tests/19-06-07_acousticplan
 

AcousticPlan PhonoMaster, PhonoMaster SE und PowerMaster

07.06.2019 // Carsten Bussler

Kompakte Bauweise: das Innere der PhonoMaster
Kompakte Bauweise: das Innere der PhonoMaster

Da die MM-Zweige bei „Standard“ und „SE“ identisch sind, möchte ich mich auf die Ausführungen zum MC-Zweig beschränken. Ich war sehr gespannt, ob die 660 Euro teurere „Special Edition“ der PhonoMaster klanglich gegenüber der transistorisierten Standard-Version noch einmal eine Schippe drauflegen konnte. Alle zuvor mit der Standard-Version gehörten Platten – und das war inzwischen ein erklecklicher Stapel, der sich nach einigen Tagen in einer Ecke angesammelt hatte! – kamen zwecks Vergleichbarkeit nun wieder auf Regas Plattenteller. Vor allem klassische Stücke gewannen in Sachen Raumstaffelung und Klangfarbentreue nochmals, wie zum Beispiel Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ (Yehudi Menuhin, His Master´s Voice, 1985). Vor allem Streicher und Blasinstrumente klangen via Lundahls Übertrager in der „SE“ in ihren Klangfarben noch echter und authentischer als über den Transistor der Standard-Variante. Wer es dagegen eher mit RUN D.M.C. hält und sich mal gerne mit „Walk This Way“, der Wiege des Crossover, die Haare föhnt (Raising Hell, Profile & Arista, 1986), der wird womöglich doch eher zu der etwas zackigeren AcousticPlan PhonoMaster in der Standardversion greifen.

Mir persönlich gefiel schließlich nach sehr vielen, langen Hörsessions doch die „SE“-Variante am besten, weil sie meines Erachtens minimal ausgeglichener und langzeittauglicher als die Standardvariante ist. Vordergründig betrachtet scheint sie etwas zurückhaltender, etwas weniger „bissig“ besonders im Hochton zu sein, ohne sich in irgendeiner Weise zurückzunehmen oder Details zu unterschlagen. Nach langem, intensivem Hören attestiere ich ihr preisunabhängig eine außergewöhnliche Qualität, die dieses Gerät geeignet erscheinen lässt, mit ihm alt zu werden.

Rückansicht: erfreulich wenige Erfordernisse zur Anpassung der Tonabnehmer
Rückansicht: erfreulich wenige Erfordernisse zur Anpassung der Tonabnehmer

STATEMENT

In dem Preissegment, in dem sich AcousticPlans PhonoMaster, PhonoMaster SE und PowerMaster bewegen, gibt es sehr wenig echte Konkurrenz. Das obligatorische externe Netzteil PowerMaster kann bei begrenztem Budget auch später erworben werden. Zu welcher der beiden Varianten es sich dann gesellt – mit oder ohne „SE“ – sollte unbedingt ein persönlicher Hörtest entscheiden.

PS: All denjenigen da draußen, für die die AcousticPlan-typische blaue Frontplatte als optisch unpassend für eine Einbindung in die eigene Kette erscheint, sei gesagt, dass Claus Jäckle hier durchaus auf Kundenwünsche eingeht und grundsätzlich auch graue, schwarze oder andere Fronten möglich sind. Es wäre doch auch jammerschade, wenn das mögliche Ende einer langen Suche an solch einem profanen Detail scheitern würde!

Herstellerangaben
AcousticPlan PhonoMaster (SE) / PowerMaster
Geräteart Phonovorverstärker (MM & MC)
Empfindlichkeit MC high 0,1 mV (0,2 mV SE-Version)
MC low 0,4 mV
MM 4 mV
S/N Ratio MC high 75 dB 0,5 mV, A-gewichtet
MC low 78 dB 2 mV, A-gewichtet
MM 80 dB 5 mV, A-gewichtet
Eingangsimpedanz MC automatisch
MM 47 kOhm / 150 pF
Ausgangsimpedanz 50 Ohm
Leistungsverbrauch DC 15V / 2A
Vakuumröhren 4 x EC86
Maße (B x H x T) 105 x 125 x 255 mm
Gewicht 1,5 kg
Preise AcousticPlan PhonoMaster 2530 Euro
AcousticPlan PhonoMaster (SE) 3190 Euro
AcousticPlan PowerMaster 1250 Euro

