tests/14-03-21_bfly
 

bFly xPLTH3

21.03.2014 // Matthias Jung
Wie der grantelnde Testredakteur seine Abscheu gegen Tuningprodukte überwindet und dabei eine für ihn erfreuliche Entdeckung macht.


Hat schon der Kollege – und natürlich geschätzte Chefredakteur und Boss von Hifistatement – in seiner sehr positiven Besprechung der bFly-Absorber seine eher zurückhaltende Art gegenüber Zubehör erwähnt, so bin ich da noch viel extremer. Dem Hifi-Gedanken verpflichtet, ignoriere ich solche Produkte meist konsequent aus der Erfahrung heraus, dass derartiges Beiwerk in der Regel irgendwas anders macht, aber nichts wirklich besser. Das Geld sehe ich normalerweise in teureren Geräten wesentlich nutzbringender angelegt.

Als nun die Rede von Absorbern war, winkte ich müde ab, guckte aber doch mal das Angebot durch. bFly fertigt unter anderem Basen speziell für Plattenspieler von Thorens aus der klassischen 100er und 300er-Reihe und für den Linn-12. Da mir vor einiger Zeit ein Thorens TD-321 günstig über den Weg gelaufen ist, den ich sowieso immer mal ausprobieren wollte, kommt so eine Basis zum Spielen gerade Recht. Immerhin sind Plattenspieler rein mechanische Angelegenheiten, und die Art und Weise, in der sie auf Anregung reagieren, ist geradezu dankbar zu nennen, wenn man das Gehörte mit den Klangveränderungen vergleicht, die es zu beschreiben gibt, wenn man Füßchen unter CD-Player stellt – was ich aus diesem Grund ja auch nicht mache. Außerdem ist auf der Internetseite von bFly im Hintergrund ein alter Tonarm abgebildet, den Micro Seiki mal für Luxman gebaut hat – wer kann bei so einer Reminiszenz an alte Zeiten schon nein zu einer Testofferte sagen?

„Ich packe Ihnen noch ein paar Tellermatten und ein Gewicht dazu“, sagte Reinhold Schäffer am Telefon. Dabei handelt es sich um übersichtliche 8 Matten, die bei mir ob der Kombinationsmöglichkeiten leicht panisch geweitet Augen provozieren. Die diversen Tellerauflagen, die in Kombination aus unterschiedliche Dicken, Materialien und Formaten zu Pakten geschnürt werden, heißen PA1, DUO oder Vario und können, wenn man sie alle auf einmal bekommt, noch zu anderen Namen kombiniert werden, doch dazu später mehr.

Die Basis mit dem lautmalerischen Namen xPLTH3 ist formschön, sehr gut verarbeitet, aus schwarz lackiertem MDF, kostet 188 Euro, und der Thorens passt exakt hinein. Optisch geht der Untersetzer mit dem Plattenspieler eine perfekte Einheit ein. Die Feinheiten haben es in sich. Auf der Stellfläche für den Plattenspieler befinden sich fünf Füßchen. Auf denen findet sich eine Stellfläche für die Filzkleber unter dem Plattenspieler, von Thorens auch Füße genannt, sowie eine etwas höhere, die sich mittig zentral an den Boden legt. Bei diesen Füßchen handelt es sich um Absorber, in denen jeweils eine Lage Sorbothane, Kork und Kautschuk aufeinander gelegt sind.

Die Thorens der Reihe 320 werden einfach in die Basis reingestellt, die Füße passen perfekt
Die Thorens der Reihe 320 werden einfach in die Basis reingestellt, die Füße passen perfekt

Besonders der mittige Absorber verdient die spezielle Beachtung. Haben doch in der Vergangenheit viele Freunde der Plattenspieler der 300er-Reihe aus dem Hause Thorens die Bodenwanne aus Blech als bösen Resonator ausfindig gemacht. Dieser wurde gern mit klebenden Matten aus Schwerfolie bedämpft, was die Unterseite zwar komplett am Resonieren hinderte, aber nachhaltig jedes Leben und körperliche Darstellung aus der Wiedergabe vertrieb. Dem mittigen Dämpfer kommt also die Rolle zu, die Wanne so weit zu bedämpfen, dass mehr Präzision in die Wiedergabe kommt, Fülle und Weiträumigkeit der Darstellung aber erhalten bleibt. Die Basis an sich steht auf drei höhenverstellbaren Füßen, die sogar aus vier Schichten bestehen, nämlich, von oben nach unten, aus massivem Aluminium, einer Kork-/Naturkautschukmischung, Sorbothane und Naturkautschuk. Die unterschiedlichen Materialien sollen gezielt in verschiedenen Frequenzbereichen ihre dämpfende Wirkung entfalten.

