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Griff

Tonabnehmer Lyra Etna
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm)
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Recorder Nagra VI
 

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Duet

Tonabnehmer Lyra Etna
Tonarm SME V
Verkabelung Forceline
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (150 Ohm)
Musik „Duet“
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Montag, 27 April 2015 02:00

Lyra Etna

Es war damit zu rechnen, dass das Lyra Etna, der Nachfolger des erfolgreichen Titan i, kurz nach seiner Vorstellung nicht gleich in großen Stückzahlen verfügbar sein würde. Aber auch jetzt noch bekommt Thomas Fast, der Chef des deutschen Lyra-Vertriebs, nicht so viele Etnas, wie er verkaufen könnte. Deswegen hat er uns sein privates, bestens eingespieltes Exemplar kurzzeitig überlassen

Das Etna nimmt hinter dem famosen Atlas – für mich der Tonabnehmer, der dem Ideal der klanglichen Wahrheit dank Spitzenleistungen in allen Disziplinen am nächsten kommt – den zweiten Platz in der Hierarchie von Lyra ein. Besonders interessant macht das Etna, dass Jonathan Carr es nach dem Spitzenmodell entwickelte, also auf die darin verwendete Technologie zurückgreifen konnte und in der Zwischenzeit noch weitere Erkenntnisse sammeln konnte. Trotz der Vorgabe, das Etna preislich unter dem Atlas anzusiedeln, muss es also keinesfalls schlechter sein. Beim Etna setzt Jonathan Carr wie beim Topmodell auf Asymmetrie beim Systemkörper, kontrolliert die Resonanzen aber nicht nur durch Hartmetallzylinder im Titankorpus, sondern durch einen Materialmix aus Titan, Duraluminium, Bronze und Edelstahl. Beibehalten wurde auch die reduzierte Kontaktfläche zum Headshell, die für einen höheren Anpressdruck und damit für eine effektivere Resonanzableitung sorgen soll. Natürlich kommt das New-Angle-Konzept zur Anwendung, bei dem asymmetrische Front- und Rückdämpfer dafür sorgen, dass sich der Nadelträger in der Ruhelage nicht im Zentrum des Magnetfeldes befindet, sondern dort erst seinen Platz einnimmt, wenn die Nadel in der Rille läuft und die Auflagekraft wirkt.

Der Korpus des Etna besteht aus einem Materialmix: Das Duraluminium wurde schwarz eloxiert, der Titankern glänzt silbern
Der Korpus des Etna besteht aus einem Materialmix: Das Duraluminium wurde schwarz eloxiert, der Titankern glänzt silbern

Der Nadelträger aus Diamant beschichtetem Boron ist bei den großen Lyras schon seit Jahren Standard und auch bei den Spulen setzt man seit geraumer Zeit auf hochreinen Kupferdraht. Zwei Lagen davon sind beim Etna auf den kreuzförmigen Spulenträger aus auf chemische Art von Verunreinigungen befreitem Weicheisen gewickelt. Das Kreuz bringt weniger Masse mit sich als ein quadratischer Spulenträger, besitzt daher eine bessere Impulswiedergabe und garantiert auch eine bessere Kanaltrennung. Aber erst das vom Atlas übernommene hocheffektive Generator-System ohne Joch und mit zwei Scheibenmagneten erlaubt den Verzicht auf den prinzipiell leistungsfördernden quadratischen Spulenträger. Mit einer Ausgangsspannung von 0,56 Millivolt bei fünf Zentimetern pro Sekunde bei einem Innenwiderstand von lediglich 4,2 Ohm steht der Generator des Etna dem des Atlas in nichts nach.

Größtes Augenmerk legte Jonathan bei ersterem auch wieder auf die Ableitung der bei der Rillenabtastung entstehenden Resonanzen. Dazu wird die Nadelträger-Einheit mit ihrer kurzen Einpunkt-Aufhängung über eine Messerkanten-Befestigung unter hohen Druck mit dem Systemkörper verbunden. Das war beim Atlas nicht anders. Die einzigen Stellen, an denen beim Etna der Rotstift angesetzt worden sein kann, ist demnach die Gehäusekonstruktion, die gewiss auch einen beträchtlichen Anteil zum Klang beiträgt. Jonathan Carr gehört erfreulicherweise nicht zu den Entwicklern, die in ihrer Modellpalette nur ein einziges Klangideal verfolgen. So hat er dem für damalige Verhältnisse sehr neutralen und sachlichen und dabei dennoch dynamischen und spannenden Titan (i) das deutlich emotionalere und auch minimal euphonische Olympos gegenübergestellt – für mich auch heute noch eine seiner Glanzleistungen. Ab einem gewissen, sehr hohen Niveau bot er dem Analog-Liebhaber bisher immer eine klangliche Alternative, bei der es müßig war, über besser oder schlechter zu sprechen. Da ging es letztlich um Geschmacksfragen.

Nur über den Titankern nimmt das Etna Kontakt zum Headshell auf. Der eingelassene Bronzestab wirkt der Ausprägung von Material-typischen Resonanzen im Titan entgegen
Nur über den Titankern nimmt das Etna Kontakt zum Headshell auf. Der eingelassene Bronzestab wirkt der Ausprägung von Material-typischen Resonanzen im Titan entgegen


Ich bin also schon reichlich gespannt, wohin die Reise mit Etna geht, und montiere es im Mini-Headshell des Thales Symplicity, der aber schon seit einer Weile seinen angestammten Platz auf dem LaGrange verlassen hat und nun auf dem LumenWhite Mystere residiert, den ich Ihnen noch vor der High End an dieser Stelle näher vorstellen werde und dessen luftiger, ätherischer und dennoch extrem dynamisch zupackender Spielweise ich mich schon seit einiger Zeit erfreue: Eine bessere Basis als Mystere und Thales kann ich dem Lyra momentan nicht bieten. Und schon bei meiner Einspiel-Scheibe, Art Farmer und Jim Halls Big Blues, zeigt das Etna, das mehrere Tage nicht benutzt wurde, dass es zwar mit beinahe denselben Tugenden aufwarten kann wie ein Atlas, aber noch eine ganze Portion mehr – vielleicht auch überschäumende – Spielfreude mitbringt. Zumindest während der ersten zehn, 15 Minuten kommt mir der Hochtonbereich minimal grobkörniger vor als der des Atlas, das ich nun aber leider schon fast zwei Jahre lang nicht mehr gehört habe. Ganz sicher aber ist, dass einen das Etna mit dem gewissen Etwas verwöhnt. Die wohlvertraute Scheibe plätschert nicht einfach entspannt dahin, sondern fasziniert immer wieder mit grob- und feindynamischen Akzenten, von denen sich in meiner Erinnerung keine Spuren mehr finden lassen. Gut, vor einer endgültigen Einschätzung muss ich das zweitgrößte Lyra noch intensiver hören und vor allem auch auf meinem LaGrange, aber das ist eine Aufgabe, auf die mich schon jetzt freue.

Der Generator des Etna kommt ohne Polstücke aus. Vor und hinter den Spulen befindet sich ein Scheibenmagnet. Informationen über das rote Material, in das der Frontmagnet eingelassen ist, gibt Lyra nicht
Der Generator des Etna kommt ohne Polstücke aus. Vor und hinter den Spulen befindet sich ein Scheibenmagnet. Informationen über das rote Material, in das der Frontmagnet eingelassen ist, gibt Lyra nicht

Aber erst einmal bleiben wir bei der absolut stimmigen Kombination aus Mystere, Thales und und Etna. Auf dem Teller liegt nach langer Zeit wieder Cloud Dance, eine ECM-Scheibe aus dem Jahre 1975 mit Colin Walcott, John Abercrombie, Dave Holland und Jack DeJohnette. In den letzten Jahren habe ich, wenn überhaupt, zu Testzwecken sträflicherweise leider nur „Prancing“ gehört, einen Dialog zwischen Tablas und Bass. Der beeindruckt dank des Etna mit einer dichten Intensität, voller Groove und ist dennoch aller feinstens durchhörbar: eine perfekte Synthese aus Spielfreude und Analyse, wobei das Pendel im Zweifelsfalls in die erste Richtung ausschlägt. Heute gönne ich mir aber auch den Rest der beiden Seiten und schwelge beispielsweise in den Unisono-Linien von Walcotts Sitar und Abercrombies E-Gitarre und weiß plötzlich auch wieder, woher meine damalige ECM-Begeisterung stammte: Auch heute ist ein so voller und dabei realistischer Kontrabass-Sound wie hier leider noch immer nicht Standard. Tonmeister Martin Wieland hat Dave Hollands Viersaiter sehr lebendig, warm und bestens differenziert eingefangen, wie das Etna nachdrücklich klarmacht.

