tests/15-01-12_audioquest
 

Audioquest Fire

12.01.2015 // Dirk Sommer

Um die Fähigkeiten des Fire in der Hersteller-eigenen Hierarchie einordnen zu können, vergleich ich es noch einmal kurz mit dem Audioquest Wild Blue Yonder. Für diese Gegenüberstellung habe ich eine in den letzten beiden Jahren ein wenig in Vergessenheit geratene Testscheibe herausgesucht, Todd Garfinkels Zweimikrofonaufnahme Seeing Unknown Colors. Marty Krystalls Quartett eröffnet das Album mit dem rhythmisch packenden „Davy The Baby‟. Beim Intro von Bass und Schlagzeug ziehe ich das zwar Wild Blue Yonder noch vor, da hier die Bühne ein kleines Stückchen tiefer wirkt und der Bass mit noch mehr Wucht kommt. Bei Krystalls treibendem Saxophon-Solo aber bildet das Fire das brodelnde musikalisch Geschehen etwas luftiger und durchsichtiger ab. Auch besitzt der Ton des Tenorsax' hier eine Nuance mehr Schärfe, was mir richtiger erscheinen will. Die – aufnahmebedingt – polternde Bass-Drum beim Wild Blue Yonder kommt mit etwas mehr Druck rüber, doch verströmt sie auch über das Fire soviel Energie, dass es unmöglich ist, sich dem Groove zu entziehen und die Füße still zu halten.

Die Kontaktstifte der neuen XLR-Stecker, mit denen jetzt auch das Wild Blue Yonder ausgestattet wird, sind hohl
Die Kontaktstifte der neuen XLR-Stecker, mit denen jetzt auch das Wild Blue Yonder ausgestattet wird, sind hohl

Wie der Test von fünf USB-Kabeln gezeigt hat, kann man sich bei Audioquest auf die hauseigene Hierarchie verlassen: Das Kabel mit hochwertigeren Komponenten – und entsprechend höherem Preis – garantiert auch mehr Musikgenuss. Etwas anders sieht es allerdings aus, wenn man eine Neukonstruktion mit dem eine Stufe darüber positionierten Modell auf dem Stand von vor mehr als zweieinhalb Jahren zuvor vergleicht. Hier der kann die neuere Entwicklung in einigen Disziplinen durchaus Vorteile haben. Noch aussagekräftiger wäre es natürlich, das Fire mit dem aktuellem Wild Blue Yonder zu vergleichen, das inzwischen an mindestens zwei Stellen verbessert wurde. Wie dem auch sei, das Fire gehört mit zu den Handvoll besten Interconnects, die je in meiner Kette Vor- und Endstufe verbunden haben. Und es ist bei weitem nicht das teuerste.

STATEMENT

Ich kenne kein Audioquest NF- oder Lautsprecherkabel, das sich in seiner Preisklasse nicht durch betörende Klangfarben und ein grundsolides Bassfundament auszeichnen würde. Das gilt natürlich auch für das Fire. Wer jedoch Höchstleistungen in den Disziplinen Raumdarstellung und Geschwindigkeit suchte, musste bisher auf ein wenig Wohlklang verzichten und sich bei „dünner“ klingenden Modellen der Mitbewerber umschauen. Das Fire verbindet nun auf höchsten Niveau die klassischen Audioquest-Tugenden mit jeder Menge Offenheit, Rhythmus und Raum. Purer Genuss!
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Simplicity
Tonabnehmer Einstein The Pickup, Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos
Phonostufe Einstein The Turntable’s Choice
Computer iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB, OS X Version 10.9.2
Audioplayer Amarra Symphony 2.6, Pure Music 2.0.2
CD-Laufwerk Wadia WT3200
D/A-Wandler Mytek Manhattan
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT 150
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interface Technology, Sunwire Reference, HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Audioquest, Goebel High End Lacorde
Zubehör PS Audio Power Plant Premier, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus
Herstellerangaben
Audioquest Fire
Leitermaterial Silber
Besonderheit DBS-System
Preis 3000 Euro für einen Stereo-Meter (XLR oder Cinch), jeder weitere Meter plus 1300 Euro

Vertrieb
AudioQuest BV
Anschrift Hoge Bergen 10
4704RH Roosendaal
Niederlande
Telefon +31 165 54 1404
E-Mail rdrees@audioquest.nl
Web www.audioquest.de


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