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TechDAS Air Force One, Graham Phantom Elite und TechDAS TDC01 Ti – Teil 1

09.08.2014 // Dirk Sommer

Eigentlich hatte ich es mir schon längst abgewöhnt, meine Erwartungen an den Klang von Hifi-Komponenten aus deren Konstruktionsprinzip herzuleiten. Bei Plattenspielern mit Luftlager ist das aber ein wenig anders. Und deswegen liegt die Messlatte für den Air Force One reichlich hoch

Sobald die Nenndrehzahl erreicht ist, zeigt das Display „Lock“, die Speisespannung wird halbiert und das Drehmoment des Motors dadurch drastisch reduziert. Mit den Tastern lässt sich die Drehzahl respektive die Tonhöhe nach Wunsch variieren
Sobald die Nenndrehzahl erreicht ist, zeigt das Display „Lock“, die Speisespannung wird halbiert und das Drehmoment des Motors dadurch drastisch reduziert. Mit den Tastern lässt sich die Drehzahl respektive die Tonhöhe nach Wunsch variieren

Je länger ich mich mit Hifi, Musik und ihrer Konservierung beschäftige – und das sind teils einige Jährchen, teils auch schon Jahrzehnte –, um so weniger verbinde ich einen speziellen Sound mit Bauteilen, konstruktiven Besonderheiten oder Verfahren: Schnell, offen und extrem detailreich klingende Röhrenendstufen sind mir ebenso begegnet wie Transistorverstärker, die im Hochtonbereich leicht verrunden und von sich aus einen angenehm warmen Sound produzieren. Bei einigen Wandlern bringt Upsampling deutliche Verbesserungen, bei anderen nur Nachteile. Einige Schneideingenieure erzielen mit Kupferfolien beim DMM-Verfahren klangliche Höchstleistungen, anderen ist dies nur mit Lackfolien möglich. Bei Plattenspieler sieht das für mich jedoch anders aus: Den nachhaltigsten Eindruck hat bei mir allein schon aufgrund seiner Physis – über 300 Kilogramm netto plus etwa 200 Kilogramm für die Verpackung – der Continuum hinterlassen. Da ich ihn testete, als ich noch für ein Print-Magazin tätig war, können Sie leider ohne größeren Aufwand meine Schwärmerei darüber, wie wenig Artefakte er der Musik zufügte und wie nahe er klanglich einem Tonband kommt, nicht mal eben nachlesen. Leichter geht das beim Test des Bergmann Sleipner, den ich vor etwas mehr als einem Jahr an dieser Stelle vorstellte. Auch er drückte der Musik nicht den kleinsten eigenen Stempel auf und erschloss dem Hörer dadurch eine ungeheure Fülle von (Raum-)Informationen. Beide so beeindruckende Laufwerke besitzen ein Luftlager.

Das Bedienfeld mit den Tasten für die beiden Geschwindigkeiten, die Plattenansaugung und dem Dimmer für die Beleuchtung von Tasten und Display
Das Bedienfeld mit den Tasten für die beiden Geschwindigkeiten, die Plattenansaugung und dem Dimmer für die Beleuchtung von Tasten und Display

Ein solches zeichnet auch den Air Force One aus, wie auch schon sein beziehungsreicher Name vermuten lässt. Hier schwebt der Teller auf einer etwa 0,05 Millimeter hohen Luftschicht über einer Glasplatte, die auf der mittleren Lage des Sandwiches ruht, aus dem das Chassis besteht. Zwei Lagen aus etwas weicherem Aluminium A5052 umgeben eine Schicht Super-Duraluminium A7075, so dass eine „constrained-layer damping“-Struktur entsteht, die Resonanzen unterdrückt, die sich in einem homogenen Material ausbilden würden. Die Oberflächen wurden galvanisiert, um sie zu härten und so kratzunempfindlicher zu machen. Das Chassis allein bringt 43 Kilogramm auf die Waage. Doch zurück zum Lager: Radial wird der Teller von einer Achse aus hitzebehandelten Edelstahl in einem wartungsfreien, selbstschmierenden Lager geführt.

Dieses Drehteil verbindet den oberen Tellereinsatz mit dem Hauptteller und ist als Dorn zur Zentrierung der Schallplatte ausgeformt
Dieses Drehteil verbindet den oberen Tellereinsatz mit dem Hauptteller und ist als Dorn zur Zentrierung der Schallplatte ausgeformt


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