Da der Thales mit seinem Mini-Headshell einen schnellen Tonabnehmer-Wechsel erlaubt, ist der auf dem Mystere montierte Arm die erste Wahl für den Vergleich des Etna mit dem Olympos: Letzteres spielt noch ein Stückchen offener, die Bühne wirkt minimal breiter und auch tiefer, und dennoch erscheint beim Etna der Blick darauf etwas besser fokussiert. Instrumente und Gruppen werden hier minimal randschärfer abgebildet. In punkto Klangfarben hat das Olympos noch ein Quäntchen mehr zu bieten: Beispielsweise erstrahlt der Hochtonbereich hier etwas goldener, verglichen mit dem eher silbrigen Glanz des Etna. Rhythmisch agiert das Etna einen Tick zupackender, es kommt direkter zur Sache, lässt die Instrumente im Raum aber weniger intensiv atmen. Diese Beschreibung suggeriert trotz aller Vorsicht größere Unterschiede als sie realiter zwischen den beiden Abtastern bestehen: Weder wirkt die Raumdarstellung des Etna auch nur einen Hauch eingeschränkt, noch vermisst man beim Olympos einen akzentuierten Groove. Ohne direkten Vergleicht fühlt man sich mit jedem der beiden Lyras wie im Analog-Himmel.

Der Nadelträger befindet sich hier nicht im Zentrum der Bohrung und auch nicht in dem des Magnetfeldes. Dort ist er sich nur, wenn die Nadel die Rille berührt und die Auflagekraft wirkt
Der Nadelträger befindet sich hier nicht im Zentrum der Bohrung und auch nicht in dem des Magnetfeldes. Dort ist er sich nur, wenn die Nadel die Rille berührt und die Auflagekraft wirkt


Das Folgende ist zwar sehr plakativ formuliert, macht aber die Richtung deutlich: Das Etna verwöhnt in erster Linie Vinyl-Fans, die ihre Scheiben auf höchstem Niveau genießen möchten, im Zweifelsfall einen Schuss mehr Drive und Spielfreude aber den letzten Millimetern des virtuellen Raums vorziehen. Das Olympos wendet sich an raum-verliebte Feingeister, denen satte Klangfarben noch wichtiger sind als das letzte Bisschen rhythmischer Emotionalität, und die ansonsten zurecht voraussetzen, dass ihr Tonabnehmer in allen erdenklichen Disziplinen Spitzenleistungen bringt. Keinen geringeren Anspruch hat die Zielgruppe des Atlas, die weder in puncto Spielfreude noch Wohlklang mehr erwartet, als in den Rillen verborgen ist und sich nur mit der Wahrheit und nichts als der Wahrheit zufrieden gibt.

Um auszuschließen, dass das Etna nur dank der Unterstützung des Mystere zu den beschriebenen klanglichen Höhenflügen ansetzte, montiere ich es noch einmal im SME V auf dem LaGrange: Und auch hier geht der Big Blues sofort unter die Haut, obwohl ich die Scheibe – wie gesagt – eigentlich immer zum entspannt gepflegten Einspielen nehme. Bei SME V fällt besonders das satte Plopp der Bass-Drum auf. Die Durchzeichnung ist nicht ganz so hoch wie zuvor, aber ein Fünfer eben ist auch kein Thales. Der – wohl imaginäre – Raum aus dem Mischpult gefällt besonders bei „Pavane For A Princess“, wo auch die Flügelhorn-Einsätze mit Macht rüberkommen. Nein, das Etna bedarf keines Mystere, um sein ungeheure Spielfreude zu offenbaren. Und auch seine anderen Fähigkeiten kommen mit SME und LaGrange fast vollständig zur Geltung – auch wenn der Thales und das LumenWhite-Laufwerk noch eine Spur nachdrücklicher zeigen, was das Etna alles zu bieten hat.

Abhängig von der gemeinsamen Kapazität von Phonostufe und Tonarmkabel sowie der Höhe der der Phonostufe noch zumutbaren Spitzen im ultrasonischen Frequenzbereich empfiehlt Lyra sehr fein abgestuft entsprechende Lastimpedanzen, gibt aber den Tipp, letztlich doch nach Gehör zu entscheiden
Abhängig von der gemeinsamen Kapazität von Phonostufe und Tonarmkabel sowie der Höhe der der Phonostufe noch zumutbaren Spitzen im ultrasonischen Frequenzbereich empfiehlt Lyra sehr fein abgestuft entsprechende Lastimpedanzen, gibt aber den Tipp, letztlich doch nach Gehör zu entscheiden

Es ist mir schon klar, dass die Aussage, eine Hifi-Komponente eigene sich besonders für eine ganz spezielle Musikrichtung, nicht gerade ein Kompliment darstellt. Deswegen habe ich das Etna bisher auch nicht nur mit Jazz, sondern auch mit einigen klassischen Living-Stereos gehört. Bei großen Orchestern konnte es ebenso überzeugen wie bei kleinen, swingenden Besetzungen. Aber der besondere, wenn auch leichte Akzent auf den Groove und die ungeheure Spielfreude verführen mich zum Griff nach, nein, nicht gerade einer alten Deep-Purple- oder Frumpy-Scheibe, aber doch nach einer etwas rockigeren Blues-LP, Alexis Korners 1974er Polydor-Album, das ohne Titel auskommen muss, aber durch Korners abgefahrene Brille auf dem Cover unverwechselbar ist: Bei „Wild Women & Desparate Men“ kann man selbst bei größter Disziplin die Füße nicht ruhig halten, die fünf Bläser und die Blues-Combo einwickeln einen unwiderstehlichen Drive, und dennoch entdecke ich hier und da ein bisher unbekanntes Detail. Auf „Geneva“ groovt Zoot Simss Elektrisches Piano, dass es eine Freude ist, und auf „Hey! Good Lookin'“ knallen die Drums, die Gitarre kommentiert schneidend Korners spezielle Stimme und der Bass treibt vorwärts: einfach Klasse. Nein, ich sage jetzt nicht, dass sich das Etna bei dieser Art Musik besonders wohl fühlt. Aber dass ich mich mit dieser alten Scheibe und dem Etna einfach pudelwohl fühle, kann ich beim besten Willen nicht verschweigen.


Jetzt ist mir übrigens auch klar, warum Lyra gar nicht so viele Etnas bauen kann, wie die Vertriebe gern hätten. Mal einfach die Produktion steigern geht nicht, da nach wie vor alle Systeme von Yoshinori Mishima ihren klanglichen Feinschliff erhalten. Und wer das Etna einmal selbst gehört hat, wird sich über die enorme Nachfrage gewiss nicht wundern

Statt einer besonders repräsentativen Verpackung gibt Lyra seinen Tonabnehmern lieber eine spezielle Nadelpflege-Flüssigkeit mit
Statt einer besonders repräsentativen Verpackung gibt Lyra seinen Tonabnehmern lieber eine spezielle Nadelpflege-Flüssigkeit mit

