Son & Sens 2013, Teil eins

16.10.2013 // Dirk Sommer
In den vergangenen 20 Jahren habe ich so manche Hifi-Show besucht – hierzulande, in den Nachbarländern, den USA und einmal auch in Asien. Aber sie alle unterschieden sich nur in Nuancen. Ein gutes Stück weiter von den ausgetretenen Pfaden entfernte sich die diesjährige Sons & Sens in Montreux. Und das war gut so.

Es ist den letzten Jahren – oder vielleicht sogar Jahrzehnten – in den westlichen Ländern immer schwieriger geworden, vor allem jüngere Menschen für unser Hobby zu begeistern. Überspitzt formuliert trifft man bei den verschiedenen Ausstellungen den immer gleichen Kreis von Bekannten. Weitaus positiver sieht es da in Richtung Osten aus: Wie die polnischen Kollegen von High Fidelity stolz berichten, kann ihre heimische Hifi Show mit fünfstelligen Besucherzahlen aufwarten. Und auch in Asien gibt es noch wachsende Märkte. Hier in Europa – und auch wohl in den USA – stellt sich Herstellern und Importeuren hingegen die Frage, was man unternehmen könnte, um der hochwertigen Musikwiedergabe wieder zu dem Stellenwert zu verhelfen, den sie in den 70-er und 80-er Jahren auch bei uns hatte.

Bisher gibt es zur klassischen Hifi-Messe fürs interessierte Publikum – wie etwa den erfolgreichen Nord- und Westdeutschen Hifi-Tage – und die eher für Fachbesucher aus aller Welt enorm attraktive High End wenig Alternativen. Eine davon sind die österreichischen klangBilder, bei denen Ludwig Flich nun schon über einem Jahrzehnt mit geführten Rundgängen und einer Vielzahl dort auftretender bekannter Künstler bei Musikfreunden Schwellenangst abbaut und so nicht nur eingefleischte Hifi-Fans anspricht. Auch ein Stand, an dem zur Weinverkostung eingeladen wird, hat sich dort als fester Bestandteil etabliert. Einen Schritt weiter gingen nun Pascale Rey und Jean-Pascal Panchard, die die diesjährige Sons & Sens ausrichteten: Sie versuchen, möglichst viele Sinne anzusprechen, und wenden sich an kunstinteressierte Genießer: Man kann sinnlich erfahren, welcher Wein mit welcher Schokolade harmoniert, den Klängen von ausschließlich von schweizer Herstellern gefertigten Hifi-Komponenten lauschen, die Eindrücke an sogenannten „Haltes Gastronomique“ bei Wein und passenden kleinen Snacks verarbeiten, sich von Hochprozentigen inspirieren lassen, Fotokunst betrachten oder künstlerisch gestaltete Flächen mit Füßen treten. Da die Sons & Sens eine ganz besondere Art von Ausstellung sind, lassen wir unseren Bericht dem Gang über die Messe folgen. Beginnen wir mit dem Hotel.

Das Grand Hotel Suisse-Majestic, Montreux

Wer ein wenig Sinn für architektonische Details hat, konnte im altehrwürdigen Grand Hotel immer wieder interessante Perspektiven entdecken. Allein die Wahl des Ausstellungsortes trug ihren Teil zum Motto Sons & Sens bei.

 

Salon Or

Gleich nachdem man den in der Lobby des Hotels den nicht ganz unbeträchtlichen, für die gebotenen Genüsse aber durchaus angemessenen Eintrittspreis entrichtet hatte und mit einem Glas Weißwein – der ebenso wie alle gezeigten Hifi-Komponenten in der Schweiz produziert wurde – begrüßt worden war, gelangte man zum Salon von Stenheim und Le son. Die Zwei-Wege-Lautsprecher plus Tiefton-Modul wurden von zwei Stereo-Endstufen mit je zweimal 100 Watt angetrieben, die ihr Signal von einem Streamer mit eingebautem DAC bezogen.

 

Salon Gris

Auch im nächsten Raum waren die Lautsprecher von Stenheim zu hören, hier aber leider ohne die Ergänzung im Bass. Sie wandelten die Signale einer kompletten Nagra-Kette.

 

Halte Gastronomique 1

Bevor es dann eine Etage tiefer geht, gelangt man zu ersten kulinarischen Zwischenstopp.

 


  • HIGH END 2024: Messerundgang mit Finn Corvin Gallowsky – Teil 1

    Es ist offiziell: Der Besucherrekord des letzten Jahres wurde 2024 um 61 Besucher übertroffen! 11.237 Fachbesucher, 10.373 Besucher und 588 Medienvertretern summieren sich zu 22.198 Gästen. Auf dieses Ergebnis kann die Branche stolz sein, zumal ich den Eindruck hatte, dieses Jahr vermehrt junges Nachwuchspublikum angetroffen zu haben. Wie üblich waren fast alle Hifistatement Redakteure zur Messe angereist. Anders als in den letzten Jahren haben sich die Kollegen dieses Jahr ausschließlich auf Interviews konzentriert, auf die…
    14.05.2024
  • HIGH END 2024: Messerundgang mit Helmut Baumgartner

    Tradition verpflichtet. Auch dieses Jahr bebilderte Helmut Baumgartner umfangreich seinen ersten Gang über die Messe, um auch den Hifi-Freundinnen und Freunden, die vielleicht nicht persönlich anreisen konnten, eine Gesamtschau auf das Dargebotene vorzustellen. Aber auch alle, die vor Ort waren, sind herzlich eingeladen, mit ausgestreckten Füßen den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Helmut Baumgartners Bilder sind unkommentiert und sollen Sie, liebe Leser und Leserinnen, erst einmal einstimmen. In den nächsten Tagen folgen Artikel…
    09.05.2024
  • High End Munich 2024

    Vom 9. bis 12. Mai wird das MOC zum Epizentrum des exzellenten Klangs, erstklassiger Musikwiedergabe und feinster HiFi-Technik. Auf der High End präsentieren internationale Unternehmen aus über 40 Ländern in den ausgebuchten Hallen und Atrien des MOC eine unvergleichliche Produktvielfalt mit den besten Innovationen, die der Markt zu bieten hat. Am Donnerstag, dem 9. Mai 2024 öffnet die High End 2024 zunächst für zwei Tage ihre Türen für die Fachwelt, bevor sich am Wochenende auch…
    06.05.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.