High End 2019 – Messerundgang mit Wolfgang Kemper

15.05.2019 // Wolfgang Kemper

 

Manchmal können Akustik-Elemente zur Verbesserung des Raumes auch optisch beeindrucken, wie man bei Thöress sehen konnte. Auf dem Stand von SOtM-Audio gab es neben den klanglich bedeutsamen Netzwerk-Komponenten für uns eine kleine, nette Überraschung. Auf den Deko-Fahnen waren Zitate aus Hifistatement-Tests von Roland Dietl und Dirk Sommer zu sehen. Die Lautsprecher in der Vorführung kamen von Danish Audio Design.

 

Eine für mich angenehme Sache auf der High End ist, dass man hier alle die Leute der Szene trifft, die man teils schon sehr lange kennt. So war ein Besuch bei AcousticPlan klar. Claus Jäckle und Katrin Rigort präsentierten Neues, den zweiteiligen Prototypen AP86. Bestückt mit Western Electric 300B-Röhren in Push-Pull-Schaltung wird der Vollverstärker 2 x 12 Watt leisten. Integriert in die blaue Front ist ein Röhrentester. So lässt sich leicht ermitteln, ob die Röhren ausgetauscht werden sollten. AcousticPlan repliziert in modernem Gewand genau die technischen Merkmale der Western Electric Verstärker von 1936. Gleiches gilt auch für den jetzt lieferbaren AP124. Ein Western Electric Verstärker von heute sieht anders aus, wie ein Foto zeigt. Auf dem Stand von Thomas Fast, der neben seinen Lyra-Tonabnehmern auch ein paar rundum abstrahlende Lautsprecher zum Paarpreis von 14.000 Euro ausstellte, trafen wir auch Franck Tchang, den Meister der kleinen Klangschalen. Klang verbessernde Elemente sah man bei AHP ebenso wie die inzwischen nicht mehr wegzudenkenden Sicherungen und das umfangreiche Zubehör von SSC. AHP-Chef Andreas Jungblut moderierte und erklärte seine Produkte, die er zusammen mit Levin Design ausstellte. Levin Design hatte zum Bauhaus-Jubiläum einen Transrotor gestaltet. Die Berliner Audio-Profis Mutec konnten leider nichts neues zeigen: Der DA-Wandler war nicht rechtzeitig fertig geworden, darf aber in wenigen Monaten zu einem wohl attraktiven Preis erwartet werden. Der wird dann die komplette SmartClock MC3+USB enthalten und das Format der REF10-Clock haben. Deshalb das Foto.

 

Bei CanEVER Audio gefielen die Zero Uno Sondermodelle. Der ZeroUno DAC ist in einer Limited Edition mit noch strenger selektierten Bauteilen bestückt als ohnehin üblich. Auch das Innenleben dieser edlen Italiener durfte man bewundern. Neben Hifistatement „Sounds Clever“ präsentierte Fonica International seine isodynamischen Lautsprecher in unterschiedlichen Größen. Die Vorführung war in der offenen Halle stark eingeschränkt. Den bemerkenswerten Klang der Fonica konnten wir aber bereits auf einigen Events erleben. In Deutschland vertreibt sie Robert Ross. Zu dessen Portfolio gehören auch die Geräte von Keces, wo man das neue Netzfilter mit drei Trenntrafos (3800 VA und 2 x 600 VA) mit insgesamt acht Schuko-Anschlüssen vorstellten. Auch die neue zweiteilige Phonostufe Keces Sphono war zu sehen. Die wird bald bei uns zum Test stehen.. Auch das interessante Wireless TV-Audio-System von SA verkauft Robert Ross.

 

Playback Design hatte mit dem Endstufen-Prototypen SP-8 einen unbescheidenen Auftritt, wenn man Gewicht, Abmessungen, technische Daten und Klanganspruch betrachtet. Die Qualität des SP-8 wurde mit einer Stenheim Alumine Five beeindruckend demonstriert. Der Entwickler der neuen Super-Endstufe Dipl.-Ing. Bert Gerlach – hier mit seinem einzigen verbliebenen Datenblatt – erläuterte mir einige Details und ist mächtig stolz auf den Klang des Großen. Die neue Stenheim Alumine Three wurde in einer anderen Hörkabine mit Elektronik von Merging vorgeführt. In dezentem, eleganten Design präsentiert sich B.audio. Der neue B.dac-one kostet mit 7290 Euro deutlich weniger als der B.dac. Dafür wurde auch auf den großen Volume-Regler verzichtet. Das macht man jetzt mit dem kleinen, unten rechts am Gerät. Den Vorverstärker/DA-Wandler B.dpr kann man nun auf Wunsch mit einem analogen Bord bekommen. Das enthält zwei RCA- und ein symmetrisches Anschlusspaar. Auf dem Stand von Mytek legte man wenig Wert auf stilvolle Präsentation, sondern ausschließlich auf Hörproben – dort war immer was los. Die Vielzahl der Mytek-DACs standen mit Kopfhörern bereit. Das Foto habe ich vor dem Publikums-Einlass machen können. Mit dabei bei Mytek war Clarus Cable, vertreten durch den Firmenchef Joe Perfito persönlich, Mytek vertreibt die zwei Qualitäts-Linien von Clarus bei uns. Auch bot man Eric Geer für seinen D.BOB Platz. Dieser extrahiert das über den HDMI-Eingang zugeführte DSD-64-Signal einer Blu-Ray und gibt es in PCM 24/192 per SPDIF-Koax oder Toslink an einen DA-Wandler weiter.

 

Die Limetree Produktlinie von Lindemann ist klein, vielseitig und auf technisch sehr hohem Niveau. Mit 895 Euro ist der Limetree Network schon der teuerste Baustein im Sortiment. Er kann im Netzwerk praktisch alles, was moderne User heute begehren. In dem kleinen Rack lassen sich jeweils zwei Limetrees kombinieren. Ein Testgerät hat der Kollege Matthias Jung bereits zuhause. Möchte man alles in einem Gehäuse und in anderer Optik, ist das Musikbook Source eine Alternative. Jedoch bietet Limetree bei Phono zusätzlich einen MC-Eingang. Bemerkenswert gut ist auch die Limetree App mit flüssiger Bedienung und Übersichtlichkeit. Auch Cayin bietet in größeren Gehäusen der i-Linie ein ähnliches Konzept. Das kann man auch mit dem jetzt lieferbaren DA-Wandler CS-100 kombinieren. Der soll bei vielfältiger Ausstattung auf sehr hohem Klangniveau musizieren. Der Cayin A-845 Pro Vollverstärker ist mit 43 Kilogramm und 2 x 25 Watt der Höhepunkt in der Riege der aktuellen Vollverstärker. Für weit weniger Geld gibt es den Vollverstärker MT 35.


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