STATEMENT

Selbstverständlich erreicht das Etna in allen Disziplinen ein enorm hohes Niveau – das darf man von einem „großen“ Lyra nach den Erfahrungen mit Parnassus, Titan (i), Olympos und Atlas auch erwarten. Überrascht hat mich der ungeheure Drive und die ungebremste Spielfreude des Etna. Es leistet sich nirgendwo auch nur die kleinste Schwäche und vermittelt ungeheuren Spaß: Mit dem Etna macht Jonathan Carr dem betuchten Musik-Genießer ein schier unwiderstehliches Angebot!
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, LumenWhite Mystere
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity, SME V
Tonabnehmer Einstein The Pickup, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors, AudioMachina Maestro GSE
Kabel Precision Interfacer Technology, HMS Gran Finale Jubilee, Audioquest, Swiss Cables Reference, Goebel High End Lacorde
Zubehör PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Lyra Etna
Entwickler Jonathan Carr
Erbauer Yoshinori Mishima
Bauart mittelschweres Moving-Coil-System mit mittlerer Nadelnachgiebigkeit und niedrigem Innenwiderstand
Nadel nackter Diamant mit von Lyra entwickeltem Line-Contact Schliff mit großer Kontaktfläche und variablem Radius, Profil: 3 x 70µ, Abmessungen des Blocks: 0,08 x 0,12 x 0,5mm
Nadelträger diamant-beschichtetes massives Boron-Stäbchen mit kurzer Ein-Punkt-Aufhängung, über eine Messer-Kanten-Konstruktion mit hohem Druck direkt in den Systemkörper montiert
Spulen zweilagig aus 6-N-Kupfer hoher Reinheit auf einem kreuzförmigen Träger aus auf chemischem Wege extrem gereinigtem Eisen
Innenwiderstand 4,2Ω
Induktivität 11µH
Ausgangsspannung 0,56 mV bei 5cm/sec, 45 Grad, Null bis Spitzenwert (CBS Testplatte, andere Platten können den Wert verändern)
Frequenzgang 10Hz - 50kHz
Kanaltrennung ≥35dB bei 1kHz
Nadelnachgiebigkeit circa 12 x 10 cm/dyne bei 100Hz
Vertikaler Abtastwinkel 20 Grad
Systemkörper aus selbst bedämpfendem Materialmix aus Titan, Duraluminium, Bronze und Edelstahl mit reduzierter Kontaktfläche zum Headshell für höheren Anpressdruck, überwiegend nicht-parallele Form, Resonanzkontroll-Mechanismus aufgrund von Phasenüberlagerungen, mit Gewinden für Montageschrauben
Montageschrauben 2,6mm mit 0,45 Steigung nach JIS-Standard
Gewicht ohne Nadelschutz 9,2g
Abstand Montagelöcher bis Nadelspitze 9,52mm
Auflagekraft 1,68 – 1,78g (1,72 g empfohlen)
Empfohlene Last bei MC-Phonostufen 104 - 887Ω (nach Gehör oder Tabelle in der Bedienungsanleitung)
Empfohlene Last bei MC-Übertragern 5 - 15Ω, Übertragerausgang mit 10 bis 47kΩ-MM-Phonoeingang verbunden, am besten mit kurzem, niedrigkapazitivem Kabel
Empfohlener Tonarm hochwertiger Dreh- oder Tangential-Tonarm mit spielfreien Lagern, einstellbarer Antiskating-Kraft und vorzugsweise auch der Möglichkeit zur VTA-Einstellung
Preis 6000 Euro

Vertrieb
fastaudio
Inhaber Thomas Fast
Telefon +49 711 4808888
E-Mail info@fastaudio.com
Web www.fastaudio.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/15-04-27_lyra
Dienstag, 26 April 2005 02:00

fastaudio

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Telefon +49 711 4808888
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Nicht nur am alljährlichen Record Store Day, diesmal am 18. April, wird deutlich, dass Vinyl zunehmend an Popularität gewinnt. Dabei geht es nicht allein um das altbewährte Tonträgerformat. Vinyl ist in unseren Zeiten auch ein Stück Lifestyle – ein Wort, das Sie in Hifistatement ansonsten glücklicherweise fast nie zu lesen brauchen. Und Vinyl ist auch das Material, um das sich in Zack Tiptons Manufaktur alles dreht

Doch bevor wir Zack in Budapest treffen und enthüllen, was er denn dort produziert, lassen Sie uns noch einen kurzen Blick auf die Zahlen werfen, die die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 18./19. April über das Vinyl-Geschäft veröffentlichte: Laut der Gesellschaft für Konsumforschung wurden im letzten Jahr 1,8 Millionen Vinyl-Alben verkauft und damit so viele wie seit 1992 nicht mehr. In Amerika wurden 2014, wie Nick Hornby in seinem Artikel in derselben Ausgabe der SZ anmerkt, über neun Millionen LPs umgesetzt. Der Vinyl-Marktanteil liegt hierzulande immerhin bei 2,6 Prozent. Ich finde, da ist noch reichlich Luft nach oben.

Die Galerie der bisherigen Sonderveröffentlichungen
Die Galerie der bisherigen Sonderveröffentlichungen

Doch nun zu Zack – oder wie es wohl in seinem Pass steht: Zachary – Tipton: Er ist Sohn eines Amerikaners und einer Ungarin und stellte eines Tages auf der High School fest, dass er nicht mehr alles, was an der Tafel stand, problemlos lesen konnte und daher eine Brille brauchte. Bei den örtlichen Optikern fand er nur wenige Brillengestelle, die ihm zusagten und das waren natürlich die teuersten. Und damit sind wir wieder bei der Geschichte, die wir auch in der Hifi-Welt schon so oft gehört haben: Unser Protagonist ist mit den auf dem Markt erhältlichen Produkten nicht zufrieden und beschließt, selbst aktiv zu werden und erst einmal für den Eigenbedarf etwas zu fertigen, das seinen Ansprüchen gerecht wird. Und daraus entwickelt sich – auf lange Sicht und im besten Falle – eine erfolgreiche Firma mit innovativen Produkten.

Hier das limitierte Modell Marley
Hier das limitierte Modell Marley

Bei Zack war, wie gesagt, die Erkenntnis, selbst eine Brille zu benötigen, die Initialzündung, sich mit dem Thema Fassungen zu beschäftigen. Da er eine Ausbildung in Holzbearbeitung absolviert hatte, verfügte er auch über die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten für erste Experimente. Seit 2001 entwickelte er seine originellen Design-Ideen. Seine damalige ungarische Freundin und ein Ausbildungsplatz in einer Brillenfabrik waren für ihn dann gleich zwei Gründe, nach Europa überzusiedeln. In Ungarn fand er dann auch einen Hersteller, der nach seinen Entwürfen Prototypen fertigte. Im Jahr 2004 gründete er schließlich seine eigene Brillenmanufaktur. Bei einer ersten Kollektion zierten die Bügel Schmalfilme. Da sich die verwendeten Filmsequenzen voneinander unterschieden, waren die damit gefertigten Brillengestelle Unikate. Die Idee, keine zwei exakt gleichen Modell zu fertigen, verfolgte Zack auch bei seinen nächsten, wiederum sehr eigenständigen Modellen. Er wollte Brillengestelle aus Schallplatten fertigen.

Auch Madonna wurde mit einer Sonderedition geehrt. Man erkennt genau, an welcher Stelle der LP das Material für das Gestell und unten für das Etui entnommen wurde
Auch Madonna wurde mit einer Sonderedition geehrt. Man erkennt genau, an welcher Stelle der LP das Material für das Gestell und unten für das Etui entnommen wurde


Aber das ist deutlich leichter gesagt, als getan: Vinyl ist nämlich nicht immer ein und dasselbe Material, wie jeder Audiophile weiß. Zum einen experimentierten Schallplattenfirmen und vor allem kleinere engagierte Label wie Classic Records oder Speakers Corner aus klanglichen Gründen mit unterschiedlichen Mischungen. Denken Sie nur an die „nicht magnetischen“ halbdurchsichtigen Rezepturen von Classic Record, auf denen erfolgreiche Alben Jahre nach ihrer ersten Wiederveröffentlichung dann noch einmal herausgebracht wurden. Zum anderen ändert Vinyl wie die meisten Kunststoffe im Laufe der Zeit seine chemische Zusammensetzung und damit auch seine mechanischen Eigenschaften. Die Verwendung sehr alten Vinyls lehnt Zack daher auch ab. Es ist für seine Zwecke zu spröde. Es tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen: Ihr spontaner, leicht snobistischer Einfall, sich aus einer gesuchten 2000-er Decca oder einer frühen Living Stereo die nächste Brillenfassung machen zu lassen, ist leider nicht realisierbar.

Die Korrekturfassungen werden in diesen Etuis geliefert
Die Korrekturfassungen werden in diesen Etuis geliefert

Da selbst 180-Gramm-Scheiben viel zu dünn sind, um daraus eine stabile Fassung zu fertigen, muss die Schallplatte mit einem Trägermaterial verbunden werden. Die Wahl fiel Zack nicht schwer: Er entschied sich für Cellulose, das oft auch allein als Werkstoff für Brillen verwendet wird. Es ist wie Vinyl eine thermoplastisches Material. Die größere Herausforderung war es, einen passenden Klebstoff zu finden, der Cellulose und Vinyl langzeitstabil verbindet. Nach längerer Zeit und vielfältigen Experimenten glaubt Zack nun, den richtigen Stoff gefunden zu haben, gibt aber verständlicherweise nicht preis, worum es sich dabei handelt. Bei den als Korrekturfassungen oder Sonnenbrillen angebotenen Gestellen werden die Bügel nicht mit Schallplatten beschichtet. Zack berichtet, dass er das anfangs gemacht habe, die Verbindung den oft wenig sensiblen Bemühungen externer Optiker, die Bügel der Physiognomie der Brillenträger anzupassen, jedoch nicht widerstanden habe.

