tests/15-12-07_audioquest
 

Audioquest Pearl, Cinnamon und Diamond RJ/E (Ethernet)

07.12.2015 // Dirk Sommer

Vom weit oben in einem Regal stehenden Router bis hin zum Netzwerk-Switch sind es bei möglichst unauffälliger Verlegung des Kabels in meinem Hörraum knapp 15 Meter. Und damit scheidet die Verwendung eines konfektionierten Kabels schon einmal aus. Audioquest bietet Ethernet-Verbindungen nämlich nur in den Längen 0,75, 1,5, 3, 5, 8 und 12 Meter an. So komme ich gar nicht erst in Versuchung, mit der Bestellung eines Diamond zu liebäugeln, das bei einer Länge von besagten 12 Metern schon mit knapp 9000 Euro in der Preisliste steht. Das beste unkonfektionierte Kabel ist das Carbon, dessen Kupferkern eine Silberschicht von fünf Prozent des Leiterquerschnitts umgibt. Die Leiter sind paarweise und noch einmal insgesamt geschirmt. Das „Noise-Dissipation-“ und das „Dialectric Bias System“ sind für diesen Kabeltyp nicht erhältlich. Dafür liegt der Meter-Preis aber auch bei im Vergleich zum Diamond sehr moderaten 65 Euro pro Meter. Hinzu kommen noch zwei Telegärtner-Stecker zum Preis von je 22,50 Euro.

Im ersten Durchgang bleiben die in der Überschrift genannten, fertig konfektionierten Kabel noch einmal außen vor, und ich probiere aus, ob oder wie sich das Carbon zwischen Router und Switch bemerkbar macht. Das Rendern und Wandeln übernehmen dabei zuerst der Aries (Femto) und der Hugo TT. Ja, das Carbon macht sich bemerkbar, und zwar eindeutig positiv: Wie bei fast allen Veränderung am Netzwerk tut sich in puncto Tonalität so gut wie nichts, aber dynamisch bietet das Audioquest ein ganz klein wenig mehr. Wie immer liegen die beeindruckendsten Verbesserungen bei der Raumabbildung. Der Saal wirkt mit dem Carbon noch einmal ein Stückchen tiefer, breiter und höher. Bei Schostakowitschs „Polka“ aus dem Ballet The Age Of Gold sind es vor allem Mikroinformationen wie die weit hinten links nun leichter und plastischer zu hörende Triangel und die kurz vor Schluss an derselben Stelle wahrzunehmende kleine Trommel, die die Überlegenheit des Carbon belegen. Auch beim Ayon S-3 ändert das Carbon den Raumeindruck: Die Instrumente scheinen noch ein wenig weiter von Hörer entfernt zu sein, wirken aber dennoch besser fokussiert. Feindynamische Strukturen werden deutlicher präsentiert, Pauken besitzen jedoch einen Hauch weniger Druck, erklingen dafür aber besser differenziert.

Die Kontakte der Telegärtner-Stecker werden von einer Plastikkappe geschützt, die erst bei Druck auf die Entriegelungstaste entfernt werden kann
Die Kontakte der Telegärtner-Stecker werden von einer Plastikkappe geschützt, die erst bei Druck auf die Entriegelungstaste entfernt werden kann

Ich sollte vielleicht noch nachtragen, dass ich für den Vergleich das Ethernet-Filter SOtM iSO-CAT6 vor dem Eingang des Netgear entfernt hatte, um nicht eine bereits modifizierte Verbindungsstrecke mit verschiedenen Kabeln zu beurteilen. Allerdings hat mich das bei bekannten Songs minimal irritiert, da ich deren Klang ja inklusive der Verbesserungen durch den SOtM im Ohr hatte. Deswegen habe ich dann das Conrad- und das Audioquest-Kabel noch einmal mit dem in Reihe geschalteten iSO-CAT6 gehört. Damit waren die Vorteile des Carbon dann in jeder Disziplin eindeutig.

