

Beim Soundcheck war ich schon ein wenig enttäuscht, als Luciano Biondini sein Akkordeon mit gleich drei Mikrofonen bestückte und sie mit der Club-eigenen Verstärkeranlage verband. Damit stand fest, dass ich mich allein auf die Jecklin-Scheibe mit den beiden Kugelmikros beschränken würde, die den Sound im Club so unverfälscht wie möglich einfangen und mit ein wenig Glück eine gute Portion Direktschall vom Akkordeon abbekommen würden, so dass die Ortung des keinesfalls statisch an einem Platz verharrenden Musikers und seines Instrumentes trotz der zusätzlichen Wiedergabe über die beiden Bose-Boxen links und rechts der Bühne einigermaßen klappen könnte. Während des Konzertes wich dann langsam die Skepsis: Nur dank der Verstärkung setzen sich auch Nuancen von Biondinis Spiel gegen Schlagzeug, Tuba oder E-Bass durch. Dabei gelang die Abbildung des Akkordeons recht fokussiert: Der Sound aus den Boxen machte sich nicht so negativ bemerkbar, wie ich befürchtet hatte.

So intensiv sein Groove vom E-Bass, so exotisch der Klang des Serpents auch sein mag: Michel Godard zieht den Zuhörer besonders mit seinem einzigartigen Tubaspiel in seinen Bann
So intensiv sein Groove vom E-Bass, so exotisch der Klang des Serpents auch sein mag: Michel Godard zieht den Zuhörer besonders mit seinem einzigartigen Tubaspiel in seinen Bann

Auf beiden Seiten der Jecklin-Scheibe kamen ältere Mikros aus der Produktion in Gefell zum Einsatz, deren Kapseln noch das Neumann-Logo schmückt: zwei Neumann Gefell M 93. Da ich bei der Vorbereitung der Aufnahme nicht sicher war, ob ich ohne Stützmikrofone auskommen würde, hatte ich neben einer kleinen Auswahl an Schallwandlern auch das Audio Development Mischpult mitgenommen, das während der Sommerpause des Birdlands von Zeigerinstrumenten auf schnellere und präzisere LCD-Anzeigen umgerüstet worden war. Und das hat bestimmt auch ein klein wenig zu der Entscheidung beigetragen, dessen Mikrofonverstärker statt die in der Nagra LB integrierten zu verwenden. Woran es auch immer gelegen haben mag, das Ergebnis hat die Musiker jedenfalls so überzeugt, dass sie gleich mehrere Songs freigegeben haben. So blieb schließlich mir die Qual der Wahl. Ich habe mich für Johann Sebastian Bachs „Adagio in F‟ entschieden, auf dem Michel Godard nicht nur auf der Tuba, sondern auch auf dem schon erwähnten Rickenbacker zu hören ist. Der hängt üblicherweise so gut wie unbeachtet in Gröbenzell und wurde nur deshalb wieder aktiviert, um Michel Godard das beschwerliche Reisen mit Tuba und Serpent in diesem Falle ein klein wenig zu erleichtern.

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Biondini, Godard, Nigli
Adagio in F (Bach)
16 bit / 44,1 kHz
ca. 127,4 (wav)
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Biondini, Godard, Nigli
Adagio in F (Bach)
24 bit / 192 kHz
ca. 554,8 mb (wav)


Schade, dass der Song mit Lucas Nigglis famosen Solo nicht in die engere Auswahl kam: Etwas so Subtiles, Kraftvolles und Virtuoses hört man selbst im Birdland nicht oft
Schade, dass der Song mit Lucas Nigglis famosen Solo nicht in die engere Auswahl kam: Etwas so Subtiles, Kraftvolles und Virtuoses hört man selbst im Birdland nicht oft

PS: Immer mal wieder erreichen uns Anfragen, ob man die Musik-Dateien denn nun auf dem Computer anhören oder doch auf der eigenen Festplatte speichern könne. Natürlich ist letzteres möglich. Hier erst einmal eine kleine Bedienungsanleitung für Mac-User: Führen Sie einen sogenannten Sekundärklick durch, je nach Trackpad-Einstellungen durch Tippen mit einem Finger unten rechts auf das Trackpad oder an beliebiger Stelle durch Tippen mit zwei Fingern. Bei der Magic Mouse kann man den Sekundärklick mit Druck auf die rechte (Standardeinstellung) oder linke Maus-Hälfte ausführen. Daraufhin erscheint ein Auswahlfenster, in dem man „Verknüpfte Datei laden‟ oder „Verknüpfte Datei laden unter‟ anklickt. Schon wird die gewünschte Datei heruntergeladen.

Wie es unter Windows funktioniert, hat Wolfgang Kemper für Sie notiert: Mit der rechten Maustaste das Download-Symbol anklicken und „Ziel speichern unter...‟ auswählen. Dann erscheint das Fenster, in dem Sie den Speicherort bestimmen können. Dort den „Speichern‟-Button anklicken und schon läuft´s.


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