tests/19-08-09_antipodes
 
Test.
Deutsch English|

Antipodes EX

09.08.2019 // Wolfgang Kemper

Ein besonderer Musik-Server kommt vom neuseeländischen Hersteller Antipodes Audio. Er klingt nicht nur auffallend gut, sondern bietet Ausbaumöglichkeiten auch für allerhöchste Ansprüche. Zudem zeigt sich hier, wie wichtig ein kompetenter Händler oder Vertrieb ist.

Der Antipodes EX ist kein Plug-and-Play-Gerät. Einfach anschließen und alle Optionen eröffnen sich wie von selber, ist nicht das Konzept für den Antipodes EX. Dennoch sollte auch der Komfort orientierte Musikfreund davor nicht zurückschrecken, denn der Purismus hat seinen Sinn und die Installation ist auch kein Problem, selbst für den Fall, dass man in der Netzwerk- und Geräte-Konfiguration nicht zuhause ist. Denn darum kümmert sich der Vertrieb CM-Audio bei jedem Kunden höchstselbst. Schon in meinen Testberichten über das Gordian Netzfilter und den Merason DA-Wandler habe ich über den vorbildlichen Service von CM-Audio berichtet. Beim Antipodes EX geht der Service noch weit darüber hinaus. Firmenchef Markus Flöter stellt auch die Antipodes Musikserver dem Interessenten als Komplett-Set und spielfertig konfiguriert zum Ausprobieren in der heimischen Anlage zur Verfügung. Außer dem Rückporto in der umweltfreundlichen, wiederverwendbaren Versandbox kostet das nichts (DPD 9,90 Euro). Zum Lieferumfang gehören im Test-Paket ein solides Knack-Netzkabel, ordentliche USB- und Ethernet-Kabel von Viablue und ein Apple iPad mit Ladeset. Dieses muss zur Steuerung nur noch im eigenen WLan-Netz angemeldet werden, und schon spielt der Antipodes EX.

Auch eine große Auswahl an Musikbeispielen befinden sich bereits auf einer SSD in den zwei Festplatten-Einschüben. Zudem ist der EX bereits für den Zugriff auf das umfangreiche Streaming-Angebot von Qobuz und Tidal eingeloggt. So kann man den Antipodes erkunden, bevorzugt mit dem vielseitigen Roon als Player. Sollte man das komfortable Roon aus irgendeinem Grunde nicht wollen, lässt sich der Neuseeländer auch mit einer Vielzahl anderer Software steuern. Ein Teil dieser musikalisch durchaus konkurrierenden, aber in der Vielseitigkeit mit Roon nicht vergleichbaren Player ist ebenfalls zum Testen installiert. Man hat die Wahl. Ich habe mich hier für meinem Bericht einzig auf Roon beschränkt, da ich davon ausgehe, dass Sie, lieber Leser, um grundsätzliche Unterschiede von Player-Software wissen, und zwar sowohl klanglich als auch bezüglich der Bedien-Oberfläche. Roon ist auch sonst neben Audirvana Plus meine übliche Player-Software und somit bin ich damit vertraut. Selbst bei der Nutzung von Roon gibt es noch Variations-Möglichkeiten, wie etwa die Ausgabe von PCM als native Datei oder konvertiert ins DSD-Format an einen externen, DSD-fähigen DA-Wandler. Auch dies wirkt sich klanglich aus. Antipodes empfiehlt, grundsätzlich nicht genutzte Software wieder zu entfernen, damit der Computer nicht unnötig durch Software-Prozeduren belastet wird. Purismus ist überhaupt die Devise bei Antipodes-Audio.

Der Antipodes EX bringt trotz seiner kleinen Abmessungen stattliche 7,5 Kilogramm auf die Waage – zuzüglich der Festplatten. Der Grund dafür liegt im extrem soliden und massiven Gehäuse
Der Antipodes EX bringt trotz seiner kleinen Abmessungen stattliche 7,5 Kilogramm auf die Waage – zuzüglich der Festplatten. Der Grund dafür liegt im extrem soliden und massiven Gehäuse

