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van den Hul Crimson

04.07.2014 // Dirk Sommer

Die typische Verpackung aller van-den-Hul-Tonabnehmer: Ich muss gestehen, dass ich die beigepackte Wasserwaage noch nie aus der Packung entfernt habe…
Die typische Verpackung aller van-den-Hul-Tonabnehmer: Ich muss gestehen, dass ich die beigepackte Wasserwaage noch nie aus der Packung entfernt habe…

Diese Einschränkung gilt wohlgemerkt nur für Gesungenes. Großorchestrale Werke wie etwa Strawinskys „Le Sacre Du Printemps“ höre ich mit Genuss. Das liegt zum einem an der hervorragenden Klangqualität des Stereo-Laboratory-Reissues der Einspielung mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Solti, zum anderen aber auch am Crimson, das erfahrbar macht, dass die Musiker in einem großen Saal agieren. Besonders bei den massiven Einsätzen der Pauken wir die Tiefe des Raumes deutlich. Die Streicher besitzen jede Menge Energie. Rhythmus und gefühltes Tempo machen das Ballet zu einem ungemein beeindruckenden Erlebnis. Auch hier vermittelt das Crimson unter die Haut gehende Emotionen.

Ach ja, ich hatte Ihnen ja noch einen Wechsel der Phonostufe angekündigt: Im Kombination mit The Grail SB gibt es auf einer ein Stückchen tieferen imaginären Bühne noch bisschen mehr Luft um die Instrumente. Das Blech schimmert nun eher silbern als golden und dennoch ist tonal alles in der Balance, denn auch der Bassbereich kommt mit etwas mehr Volumen. In puncto Dynamik wirkt die Wiedergabe über The Grail noch eine Spur dramatischer als über die Einsteins. Das Crimson sorgt bei allem Wohlklang schon auf sich gestellt für jede Menge Adrenalin. The Grail SB packt da aber noch einmal eine kleine Extraportion drauf.

STATEMENT

Das Crimson spielt in allen Disziplinen auf extrem hohen Niveau. Doch zwei ragen heraus: die Raumdarstellung und vor allem die ungebremste, überschäumende Dynamik. So nah kommt man dem Live-Erlebnis selten – zumindest wenn man darauf besteht, dass sich der Tonabnehmer diesen Vorzug nicht mit Schwächen auf anderen Gebieten erkauft. Das hat Crimson nicht nötig: Seine Lebendigkeit und Spielfreunde sind eine Genuss ohne Reue!

Beim Crimson finden wir die klassische Magnetanordnung mit zwei Polstücken. Die Energie liefert hier ein Somarium-Kobalt-Magnet
Beim Crimson finden wir die klassische Magnetanordnung mit zwei Polstücken. Die Energie liefert hier ein Somarium-Kobalt-Magnet

PS: Da ich in nächster Zeit einen sehr interessanten Hersteller von Digital-Equipment besuchen und mich auch noch mit Wojtek Pacula, dem Chef unseres Kooperationspartners High Fidelity treffen werde, müssen Sie leider ein wenig auf die Klangbeispiele vom Crimson warten. Aber sie werden auf jeden Fall noch im Juli online sein.

Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm AMG Viella 12‟, Thales Symplicity
Tonabnehmer Brinkmann EMT ti, Lyra Olympos SL
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym), van den Hul The Grail SB
Vorverstärker EAR 912
Endstufe Ayon Epsilon, MSB Technology Platinum Mono 203 Amplifier
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight Monitors
Kabel Precision Interface Technology, SwissCable, Göbel Statement, Audioplan Powercord S
Zubehör PS Audio Power P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus, Audio Exklusiv d.C.d Base, Feet und Silentplugs
Herstellerangaben
van den Hul Crimson
Generatorprinzip Moving Coil
Version XGW (Holzkörper)
Nadelschliff VDH S1
Nadelradii 2 x 85µ
Frequenzgang 5 – 55000 Hz
empfohlene Auflagekraft 1,4 -1,6g
Statische Nadelnachgiebigkeit 35µ/mN
Abtastfähigkeit 80µm
Ausgangsspannung 0,65mV
Kanalungleichheit < 0,3dB
Kanaltrennung >36 / >30db
Masse des Abtastnadel 0,32mg
Gewicht 8,75g
Lastkapazität unkritisch
Empfohlener Abschlusswiderstand 25 - 200Ω
Effektive Tonarmmasse 10 -16g
Impedanz der Spule 13,0Ω
Preis 4200 Euro

Vertrieb
B&T hifi vertrieb GmbH
Anschrift Hauptstr. 14
40699 Erkrath
E-Mail team@bthifi.com
Web www.bthifi.com


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