Die folgenden Klangeindrücke habe ich mit dem „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) gesammelt. Granados verwendet in diesem Werk komplexe harmonische Strukturen und raffinierte Melodiebögen, die das Gefühl von Leidenschaft und Melancholie einfangen. Die vorliegende Aufnahme ist in jeder Hinsicht exzellent und eignet sich für den anspruchsvollen Re-Clocker Vergleich ganz hervorragend: große Orchesterbesetzung tief gestaffelt, ausdrucksstarke, massive Streichereinsätze zu Beginn und in der Mitte, markante Bläser, filigrane Piano- und Fortissimo-Passagen im Wechsel. Wenn das Notebook direkt an meinen DAC angeschlossen ist, klingt es zwar überraschend frisch und lebhaft, aber auch irgendwie „digital“. Die massiven Streichereinsätze sind mir einfach zu hart und zu dünn und die Blechbläser sind bei ihren Einsätzen richtig anstrengend. Die räumliche Abbildung suggeriert zwar große Tiefe, bleibt aber im Diffusen hängen.
Mit dem Einstiegsmodell 3R USB Renaissance ergibt sich eine deutlichere Verbesserung des Klangs in allen Bereichen, die zu hören, keiner großen Anstrengung bedarf. Wie groß die Verbesserung wirklich ist, wird klar, wenn ich das Kästchen wieder aus dem Signalweg entferne. Mit dem 3R USB Renaissance gewinnen die ausdrucksstarken Streichereinsätze einerseits an Strahlkraft und verlieren andererseits deutlich an Härte. Ohne 3R USB Renaissance wirken diese Passagen im direkten Vergleich doch sehr grobkörnig. Gleichzeitig ergibt sich mit dem 3R Renaissance ein besserer Einblick in die Details, Feinheiten und tieferen Strukturen des Stücks. Die Bläser, die den Höhepunkt einleiten, sind besser fokussiert und erklingen nicht mehr einfach undefiniert aus der Tiefe des Raums. Das kommt auch einer wesentlich klareren Darstellung des Raums insgesamt zugute. Eine gute Tuning-Maßnahme ist, das einfache Steckernetzteil – Sie kennen meine „Allergie“ gegen diese Art der Stromversorgung – durch ein gutes Linear-Netzteil ersetzt. Damit gewinnt die Wiedergabe in allen Bereichen, vor allem aber an innerer Ruhe. Doch lassen Sie bitte, was die Investition in ein Netzteil betrifft, die Kirche im Dorf; das Niveau des 3R Master Time ist durch eine noch so gute externe Stromversorgung nicht zu erreichen.
Das Modell 3R Master Time ist noch einmal ein weiterer, großer Schritt in Richtung besseren Klang. Die gerade erwähnten Bläser sind jetzt sowohl in ihrer Größe als auch hinsichtlich ihrer Platzierung im Orchester ohne Frage klarer umrissen. Es wird deutlicher hörbar, dass an dieser Stelle zunächst die Hörner links hinten einsetzen und dann die Trompeten – leicht rechts außerhalb der Mitte platziert – übernehmen. Damit gewinnt die Räumlichkeit der Aufnahme nachdrücklich, nicht so sehr an absoluter Tiefe als vielmehr an Klarheit und Prägnanz. Eine weitere klangliche Verbesserung ergibt sich, wenn ich die die 5-Volt-Spannungsversorgung nach dem Hochfahren aller Geräte abschalte. Offensichtlich reagiert der PS Audio DirectStream DAC hier recht sensibel. Ich bin überrascht, welches klangliche Niveau sich mit meiner simplen Notebook-Lösung erreichen lässt. Und mir dämmert so langsam, was uns CEO George Ligerakis und Chefentwickler Vasilis Tounas bei ihrem Besuch in unserer Redaktion sagen wollten, als sie etwas provokativ meinten, nur ein richtig teurer und aufwändiger Musik-Server würde sich in klanglicher Hinsicht lohnen. Sonst sei es besser, einen einfachen Computer zu verwenden und das gesparte Geld in das USB Re-Clocking – natürlich von Ideon – zu investieren. Im nächsten Schritt lege ich die Messlatte deutlich höher und wechsle zu meinem Audio-PC, der mit einer SOtM-USB-Karte ausgestattet ist, die ihren Takt von einer SOtM-10-MHz-Master-Clock bezieht und eine vom PC getrennte, eigene Stromversorgung besitzt. Das ist jetzt eine völlig andere Ausgangslage, als wenn die Quelle ein PC oder Notebook mit Schaltnetzteil und in das Mainboard integrierten USB-Anschlüssen ist.
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