Im Jahr eins nach dem 20. Jubiläum der Analogue Audio Association gab es in Krefeld ein Forum mit Rekorden.
Nachdem schon im letzten Jahr die Kapazitätsgrenze des Hotels erreicht wurde, waren auch diesmal alle verfügbaren Räume ausgebucht, was verschiedene Hersteller und Importeure dazu veranlasste, sich ein Ausstellungszimmer zu teilen, um überhaupt bei dieser Messe vertreten sein zu können. in einigen Fällen führte diese Kooperation zu einer überraschend gelungenen Kette mit klanglich überzeugenden Ergebnissen. Dennoch wünschten sich einige Aussteller für die Zukunft einen Veranstaltungsort mit größeren Kapazitäten – ein Wunsch, der zum Glück so schnell nicht erhört wird: Auch im nächsten Jahr wird die Erfolgsstory in Krefeld fortgeschrieben, denn eine Atmosphäre, wie früher auf der HighEnd in Frankfurt, eine ordentliche Akustik der Ausstellungsräume, wie man sie sich auch auf anderen Messen wünschen würde, und eine gute Erreichbarkeit machen das Mercure Hotel in Krefeld-Traar zum einer attraktiven Adresse.
Eine Rekordmarke setzte der Plattenspieler von Rossner und Sohn, der im Raum von Mal Valve zu sehen war: Allein der Teller dieses Unikats brachte über 230 Kilogramm auf die Waage. Mit einem Preis von 70000 Euro dürfte er nur für einen sehr kleinen Teil des Publikums wirklich interessant gewesen sein – womit wir beim zweiten, gewiss noch bedeutenderen Rekord wären: Erstmals in der Geschichte dieser Veranstaltung wurden rund 2500 Besucher gezählt. Und darauf dürfen der AAA-Vorsitzende Rainer Bergmann und sein Veranstaltungs-Team zu recht stolz sein. Wir haben jedenfalls schon für das unseren Stand Forum 2013 bestellt.
Der Concerto Grosso von Wagner Audio besitzt eine Zarge aus Porto-Schiefer und ein invertiertes Lager mit zwei Kugeln. Die Riemenspannung kann ohne Verrücken der Motoreinheit geregelt werden, was allerdings eine neue Geschwindigkeitseinstellung möglich macht. Den Kontakt zur Platte stellt eine mit dem Teller verschraubte Acrylauflage her, die nach der Montage noch einmal überdreht wird
Jörg Wagner kann bis zu zwei Laufwerke pro Monat fertigen. Er biete seine Kreation, die bis zu drei Tonarme aufnehmen kann und mit einer zehnjährigen Garantie ausgestattet ist, im Direktvertrieb für 8500 Euro an
Bei WOD diente ein eleganter Bergmann Plattenspieler als Quelle. Die Schallwandlung übernahm die Voltera von Rosso Fiorentino, ein Lautsprecher mit vier Chassis: Im Bassbereich arbeitet ein 20-Zentimeter-Treiber auf ein geschlossenes Volumen und ein 17-er auf eine ventilierte Kammer. Der Softdome-Hochtöner wird von einem Supertweeter unterstützt. Der Preis: 8600 Euro
Heed war mit einem eigenen Ausstellungsraum vertreten und präsentierte sich bis auf ein Analoglaufwerk – auch diese Lücke könnte bald geschlossen werden – als Vollsortimenter. Der Schallwandler strahlt „non directional‟ nach schräg oben ab. Der Basstreiber wird speziell für Heed gefertigt und arbeitet auf eine Kombination aus Quarter-Wave-Line und Reflex-Abstimmung
Das Laufwerk aus der Berliner Klangwellen-Manufaktur soll ohne Tellerauflage betrieben werden. Nur so könne ein in seiner Lebendigkeit nicht eingeschränkter Klang erreicht werden. Seit seiner Premiere im Februar in Hamburg hat das Laufwerk noch einige kleine Modifikationen erfahren. Ein Test an dieser Stelle ist fest geplant
Im Preis von 12800 Euro für den Klangwellen-Manufaktur-Plattenspieler ist der Titan-Tonarm enthalten. Bei dieser sehr reibungsarmen Einpunkt-Konstruktion verhindert eine seitliche Führung das sonst übliche Kippeln um die Längsachse
Eternal Arts hatte die Kette aus eigener Produktion noch um eine Ferrograph Bandmaschine ergänzt und verzichtete – dem Anlass überaus angemessen – auf alles Digitale
