Montag, 12 Oktober 2015 02:00

Grundlagen von Audio-Netzwerklösungen – Teil 1

Control Point

Der Control Point fungiert für die Musikdateien als Steuerungszentrale zwischen Media Server und Renderer und visualisiert die auf dem Server gespeicherten Musikstücke.

PlugPlayer zeigt die im Netzwerk vorhandenen Media Server und Media Renderer besonders übersichtlich an
PlugPlayer zeigt die im Netzwerk vorhandenen Media Server und Media Renderer besonders übersichtlich an

Aufgrund seiner Konzeption beeinflusst ein Control Point nicht die Qualität der Audio-Wiedergabe, da er mit dem Server und Renderer lediglich kommuniziert und Anweisungen sendet. Mit anderen Worten: Die Audiodateien werden vom Media Server nicht durch den Control Point zum Renderer gesendet, sondern auf direktem Weg ohne Einbindung des Control Points. Der Control Point sucht nach verfügbaren Media Servern und Renderen im Audio-Netzwerk und verbindet diese miteinander. Der Control Point zeigt dem Benutzer an, welche Musik sich auf dem Media Server befindet und hilft den Server gezielt nach bestimmten Kriterien (Titel, Album, Künstler) zu durchsuchen. Der Control Point sammelt vom Media Server und vom Renderer Informationen zu den verfügbaren Abspielformaten und gleicht diese miteinander ab. Es ist Aufgabe des Control Points, Abspielanweisungen wie Start, Stop, Pause, Vor, Zurück oder das Springen zum nächsten Musikstück an den Renderer zu senden. Vielen Musikliebhabern besonders wichtig ist die Funktion, der Gapless-Wiedergabe, also der unterbrechungsfreien Wiedergabe von zusammengehörenden aufeinanderfolgenden Musiktiteln. Sowohl der Control Point als auch der Renderer müssen dies entsprechend unterstützen.

Beispiele für Control Point Software im Audio-Bereich:

  • Kazoo (Windows, OS X und iOS)
  • Kinsky (iOS und Android)
  • JRiver Media Center (Windows, OS X, Linux)
  • JRemote (iOS nur zusammen mit JRiver Media Center)
  • PlugPlayer (iOS und Android)
  • Bubble DS (Android)

Beispiele für Control Point Hardware im Audio-Bereich:

  • Tablet und Smartphone
  • PC oder Laptop mit Windows als Betriebssystem
  • Apple PC oder Laptop mit OS X als Betriebssystem
  • PC oder Laptop mit Linux als Betriebssystem

Weitere Informationen

  • Imagefolder: basics/15-10-12_streaming

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  • Vergleich des NAD Masters M50.2 mit dem Bluesound Vault 2
    in Test

    Auf der Suche nach einer preisgünstigeren Alternative zum erstklassigen aber auch kostspieligen NAD Masters M50.2 als digitale Universal-Tonquelle bietet sich aus verwandtem Hause der Bluesound Vault 2 an. Beide haben viel gemeinsam. Aber wie unterschiedlich sind sie?

    Nach dem Test des NAD Masters M50.2 war ich von der Klangqualität dieses vielseitigen High-End-Streaming-Players angetan. Auch die BluOS-App zur Bedienung der Streaming- und CD-Player-Funktionen hatte einen ausgesprochen positiven Eindruck hinterlassen, weil sie vielfältig und gleichzeitig übersichtlich in der Menüführung ist und darüber hinaus beeindruckend stabil funktioniert. Dies kann sie gleichermaßen gut auf Android wie unter IOS. Nur, 4500 Euro für den Masters sind ein Batzen Geld. So überlegte ich, ob nicht das Spitzenmodell von Bluesound eine probate Alternative sei.

    Sowohl NAD als auch Bluesound gehören zum selben kanadischen Unternehmen, der Lenbrook Industries Ltd. In den modernen NAD-Komponenten steckt eine Menge Technologie von Bluesound. Demnach sind technisch ähnliche bis identische Konzepte auch in M50.2 und Vault 2 durchaus zu erwarten. Das zeigt sich äußerlich in der BluOS-App. Diese ist nahezu identisch und nur insoweit unterschiedlich, als dass sie den individuellen und differierenden Fähigkeiten von Vault 2 und M50.2 Rechnung trägt. Das ist beispielsweise bei der Betätigung des CD-Laufwerks der Fall. Grundlegend anders ist dies: Der Bluesound Vault 2 besitzt einen integrierten D/A-Wandler. Den habe ich allerdings bei meiner Überlegung, Geld zu sparen, gedanklich ausgeklammert. Denn ein separater, gut klingender DAC ist bei mir vorhanden. Der M50.2 fordert einen externen Wandler. Dass der Vault 2 einen sehr passablen D/A-Wandler beinhaltet, wurde ihm schon vielfach bescheinigt. Ähnlich oft hört oder liest man aber auch, dass der Vault 2 mit einem externen Wandler mächtig zulegt. Dem internen D/A-Wandler werde ich mich in diesem Erfahrungsbericht nicht widmen. Für mich ist er eine zusätzliche Ausstattung, die den Einsatz im Haushalt an vielerlei Orten ermöglicht. Vault kann man aus dem Englischen mit Tresor oder Tresorraum übersetzen und hat nichts zu tun mit fault, was Fehler bedeutet. Dies erwähne ich nur, um einer eventuellen, aus dem Gleichklang der beiden Wörter resultierenden, negativen Grundhaltung im Hinterkopf vorzubeugen. Die wäre nämlich fehl am Platz.


