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Chord Electronics QUTEST

14.01.2022 // Dave Marras Grünwalds

Als Freund von Wortspielen bin ich stets fasziniert davon, welch findige Bezeichnungen sich Produktentwickler einfallen lassen. So auch beim neusten Testobjekt, Chord Electronics' QUTEST, dessen Name mich neben seiner Niedlichkeit sofort an die Bezeichnung Q-tips erinnert. Da bin ich mal gespannt, ob der DAC auch meine Gehörgänge „reinigen“ kann.

Chord Electronics entstand aus einer Idee, die Gründer und Chefingenieur John Franks in den frühen 1980er Jahren hatte, als er als junger Elektronikingenieur in der Flugzeugindustrie arbeitete. Die Elektronik in der Luftfahrt erfordert Perfektion und höchste Detailgenauigkeit, und so mussten Johns Entwürfe für die vorgesehenen Anwendungen – er entwickelte Ultrahochfrequenz-Stromversorgungen – gleichzeitig äußerst zuverlässig als auch sehr effizient sein. Seine innovative Herangehensweise an das Design steht bei Chord Electronics seit der Firmengründung im Jahr 1989 an erster Stelle. Schon ein Jahr nach der Gründung wurde die BBC auf die neuen, eigenständigen Endstufen-Konzepte aufmerksam: Es wurden Muster eingereicht, und schon kurze Zeit später war ein erstes Exemplar einsatzbereit. Das sprach sich herum, und bald folgten weitere namhafte Installationen im professionellen Studiobereich, darunter für die Abbey Road Studios von EMI, für Sony in New York, Toshiba in Japan, das Studio von George Lucas, Skywalker Sound, und viele mehr.

Stilvolles Design made in Britain. Höchste Präzision bei der Verarbeitung – hierbei geht jedem CNC-Fräser das Herz auf
Stilvolles Design made in Britain. Höchste Präzision bei der Verarbeitung – hierbei geht jedem CNC-Fräser das Herz auf

Wo analoge Innovation ein Äquivalent mit digitaler Grenzüberschreitung suchte, fand John Franks den digitalen Mastermind Rob Watts. Die beiden lernten sich 1995 auf der CES in Las Vegas kennen. Beeindruckt von den fortschrittlichen Entwicklungen Watts kamen die beiden Briten ins Gespräch und stellten im Laufe der Plauderei fest, dass Robs Eltern gerade dasselbe Haus in Johns Heimatstadt Maidstone gekauft hatten, dass Mr. Franks ebenda veräußert hatte. Dieser Zufall und der Respekt vor der Arbeit des anderen führte zu einer Zusammenarbeit die inzwischen 26 Jahre zählt und aus der hervorragende und bahnbrechende Produkte wie der DAC 64, der HUGO M Scaler und der TT2 sowie der Referenz-Wandler DAVE – irgendwie gefällt mir der Name – entstanden. So auch der QUTEST, der mit seiner auf dem HUGO 2 basierenden Chip-Technologie mein Referenz-Gerät, den Mytek Brooklyn DAC+, herausfordert.

Nach einer Empfehlung von Dirk Sommer den Sbooster als Netzteil zu verwenden waren Mika Dauphin und Thomas Heckel vom Vertrieb 3H so zuvorkommend, mir diesen für den Test ebenfalls zuzusenden. Schon mit einer gewissen Vorfreude – ich möchte den Begriff Erregung vermeiden – erwarte ich hier einen Ohrenschmaus für meine Lauscher. Aber erst einmal zu den technischen Details und dem Design: Die Verpackung des QUTEST erinnert mich an eine überdimensionierte Smartphone-Box. Ich schiebe die von modernen Grafiken verzierte äußeren Hülle herunter und klappe den Karton auf. Mir prangt der Leitfaden entgegen: „This is pure audio“. Ja, die Jungs aus Großbritannien stapeln nicht tief. In angepassten Schaumstoff, geschützt von einer Plastikfolie, blickt mir der kleine DAC aus dem Hause Chord Electronics entgegen. Darunter beherbergt eine Schublade ein Fünf-Volt-Netzteil und ein einfaches USB-Kabel umhüllt von einem Stoffsäckchen mit Firmenlogo. Mit dabei, eine übersichtliche Anleitung für die unterschiedlichen Farbcodes der Dioden, die mit unterschiedlichn Farben die Eingänge, die verwendeten Filter oder die genutzten Samplingraten von 44,1 bis hin zu 768 Kilohertz anzeigen.


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