Nachdem jetzt die Strecke zwischen Router und Switch optimiert ist, kommen wir endlich zu den drei Kabeln, die hier in der Hauptsache Thema sein sollen. Anders als beim Test der Firewire- und USB-Kabel habe ich diesmal nicht alle Varianten der konfektionierten Kabel bestellt, sondern dachte, mich auf das günstigste, mittlere und teuerste Modell beschränken zu können. Also bekam ich ein Pearl, ein Cinnamon sowie ein Diamond zugesandt. Allerdings liegen die ersten beiden preislich recht dicht beieinander: Für eine Länge von 1,5 Metern steht das Pearl mit 29, das Cinnamon mit 99 und das Diamond mit fast 1300 Euro in der Preisliste. Da wäre die Beschäftigung mit dem Vodka zum Preis von 375 Euro gewiss auch interessant gewesen. Aber das lässt sich ja nachholen.


  • Audioquest Niagara 1000, 5000 und 7000, Tornado, Thunder und NRG Z – Part 2

    In the first part I described how the power cables and power conditioners designed by Garth Powell can steer a system towards its maximum sound quality, even when the power supply topic had not been treated with neglect before. In this interview you can read what the developer has to say about his solutions and learn about my experiences with Niagara and Co. In the meantime, I've got used to the Thunder and Tornado cables…
    29.04.2019
  • Audioquest Niagara 1000, 5000 und 7000, Tornado, Thunder und NRG Z

    More than a year ago, Robert Hay, AudioQuest‘s Marketing Director for Europe, suggested that I should do a review of one of their Niagara power conditioners. Then it took a little while until some updates were incorporated into general production. Finally, we planned a really comprehensive exploration of AudioQuest's power supply products: it was worth the wait! As I have so far strictly separated the power conditioning for digital and analogue sources in my system…
    15.04.2019
  • AudioQuest PowerQuest 3

    Jeder ambitionierte Musikhörer sollte nicht nur seinen HiFi-Geräten, sondern der gesamten Kette die gebotene Aufmerksamkeit widmen, um nicht schon ganz am Anfang Klangqualität zu verschenken. Hier bietet AudioQuest mit seiner PowerQuest 3 Filternetzleiste eine technisch herausragende und gleichzeitig günstige Offerte. Das passte ja wie die berühmte Faust aufs Auge, als Dirk Sommer mich bat, eine Steckdose zu testen, denn meine derzeitige Netzleiste schien schon allein äußerlich dank meiner oft rüden Handhabung etwas ramponiert und in…
    25.03.2020
  • Audioquest DragonFly Cobalt

    Nach etwas über drei Jahren bringt Audioquest ein neues Topmodell seiner erfolgreichen DragonFly-Serie heraus. Dabei geht es nicht um die Wiedergabe immer höherer PCM- oder DSD-Abtastraten – die könnte der verwendete Wandler zwar auch –, sondern allein um mehr Wohlklang. Als Wandler-Chip für dem Cobalt wählte Audioquest ESS-Sabres bestes Modell für den mobilen Einsatz, den ES9038Q2M, der in der Lage ist, PCM-Datein bis 384 Kilohertz und DSD256 wiederzugeben. Mitentscheidend für die Wahl des 9038 dürfte…
    23.08.2019
  • Clarus Aqua und Clarus Crimson

    Bis vor wenigen Monaten war Clarus für mich kein Begriff, den ich mit einem Hifi-Produkt in Verbindung gebracht hätte. Die amerikanische Marke für hochwertige Audio-Kabel wird neuerdings in Europa vom Digital-Geräte-Spezialisten Mytek verkauft. Das macht neugierig, und die nähere Betrachtung lohnt sich. An Kabeln herrscht auf dem hiesigen Audio-Markt wahrlich kein Mangel. Wenn aber die rührigen, kreativen und weltweit erfolgreichen Mannen des polnisch-amerikanischen Digital-Wandler-Herstellers Mytek sich der Clarus Kabel annehmen, sollte man hellhörig werden. Denn…
    12.07.2019
  • Audioquest Niagara 1000, 5000 und 7000, Tornado, Thunder und NRG Z – Teil 2

    Dass die von Garth Powell entworfenen Netzkabel und Netzaufbereiter eine Kette, bei der die Netzversorgung auch zuvor nicht vernachlässigt wurde, zu klanglichen Höchstleitungen treiben kann, habe ich im ersten Teil beschrieben. Hier können Sie hören, was der Entwickler zu seinen Lösungen zu sagen hat, und über weitere Erfahrungen mit Niagara und Co. lesen. Inzwischen habe ich mich schon ein wenig an die Thunder- und Tornado-Kabel sowie den Niagara 1000 und 7000 gewöhnt: Meine Kette agiert…
    29.01.2019

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.