    Zwar ist die Speicher-Kapazität des Servers beim NAD mit zwei mal zwei Terabyte doppelt so groß wie beim Vault 2, steht aber nicht zur freien Verfügung. Denn die zweite, interne Festplatte mit zwei Terabyte dient ausschließlich der Datensicherung im Raid-Spiegel-Modus. Das kann man alternativ – und beim Vault 2 sollte man es auch – mit relativ überschaubarem pekuniären Aufwand über eine externe Festplatte für die Datenkopie lösen. Das brächte im allerdings recht unwahrscheinlichen Falle eines totalen Blackouts, also auch dem des Raid-Controllers, sogar eine höhere Sicherheit. Nur ist dies nicht so komfortabel wie das interne, automatische System des M50.2, dessen Daten man selbstverständlich ebenfalls extern sichern kann.

    Nachdem der Vault 2 vor einigen Monaten bei mir eingetroffen war, merkte ich sehr schnell, dass ich einen Aspekt falsch eingestuft hatte und deshalb eine Erwartung nicht erfüllt bekam. Der Bluesound besitzt zwar ein CD-Laufwerk. Dieses ist aber kein CD-Spieler wie das des Masters, sondern ausschließlich für das Rippen von CDs vorgesehen. Gerade das CD-Laufwerk des M50.2 hatte es mir jedoch seinerzeit besonders angetan, da es sich musikalisch sehr positiv von meinem Primare abhob. Auch einem teuren Meitner MA 2 eines guten Freundes war der NAD klanglich klar überlegen. Dabei war der M50.2 zum Vergleich mit dem internen DAC des Meitner per AES/EBU-Verkabelung verbunden, hatte also eher nachteilige Bedingungen in Vergleich zum direkten Weg innerhalb des Meitners. Das hochwertige Slot-Laufwerk im Masters kommt von Teac und funktioniert bei eingeschobener CD entweder als Player oder es rippt und speichert auf die internen Festplatten. Sowohl auf dem frontalen, gut lesbaren Display des NAD als auch in der BluOS-App wird man gefragt, welche Funktion gewünscht wird. In den Grundeinstellungen der BluOS-App lässt sich aber konfigurieren, ob überhaupt gefragt werden soll, oder stets gespielt oder stets gerippt werden soll. Das bietet der Vault 2 logischerweise nicht. Er rippt stets. Das Konvertieren auf den Server-Speicher ist beim Vault 2 und M50.2 ebenso vielseitig in diversen Formaten möglich. Zur Auswahl stehen Wav, Flac oder MP3 oder gleichzeitig Kombinationen von MP3 und Wav oder MP3 und Flac in einem Ripping-Prozess. Das macht Sinn, wenn man das MP3-Format später auf ein anderes Gerät, beispielsweise ein Smartphone, übertragen möchte.

    Den CD-Spieler bekomme ich also nur beim Masters 50.2. Wenn man sich auf die Suche nach einem hochkarätigen CD-Laufwerk begibt, erkennt man schnell, dass so etwas nicht für kleines Geld zu bekommen ist. Folglich macht der erstklassige CD-Spieler einen deutlichen Anteil am M50.2 aus. Das Konzept des M50.2 als CD-Spieler, Server mit Sicherungs-Funktion und Streamer mit Zugang zu externen Speichermedien und zu musikalisch hochwertigen Streaming-Portalen wie Qobuz oder Tidal und zusätzlich Internet-Radio ist in seiner Art – nämlich ohne D/A-Wandler – nach meinem Wissen einzigartig.


    Das Übertragen eigener CDs auf die Festplatte im Netzwerk, einen Computer oder auf einen Server hat viele Freunde. Dies ist nicht nur im Bedienungs-Komfort und dem schnellen Zugriff begründet. Vielmehr ist die Überzeugung weit verbreitet, die ins unkomprimierte Wav- oder AIFF-Format oder ins verlustfrei komprimierende Flac konvertierte Audio-CD klinge besser als die Wiedergabe per CD-Player. Dies wird überwiegend damit begründet, dass während des Abspielens solcher Files keine Fehlerkorrektur mehr tätig werden muss, die hörbar den Klang mindernde Artefakte bei der direkten CD-Wiedergabe hinzufügen kann. Spätestens aber bei hoch aufgelösten Musik-Dateien ist die Festplatte das Speicher-Medium schlechthin. Alternative optische Ton-Träger mit hoher Auflösung wie die Pure-Audio-Blu-Ray finden aktuell wenig Beachtung. Deshalb sind die Server im Vault und NAD die zeitgemäße Quelle für Musik-Files höchster Qualität. Spannend finde ich es, die beiden in drei verschiedenen Aspekten miteinander zu vergleichen: Erstens ist es die hoch aufgelöste Musik-Datei, die beide Server im PCM-Format bis 24 bit / 192 kHz verarbeiten können. DSD wird aktuell nicht unterstützt. Ein Upgrade von Bluesound könnte den Weg über die Wandlung von DSD nach PCM aber eines Tages frei machen. Zweitens ist es die gerippte CD, die ich im bestmöglichen Format, also Wav, auf die Festplatte übertrage. Die dritte Quelle ist das Streamen von Qobuz oder Tidal in hoher Qualität. Dafür nutze ich meinen Qobuz Highres-Zugang.