Die Kollektionen im Showroom
Die Kollektionen im Showroom

Wenn man auf Rillen auch auf den Bügeln nicht verzichten möchte, könne man sich ein Sondermodell fertigen und in Budapest mit Gläsern versehen und dort auch anpassen lassen. Seine Mitarbeiter besäßen das dafür notwendige Fingerspitzengefühl. Wenn man ein Gestell aus eigenen Platten fertigen lassen möchte, deren Materialeigenschaften ihm nicht vertraut seien, sei die Einarbeitung von Gläsern in der Manufaktur ebenfalls unumgänglich. Eine Brille aus individuell ausgewähltem Vinyl mit Rillen auch auf den Bügeln wäre allerdings, nicht nur was die Exklusivität anbelangt, das Ende der Fahnenstange, sondern auch preislich. Da fällt es fast schon nicht mehr in Gewicht, dass Zack bei ihm nicht bekannten Vinyl-Qualitäten auf der Anlieferung von zwei identischen Scheiben besteht.


Für dieses spezielle Display benötigt man weder Pressstempel noch Nickel-Matrizen: Vinylize bringt eine LP in Form und lackiert sie silbern oder golden
Für dieses spezielle Display benötigt man weder Pressstempel noch Nickel-Matrizen: Vinylize bringt eine LP in Form und lackiert sie silbern oder golden

Verabredet waren wir mit Zack in seinem sogenannten Showroom, einer großen Wohnung in der offiziell ersten Etage – die aber realiter in dritten Stock liegt – eines altehrwürdigen Wohnhauses direkt am Donauufer in Pest mit einem grandiosen Ausblick auf die Elisabethbrücke und die Burg in Buda. Dort hieß uns Zofie Gaes willkommen und führte uns in den Präsentationsraum, in dem eine spannende Bilderinstallation fast ein wenig vom der Wand mit den vielen verschiedenen Brillenmodellen in Schwarz ablenkte. Einige weitere ausgesuchte Exemplare wurden auf einer anderen Seite Raumes in raffinierten Displays zeigt: im Zentrum trichterartig verformter, vergoldeter LPs.

Simon verleiht seinen Entwürfen mit einen 3-D-Drucker Gestalt
Simon verleiht seinen Entwürfen mit einen 3-D-Drucker Gestalt

Im sich anschließenden Raum, dem mit dem erwähnten, sagenhaften Ausblick, findet sich eine einladende Sitzgruppe und an der Wand vier Boxen mit exklusiven Sondereditionen aus Scheiben Bob Marleys, Madonnas, Pink Floyds und der Prodigys. Weiter geht es mit einigen Büroräumen. Noch vor Monaten war hier auch die Werkstatt untergebracht, die, da die Fläche für die monatliche Produktion von über 400 Brillengestellen einfach nicht mehr ausreichte, ausgelagert wurde. So haben nun die für den Verkauf und die Administration zuständigen Damen und der Designer Simon Hukaya richtig viel Platz. Für die Fertigung von Prototypen kann Simon übrigens auf einen direkt neben seinem Schreibtisch aufgestellten 3-D-Drucker zugreifen. Man darf gespannt sein, wie seine ersten Entwürfe aussehen werden. Die etwa 50 Modelle der bisherigen Kollektionen wurden allein von Zack designed.

Das Team im Showroom Judith, Zofia und Marta kümmern sich um die Verwaltung und den Vertrieb, Simon um das zukünftige Design der Gestelle
Das Team im Showroom Judith, Zofia und Marta kümmern sich um die Verwaltung und den Vertrieb, Simon um das zukünftige Design der Gestelle

Dieser war zur Zeit unseres Besuchs gerade aus den USA zurückgekehrt und hatte daher noch einiges in der Werkstatt aufzuarbeiten, wohin wir uns dann unter der Führung von Zofie aufmachten. Auf etwa der halben Strecke trafen wir Zack dann vor der städtischen Markthalle, einer Touristenattraktion, deren Angebote aber auch von den Budapestern geschätzt werden, wie Zack erklärte. Auch die Werkstatt liegt nicht weit von der Donau entfernt in einem Stadtviertel, das durch Wohnhäuser, Restaurants, Kneipen und ein Museum geprägt wird. In der Manufaktur, die sich teilweise über zwei Etagen erstreckt, beschäftigt Zack sechs weitere Mitarbeiter, die die angelieferten Einzelteile montieren, die fertigen Gestelle beschriften, säubern, verpacken, lagern und versenden. Das Verkleben der LPs mit den Cellulose-Platten und das Ausfräsen der Brillen-Fronten auf einer CNC-Maschine wird außer Haus erledigt. Leider residiert der Zulieferer mehrere hundert Kilometer von Budapest entfernt, so dass wir Ihnen keine eigenen Bilder von diesem Teil des Produktionsprozesses zeigen können. Zack hat allerdings ein Video vom Produktionsprozess drehen lassen, dass Sie sich hier ansehen können.

Szenenwechsel: Die Belegschaft der Manufaktur mit Firmenchef und Autor: Lorand, Tony, Timea, Aron, Mansur, Zack, Mariann und Dirk
Szenenwechsel: Die Belegschaft der Manufaktur mit Firmenchef und Autor: Lorand, Tony, Timea, Aron, Mansur, Zack, Mariann und Dirk


In der Manufaktur werden dann die Oberflächen der Gestelle fein nachbearbeitet, von Hand die Scharniere für die Laser-beschrifteten Bügel aufgenietet und mit handgeführtem Schleifmaschinchen und Feilen für die perfekte Passung der Bügel zur Front des Gestells gesorgt. Zwischen den einzelnen Arbeitsgängen müssen die Werkstücke natürlich immer wieder im Ultraschallbad gereinigt werden. Es ist also durchaus berechtigt, die Vinyl-Brillen als Manufaktur-Produkte zu bezeichnen. Die Korrektur-Fassungen werden übrigens in äußerst originellen Boxen ausgeliefert: Eine Single mit kleinem Mittelloch – ich wusste bisher nicht, dass es so etwas überhaupt gibt – wird zu einer Art „U“ gebogen, in das dann eine mit einem Reißverschluss versehene Stofftasche geklebt wird. Ich konnte dem Anblick dieser Vinyl-Accessoires jedenfalls nicht widerstehen und warte nun ungeduldig auf den Anruf meines Optikers…

Hier werden die Oberflächen geschliffen
Hier werden die Oberflächen geschliffen

Die Vinylize Sonnenbrillen, die in einem etwas einfacheren Case natürlich auch aus Vinyl geliefert werden, und die Korrekturfassungen sind über ausgewählte Optiker zu beziehen. Adressen finden Sie unter dem Menüpunkt „Shops“ auf vinylize.com

Showroom
Tipton Szemművek
Belgrad Rakpart 26,
Budapest, 1056, Ungarn
zsofi@tipton.hu

Mansur verleiht der Passung eines Bügels den Feinschliff
Mansur verleiht der Passung eines Bügels den Feinschliff

Tony überprüft die Geometrie eines fast fertigen Gestells
Tony überprüft die Geometrie eines fast fertigen Gestells


Auch Aron bearbeitet einen Bügel für einen perfekten Sitz
Auch Aron bearbeitet einen Bügel für einen perfekten Sitz

In dieser Schablone werden Bügel für per Laser graviert
In dieser Schablone werden Bügel für per Laser graviert

Teile der gelaserten Beschriftung werden mit Gold- oder Silberfolie hervorgehoben
Teile der gelaserten Beschriftung werden mit Gold- oder Silberfolie hervorgehoben

Der wunderbare Blick aus dem Showroom auf Burg und Brücke
Der wunderbare Blick aus dem Showroom auf Burg und Brücke

Zack und der Autor trafen sich in der Budapester Markthalle
Zack und der Autor trafen sich in der Budapester Markthalle

Zack versicherte uns, dass für dieses Modell eines Cowboy-Huts ausschließlich Country & Western LPs verwendet werden
Zack versicherte uns, dass für dieses Modell eines Cowboy-Huts ausschließlich Country & Western LPs verwendet werden

Weitere Informationen

  • Imagefolder boulevard/15-04-24_vinylize

Auf den PS Audio DirectStream DAC (DS) war ich aus mehreren Gründen sehr gespannt: PS Audio löst mit dem DS das bisherige, bestens beleumundete Topmodell PerfectWave DAC II, durch einen technisch vollständig anderen Wandler, rein auf DSD Basis, ab. DSD ist ja derzeit unter Audiophilen weltweit in aller Munde

Bei Hifistatement beschäftigt sich Dirk Sommer schon seit längerem ganz intensiv mit dem Thema. Reitet hier also jemand aus Gründen des Marketing auf der DSD-Welle? Zumal wenn Paul McGowan, der Chef von PS Audio, für den DS reklamiert, dieser könne insbesondere auch aus CD bislang vermisste Informationen und Feinheiten freilegen. Darüber hinaus verlässt der DS bei der technischen Umsetzung in vielen Punkten die eingetretenen Pfade.

