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Keces P8

23.06.2017 // Dirk Sommer

Eine der positiven Seiten beim Streaming ist für mich, dass man – die entsprechende Einstellung der App vorausgesetzt – beim Ansteuern der gesuchten Titel auch immer wieder in Vergessenheit geratene Cover entdeckt: Diesmal ließ mich der Vogel auf dem Bild der Hülle von Albert Mangelsdorffs Triplicty mit Arild Anderson am Bass und Pierre Favre am Schlagzeug innehalten. Die Posaune des Virtuosen erklang über SoulM, Keces, Mutec und Mytec und nicht zuletzt über die Acapellas ungeheuer druckvoll und energiegeladen und dennoch farbstark und fließend. In „Green Shading Into Blue“ fasziniert dann besonders Arild Andersons packendes Kontrabass-Spiel mit perkussiven Attacken und melodiösen Passagen. Nach dieser kurzen Schwelgerei in jazzigem Wohlklang noch einmal zurück zu einer der üblichen Testscheiben: Bei Patrick Herals „Improvisation“ auf Le Concert De Parfums lässt der SoulM dank des P8 den Raum deutlich tiefer und die Wiedergabe nicht unbeträchtlich schneller wirken, der Tieftonbereich der Trommeln und Pauken kommt knalliger und differenzierter – ja, er besitzt einfach mehr Charakter. Hier geht es nicht um marginale Unterschiede, wie sie etwa bessere Gerätefüße bewirken. Hier sind die Verbesserungen viel drastischer: Ich habe wohl nie besser angelegte 300 Euro gehört – das ist nämlich die Preisdifferenz zwischen dem Keces DC-116 und dem P8. Aber noch sollte ich mit derart überschwänglichem Lob vorsichtig sein: Es ist ja nicht auszuschließen, dass der bessere Klang auch daher rührt, dass nun getrennte Keces-Netzteile für Wandler und Server zum Einsatz kommen.

Das innere des P8 wird von einem großen Ringkerntransformator dominiert. Auf den Kühlkörpern rechts und links der Kondensatorenbänke sitzen die Spannungsregler
Das innere des P8 wird von einem großen Ringkerntransformator dominiert. Auf den Kühlkörpern rechts und links der Kondensatorenbänke sitzen die Spannungsregler

Also trenne ich den Mytek Brooklyn vom DC-116, verbinde ihn mit dem P8 und starte noch einmal die „Improvisation“, da ich mich hier ja gerade eingehört hatte: Der Zuwachs an Raumtiefe ist schier unglaublich! Zwar weiß ich dank Melco, Aries Femto und Chord DAVE in welche Weiten einen diese Scheibe entführen kann, vom SoulM und dem Mytek inklusive Keces und Mutec habe ich einen solch beeindruckenden Raum aber bisher noch gehört. Beeindruckend, wie akribisch die Violon VI jegliche Verbesserung des Frontends aufzeigen. Zu erwähnen, dass der Brooklyn auch in allen anderen Hifi-Disziplinen sehr nachdrücklich von der Stromversorgung durch das P8 profitiert, scheint mir da beinahe müßig. Lieber genieße ich jetzt auch im Wohnzimmer einige bekannte und wiederentdeckte Alben in extrem hoher Qualität!

STATEMENT

Dass die Qualität des Netzteils einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Klang hat, weiß jeder, der sich ein wenig mit Hifi und High-End beschäftigt. Das ist natürlich bei digitalen Quellgeräten nicht anders. Aber dass der Keces für gerade einmal 700 Euro aus sehr guten Komponenten wie dem SoulM und dem Mytek Brooklyn noch halbwegs erschwingliche High-End-Juwele macht, hätte ich nicht für möglich gehalten: ein Erlebnis!
Gehört mit
Musikserver SoulM mit Keces DC-116
Reclocker Mutec MC-3+ Smart Clock USB
D/A-Wandler Mytek Brooklyn mit Keces DC-116
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Endstufe Eintein The Poweramp
Lautsprecher Acapella Violon VI
Kabel Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, SunWire Reference
Zubehör Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße
Herstellerangaben
Keces P8
Gleichstrom-Ausgangsspannung Mono-Versionen: 9/12V, 19/20V, Dual-Versionen: 5/7V und 9/12V, 9/12V und 12/15V, 9/12V und 18/19V, 9/12V und 20/24V, zusätzlich 1 x USB (5V, 1A)
Gleichstromstecker 2,1mm Hohlstecker, Adapter vom Vertrieb beigelegt
Eingangsspannung 115V 60Hz / 230V 50Hz, schaltbar
Gehäuse Aluminium
Abmessungen (B/H/T) 300/78/240mm
Gewicht kg
Preis 700 Euro

Vertrieb
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
Anschrift Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf
Telefon 08466 905030
E-Mail r.ross@robertross.de
Web www.robertross.de


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