Mehrlagig und genau auf den Thorens abgestimmt sitzen die Dämpferelemente exakt unter den Originalfüßen
Mehrlagig und genau auf den Thorens abgestimmt sitzen die Dämpferelemente exakt unter den Originalfüßen

 

  • SOtM sNH-10G Netzwerk Switch

    Wer hätte gedacht, dass meine Beschäftigung mit den SOtM-Geräten gleich zu einer Trilogie gerät. Aber dem Angebot von SOtM, auch noch den brandneuen Netzwerk Switch sNH-10G mit Clock-Modul in die Kette der SOtM-Geräte zu integrieren, konnte ich einfach nicht widerstehen. Beim Aufbau einer Streaming-Lösung wie mit dem Netzwerk-Player sMS-200ultra NEO kommt man ohne Netzwerkkomponenten nicht aus, wenn der Netzwerk-Player mit einem Medien-Server, auf dem sich die Musik befindet, verbunden werden soll. Hierzu nutzt man das…
    26.02.2019
  • finite elemente Cerabase compact & slimline, Cerapuc und Ceraball

    Wenn es um die Frage der bestmöglichen Aufstellung für Audiokomponenten geht, scheiden sich die Geister. Doch egal ob im hochwertigen Rack oder auf dem Fußboden, wenn die Kette bereits auf hohem Niveau spielt, kann die passende Ankopplung das Hörerlebnis perfektionieren. Finite Elemente bietet zu diesem Zweck Füße in verschiedenen Ausführungen an. Im Vorwege des Tests habe ich ein ausführliches Telefonat mit Luis Fernandes von Finite Elemente geführt. Zwar war mir das den Spezialfüßen zugrundeliegende Prinzip…
    22.02.2019
  • AHP Klangmodule III G und IV G

    Dieser Test war schon seit Jahren geplant, kommt aber dennoch gerade zur rechten Zeit: Denn während der diesjährigen High End hat AHP-Chef Andreas Jungblut das Klangmodul IV G vorgestellt, das dem III G klanglich überlegen sein soll – was ich nicht einfach so glauben muss, sondern auch hören kann. Es ist nun schon sechs Jahre her, dass ich die AHP-Feinsicherungen in fast allen Komponenten ausprobiert habe. Ich gebe gerne zu, dass ich vor Andreas Jungbluts…
    21.09.2018
  • Harmonix „The Base“ TB 0917 – The Music Platform

    Selten habe ich einen Bericht mit so gemischten Gefühlen begonnen: Der Preis der Füße dürfte zu einer reflexartigen Verdammung des Test in einschlägigen Foren führen – von Autoren, die The Base wohl nie gehört haben. Andererseits haben mich Harmonix-Produkte nie enttäuscht: In diesem Falle wäre es nicht gut, sich an The Base zu gewöhnen, nur um sie bald zurückzuschicken. Was die nun schon bekannte, fast nicht existente Informationspolitik von Harmonix- und Hijiri-Entwickler Kiuchi-san und in…
    14.09.2018
  • PSI Audio AVAA C20 – Teil 2

    Im ersten Teil habe ich die Technik der Bassfallen und ihre Wirkung in meinem großen Hörraum beschrieben. Da der Effekt von Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik aber noch stärker von den aktuellen Gegebenheiten abhängig sein dürfte als der von Kabeln oder Netzfiltern, habe ich die AVAA auch noch in zwei weiteren Räumen ausprobiert. Nach den bisherigen Erfahrungen war ich sehr gespannt, wie sich zwei C20 in meinem Dachzimmer auswirken. Dies hat eine Grundfläche von etwa…
    03.08.2018
  • PSI Audio AVAA C20 – Teil 1

    PSI Audio hat im professionellen Musik-Markt einen guten Namen.Unter Hifi-Freunden sind die interessanten Lautsprecher aus der Schweiz wenig bekannt. Ein ganz ungewöhnliches Produkt von PSI Audio ist die aktive Bassfalle AVAA C20. Auf der diesjährigen HighEnd begegnete mir PSI Audio erstmalig in der gemeinsamen Vorführung mit Weiss Engineering. Im Gespräch mit Daniel Weiss, dem Chef von Weiss Engineering Ltd, über die aktuelle Version seines vielseitigen DAC 502 Wandlers erwähnte er die Wirksamkeit des PSI Audio…
    30.07.2018

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.