tests/20-06-02_boulder
 

Boulder 866

02.06.2020 // Dirk Sommer

Neben den oben erwähnten Digital-Eingängen bietet der 866 natürlich auch analoge, drei symmetrische, um genau zu sein. Unsymmetrische Quellen finden über Adapter oder spezielle NF-Kabel Anschluss. Neben dem Touch-Screen gibt es auf der Front noch vier Taster: einen für Standby, zwei zur Erhöhung oder Verminderung der Lautstärke sowie eine Mute-Taste. Ob diese den Verstärker komplett stumm schaltet oder lediglich eine Pegelabschwächung bewirkt, lässt sich im Menü per Touch-Screen ebenso einstellen wie die Start- und die Maximal-Lautstärke. Zudem hat man die Möglichkeit, sich den Pegel in Werten von Null bis 100 oder, wie im Studiobereich üblich, in Dezibel von -100 bis Null anzeigen zu lassen. Für jeden Eingang kann ein individueller Name, eine Lautstärkeabsenkung, der sogenannte „Theater Mode“, bei dem die Pegelregelung umgangen wird, und ein Bild gewählt werden, das dann im Farbdisplay des 866 angezeigt wird. Letzteres scheint mir zwar recht verspielt, zumindest für die Photos hier macht es sich aber recht gut. Weiterhin gibt es noch einen Netzschalter oberhalb der IEC-Buchse auf der Geräterückseite sowie die je zwei Klemmen für die Lautsprecher. Deren „Flügel“ sind allerdings so groß geraten, dass es bei dickeren Kabel unmöglich ist, die Gabeln vollflächig auf die Kontakte zu drücken.

Diese schlichte USB-Fernbedienung legt der Vertrieb dem Vollverstärker kostenlos bei
Diese schlichte USB-Fernbedienung legt der Vertrieb dem Vollverstärker kostenlos bei

Eine Boulder-Fernbedienung wird nicht mitgeliefert, da die Entwickler versucht haben, den Preis des 2007 veröffentlichten Vorgängers, des 865, möglichst nicht zu überschreiten. Und das ist ihnen gelungen, wenn man die beiden Vollverstärker in der Grundausstattung vergleicht. Selbst mit dem zusätzlichen, neuen Streamer/Wandler-Modul ist der 866 nur geringfügig teurer als das Vorläufermodell. Sehr schön! Um nicht nur per Boulder-App oder Mconnect auf dem Phone oder Pad die Lautstärke regeln zu können, legt der deutsche Vertrieb eine kleine Fernbedienung bei, die über ein USB-Steckerchen mit dem Boulder verbunden wird und auch die Eingangswahl und die Aktivierung des Standby-Modus ermöglicht.

Nicht nur, was die nötige Peripherie anbelangt, ist der Boulder leicht zu integrieren: Sobald er mit einem Netzwerk verbunden und die Boulder-App auf iPhone oder iPad geladen ist, tippt man im Menü unter „System Settings“ auf „Network Settings“, und auf dem Touch-Screen erscheint ein großer QR-Code. Man aktiviert auf dem Apple oder Android-Gerät die Boulder-App, tippt auf das Kamera-Symbol, fotografiert den QR-Code und schon sind 866 und Pad oder Phone miteinander verbunden. Dazu braucht man wirklich kein Computer-Nerd zu sein! Letzteres sind Sie mit Gewissheit nicht, und ein Netzwerkanschluss in ihrem Hörraum kommt auch nicht in Frage? Auch kein Problem. Sie können Ihr Handy oder Pad einfach mit dem vom 866 bereitgestellten Netzwerk verbinden und auf Musik von der Festplatte oder einem USB-Stick zurückgreifen – was allerdings, wie oben erwähnt, mit klanglichen Einschränkungen verbunden ist.