Hersteller
AcousticPlan
Anschrift Gustav Schwabstr. 14m
78467 Konstanz
Telefon +49 7531 73562
E-Mail info@acousticplan.de
Web www.acousticplan.de


  • Merason Reuss

    Bisher habe ich mit Daniel Frauchiger, dem Chef von Merason, nur eine sehr interessante und angenehme Unterhaltung auf einer High End der letzten Jahre geführt. Jetzt freue ich mich deshalb umso mehr, mit dem Merason Reuss endlich einen seiner „made in Switzerland“ Wandler zu testen. Lange Zeit war der Merason DAC1 das einzige Produkt der kleinen Schweizer Manufaktur. Im Test hat sich Wolfgang Kemper von seiner Musikalität begeistern lassen. Beim Nachfolger DAC1 Mk II hat…
    23.04.2024
  • MUTEC REF10 NANO

    The topic of master clock has been on my mind for some time now. It's fascinating to see what sonic improvements can still be teased with it out of a digital chain. The brand new REF10 NANO from MUTEC is a variant of the outstanding REF10 that concentrates on the essentials at half the price. That's quite an announcement and makes the subject of clocking even more interesting as it already is. I've had two…
    19.04.2024
  • Circle Labs P300 und M200

    Die polnische Hifi-Manufaktur Circle Labs bietet neben dem international gepriesenen Vollverstärker A200 auch eine noch hochwertigere separate Vor- Endstufen Kombination an, die nicht nur etwas mehr Leistung zur Verfügung stellt. Eine außergewöhnlich elegante Optik ist ebenfalls ein Merkmal der drei Verstärker aus Krakau. Nur sehr, sehr selten habe ich etwas so Gediegenes, so ansprechend schön Verarbeitetes in Händen halten und betrachten dürfen wie diese Verstärker aus Polen. Seine Liebe zum Produkt hat das Entwicklerteam diesem…
    16.04.2024
  • AIM NA2, NA6 und NA9

    Es sollte sich zwischenzeitlich herumgesprochen haben: in modernen Streaming-Lösungen, gerade auch mit HiRes-Formaten, spielen die Netzwerkverbindungen eine wichtige Rolle und haben einen nicht unerheblichen Anteil am klanglichen Endergebnis. Der japanische Spezialist AIM bietet dafür drei audiophile Serien von LAN-Kabeln an. AIM kennen Sie nicht? Dann geht es Ihnen wie mir bis vor kurzem. AIM Electronics ist ein Kabelhersteller aus Japan und wurde 1983 gegründet. Der Schwerpunkt des Unternehmens lag im Bereich Datenkommunikationskabel für die Netzwerk-Industrie.…
    12.04.2024
  • Chord Electronics Ultima Integrated

    Five years ago, Chord Electronics began to establish a new top-end line with the Ultima preamplifiers, as well as mono and stereo power amplifiers. Now the British company has added an Ultima integrated amplifier to make their high quality standard accessible to fans of more compact audio systems. Just as a reminder: John Franks originally built high-quality electronics for the aviation industry, in particular a reliable power supply for fighter jets. Following his passion, he…
    09.04.2024
  • buchardt Anniversary 10

    Seit meinem letzten buchardt-Test im Jahr 2020 habe ich die Marke weiterhin mit Spannung beobachtet. Während die aktiven buchardt-Lautsprecher mit immer weiter verfeinerten Presets verbessert wurden, kamen einige Sonderserien und der passive S400 MKII auf den Markt. Mit dem aktiven A10 zum zehnten Jubiläum beginnt in meinen Augen eine neue Ära. Der Anniversary 10 ist für mich auf ganzer Linie ein außergewöhnlicher Lautsprecher. Da ich meine im Teaser gemachte Aussage in einigem Umfang erläutern will,…
    05.04.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.