Als erstes soll der SPL Performer sein Können an den Quadral Platinum M 50 beweisen. Dabei wurde sehr schnell klar, dass das mitgelieferte Netzkabel bitte in der Verpackung bleiben möge. Der Performer hat es sicher verdient, ihm ein geeignetes, hochwertiges Netzkabel zu spendieren. Schon mein preisgünstiges Mudra brachte deutlich mehr an Schwung und Energie ins Spiel. Nach dieser Maßnahme zeigte der SPL, was er kann. Sein Auftritt ist nicht spektakulär, sondern eher feinfühlig. So öffnet er die Bühne bei der CD The Moon on My Doorstep von Ulita Knaus auch vor die Lautsprecher in den Raum. Plastisch und mit Klangfarben bestechender Schönheit intoniert der Performer Herbie Hancocks CD River, speziell den Joni-Mitchell-Song „Court and Sparks“, hier packend dargeboten von Norah Jones. Eine echte Überraschung lieferte der SPL im Zusammenspiel mit dem Audio-GD Vorverstärker bei der CD Memory Lane vom Cécile Verny Quartet. Hier imponierte nicht nur der kraftvolle, tiefe und trockene Bass. Beim Titel „How Do I Love Thee?“ legt Frau Verny sich stimmlich so richtig ins Zeug. Da mag man mit anderen Endstufen den etwas harschen Ton für eine leichte Übersteuerung des Mikrofons halten, weil sie sich richtig verausgabt und dem Mikro ein wenig zu nahe zu kommen scheint. Der Performer belehrte uns eines Besseren: Der an Dynamik reiche Gesang bleibt sauber, ohne jegliche Härten. Die Stimme ist sehr fein artikuliert und besitzt gleichzeitig Körper. Eine schier unbegrenzte Kraft liegt im stimmlichen Ausdruck: Das fasziniert. Dies Phänomen ist genau das, was die SPL mit seiner Voltair Technologie erreichen will: ein sauberes Signal ohne Verzerrungen auch in extremen Situationen. Genial sind auch die Dynamik und Klangfarben bei der CD von Wolfgang Haffner Kind of Cool. Beim Stück „Piano Man“ mit Max Mutzke flirrt der Bass, der Flügel ertönt subtil und farbenprächtig, das Schlagzeug plastisch dahinter. Der Performer animiert zum Mitswingen, sein superbes Timing überträgt sich unweigerlich. Bei der Vinyl-Version von Camille Saint Saёns Orgel-Symphony mit Charles Munch beeindruckt die überwältigende Dynamik sowohl im Groben wie im Feinen, ebenso die Transparenz und Farbigkeit. Orchester und Orgel strahlen eine Energie aus, die aus dem Nichts zu entstehen scheint. Bei Rimsky Korsakovs Scheherazade erklingt die Solo-Violine am Anfang zart, mit Schmelz mit Körper und fein nuanciert.
Der s800 verhält sich im Grunde tonal absolut unauffällig mit einem herrlich offenen Klangbild. Er strotzt weder mit opulenten Bässen noch mit unnatürlich glitzernden Höhen. Seine überzeugenden klanglichen Fähigkeiten kann der Performer s800 umso besser hörbar machen, je hochwertiger Vorverstärker und Tonquelle sind, die ihn bedienen. Mit dem SPL Director spielt er in harmonischer, wunderschöner Weise zusammen. Ich finde es auf sympathische Art skurril, wenn ich auf der Website von SPL das Video anschaue, in dem Hermann Gier die Professional Fidelity Linie beschreibt und erzählt, man habe die Endstufe nur entwickelt, um dem Musikliebhaber eine komplette SPL Audio-Kette in Voltair-Technik zur Verfügung zu stellen – und dann gelingt den Leuten ein so traumhaft guter Verstärker zu einem Preis, der weit besser ist als nur fair.
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.