Das stabile und schöne Gehäuse aus Aluminium ist gegenüber dem Vorgänger unverändert geblieben
Das stabile und schöne Gehäuse aus Aluminium ist gegenüber dem Vorgänger unverändert geblieben

Das Gehäuse des DS ist gegenüber dem PerfectWave DAC II unverändert geblieben. Die Front besteht aus einem eleganten Touch-Screen-Display auf der rechten Seite und dem PS Audio Logo auf der linken Seite, das gleichzeitig als Stand-by-Schalter dient. Auf der Rückseite finden sich von links nach rechts eine Kaltgerätebuchse für das Netzkabel und der Netzschalter sowie ein SD-Karten Slot, der für etwaige Firmware-Updates Verwendung findet und das Gerät zukunftssicher macht. Danach folgen sechs digitale Eingänge: XLR (AES/EBU), RCA (S/PDIF), TOSLINK (S/PDIF), USB und zwei I2S Eingänge, die als HDMI-Buchsen realisiert sind. Alle Eingänge mit Ausnahme des TOSLINK akzeptieren PCM bis 24 Bit/192 Kilohertz sowie DSD 64 und DSD 128; TOSLINK ist auf PCM 24 Bit/96 Kilohertz beschränkt. Die I2S Eingänge verarbeiten auch „raw“ DSD, die anderen verwenden das DoP-Protokoll (DSD-over-PCM).

Der DS bietet ein vollständiges Angebot an Digitaleingängen. Der Slot für SD-Karten dient für Updates
Der DS bietet ein vollständiges Angebot an Digitaleingängen. Der Slot für SD-Karten dient für Updates

Ein Erweiterungsschacht nimmt die gegen Aufpreis erhältliche Network Bridge auf, die eine Integration des DS in ein Heimnetzwerk ermöglicht. An Ausgängen stehen XLR (symmetrisch) und RCA (unsymmetrisch) zur Verfügung. Beim Ausgangspegel kann zwischen den Einstellungen „low“ und „high“ gewählt werden, wobei die letztere Einstellung für eine Konfiguration ohne Vorstufe mit direkter Ansteuerung der Endstufen vorgesehen ist. Über eine Fernbedienung, die auch zur Bedienung anderer Komponenten von PS Audio gedacht ist und deshalb mehr Bedienelemente enthält als für die Steuerung des DS erforderlich, können alle Einstellungen bequem vorgenommen werden.


Die Fernbedienung steuert alle Funktionen
Die Fernbedienung steuert alle Funktionen

Die im gesamten PS verwendeten Bauteile sind durchgängig von sehr hoher Qualität mit 0,1-Prozent-Dünnschicht-Widerständen und eng tolerierten Folienkondensatoren – zwei Prozent an besonders kritischen Stellen im gesamten Signalweg. Eine sorgfältig konzipierte Stromversorgung mit großem Ringkerntransformator sowie mehrfache Stabilisierung und Filterung schaffen stabile Arbeitsverhältnisse für das Herz des DS und die eigentliche Neuerung im Vergleich zu den Vorgänger-Modellen.

Die Elektronik ist übersichtlich nach Funktionsgruppen angeordnet: In der unteren rechten Hälfte das kräftige Netzteil, darüber der Kartenslot für die Aufnahme der optionalen Network Bridge. Die obere Platine in der linken Hälfte enthält die digitale Eingangssektion, die untere Platine den Ausgangsteil
Die Elektronik ist übersichtlich nach Funktionsgruppen angeordnet: In der unteren rechten Hälfte das kräftige Netzteil, darüber der Kartenslot für die Aufnahme der optionalen Network Bridge. Die obere Platine in der linken Hälfte enthält die digitale Eingangssektion, die untere Platine den Ausgangsteil

Der geistige Vater des DS ist Ted Smith, ein begnadeter Software-Designer und leidenschaftlicher Audiophiler, der von der klanglichen Überlegenheit des DSD-Formats gegenüber dem PCM-Format überzeugt ist. Als Software-Spezialist verwendet Ted Smith im DS, abgesehen von dem bewährten XMOS Chip für den asynchronen USB Eingang, keine der üblichen Standard-Chips, sondern setzt auf ein frei programmierbares FPGA (Field-programmable Gate Array) vom Typ Spartan-6 von Xilinx, das alle von ihm eigenhändig programmierten Rechenoperationen, wie Umrechnung, Filterung und Wandlung durchführt. Die Verwendung eines FPGA bietet den Vorteil der völligen Flexibilität in der Konzeption und ermöglicht, auf einfache Weise Weiterentwicklungen der Firmware umzusetzen.

In der Mitte der Digitalsektion ist das „Herz“ des DS, der frei programmierbare FPGA-Chip, gut zu erkennen
In der Mitte der Digitalsektion ist das „Herz“ des DS, der frei programmierbare FPGA-Chip, gut zu erkennen

Alle im DS eingehenden Daten werden im ersten Schritt in ein DSD-Signal mit einer Wortlänge von 30-Bit und einer Datenrate von 28,224 Megahertz hochgerechnet. Die irrwitzig hohe Sampling-Frequenz von 28,224 Megahertz wurde gewählt, weil sie das erste gemeinsame, geradzahlige Vielfache sowohl der gängigen PCM-Formate (44,1/48, 88,2/96, 174,4/196 Kilohertz) als auch von DSD 64 (2,822 Megahertz) und DSD 128 (5,644 Megahertz) ist und so Rundungsfehler bei der Umrechnung am Einfachsten vermieden werden können. Nach der Umrechnung und der dabei erforderlichen Filterung erfolgt ein Down-sampling auf 5,6448 Megahertz mit anschließender voll digitaler Lautstärkeregelung. Hinter der Lautstärkeregelung wird schließlich in ein 1-Bit Signal mit doppelter DSD-Rate (5,644 Megahertz) gewandelt. Die doppelte DSD-Rate erlaubt den Einsatz eines einfachen Tiefpassfilters mit einer Einsatzfrequenz oberhalb von 80 Kilohertz, um das bei DSD unvermeidliche hochfrequente Rauschen auszufiltern. Das Tiefpassfilter selbst wird mit einem passiven Ausgangsübertrager realisiert, der gleichzeitig die sonst übliche aktive Ausgangsstufe ersetzt. Der Übertrager soll genügend Stromlieferfähigkeit besitzen, um auch niederohmige Lasten treiben zu können. Die schaltbare Ausgangsabschwächung wird durch einen einfachen Shunt-Widerstand nach Masse realisiert, der über ein Relais zugeschaltet wird, dessen Schaltkontakt sich nicht im Signalpfad befindet.

Die beiden Ausgangsübertrager sind die Schnittstelle zur Außenwelt und besorgen gleichzeitig die bei DSD wichtige Tiefpassfilterung
Die beiden Ausgangsübertrager sind die Schnittstelle zur Außenwelt und besorgen gleichzeitig die bei DSD wichtige Tiefpassfilterung


Spätestens jetzt werden Puristen die Stirn runzeln und fragen: Ist das noch „reines“ DSD? Man kann argumentieren, dass die Verarbeitung im DS, wo 1-Bit-DSD in 30 Bit und 28 Megahertz konvertiert und dann wieder auf DSD 128 heruntergerechnet wird, eine nicht direkte, „native“ DSD-Verarbeitung ist. Umgekehrt lässt sich natürlich fragen, ob eine „native“ DSD-Verarbeitung ein Wert an sich ist. Fest steht jedenfalls, dass eine digitale Lautstärkeregelung im 1-Bit-DSD-Format technisch nicht machbar ist. Ted Smith sieht in der Erweiterung der Wortbreite auf 30-Bit keine Nachteile, da der DSD-Charakter des Signals erhalten bleibt. Das 1-Bit-Format ist für ihn erst an der Stelle zur Analogwandlung wichtig, da es hier dann möglich ist, den Wandler in Form eines einfachen Tiefpassfilters zu konzipieren.

