tests/17-03-20_qacoustics
 

Q Acoustics 3050

20.03.2017 // Matthias Jung

Am anderen Ende der Frequenzskala geht es nicht minder beeindruckend, nämlich sehr tief und sauber zu. Dabei ist der Bass durchaus auf der etwas fülligeren Seite, ohne Struktur zu verlieren. Kräftig angeschlagene Pauken samt Nachschwingen mit richtig Druck im Raum? Kein Problem. Ein Ondes Martenot mit tiefem Register obendrauf? Ganz großartig abgesetzt. Die schlanken Säulen bleiben dabei komplett souverän. Die Maßnahmen zur Reduzierung des Klirr haben ganz offensichtlich funktioniert, und das Gehäuse macht auch keinen Mucks.

Diese Genauigkeit kann manchmal irritieren. Kennen Sie noch Apollo 440 mit Ain't Talkin Bout Dub? Drum'n'Bass + Dub. Die Becken vor Gitarre und dem Restschlagzeug bringen eine Irrsinnsgeschwindigkeit in den Klassiker. Die 3050 zeigt jeden einzelnen Anschlag neben, vor, hinter dem anderen und bringt so Klarheit ins Geschehen. Erstmal wirkt das alles verlangsamt, dann ungewohnt informativ. Am anderen Ende werden Bass und Bassdrum lässig getrennt und mit ebenfalls hohem Informationsgehalt sehr kraftvoll präsentiert. Im Mitteltonbereich herrscht Neutralität vor. An dieser Stelle sei noch mal darauf hingewiesen, dass einem diese Auflösung nicht um die Ohren gehauen, sondern komplett eingebettet dargereicht wird. Um in diesen Genuss zu kommen, brauchen die Q Acoustics zumindest annähernd Zimmerlautstärke, ausgeprägte Leisesprecher sind sie nicht. Der Bass ist zwar auch bei ganz niedrigen Pegeln da, der Rest wirkt dann aber ein wenig unterbelichtet. Mit etwas mehr Lautstärke machen sie auf, auch die Abbildungsgröße wächst. Dafür braucht es übrigens nicht viel. Dank des hohen Wirkungsgrades reicht schon ein 15-Watt-Verstärker, um sozial unverträglich Lautstärken zu erzeugen. Trotzdem kann die Quelle gar nicht gut genug sein, die Lautsprecher machen jede Änderung am Frontend sofort hörbar und setzen die Qualität der Zuspieler eins zu eins um. Ach ja, laut geht auch. Und zwar so laut, dass bei mir weit vor einer Grenze der Lautsprecher der Raum am Ende war – die 3050 hätten auch ohne jede Mühe viel höhere Pegel absondern können.

Die Bassreflexstopfen sind nur eine Notlösung, wenn es gar nicht anders geht. Am besten spielen die Q Acoustic frei aufgestellt
Die Bassreflexstopfen sind nur eine Notlösung, wenn es gar nicht anders geht. Am besten spielen die Q Acoustic frei aufgestellt

Räumlich agieren die Q Acoustic sehr exakt. Ist in die Tiefe produziert worden, erstreckt sich der Raum weit hinter der Ebene zwischen Lautsprechern nach hinten, in der Breite ist an den Außenkanten Schluss. Nach oben geht es ein wenig, wenn auch keine Kuppeln ausgeleuchtet werden. Sauberkeit und Neutralität in diesem Ausmaß lassen bei mir manchmal den Wunsch nach etwas mehr Luft um Instrumente, bei Nachhall und im Hochtonbereich aufkommen. Geschmackssache, da den 3050 hier kein Fehler nachzuweisen ist. Auch mag ich es auch gern etwas knalliger mit mehr Punch im Bass. Neutral kann eben auch mal leicht ernüchternd wirken. Wobei dies meist nur bei nicht ganz so guten Aufnahmen auffällig wird, von denen man eben doch so einige hat.


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