boulevard/22-11-18_finite
 

Ein Besuch bei Finite Elemente

18.11.2022 // Dirk Sommer, Birgit Hammer (Fotos)

Eine weitere Verbesserung der klanglichen Eigenschaften der Racks war nach Luis Fernades' Erfahrungen nur möglich, indem man die Steifigkeit der Konstruktion erhöht. Deshalb führte er als ersten Schritte die Carbofibre°-Böden für die aktuellen Racks ein und baute dann in letzter Konsequenz die Carbon Edition, bei der alle Ahornteile mit hart aushärtendem Kleber rundum mit einer Carbon-Schicht beklebt werden. Das ist zwar schon ein beträchtlicher Aufwand, aber Finite Elemente legt die Latte noch ein wenig höher: Zum einen ist laut Entwickler bei Carbon der Faserverlauf von Bedeutung, um die gewünschte klangliche Wirkung zu erzielen. Zum anderen widmet Finite Elemente auch dem Erscheinungsbild seiner Produkte höchste Aufmerksamkeit. So gibt es selbst an den von oben sichtbaren Spalten zwischen Rahmen und Einlegeböden an keiner Stelle auch nur den kleinsten Versatz im Faserverlauf: Ich wundere mich jedenfalls nicht mehr über die Preise, die bei 17.550 Euro für ein 71 Zentimeter breites Rack mit zwei Ebenen beginnen und bei 37.350 Euro für die 86-Zentimeter-Variante mit fünf Ebenen immer noch nicht enden. Schließlich gibt es noch eine 123 Zentimeter breite Version und Aufpreise für Heavy-Duty-Ausführungen einzelner Ebenen und hochglanzpolierte Seitenprofile.

Die Länge des schwingenden Stabes wird eingestellt
Die Länge des schwingenden Stabes wird eingestellt

So fasziniert ich von der Optik der Carbon Edition auch bin, letztlich geht es vor allem um klangliche Aspekte und deshalb wird es Zeit, sich im Hörraum niederzulassen. Hier dient der DAVE von Chord Electronics als Wandler und Vorstufe. Er steuert zwei ASCENDO DNA 1000.2 HE an, die die Leistung für zwei Audiophysic Midex bereitstellen. Als Quellen fungieren ein Melco N100 samt D100 Laufwerk sowie ein Lyngdorf CD-2, die über einen vom einem Plixir Liniearnetzteil gespeisten M-Scaler mit dem DAVE verbunden sind. Die Komponenten stehen üblicherweise auf einem 123 Zentimeter breiten Carbon-Edition-Rack mit drei Ebenen. Das Kabel zwischen dem S/PDIF-Ausgang des CD-2 und dem BNC-Eingang des M-Scaler ist allerdings lang genug, um den allein als Datenlieferant dienenden CD-Player auf jedes der drei nebeneinander stehenden Racks stellen zu können.

Der Resonator-Stab wird in seiner Aufnahme fixiert
Der Resonator-Stab wird in seiner Aufnahme fixiert

Für einen ersten Eindruck nahm der CD-2 seinen Platz auf der oberen Ebene eines Pagode Edition der ersten Generation mit auf Spikes gelagerten MDF-Sandwich-Böden ein: Ich kannte weder den für den Vergleich ausgesuchten Song, noch die Kette, war aber vom klanglichen Ergebnis nicht sonderlich angetan. Die Musik floß eher träge aus den Midex und die Wiedergabe war alles andere als gut durchhörbar. Mir drängte sich unweigerlich der Begriff „sumpfig“ auf. Das sollte eigentlich nicht daran liegen, dass mich die Kette in meinem Hörraum seit Jahren auf höchstem Niveau verwöhnt, denn die Anlage im Finite-Elemente-Hörraum spielt gewiss auf einem deutlich höheren Level als meine kleinste Kombi aus Aries Mini, NAD und Dynaudio Emit M 20, mit der ich oft rundum zufrieden Musik höre. Welches Potential Lyngdorf, Chord, Ascendo, Audio Physic und die Kabel von Transparent wirklich besitzen, war sofort zu erkennen, nachdem der CD-2 auf die obere Ebene des Pagode MKII umgezogen war: Der Song erklang um vieles klarer und durchsichtiger – und man benötigt wirklich keine Fledermausohren, um diesen gravierenden Unterschied wahrzunehmen. Kein Wunder, dass Luis Fernandes die Sandwich-Böden der ersten Generation aus heutiger Sicht als überbedämpft bezeichnet.