Nach dem Einschalten erfolgt eine Initialisierung des DS. Ein Firmware-Update kann an dieser Stelle einfach von einer SD-Karte geladen werden, die in den SD-Karten Slot gesteckt wird. In meinem Fall war auf der mitgelieferten SD-Karte die derzeit neueste Version „Pikes Peak“ enthalten. Bei der Verwendung eines Windows-PC ist zusätzlich noch der erforderliche USB-Treiber für den DS von der PS Audio Website herunterzuladen und zu installieren. Ich habe den DS zunächst mit meinem JPLAY dual PC Setup verbunden, bei dem JRIVER 19 als reiner Medienserver fungiert und mit dem iPad über JRemote gesteuert wird. Die Verbindung funktionierte sowohl für PCM-Dateien als auch für DSD-Dateien einwandfrei. Zu beachten ist, dass der DS keine DXD-Dateien im PCM-Format mit 352,8/384 Kilohertz wiedergeben kann. Hier erfolgt eingangsseitig eine Umrechnung auf 174,4/192 Kilohertz; eigentlich schade, da die technischen Voraussetzungen für eine direkte Verarbeitung vorliegen. In einem zweiten Setup habe ich zum Vergleich den DS an ein MacBook mit einem speziell getunten Betriebssystem und Amarra 3.0.2 als Audioplayer angeschlossen. Alle im Folgenden geschilderten Höreindrücke treffen uneingeschränkt auf beide Konfigurationen zu. Ausgangsseitig habe ich den DS zunächst mit meiner Omtec Vorstufe verbunden, um einen Vergleich mit anderen Wandlern und eine gewisse Orientierung zu haben. Es hat sich dann aber sehr schnell herausgestellt, dass der DS in meiner Anlagenkonfiguration auch hervorragend ohne Vorstufe funktioniert und dass durch den Verzicht auf die Vorstufe die Eigenschaften des DS noch besser zur Geltung kommen.

Um Paul McGowans Aussage zu überprüfen und all die angeblich verborgenen Informationen auf meinen digitalen Medien zu entdecken, habe ich anfangs ausschließlich auf Festplatte gerippte CD gehört, wobei ich zunächst bewusst keine audiophilen Aufnahmen ausgewählt habe. Ich beginne mit Mozart: Konzert für Klarinette und Orchester mit Benny Goodman und dem Boston Symphony Orchestra, einer Monoaufnahme von 1957, und bin erstaunt: Die Aufnahme besticht nicht gerade durch Transparenz und Räumlichkeit, aber was ich jetzt höre, ist eine gewisse Räumlichkeit, obwohl es sich um eine Monoaufnahme handelt, und der klare Umriss des Soloinstruments. Neugierig geworden fahre ich mit Haydn: Symphonies No. 91 & 92 "Oxford" - Scena di Berenice in der Aufnahme mit dem Freiburger Barockorchester unter René Jacobs fort. Die schlackenlose Interpretation Jacobs zusammen mit der Aufnahmetechnik macht diese Aufnahme für mich nicht immer zum reinen Hörvergnügen. Aber jetzt ist das anders. Wieder ist es nicht die Räumlichkeit an sich, die mich beeindruckt, sondern die natürliche Staffelung der einzelnen Instrumente, die zusammen mit der auf völlige Durchhörbarkeit angelegten Interpretation Jacobs mir neue Einblicke in den Feinaufbau und die einzelnen Linien der Symphonien eröffnen. Dieser Eindruck bestätigt sich bei vielen anderen CD-Aufnahmen. Bei „España“ von Emmanuel Chabrier mit Ataulfo Argenta und dem London Symohony Orchestra auf Decca Legacy Volume Two - FIM UHD 90 wird mir klar, was mich am DS fasziniert. Es ist die Fähigkeit, feindynamische Abstufungen innerhalb eines Raumes wiederzugeben: bei einem crescendo des Orchesters höre ich fasziniert den nacheinander folgenden forte Einsatz einzelner Instrumentengruppen, während andere noch im piano verweilen, was die räumliche Platzierung besonders klar erkennbar macht. Dabei werden einzelne Instrumente völlig natürlich wiedergegeben: Violinen samtig und geschmeidig, Blechbläser strahlend ohne Schärfe, Holzinstrumente je nachdem holzig knarrend oder weich und rund.


Diese Eigenschaften bringt der DS bei guten Hoch-Bit-Aufnahmen noch deutlicher zum Ausdruck. Besonders gut lässt sich das bei MOZART Violin Concertos mit Marianne Thorsen & TrondheimSolistene nachvollziehen. Die Aufnahme ist in einer Kirche ursprünglich im Format DXD 352,8 Kilohertz aufgenommen und lag mir als Version in DSD 128 vor. Der DS gibt die Räumlichkeit der Kirche und das Wechselspiel zwischen Solistin und Orchester gepaart mit stupender Feindynamik in bestechender Weise wieder. Von Michel Godards Soyeusement in der DSD-Version suche ich mir „Trace Of Grace“ – den Song können Sie hier für eigenen Experimente herunterladen – aus und staune einmal mehr über die Räumlichkeit der Aufnahme an sich und die superbe Abbildung der Instrumente innerhalb des Raumes. Liegt der hervorragende Klang des DS nun an der Wandlung aller Quellen in das DSD-Format oder ist der DS einfach ein hervorragender Wandler? Diese Frage lässt sich so einfach nicht beantworten.

Um die Qualität der eigentlichen DSD-Wandlung im PS noch genauer beurteilen zu können, werde ich Aufnahmen im PCM-Format auf dem PC mit verschiedenen Programmen ins DSD-Format umrechnen und mit der direkten Wandlung derselben PCM-Dateien direkt im DS vergleichen. Dies führt jedoch an dieser Stelle zu weit. Ich werde mich deshalb mit dem Thema DSD und PCM und deren Unterschieden in einem weiteren Artikel gesondert befassen.

STATEMENT

Der PS Audio DirectStream DAC ist ein technisch innovativer und klanglich herausragender Wandler, der digital gespeicherte Musik gleich welchen Formats zum Genuss macht. Hervorzuheben ist seine Fähigkeit, auch aus CD-Aufnahmen Informationen auf eine Art und Weise herauszuholen, die begeistert.
Gehört mit
Computer JPlay Control PC: Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB Windows 7
JPlay Audio PC: Intel Core Duo 2,2 GHz, 4 GB Windows 7
MacBook 13”, Intel Core i5 2,5 GHz, 4 GB, OSX 10.9.5
Audioplayer JPlay 5.2.1, Amarra 3.02
D/A-Wandler M2Tech Young
Vorverstärker Omtec Anturion
Endstufe Omtec CA 25
Lautsprecher Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1
Kabel Van den Hul
Herstellerangaben
PS Audio DirectStream DAC
Maße (B/H/T) 44/10/36 cm
Gewicht 19 kg
Eingänge (digital) I2S (2x), Coax, XLR Balanced, TOSLINK, USB, Network Bridge slot
Sampling Raten 44.1kHz bis 192kHz 16bit, 24bit, DSD 64, DSD 128 (I2S, S/PDIF und USB), 44.1kHz bis 96kHz 16bit, 24bit (TOSLINK)
Ausgänge (analog) RCA (unsymmetetrisch), XLR (symmetrisch)
Garantie 3 Jahre
Preis 7600 Euro

Vertrieb
HiFi2Die4
Anschrift Austrasse 9
73575 Leinzell
Telefon +49 (0) 7175 909032
E-Mail hifi2die4@gmx.de
Web www.hifi2die4.de

Weitere Informationen

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Die Audio Selection creaktiv GmbH ist in der HiFi Szene ein recht bekannter Hersteller, nicht zuletzt, weil dieses findige Unternehmen immer wieder für Aufsehen sorgt. Das vielfältige Sortiment beinhaltet auch Produkte, die zu Diskussionen anregen. Ich habe mir die neuesten Absorber-Böden angehört. Das Ergebnis ist eindeutig

Ich habe mich nicht allein um Wahrheitsfindung bemüht, sondern zwei Menschen aus meinem audiophilen Umfeld mit einbezogen. Sicherheitshalber. Das tue ich immer wieder gern, um meine subjektiven Eindrücke bestätigt oder relativiert zu bekommen. Es ist nicht so, dass ich mir die Beurteilung allein in meinem Geräte-Umfeld nicht zutrauen würde – bestimmt nicht. Aber die Aussagefähigkeit eines Tests ist erheblich relevanter, wenn mehrere Personen mit unterschiedlichen Anlagen und Hörgewohnheiten ihre Eindrücke einbringen. So haben wir jeweils für uns allein die Creaktiv-Basen probiert und konnten frei von Zeitdruck unsere Einschätzungen finden. Um es vorweg zu nehmen: Beide in den Test involvierten Personen haben diese Absorberbasis gekauft. So etwas gab's noch nie.

