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Resonessence Labs Concero HD

04.05.2015 // Bert Seidenstücker

Neunmillionendreihundertachtzehntausend Bits in der Sekunde ausgelesen aus einer 750 MB großen Songdatei, überfluten den Resonessence Labs Wandler – und zu hören ist ein Raum. Genau genommen der Saal des Jazzpuben Stampen im eisigen Stockholm, denn gebannt wurden diese ersten leisen Töne, das Gemurmel der Gäste sowie deren klirrenden Gläser im Winter 1976 auf analoges Bandmaterial.

Kneipengesummse, zudem vierzig Jahre alt, benötigt einen so gewaltigen Datenfluss? Wirkt reichlich überzogen. Statt einer stattlichen DXD-Datei (352,8 kbit / 24 bit) sollte der digitale Inhalt einer CD, die vielleicht ein Zehntel an Informationen zur Verfügung stellt, wohl genügen. Indes sind es genau diese ersten Sekunden, die mich in den Bann ziehen, entfaltet sich doch in meinem 20 Quadratmeter großem „Musikzimmer“ zwischen, hinter und neben den Lautsprechern die entspannte Atmosphäre eines verqualmten schwedischen Clubs, gottlob ohne Tabakgeruch. Ziemlich großes Kino das der Concero HD Digital/Analog-Wandler im Zusammenspiel mit einen MacBook schon zum Auftakt bietet. Dabei war die Installation denkbar einfach. Mittels beiliegenden USB-Kabel wird das kaum Bierdeckel große bestens verarbeitete Aluminiumgehäuse mit dem Mac verbunden, umgehend wird in den Systemeinstellungen der DAC als potentielle Ausgabequelle verifiziert. Und so nahmen einen Klick später die in endlosen Reihen von Nullen und Einsen gespeicherten Töne die neue Ausfahrt.

Sehr kompakt und exquisit verarbeitet präsentiert sich das Gehäuse des Concero HD, der von seinen Genen als kleiner Bruder des großen Invicta durchgeht
Sehr kompakt und exquisit verarbeitet präsentiert sich das Gehäuse des Concero HD, der von seinen Genen als kleiner Bruder des großen Invicta durchgeht

Seit 2013 wird die auf Digitalwandler spezialisierte Produktfamilie der kanadischen Marke Resonessence Labs durch die Firma ProAudiogear in Deutschland vertrieben, dieses Jahr kam der österreichische Markt hinzu. Eine gute Adresse für einen Hersteller, dessen Produkte bei highfidelen Privatnutzern ebenso eine Heimat finden können, wie im professionellen Studiobetrieb, kultivieren doch Holger Brinkmann und seine Mannen beide Geschäftsfelder erfolgreich.

Herus, ein sehr kompakter Wandler/Kopfhörerverstärker entwickelt für den mobilen Einsatz bildet für 420 Euro den Einstieg in die Range. Der vorliegende Concero HD hat mit Concero und Concero HP noch zwei Geschwister im gleichen Gewand. Wobei die erstgenannten reine Wandler sind, der dritte im Bunde ergänzt die Wandlersektion um einem hochklassigen Headamp. Hoch dekoriert krönen die DACs aus der Invicta-Serie mit Anspruch und Preis das Portfolio der Hightech Manufaktur. Allen gemein ist der Rückgriff auf Sabre Chip-Sätze aus dem Hause ESS Technology. Keine zufällige Wahl, war doch der Firmengründer von Resonessence, Mark Mallison, zuvor in leitender Position bei ESS tätig. Mit dem Wissen um die Qualitäten der Sabre Wandler-Chip waren für Mr. Mallison und sein Team die Bauteile von ESS das Herzstück aller ihrer Entwicklungen. Und so ist schon der Erstling, der Wandler Invicta, mit dem bestens beleumundeten ESS Sabre ES9018 Chip ausgestattete. Es kam wie es kommen musste: Kaum auf dem Markt verzauberte er Kollegen Lynn Olson.

Rechts unten das Herzstück der Hauptplatine: der „Tausendfüssler“ ES9018-2M
Rechts unten das Herzstück der Hauptplatine: der „Tausendfüssler“ ES9018-2M


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