  • Andante-Largo-Chef Suzuki san zu Besuch

    Mika Dauphins Drei H Vertrieb hat eine neue Marke in sein Portfolio aufgenommen: Andante Largo mit seinen Racks, Spike-Aufnahmen und einem Kontaktverbesserer. Wie könnte man die Produkte besser kennenlernen als bei einem Besuch von Inhaber Suzuki san und seinem Sales Manager Kai Endo im heimischen Hörraum? An einem Freitagabend schaute Thomas Heckel, der Drei H in Süddeutschland vertritt, in Gröbenzell vorbei und stellte mir die beiden Japaner vor. Das Trio hatte auch jede Menge Taschen…
    07.03.2025
  • WestminsterLab Omne: Premiere in Hamburg

    IAD, der deutsche Vertrieb von WestminsterLab, hatte eine Weltpremiere im Vorfeld der Norddeutschen Hifi-Tage angekündigt: Firmenchef Angus Leung würde aus Hong Kong anreisen und seine neuste Kreation, den Vollverstärker Omne, im Hifi-Studio Wisseling High End vorstellen. Sehen konnte man den Omne, hören leider noch nicht. Nachdem die geladenen Gäste die Möglichkeit erhalten und größtenteils wahrgenommen hatten, die beeindruckenden Räumlichkeiten in der Große Bleichen 34 mit den ebenso beeindruckenden Hifi- und Heimkinoinstallationen zu besichtigen, begann Angus…
    03.02.2025
  • Ein wenig Raumakustik

    Auch wenn man sich über 30 Jahre beruflich mit Hifi beschäftigt, ist man vor Überraschungen nicht gefeit. Tauscht man eine Komponente für einen Test in der stimmig spielenden Kette aus, ist das eben ein Teil des Jobs und man muss auf einiges gefasst sein. Diesmal wollte ich aber nur ein bisschen aufräumen – mit ungeahnten akustischen Folgen. Natürlich habe ich ein wenig zur klanglichen Optimierung meines Hörraums getan: So hängen an den Wänden das ein…
    30.12.2024
  • AIM Kabel: Interview mit Akira Oshima und Johnny Lee

    Bei der Verteilung von Kabeltests duckt sich Roland Dietl gern mal weg, was bei den AIM Ethernet-Kabeln aber nicht klappte. Dann beeindruckten sie ihn derart, dass er den Artikel über AIMs Top-USB-Kabel selbst initiierte – und sie später erwarb. Auf der Messe in Wien hatte ich die Gelegenheit, mehr über den Japanischen Kabelhersteller zu erfahren. Wenn sich ein nicht gerade als Kabel-affin bekannter schreibender Kollege – und darüberhinaus auch Helmut Baumgartner, der die Strippen nach…
    20.12.2024
  • High End Wien 26

    Im kommenden Jahr wird noch einmal alles so sein, wie es war. Zumindest, was die wichtigste Messe unserer Branche angeht, die High End in München. Das wird dann die 21. Messe dort sein, nach ebenso vielen Veranstaltungen zuvor, einmal in Düsseldorf und danach in Frankfurt. Nach der magischen Zahl 42 geht es dann im Austria Center Vienna weiter. Am besten wäre es, man beginnt in Vorbereitung der High End in Wien schon heute mit leichtem…
    06.12.2024
  • Interview mit Jean-Pascal Panchard – Teil 2

    Nach den Ausführungen zu seinem beruflichen Werdegang und einigen Stenheim-Modellen in Teil eins wird Jean-Pascal Panchard auch hier noch über das ein oder andere Modell aus dem Portfolio sprechen, bevor er Fragen zur internationalen Aufstellung der Firma, dem Audio-Club und seinen Lieblings-Medien für Tests und den privaten Hörgenuss beantwortet. Als Jean-Pascal Panchard Stenheim erwarb, hatte man lediglich die Alumine Two mit der optional zu ergänzenden Basssektion im Angebot. Um der Marke internationale Beachtung zu verschaffen,…
    25.11.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.