Sie unterscheiden sich nicht nur in der Größe, die drei Ausführungen. Die untere Variante maxi hat eine Rahmung mit umlaufender Nut, in die ci2p veredelte Glasflächen eingesetzt werden können
Sie unterscheiden sich nicht nur in der Größe, die drei Ausführungen. Die untere Variante maxi hat eine Rahmung mit umlaufender Nut, in die ci2p veredelte Glasflächen eingesetzt werden können

Als ich 2007 begann, meine aktuelle Anlage aufzubauen, war einer der Grundbausteine ein Rack von Creaktiv. Damals entschied ich mich für die Audio Line, die ich zudem noch durch je einen Creaktiv-Absorberboden aus Holz pro Gerät aufwertete. Auf dieser soliden Grundausstattung wählte und ergänzte ich in der folgenden Zeit meine Audio-Komponenten. Dieses Rack ist seither eine feste Größe in meiner Audio-Anlage und floss auch stets in die Bewertung von Geräten mit ein. Mit anderen Worten: Die klangliche Beurteilung aller HiFi Komponenten geschah all die Jahre stets auf diesen Creaktiv-Set. Niemals habe ich beispielsweise bei einem klanglichen Vergleich zweier CD-Spieler versucht, durch Austauschen des Unterbaus zu einem anderen Ergebnis zu kommen. Wenn eine akustisch solide Konstruktion vorhanden ist, auf der auch alle klanglichen Beurteilungen basieren, wohin führt dann der Austausch eines Elements bei einem Gerät? Ich habe die neue Creaktiv-Basis gleich dreimal bestellt, um nach dem ersten auch ein oder zwei weitere Geräte in der Audio-Kette mit der Basis aufstellen zu können. So lässt sich erkennen, inwieweit Klangauswirkungen sich addieren vielleicht weiter zum Positiven oder ins Negative kippen. Insgesamt eine interessante und spannende Thematik.

In meiner Anlage startete ich den Testablauf mit der Positionierung des CD-Laufwerks auf der neuen Basis, und zwar zusätzlich aufgestellt auf der vorhandenen Holzbasis. Dies tat ich deshalb, weil so die Einflüsse des hölzernen Absorberbodens nicht weggenommen, sondern nur den Einfluss der Glas-Basis hinzugefügt wurde. Somit ist der klangliche Unterschied einzig der Glas-Basis zuzuschreiben. Und dieser Klangeinfluss war deutlich. Die Musikdarbietungen wurde im Bassbereich schlanker, ohne dass Informationen untergingen. Vielleicht ist Entschlackung die richtige Beschreibung. Mitten und Höhen gewannen deutlich an Energie. Der Gesamteindruck war mehr Durchhörbarkeit und Agilität.


Hier ist der mehrschichtige Aufbau der Basis gut zu erkennen
Hier ist der mehrschichtige Aufbau der Basis gut zu erkennen

Aber lassen Sie mich erst etwas zum Aufbau und zur Wirkungsweise der gläsernen Creaktiv-Absorberböden sagen: Es handelt sich um ein dreilagiges System, das in Aluminium gerahmt ist. Beim Entpacken der Pakete wirkten die Basen wie Bilderrahmen. Der in meinem Falle silberne Aluminium-Rahmen – auch schwarz steht zur Auswahl – fasst eine schwarze, weiße oder silberne Glasplatte mit Creaktiv Schriftzug ein. Der Aufbau ist folgender: MDF, zwölf Millimeter stark, bildet die untere Lage, auf der ebenfalls zwölf Millimeter Terostat, eine zähweiche Masse, ähnlich wie Knetgummi, aufgetragen ist. Dieses Terostat erfährt eine ci2p Veredelung – dazu gleich mehr. Ebenso ist die darüber liegende acht Millimeter starke Glasplatte mit der ci2p Technologie behandelt. Damit sich das zähe Terostat auch bei dauerhafter Belastung nicht zusammendrücken lässt, sind zwischen MDF und Glas im Terostat fünf Distanzhalter aus akustischem Filz integriert.

Ci2p steht für „Creaktiv integrated information process“. Alles klar? Mir auch nicht. Deshalb telefonierte ich mit Arno Selker, dem Vordenker und Chef des Unternehmens Audio Selection creaktiv GmbH, der mir auch gerne Auskunft erteilte. Ein wichtiger Partner von Audio Selection creaktiv ist das hessische Unternehmen Gabriel-Tech. Das befasst sich mit Maßnahmen zur Unterdrückung von Elektro-Smog, vornehmlich an der Störquelle selber. Gabriel-Tech haben eine in den USA patentrechtlich geschützte, seit zehn Jahren angewandte Technik entwickelt. Diese nennt sich Informierung und ist das einzige vom TÜV zertifizierte Verfahren, das elektrische und elektromagnetische Störfelder deutlich verringert. In Kombination mit der bei Audio Selection creaktiv GmbH entwickelten Aktivierungs-Technologie entsteht die ci2p Behandlung. Dabei soll die Aktivierung in der Lage sein, den Wirkungsbereich der Technologie von Gabriel-Tech räumlich zu erweitern. So überträgt sich diese Information auf alle kristallinen Produkte. Denken Sie sich einen Schraubenzieher, den Sie an einen Magneten halten. Der Magnetismus überträgt sich auf das Werkzeug und magnetisiert es in Abhängigkeit von der Dauer der Behandlung so durch, dass der Schraubenzieher für eine Weile magnetisch bleibt, selbst wenn der Magnet entfernt wird. So ungefähr können Sie sich die Wirkung der ci2p behandelten Materialen auf die darauf aufgestellten Geräte vorstellen. Über die Zeit würde eine ci2p Basis auch zwei übereinander stehende HiFi-Komponenten durchwirken und auch deren klanglichen Eigenschaften beeinflussen. Um welche Störfelder geht es und wie entstehen sie? Das ist einfach zu erkennen. Denn in jedem HiFi-Gerät entstehen Vibrationen durch Schalleinwirkung von außen oder durch Bewegungen im Gerät selber. Beim Plattenspieler oder meist noch viel mehr im CD-Spieler wird konstruktiv reichlich Unruhe im Gerät erzeugt. Wenn auf diese sehr, sehr kleinen Schwingungen reagieren Platinen und metallische Bauteile. Und schon haben wir die elektrischen und elektromagnetischen Störungen, weil die eben durch die kleinsten Bewegungen der metallischen Teile generiert werden. Ci2p wirkt nachhaltig dagegen und reduziert massiv die Störfelder. Ci2p schafft eine Eliminierung dieser Störfelder von beinahe einhundert Prozent, so Arno Selker.

Solide und künftig höhenverstellbar sind die Füße unter dem Absorberbord
Solide und künftig höhenverstellbar sind die Füße unter dem Absorberbord

Unterseitig stehen die Absorberbasen auf Aluminium-Füßen, die bei den künftigen endgültigen Serien-Ausführungen in der Höhe verstellbar sein werden und mit rutsch-sicherem synthetischem Kautschuk versehen sind. Die Füße sind dann mit einem M8 Gewinde eingeschraubt und können dreifach oder vierfach am Boden der Basis eingeschraubt werden. Mittels des M8 Gewindes lassen sich nach Belieben auch die Kegel aus dem Creaktiv Sortiment alternativ einsetzen. Diese komfortable Ausstattung hatten meine Test-Objekte noch nicht. Die Basen sind mit ihrer Technologie im Portfolio von Creaktiv nicht allein. Auch in den kompletten Racks der Aluline sind ci2p veredelte Glasböden integriert. Den gleichen oder einen ähnlichen Aufbau wie unsere Test-Absorber haben die Rack-Systeme Midi-Reference und Big-Reference. So lassen sich also auch für deutlich weniger Geld Grundsteine mit der ci2p Technologie für eine solide Aufstellung der Audio-Elektronik schaffen.

Zusammen mit diesen ci2p – Basen erhielt ich von Creaktiv einige der neuen ci2p behandelten gläsernen Gerätefüße. Dabei handelt es sich um Glaswürfel mit drei Zentimeter Kantenlänge. Auf eine der sechs Flächen ist ein Twister Stop mit zwölf Millimeter Durchmesser aufgeklebt. Die Twister Stops sind schon lange im Programm von Creaktiv und sollen durch ihre ci2p Veredelung an Geräten, aber auch an Glasflächen Stör-Verwirbelungen unterbinden.


Dazu eine kleine Geschichte: Es ist einige Jahre her, da habe ich hin und wieder für die High End Society auf ihren regionalen Veranstaltungen – damals „World of HiFi“ genannt, jetzt in veränderter Form als „High End on Tour“ durch deutsche Städte unterwegs – als Moderator Anlagen vorgeführt. Es war bei einer World of HiFi in Wiesbaden im Jahr 2009, als ich Lautsprecher von Focal, Röhren-Elektronik von Thorens mit einem Plattenspieler von VPI vorführte. Das Ganze stand in einem Reference Rack von Creaktiv. Zwei Mitarbeiter von Creaktiv waren auch zugegen. Sie fragten mich, ob sie einige ihrer Twister Stops im Raum platzieren dürften. Ich willigte ein unter der Bedingung, dass sie nicht so auffällig angebracht sein dürfen, um nicht darauf angesprochen zu werden. Genau so machten es die Beiden. Was mich an den zwei Vorführtagen dann erstaunte: Drei Besucher erwähnten im Laufe der zweitägigen Veranstaltung unabhängig voneinander, dass in unserer Vorführung eine besonders entspannte Atmosphäre herrsche und in keinem der anderen Räume ihre Befindlichkeit so angenehm gewesen sei. Drei Menschen haben mir dies in ähnlicher Weise gesagt. Ich weiß nicht, wie viele mehr ebenso empfunden haben, ohne es zu äußern.

