tests/17-01-09_audiomachina
 

AudioMachina V8

10.01.2017 // Dirk Sommer

Da ich nicht abschätzen kann, wie groß die Unterschiede sein können, die der V8 verursachen wird, mache ich es mir leicht und wähle Dick Schorys bestens vertrauten „Buck Dance“, von dem ich mir die ersten anderthalb Minuten vor dem Umbau dreimal anhöre, um mir den Klang einzuprägen. Nach nicht ganz neun Minuten für den Umbau und die Justage der Höhe und der Auflagekraft, steht dann aber schon nach den ersten Takten fest, dass eine so akribische Vorbereitung gar nicht nötig gewesen wäre: Dank des V8 zwischen dem AMG und dem fantastischen Transrotor Tamino entlockt dieses der Rille noch mehr feinste Rauminformationen, definiert die Positionen der Instrumente exakter und lässt so ein schärferes Bild vor dem Hörer entstehen. Ich lasse die Scheibe nach dem Teststück einfach weiterlaufen und entdecke in den übrigen, ebenfalls recht vertrauten Titeln doch wirklich noch das ein oder andere bisher nicht gehörte Detail: Hier ist noch kurz vor Schluss leise eine Stimme zu vernehmen, dort hört man vor dem Beginn einer Trennrille noch recht deutlich, dass der Fremdspannungsabstand des Aufnahmeequipments vor über 60 Jahren bei weiten nicht so gut war wie heute. Das zeigt, dass die Auflösung der Arm-System-Kombination durch den V8 gesteigert wird, ist aber keine Information, die ich bis dato vermisst habe. Dennoch: In meiner Kette hat AudioMachinas Vibrationsabsorber eine klar nachvollziehbare Wirkung – und die ist positiv!

Bei der Beschäftigung mit relativ unscheinbaren Testobjekten macht es wenig Sinn, diese im Fotostudio abzulichten. Deshalb haben Hifistatement-Fotograf Helmut Baumgartner und ich beschlossen, dass ich meine Experimente auch optisch dokumentiere und er meine Schnappschüsse dann in brauchbare Bilder umzuwandeln versucht. Beim Betrachten der ersten Fotos fällt mir dann auf, dass die Montageplatte des Tamino und der V8 sich nicht sehr großflächig berühren, wenn ich letzteren so montiere wie in der Bedienungsanleitung vorgeschlagen: mit dem Firmenlogo nach oben und mit dessen Spitze nach vorne. Wenn diese nun nach hinten zeigt, dürfte zumindest beim Tamino die Kontaktfläche zum V8 größer er sein. Um die Wirkung der v-förmigen Anordnung der Bohrungen nicht zu konterkarieren, sollte die Seite mit dem Firmenlogo aber in jedem Fall weiterhin nach oben zeigen.

Um den Zugang zum AMG-Arm zu verbessern, musste ich den LaGrange um 90 Grad drehen. Danach war eine exakte Neuausrichtung Pflicht
Um den Zugang zum AMG-Arm zu verbessern, musste ich den LaGrange um 90 Grad drehen. Danach war eine exakte Neuausrichtung Pflicht

Bevor ich mit der Ausrichtung des V8 experimentiere, vergewissere ich mich seiner Wirkung noch einmal, indem ich ihn ganz entferne: Keith Jarretts Trioversion von „God Bless The Child“ klingt ohne V8 minimal weniger luftig und die Instrumente sind nicht ganz so scharf fokussiert. Mit dem V8 durfte man sich beim sonst oft nervigen High-Hat über eine bessere Feinzeichnung freuen, die völlig frei von jeglichem Zischeln war. Das ist nun leider wieder anders. Ohne den Absorber wirkt das Klangbild eine Spur flirrender und funkelnder, aber wie durch eine etwas schmutzigere Scheibe betrachtet und räumlich einen Hauch eingeengt. Nach längerer Zeit lege ich mal wieder Codona 2 auf, das klangfarbenstrotzende Album von Collin Walcott, Don Cherry und Nana Vasconcelos, und wie immer freue ich mich auf „Malinye“: Der Einbau des V8 in der vorgeschlagenen Lage sorgt für einen klar größeren Raum. Die Schwebungen bei der Melodica sind deutlicher wahrzunehmen, und bei den Becken wird der Anschlag präziser dargestellt. Aus das Ausklingen gelingt definierter. Die tiefen Trommeln wirken eine Spur dräuender. Die Wiedergabe ist besser durchgezeichnet und trotz der Detailfülle einfach packender. Auch wenn ich mit dem Gehörten hochzufrieden bin, drehe den V8 nun so, dass die Spitze des Logos zum Tonarmdrehpunkt weist. Dadurch vergrößert sich die Kontaktfläche zwischen dem Dämpfer und der schwarzen Montageplatte des Tamino. Nach der erneuten Justage des Auflagewichts scheint der Raum noch ein wenig intensiver zu atmen und das Klangbild gewinnt einen Hauch Präzision und Plastizität. Allerdings ragt der V8 nun ein gutes Stück unter dem Headshell hervor. Falls das konstruktionsbedingt möglich ist, wünschte ich mir eine Variante des V8 mit etwa mittig angeordneten Löchern zu Montage.


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