tests/21-09-21_waversa
 

Waversa Isolator-Ext1

21.09.2021 // Dirk Sommer

Weder die CD noch Streaming machten es einfacher, auf höchstem Niveau Musik zu genießen. Man muss einen hohen Aufwand treiben, wenn die digitale der analogen Wiedergabe nahekommen oder sie übertreffen soll. Sobald Computer oder das Internet im Spiel sind, kämpft man gegen hochfrequente Störungen und Rauschen – zum Beispiel mit Waversas Isolatoren.

Wer nur die Artikel an dieser Stelle über den Wrouter, den Wdac, den Wcore und den WsmartHub gelesen hat – die übrigens wegen der Fülle der in den Komponenten verfügbaren Funktionen beide je zwei Teile umfassen –, könnte meinen, der Taiwanesische Hersteller Waversa System sei ein reiner Digital-Spezialist. Aber er hat auch (Röhren-)Phonostufen, einen CD-Player mit UKW-Tuner sowie Röhrenvor- und Endstufen im Angebot – und, wie schon im Test des Wrouters erwähnt, scheint der Klang einer 300B für den Firmenchef Dr. Junho Shin das Ziel seiner Wünsche zu sein, denn er stattete unter anderem den Router mit einen FPGA aus, der dem Klang das Obertonspektrum einer klassischen Western-Electric-300B aufmodulieren kann, in einer vom Benutzer wählbaren Intensität. Ein Zeichen dafür, wie tiefgehend sich Waversa mit den Problemen des Streamings auseinandergesetzt hat, ist das eigene Ethernet-Protokol WNDR, das Roland Dietl recht nachhaltig beeindruckt hat. Kein Wunder also, dass Waversa nun auch Lösungen zur Bekämpfung von RFI oder Hochfrequenzstörungen anbietet.

Waversa bietet auch einen Coax-Isolator-Ext1 für S/PDIF-Verbindungen, der aber nicht Gegenstand dieses Test ist
Waversa bietet auch einen Coax-Isolator-Ext1 für S/PDIF-Verbindungen, der aber nicht Gegenstand dieses Test ist

Und damit sind wir bei Waversas LAN-Isolater-EXT1 und USB-Isolator-EXT1. In der Serie gibt es, wie sie auf den Bildern sehen können, auch noch ein drittes Modell, den COAX-Isolator-EXT1, der für den Einsatz in Übertragungsstrecken mit S/PDIF-Signalen vorgesehen ist. Da mein Mutec MC-3+ USB schon seit einiger Zeit beim Kollegen Finn Gallowsky Dienst tut, benutze ich in keiner digitalen Wiedergabekette S/PDIF-Verbindungen, aber ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sich Roland Dietl das Kästchen mal ausleiht und in seinem weit verzweigten digitalen Aufbau ausprobiert. Weiterführende technische Angaben zu den Isolatoren veröffentlichte Waversa bisher nicht, zumindest nicht in Englisch. In der Übersetzung aus dem Chinesischen, die ich im Netz gefunden habe, bleibt die Beschreibung recht blumig: Die Isolatoren beruhten auf einer patentierten elektromagnetische Technologie, die der Beseitigung von Hochfrequenzstörungen und in Kabel induzierten Impulsen diene und den guten Klang wieder aufleben lasse. In den aus dem Vollen gefrästen und Nickel beschichteten Metallgehäusen befindet sich, soweit die Fotos auf der Herstellerseite erkennen lassen, eine Art Spulenkern, um den die Kabel – acht bei LAN, vier bei USB – gewickelt sind, die die Ein- und Ausgangsbuchsen miteinander verbinden. Den glänzenden Kistchen ist ein etwa 20 Zentimeter langes LAN- respektive USB-Kabel beigepackt, um das Signal zum Empfänger weiterleiten zu können, ohne in ein zusätzliches, möglicherweise kostspieliges Signalkabel investieren zu müssen.

Ob man einen Isolator direkt nach dem Router oder lieber kurz vor dem Wandler mit Ethernet-Eingang respektive einer Streaming-Brigde verwenden sollte, kann man am besten durch Experimente in der eigenen Kette herausfinden. Warversa weist natürlich auch darauf hin, dass der Einsatz an beiden Positionen von Vorteil sein dürfte. Nach den Erfahrungen von Roland Dietl und mir hat es sich in einer digitalen Wiedergabekette immer als klanglich vorteilhaft erwiesen, die einzelnen Aufgaben auf möglichst viele Geräte – und damit meist mehr oder weniger leistungsstarke Computer – zu verteilen und für ein möglich sauberes Signal zu sorgen. Nicht umsonst sorgt das Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme mit seiner Vielzahl von Filtern und Filterspulen für Wohlklang. Auch das Ethernet-Filter von SOtM konnte klanglich überzeugen. Das war bei ifis Purifier, dem Audioquest Jitterbug (FMJ) und Intonas USB-Isolator auch nicht anders: Anders als in der analogen Welt ist in der digitalen der kürzere Signalweg nicht immer der bessere.