Der Eternal Arts Record Master wurde in der überarbeiteten Mk II Version gezeigt: Lager und Motor stehen hier direkt mit dem zum Komplett-System gehörenden Tisch in Verbindung, Der Arm ruht auf einer Platte aus Labrador. Für Tisch, Laufwerk, EMT-Arm und -System sind 9000 Euro zu entrichten
Lassen Sie sich nicht täuschen: Das ist keine Endstufe, sondern ein D/A-Wandler. Ultraudio präsentierte diesen Konverter vom NEM, bei dem eine extrem aufwendige Peripherie einer relativ einfachen Wandlerplatine zu klanglichen Höchstleistungen verhelfen soll. Das hat seinen Preis: 11900 Euro
Ebenfalls bei Ultraudio war dieses Common Wealth-Laufwerk in einer modernen Zarge zu bestaunen. Die Arme stammen aus aktueller Produktion, hören auf den Namen REED 2A und sind mit Rohren aus unterschiedlichen Hölzern lieferbar
Bei E.A.R. gibt es momentan nur neues Digitales – und as hatten Lothar Mertens und Henrik Rasmussen vom Deutschland- und Europavertrieb erst gar nicht zum Analog Forum mitgebracht. Aber auch Tim de Paravicinis Disc Master, bei dem über einen Zahnriemen Magnete angetrieben werden, die dann über entsprechende Gegenstücke den Teller in Rotation versetzen, ist immer wieder ein Blickfang. Mit dem Helius Omega Arm kostet das Laufwerk 20000 Euro
Hörzone präsentierte Genelecs 8260, einen DSP-entzerrten Drei-Wege-Aktiv-Lautsprecher mit Bass- und koaxialem Mittel-Hochton-Chassis. Der Paarpreis liegt bei 8000 Euro. Die Panele im Hintergrund stammen von Vicoustic und kosten je nach Oberfläche und Funktion zwischen 45 und 55 Euro
Dieses unscheinbare Zauberkästchen von Bag End rückt bis zu zwei Bassmoden zu Leibe. Laut Vertrieb kann eine sogenannte E-Trap zum Preis von 2000 Euro in einem 60 Quadratmeter-Raum bis zu sieben Dezibel starke Überhöhungen glattbügeln
SteinMusik hatte eine neue Phonostufe für MC-Tonabnehmer mit nach Krefeld gebracht. Der akku-betriebene Entzerrer arbeitet mit einer Stromanpassung, so dass man auf unterschiedliche Abschlusswiderstände verzichten kann. Der Preis wird bei 10000 Euro liegen
Nein, diese Box ist nicht mit Goerlich-Chassis bestückt: Micro-Precision kauft zwar die so charakteristischen Membranen von Goerlich zu, der gesamte Rest aber wird selbst konstruiert und gefertigt. Den größten Teil des Umsatzes machen Thomas Hoffmann und sein Team mit der Produktion von Chassis
Micro-Precision-Chef Thomas Hoffmann vor seinem Monitor, den er natürlich mit den besten Chassis aus eigener Produktion bestückt. Der Paarpreis liegt bei 11900 Euro, ohne die Füße von USM, die hier auch das Gehäuse für die externe Frequenzweiche beherbergen
Robert Ross präsentierte den Astell&Kern Audio-Player, der trotz seiner geringen Größe mit zwei zusätzlichen SD-Karten bis zu 96 GB-Speicherplatz bieten kann. Die hat er auch nötig, denn er spielt – und wandelt über seinen optischen Digital-Eingang – Dateien bis 24 Bit 192 Kilohertz. Sein Touchscreen und sein hochpräzises Lautstärkerad sollen eine bequeme Bedienung garantieren, der Wolfson-Wandler höchsten Musikgenuss. Das High-Tec-Spielzeug kostet 700 Euro, leider ohne den PSB-Kopfhörer
So schön können Cover sein, wenn sie nur die richtige Größe haben wie hier als Verkleidung einen Fast-Absorbers. Im Vordergrund die Kiso HB-1 die Thomas Fast für den harten Einsatz auf dem Analog Forum mit einem Subwoofer kombinierte
Dieser prachtvolle Plattenspieler mit dem Origin-Live-Tonarm hat nur wenig mit dem einst namensgebenden Garrard zu tun auch nicht mehr viel mit den ersten 501 aus der Fertigung von Lorricraft – und deswegen firmiert er auch unter der Bezeichnung Transcription Reference 501
Martina Schöner, die sich unter anderem mit der Schallplatten-Reinigungsflüssigkeit L'art du son in audiophilen Kreisen einen Namen gemacht hat, stattete den Transcription Reference 501 mit einem Lager und einem Motor aus eigener Fertigung aus. Über den Preis des Boliden wollte sie allerdings erst einmal Stillschweigen bewahren