Also, so ein Twister Stop ist Bestandteil des Gläsernen Gerätefußes, den man drei- oder viermal unter dem Geräteboden mit dem Twister Stop nach oben auf unseren Glasabsorbern platzieren soll. Dabei sollen die Glasfüße möglichst nicht so weit außen am Geräte-Boden stehen, sondern mehr zur Mitte hin, damit durch die kürzeren Abstände so wenig wie möglich schwingfähige Flächen des Geräte-Bodens gegeben ist. Die Glasfüße sollen also den Boden beruhigen und ihre ci2p Kräfte zusätzlich zur Glasbasis wirken lassen und fest, da aus demselben Material an diese ankoppeln. Unabhängig von der Wirkung durch ci2p würde auf diese Weise das Gerät mechanisch ruhiger. Laut Arno Selker wird der Platzierung von Geräte-Füßen seitens der Hersteller unter diesem Aspekt leider viel zu wenig Beachtung geschenkt. Das leuchtet mir grundsätzlich auch ein. Im Rahmen dieses Tests sehe ich die Glas-Füße als Erweiterung oder Ergänzung zu den ci2p Glas-Basen und probiere die Basen ohne und mit.

Auf der Absorber-Basis platziert ersetzen drei oder vier dieser Glaswürfel die herstellerseitigen Gerätefüße
Auf der Absorber-Basis platziert ersetzen drei oder vier dieser Glaswürfel die herstellerseitigen Gerätefüße

In meiner Anlage habe ich die Glas Absorber-Böden unter dem Primare CD-Spieler, meinem Kenwood Plattenspieler und der Spectral Endstufe nacheinander und gleichzeitig ausprobiert. Dabei war der hörbar nachvollziehbare Effekt bei der Spectral weit weniger deutlich als bei CD-Laufwerk und Plattendreher. Unter denen platziert strahlten die Höhen und Mitten mit Kraft und Farbe, der Tiefbass und Grundtonbereich wurde verschlankt und die Musik wirkte gesäubert und transparenter. Stimmen klangen manchmal schlanker, weniger körperlich. Dies war aber nicht immer der Fall. Mehrfach erlebte ich das Gegenteil von dem, was ich erwartete und der Grundtonbereich war sogar kräftiger, sowohl bei Stimmen als auch bei Klavier-Aufnahmen.

Fügte ich dann die Glasfüße hinzu, verstärkte sich dieser Effekt nicht, sondern es gesellte sich mehr Reinheit hinzu und es klang noch angenehmer. Die Instrumente und Stimmen erlebten in ihren Feinheiten eine Befreiung von einer gewissen restlichen minimalen Sprödigkeit. Es handelt sich hier nicht um Nuancen, sondern klar nachvollziehbare Veränderungen. In der gesamten musikalischen Abstimmung meiner Audio-Kette war dieser Eindruck frappierend. Dennoch war in meiner Anlage diese Säuberung des Grundton-Vereiches zu viel des Guten. Herr Selker möge dies bitte durchaus als Kompliment verstehen für das gelungene Konzepts seines Audio Racks und der Holz-Absorbern. Diese sind eben in meiner Anlage, wie oben beschrieben, fester Bestandteil bei der musikalischen Abstimmung. Zu den Glasfüßen muss ich kritisch anmerken, dass bei von vorn zu bedienenden Geräten wie meinem CD-Spieler vorsichtiges Handling zwingend wird, da die glatten Glasflächen, das Gerät leicht verrutschen lassen – das ist nicht so schön. Nach den Versuchen in meiner Kette kann ich folgendes resümieren: Wessen Anlage im Grundtonbereich zum Voluminösen neigt, wo der Bass die Mitten sozusagen eindickt, sind die Glasabsorber eine vielversprechende Option. Dabei macht es Sinn, sie zuerst unter Geräten mit bewegten Teilen und dann auch unter weiteren Komponenten auszuprobieren. Ich kenne viele Anlagen, die durch diese Glas-Basis erheblich an Spielfreude gewinnen würden.


Auf der schwarzen maxi steht die die weiße mini. Die Glasausführungen sind wählbar und auch die Rahmenfarbe
Auf der schwarzen maxi steht die die weiße mini. Die Glasausführungen sind wählbar und auch die Rahmenfarbe

Und genauso kristallisierte sich dies auch bei meinem Freund T. heraus, der eine drei-wege, aktive Anlage mit sechs externen Mono-Endstufen von Helmut Brinkmann besitzt. Unter seinem Meitner CD-Spieler brachte die Creaktiv-Basis gegenüber einer wesentlich teureren Luftkissen/Holz Basis mal klangliche Vorteile in Richtung Transparenz und Hochton-Energie, mal erschien der Klang etwas ins Harte zu rutschen. Hingegen war der Klanggewinn unter seiner aktiven Frequenzweiche aus dem Profi-Bereich nicht wegzudiskutieren. Die Glasfüße präzisierten auch hier in Richtung zusätzlicher feiner Reinheit und Genauigkeit. Die Folge war die Frage: „Kann ich die gleich hier behalten?“ Kein Problem, für unseren Fotografen sind zwei Basen ausreichend und schließlich hat mir der Kollege ja bei der Beurteilung erheblich geholfen.

Zuvor hatte T. eine der Basen nach Rücksprache auch seinem Freund H. zur Verfügung gestellt. Dort fand sie Anwendung auf einem Granitblock unter einem A-1 CD-Spieler von Musical Fidelity. Sie ersetzte auf dem Granit eine mit Spikes aufgestellte Multiplex-Basis auf der wiederum Coral Lifter von Copulare unter dem A-1 standen. H. beschrieb mir seinen Klangeindruck so, dass der Gewinn an präziser, klarer Abbildung, gepaart mit direkterer und ansprechenderer Darstellung und einer etwas schlankeren Stimmwiedergabe überzeugte. Die Glasfüße gehörten für ihn zur stimmigen Ergänzung. Weil auch seine Ehefrau genau diesen Klangeindruck als Verbesserung der ebenfalls drei-wege Aktiv-Anlage empfand, rief man tags drauf beim Hersteller an und bestellte die Kombimation aus Absorberboden und Glasfüßen im Sondermaß. Auch dies geht bei Audio Selection creaktiv.

STATEMENT

Drei Tester kommen unabhängig zum im Grunde selben Ergebnis. Die Creaktiv Glasabsorber und besser noch in Verbindung mit den Glasfüßen sind eine hervorragende Option, sobald eine Verbesserung der Durchhörbarkeit im Grundtonbereich gewünscht wird. Dies geht einher mit beeindruckender Strahlkraft in den oberen Lagen und einem stimmigen musikalischen Bild.
Gehört mit
CD-Spieler Primare DVD 30 mit Antelope Zodiac plus
Plattenspieler Kenwood KD-990 mit Kenwood Kunststein-Auflage
Tonabnehmer Audio Technica AT33PTG/II
Phonoverstärker Plinius Koru
Vorverstärker T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Equalizer für Bass LA-Audio EQ 231G
Endstufen Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton, Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping) oder Quadral Platinum M 50
Zubehör Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Audio Exklusiv d.C.d. Base
Herstellerangaben
Creaktiv Systems Geräte-Basen Alu-Glas ci2p
Absorberplatte mini 525 x 405 x 38 mm 599 Euro
Absorberplatte midi 585 x 455 x 38 mm 699 Euro
Absorberplatte maxi 550 x 430 x 40 mm 749 Euro
Ausführungen Rahmen aus Aluminium schwarz oder silber
Glasplatte in schwarz, weiss oder silber
Glas-Geräte-Füße 5 x 5 x 5 cm zuzüglich Twister Stop auf einer Fläche

Hersteller/Vertrieb
Audio Selection creaktiv GmbH
Anschrift Drieschweg 9
53604 Bad Honnef
Telefon +49 2224 949950 
E-Mail info@robertsradio.de
Web www.creaktiv-hifi.com

Weitere Informationen

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Samstag, 16 April 2005 02:00

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Dienstag, 12 April 2005 02:00

RWA Akustik Systeme

Vertrieb
RWA Akustik Systeme
Ansprechpartner Rainer Weber
E-Mail rwa-akustik@web.de

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