  • Circle Labs P300 und M200

    Die polnische Hifi-Manufaktur Circle Labs bietet neben dem international gepriesenen Vollverstärker A200 auch eine noch hochwertigere separate Vor- Endstufen Kombination an, die nicht nur etwas mehr Leistung zur Verfügung stellt. Eine außergewöhnlich elegante Optik ist ebenfalls ein Merkmal der drei Verstärker aus Krakau. Nur sehr, sehr selten habe ich etwas so Gediegenes, so ansprechend schön Verarbeitetes in Händen halten und betrachten dürfen wie diese Verstärker aus Polen. Seine Liebe zum Produkt hat das Entwicklerteam diesem…
    16.04.2024
  • AIM NA2, NA6 und NA9

    Es sollte sich zwischenzeitlich herumgesprochen haben: in modernen Streaming-Lösungen, gerade auch mit HiRes-Formaten, spielen die Netzwerkverbindungen eine wichtige Rolle und haben einen nicht unerheblichen Anteil am klanglichen Endergebnis. Der japanische Spezialist AIM bietet dafür drei audiophile Serien von LAN-Kabeln an. AIM kennen Sie nicht? Dann geht es Ihnen wie mir bis vor kurzem. AIM Electronics ist ein Kabelhersteller aus Japan und wurde 1983 gegründet. Der Schwerpunkt des Unternehmens lag im Bereich Datenkommunikationskabel für die Netzwerk-Industrie.…
    12.04.2024
  • Chord Electronics Ultima Integrated

    Five years ago, Chord Electronics began to establish a new top-end line with the Ultima preamplifiers, as well as mono and stereo power amplifiers. Now the British company has added an Ultima integrated amplifier to make their high quality standard accessible to fans of more compact audio systems. Just as a reminder: John Franks originally built high-quality electronics for the aviation industry, in particular a reliable power supply for fighter jets. Following his passion, he…
    09.04.2024
  • buchardt Anniversary 10

    Seit meinem letzten buchardt-Test im Jahr 2020 habe ich die Marke weiterhin mit Spannung beobachtet. Während die aktiven buchardt-Lautsprecher mit immer weiter verfeinerten Presets verbessert wurden, kamen einige Sonderserien und der passive S400 MKII auf den Markt. Mit dem aktiven A10 zum zehnten Jubiläum beginnt in meinen Augen eine neue Ära. Der Anniversary 10 ist für mich auf ganzer Linie ein außergewöhnlicher Lautsprecher. Da ich meine im Teaser gemachte Aussage in einigem Umfang erläutern will,…
    05.04.2024
  • Rega NAIA, Aphelion 2 und Aura MC

    Bei der Präsentation des NAIA beim deutschen Rega-Vertrieb TAD Ende letzten Jahres wurden selbst an einer durchaus erschwinglichen Anlage – die Boxen kosten gerade einmal 2.000 Euro – die klanglichen Vorzüge des neuen Topmodells gegenüber einem Rega P10 so deutlich, dass ich diesen technologisch einzigartigen Plattenspieler näher erkunden wollte. Dabei passt der Rega eigentlich so gar nicht in mein analoges Beute-Schema. Seit über 40 Jahren höre ich fast ausschließlich mit Masselaufwerken Musik: erst mit einem…
    02.04.2024
  • Moonriver Audio Model 505 Hybrid Stereo Phono EQ Stage

    Der Phono-Entzerrer Model 505 des schwedischen Herstellers Moonriver Audio kommt in schlichtem Design daher und wendet sich an den ernsthaften Vinyl-Liebhaber, der ohne Bling Bling einfach Musik hören will. Hinter dieser heuer selten gewordenen Gerätephilosophie verbergen sich oft große HiFi-Perlen, mein Interesse ist geweckt! Im Nachhinein, jetzt, wo dieser Testbericht fertig geschrieben und hier veröffentlicht ist, empfinde ich es als persönlichen Fauxpas, bisher noch nichts von diesen Schweden gehört zu haben. Moonriver Audio meine ich,…
    26.03.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.