Thomas Fast schmückt seine Absorber am liebsten mit Platten-Covern. So sehr es uns freut, dass er für dieses Akustikelement das Cover der zweiten sommelier du son-LP ausgesucht hat: Den großen Umsatzschub wird es nicht bringen, denn es sind nur noch ein paar Dutzend LPs verfügbar …
Duevel kam ganz ohne Plattenspieler zum Analog Forum, aber auch ohne Digital-Komponenten. Man setzte konsequent auf Band und schaffte eine Revox und eine Studer samt Bandmaterial in den Vorführraum, darunter auch jede Menge begehrter pre recorded tapes aus den USA. Aber auch die A807 im Vordergrund sollte nicht ablenken: Duevel spielte seine Bella Luna zum Paarpreis von 7600 Euro
Silberstatic zeigte in diesem Jahre das kleinste Modell, schlich Nr. 4 betitelt. Auch die Variante für Räume bei 20 Quadratmeter ist ein komplett in Deutschland gefertigter Vollbereichselektrostat. Der Preis für ein Paar dieser Schmuckstücke, die unseren Fotografen und Webmaster optisch und akustisch ungemein ansprachen, während ich ein wenig mit Firmengründer und Chefentwickler Dirk Jesberger plauderte, liegt bei 4500 Euro
Alfred Rudolph präsentierte in geschlossenen Vorführungen das kleinste La Musica System mit einem Plattenspieler sowie Elektronik-Komponenten von Pro-Ject und dem entsprechenden Kabeln undTuning-Maßnahmen von Acapella
Die Schallwandlung übernimmt selbst beim kleinsten La Musica System ein echter Acapella-Lautsprecher: die 5th Avenue, die je nachdem, ob sie mit der Bespannung oder einem Reflektor betrieben wird, mehr oder weniger indirekt abstrahlt
Johannes Rickert von Stereokonzept und Audio Concept-Chef Klaus Herrmann, der Plinius in Deutschland vertreibt, haben durch die Raumnot beim Analog Forum zusammengefunden und dabei bemerkt, wie gut Plinius-Elektronik mit den noblen Zweiwege-Schallwandlern aus Lübeck harmoniert
Das in hifistatement getestete Modell 3.0 von Stereokonzept dürfte in der aktuellen Version sogar noch ein wenig besser klingen, wurden die recht massiven Terminals doch gegen die hervorragenden WBT 0703 nextgen Klemmen ausgetauscht
Die Plinius SA Reference brachte die Stereokonzept mit ihren 300 Watt in Class A nicht nur gehörig auf Trab, sondern entlockten ihr auch subtile Details: ein Feingeist mit Muskeln
Der Vidocq Monitor bei on/off hifi heißt schlicht FR – für Full Range –, besitzt ein Gehäuse aus Massivholz und einen Wirkungsgrad von 97 Dezibel, und wurde trotz der Modellbezeichnung, die anderes suggeriert, von einem Subwoofer unterstützt
Martin Krenzer von on/off hifi führte wieder mit dem großen Vidocq-Laufwerk vor, dessen von Solarpanels gespeiste Akkus den Direktantrieb mit Energie versorgen
Bei Ascendo war das beste gerade gut genug: Hier spielte das Topmodell System MS S.E. zum Preis von 70000 Euro mit allerfeinsten Furutech Anschlussterminals mit kontrolliertem Drehmoment, Finite Elemente Hardware und selektierten Bauteilen in der ausgelagerten Frequenzweiche
Hinter jedem der Hauptlautsprecher stand ein Ascendo TOS1, der den in Hörräumen „spektral inhomogenen Summennachhallzeiten‟ entgegenwirken soll. Mit Hilfe eines Magnetostaten sollen dann treibergestützt die Summennachhallzeiten optimiert werden. Ein Pärchen TOS1 in der S.E. Version schlägt mit 13000 Euro zu Buche
Angetrieben wurde das Ascendo-Quartett aus MS und TOS1 S.E. von der 2 x 100 Watt leistenden Endstufe JL2 SE von Convergent Audio Technology zum Preis von 20000 Euro
Der Belles-Vorverstärker 28A Referece diente nicht nur der Quellenwahl und der Lautstärkeregelung, sondern übernahm nach abendlichen Hörsitzungen am zweiten Messetag auch die Aufgaben des zuvor eingesetzten, zweiteiligen externen Phonoentzerrers
Beim Laufwerkshersteller Sperling Audio wurden trotz einer gewissen Affinität zu professionellem Audio-Equipment die Topmodelle aus der passiven Hifi-Linie, die EL 150 SPL, des Monitor-Spezialisten ATC zur Schallwandlung herangezogen