Der Antipodes EX ist ein Musikserver mit zwei Festplatten-Einschüben, in die nach Belieben 2,5-Zoll Sata-SSD oder HDD-Medien eingesetzt werden können. Jede einzelne von Ihnen darf bis zu acht Terabyte haben, so dass man insgesamt auf stattliche 16 Terabyte aufstocken kann, wenn man möchte. Der Computer des Antipodes sieht die zwei Festplatten als eine Einheit und belegt sie nach Gutdünken. Somit lassen sich die Festplatten nicht in irgendeinem Raid-Modus zur Datensicherung miteinander verknüpfen. Die Neuseeländer empfehlen auf ihrer Website aktuell die Verwendung von Samsung EVO SSDs. Aus klanglichen Gründen bevorzugt man bei Antipodes-Audio eine Sata-SSD gegenüber mSATA oder m.2 SSDs. Die Speicher-Medien sind im Kaufpreis nicht enthalten und können jederzeit ergänzt werden. Bestellt man diese beim Vertrieb gleich mit, gibt CM-Audio sie ohne einen Preisaufschlag weiter. Zur Implantierung der Disks bedarf es einer Konfiguration durch den Vertrieb, gern auch durch den kostenlosen Fern-Service von CM-Audio.


  • JCAT XACT S1

    Alle Streamer sind letztlich Computer. Daran kann auch JCAT-Gründer und -Inhaber Marcin Ostapowicz nichts ändern. Aber er ist der Lage, ein Motherboard zu entwickeln, dessen einziger Zweck die möglichst naturgetreue Wiedergabe von Musik ist. Dieser wohl einzigartige Computer mit seinem Linearnetzteil ist das Herz des XACT S1. Marcin Ostapowicz wuchs als Sohn eines Professors an der Musikhochschule auf und erhielt selbstverständlich eine musikalische Ausbildung, die ihn für den Klang natürlicher Instrumente sensibilisierte. Kein Wunder, dass…
    30.04.2024
  • Quad Artera Pre und Mono

    Das gibt es noch: Bezahlbares High-End. Und zwar in Form des Quad Artera Vorverstärkers und der Mono Endstufen aus der gleichen Serie. Zum Preis von insgesamt 4200 Euro bekommt man eine noble Verstärkerkombi im edlen Design, die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat. QUAD gab seinem Designer- und Ingenieurteam bei der Entwicklung der Artera Serie eine spezielle Aufgabe mit auf den Weg: Die Qualitäten, die QUAD seit Jahrzehnten zu einer der in…
    26.04.2024
  • Merason Reuss

    Bisher habe ich mit Daniel Frauchiger, dem Chef von Merason, nur eine sehr interessante und angenehme Unterhaltung auf einer High End der letzten Jahre geführt. Jetzt freue ich mich deshalb umso mehr, mit dem Merason Reuss endlich einen seiner „made in Switzerland“ Wandler zu testen. Lange Zeit war der Merason DAC1 das einzige Produkt der kleinen Schweizer Manufaktur. Im Test hat sich Wolfgang Kemper von seiner Musikalität begeistern lassen. Beim Nachfolger DAC1 Mk II hat…
    23.04.2024
  • MUTEC REF10 NANO

    The topic of master clock has been on my mind for some time now. It's fascinating to see what sonic improvements can still be teased with it out of a digital chain. The brand new REF10 NANO from MUTEC is a variant of the outstanding REF10 that concentrates on the essentials at half the price. That's quite an announcement and makes the subject of clocking even more interesting as it already is. I've had two…
    19.04.2024
  • Circle Labs P300 und M200

    Die polnische Hifi-Manufaktur Circle Labs bietet neben dem international gepriesenen Vollverstärker A200 auch eine noch hochwertigere separate Vor- Endstufen Kombination an, die nicht nur etwas mehr Leistung zur Verfügung stellt. Eine außergewöhnlich elegante Optik ist ebenfalls ein Merkmal der drei Verstärker aus Krakau. Nur sehr, sehr selten habe ich etwas so Gediegenes, so ansprechend schön Verarbeitetes in Händen halten und betrachten dürfen wie diese Verstärker aus Polen. Seine Liebe zum Produkt hat das Entwicklerteam diesem…
    16.04.2024
  • AIM NA2, NA6 und NA9

    Es sollte sich zwischenzeitlich herumgesprochen haben: in modernen Streaming-Lösungen, gerade auch mit HiRes-Formaten, spielen die Netzwerkverbindungen eine wichtige Rolle und haben einen nicht unerheblichen Anteil am klanglichen Endergebnis. Der japanische Spezialist AIM bietet dafür drei audiophile Serien von LAN-Kabeln an. AIM kennen Sie nicht? Dann geht es Ihnen wie mir bis vor kurzem. AIM Electronics ist ein Kabelhersteller aus Japan und wurde 1983 gegründet. Der Schwerpunkt des Unternehmens lag im Bereich Datenkommunikationskabel für die Netzwerk-Industrie.…
    12.04.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.