Alle wichtigen die Lautstärkeregelung betreffenden Parameter lassen in diesem Menü per Touch-Screen einstellen
Alle wichtigen die Lautstärkeregelung betreffenden Parameter lassen in diesem Menü per Touch-Screen einstellen


  • exD konNET-k und konNET-o

    exD ist eine Marke aus Hongkong, von der Sie vielleicht zum ersten Mal hören. Der Hersteller hat kürzlich die Netzwerk-Switches konNET-k und konNET-o vorgestellt, die speziell für den Einsatz in hochwertigen Audio-Setups entwickelt worden sein sollen. exD hat ganz offensichtlich eine Passion für eigenwillige Typografie bei Marken- und Produktnamen, aber auch dafür, die klangliche Qualität der digitalen Audiowiedergabe bereits an der Quelle zu optimieren. Der Designer hinter der Marke ist Albert Leung und er hat…
    16.09.2025
  • WireWorld Aurora 10, Electra 10 und Silver Electra 10

    Der Kabelspezialist WireWorld bietet über die gesamte Breite seiner neuen Serie 10, die Ende des vergangenen Jahres vorgestellt wurde, wieder einmal klangrelevante Innovation im Aufbau. Wir haben hier drei Stromkabel zum Test, die zudem auch preislich gefallen können. Ich gestehe, dass eine Bewertung gerade bei Netzkabeln mir immer wieder Probleme bereitet, da hier häufig kompensatorische Effekte gegen eine objektive Einschätzung stehen. Ich begrüße es, wenn mir ein Hersteller ausreichend Exemplare zur Verfügung stellt, um alle…
    12.09.2025
  • SPL electronics Phonos duo

    2017 stellte SPL die erste Phonostufe der Professional-Fidelity-Linie vor, die sich trotz des leicht irreführenden Namens an Hifi-Nutzer wendet. Wolfgang Kemper bescheinigte ihr in seinem Test einen extrem guten Klang und ein ebensolches Preis/Leistungsverhältnis. Mich irritierte das Fehlen eines symmetrischen Eingangs. Den besitzt die Phonos duo. Das Gute daran ist, dass die XLR-Buchsen nicht die Cinch-Eingänge der „alten“ Phonos ersetzen, sondern zusätzlich auf der Rückseite des Gerätes Platz gefunden haben: Den Beinamen „Duo“ hat die…
    09.09.2025
  • AIM Flagship Premier NAX

    Der japanische Kabelhersteller AIM erfreut sich großer Beliebtheit. Dies nicht zuletzt wegen seiner attraktiven Preise gemessen an der vieler Orts bescheinigten vorzüglichen Klangqualität der digitalen Audio-Kabel. Mit dem neuen Spitzenmodell unter den LAN-Kabeln AIM NAX habe ich nun einen doch recht kostspieligen Vertreter dieser Gattung zum Test. Mein Kollege Dr. Roland Dietl hat im vergangenen Jahr die preiswerteren Modelle aus dem AIM LAN-Portfolio besprochen und in seinem Bericht sowohl die Firmengeschichte umrissen als auch die…
    05.09.2025
  • Cardas Clear Sky Interconnect & Speaker Cable

    In meinem Freundeskreis genießt Cardas für den eigenwilligen Humor ihres Youtube-Kanals Legendenstatus. Ein hervorragender Ruf eilt Cardas-Kabeln ebenso voraus. Dennoch hat es bis heute gedauert, dass sie ihren Weg in meinen Hörraum gefunden haben. Mit der Clear Sky Serie befinde ich mich im mittleren Preissegment des Portfolios. Zur Einstimmung auf diesen Test habe ich mir selbst noch einmal „Soldering With Jesus“ von Cardas' Youtube-Kanal zu Gemüte geführt, um den Test amüsiert und in bester Laune…
    29.08.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    Frida von Storgaard & Vestskov hat mich bereits auf den Hamburger HiFi-Tagen 2024 derart verblüfft, dass ich lange im Raum der Dänen verweilte und der Vorführung gespannt zuhörte, strafte der Lautsprecher seine physische Größe offensichtlich Lügen. Nun hat diese Pretiose endlich den Weg von Bornholm zu mir nach Hause gefunden. Für alte HiFi-Hasen wie mich werden lichte Momente auf Messen und Ausstellungen zunehmend seltener, damit spiele ich nicht auf meinen verblassenden persönlichen Geisteszustand an, sondern…
    26.08.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.