Diese klassisch anmutende Lautsprecherbox gab es bei Mind Audio zu entdecken: Die HighLive ist eine Zweiwege-Konstruktion mit einer Passivmembran und einer Übergangsfrequenz von 1200 Hertz. Die Trennung übernimmt ein DSP, die Verstärkung zwei 400-Watt-Class-D-Endstufen. Die Preise beginnen bei 7200 Euro pro Paar inklusive einer Einmessung beim Kunden
Blumenhofer Acoustic setzte bei der Phonoentzerrung und der Leistungsverstärkung auf Transistor- und Röhrenelektronik von Einstein. Die diagonale Aufstellung der Kette im Raum erwies sich als akustisch vorteilhaft
Blumenhofers Gioia sollen acht Watt genügen, um einen 80 Quadratmeter großen Raum adäquat zu beschallen. Dazu verwendet sie einen 30-Zentimeter-Tief-Mitteltoner mit Hornvorsatz und Reflexabstimmung sowie einen 1,4-Zoll-Hochtontreiber. Eine Impedanzlinearisierung macht die Gioia zur leichten Last auch für Röhrenendstufen. Der Preis liegt bei 27000 Euro
Norbert Gütte steht neben dem LignoLab Onken W, um einen Eindruck von dessen Größe zu vermitteln. In dieser Version der 92 von L'Audiophile vorgestellte Konstruktion sind die Gehäusewände mit Sand befüllt und die Hörner vom Bassgehäuse entkoppelt
Die JBL Hochtontreiber 2402/075 wurden mit einem Bronze-Hornvorsatz versehen, der pro Paar mit 700 Euro in der Preisliste steht
Für das Hochtonhorn und das sandgefüllte Vierzellenhorn bietet LignoLab auch einen Tragrahmen zur Entkopplung an
Ein Traum für Kopfhörer: Wer seinen Stax bestmöglich antreiben möchte, steuert ihn mit Mal Valves vollsymmetrischem Power Amp One zum Preis von 6000 Euro an. Die 90 Watt aus je zwei 6550 Endröhren können natürlich auch Lautsprecher treiben, wenn für 2500 Euro zusätzlich die entsprechen Ausgangsübertrager mitbestellt werden
Rechts neben der Buchse für die Netzzuleitung befindet sich der Anschluss für elektrostatische Kopfhörer
Rossner und Sohn haben das Laufwerk mit dem rekordverdächtig schweren Plattenteller realisiert. Über 230 Kilogramm müssen hier in Rotation versetzt werden. Der Preis für diese analoge Extravaganz liegt bei 70000 Euro
Das Schwergewicht kann mit bis zu vier Armen bestückt werden und lässt wegen seiner immensen Masse die Tonarmbasis sehr filigran wirken
Die Analogue Audio Association lädt am 2. und 3. November zum 33. Analog-Forum im Mercure Tagungs- und Landhotel Krefeld Traar ein. Der Eintritt ist wie immer frei. Die Ausstellung öffnet am Samstag von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Zwischen den Parkplätzen und dem Hotel gibt es einen kostenlosen Shuttle-Service. Rund um den nahe dem Hotel gelegenen Elfrather See gibt es weitere Parkplätze, die aber nicht vom Shuttle-Taxi angefahren…
Man muss nicht überall dabei gewesen sein. In jüngster Zeit gibt es eine große Zahl von regionalen Hifi-Ausstellungen. Erfreulich ist daran auch, das die Anreise kurz sein kann und sich das interessierte Publikum auf mehrere dieser Shows verteilt. So darf man mit weniger Andrang bei den Musikvorführungen rechnen und kommt leichter in den Genuss eines guten Hörplatzes. Ein besonderes Gesicht hat das alljährlich stattfindende Analog-Forum. Hier herrscht stets eine ganz besonders familiäre Atmosphäre. Am 3.…
Für diesen zweiten Teil meines Berichtes über das diesjährige Krefelder Analog Forum habe ich mir einige Fotos aufgehoben, die besonders seltene Geräte zeigen. Wie ich kurz vor meiner Abreise am Sonntagnachmittag erfahren konnte, dürfte die Besucherzahl ungefähr identisch gewesen sein mit der des Vorjahres. Das ist zwar nicht das amtliche Endergebnis, aber auch deshalb nicht ganz so wichtig, weil die Veranstaltung allen Teilnehmern, Besuchern wie Ausstellern Spaß gemacht zu haben schien. Die gute Stimmung an…
26.10.2017
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