    Zuvor möchte ich aber noch meine Erfahrung beim Umgang mit den beiden optisch enorm unterschiedlichen Verwandten beschreiben. Der Masters 50.2 ist ein richtiges, großformatiges Hifi-Gerät. In seiner Verarbeitung genügt er allerhöchsten Ansprüchen. Bei seinem Design gefällt die originelle, der Funktion dienende Gestaltung auf. Sichtbarer Aufwand wurde an vielen Stellen betrieben: So hat er auch die für die NAD Masters-Linie typischen Konus-Füße mit magnetisch selbst arretierenden Unter-Tellern. Das sieht einerseits gut aus, ist aber auch eine der Kleinigkeiten, die zur Klangqualität beitragen. Der M50.2 macht von außen betrachtet einen hochwertigen und soliden Eindruck. Öffnet man ihn, so geht es im Inneren auf gleichem Niveau weiter. Hier sieht man den konsequent der Klang-Optimierung gewidmeten Aufbau.


    Diesen Aufwand erlebt man auch im praktischen Betrieb. Nur wenn das CD-Laufwerk im Ripp-Modus mit erhöhter Geschwindigkeit tätig ist, ist der M50.2 vernehmbar. Dies ist beim Vault 2 anders. Aus geringer Distanz ist stets ein Arbeitsgeräusch durch den Lüfter wahrzunehmen: Auf diese Weise bittet er um einen Hörabstand von mindestens zwei Metern. Beim stattlichen M50.2 ist ein Lüfter überflüssig, da eine intelligente Kühlung mit Lüftungsschlitzen in den seitlichen Aluminium-Wandungen und, zum originellen Design beitragend, großflächigen Öffnungen oben im Gerät jeglichen Wärmestau unterbindet. Auch das Handling des Vault 2 vermittelt nicht ganz die gediegene Qualität des Masters. Das Touch-Paneel auf der Oberseite ist funktional dem Touch-Display des M50.2 gleich und auch haptisch nicht schlecht. Aber beim Ein- und Ausschalten des Vault 2 fehlt im Vergleich zur separaten Bedientaste am Masters doch die Exaktheit in der Reaktion beim Berühren. Das Gehäuse des Vault 2 macht in seiner Kleinheit und bei seinen Proportionen einen ausgesprochen sympathischen Eindruck auf mich. Statt mit der Soft-Lack-Oberfläche in weiß ist der Vault 2 Test-Exemplars übrigens auch in Schwarz zu haben. Er ist ausschließlich per Lan ins Netz einzubinden. Eine Wlan-Option ist nicht implantiert. Möchte man diese haben, kann man, so wie ich es zeitweise gemacht habe, einen Wlan-Adapter für die Lan-Buchse verwenden – zum Beispiel den TP-Link TL-WR802N. An dieser Stelle hat Bluesound bewusst gespart und dem Vault 2 nur die stabile Lan-Verbindung spendiert. Irgendwo reicht dann auch der Platz im und am kompakt und ansprechend gestalteten Vault 2 nicht aus. So bietet der Vault 2 auch nur einen optischen und einen koaxialen digitalen Ausgang. Das ist üblicherweise völlig ausreichend. Die symmetrische AES/EBU-Verbindung stellt nur der Masters zur Verfügung. Auch der HDMI-Ausgang des M50.2 findet sich nicht beim Vault 2. Das ist aber leicht zu verschmerzen, da der nur das Standbild des aktuellen Albums und wenige weitere Informationen an einen Monitor weitergibt.

    Der Vergleichstest gestaltete sich unkompliziert: Ich schloss beide Kandidaten in gleicher Weise per Lan und auch mit gleichen Digital-Kabeln an meinen Audio-gd-Wandler an. Der besitzt zwei SPDIF-Eingänge. So ist der Vergleich ausgesprochen komfortabel – dachte ich. Die lobenswerte Connectivity von Bluesound macht mir da einen Strich durch die Rechnung. Denn beide Geräte stellten in der App ihre Server für den jeweils anderen zur Verfügung. Und so musste ich dann beim Anwählen doch aufpassen: erstens das Gerät, zweitens den Speicherort und drittens den Eingang an meinem DAC. Begonnen habe ich mit Streaming von Qobuz. Als Beispiele möchte ich ein Orgelkonzert von Albioni, Joe Bonamassa und Beth Hart mit dem Tina Turner-Hit „Nutbush City Limits“ oder als Instrumental-Stück „Papa Was A Rolling Stone“ in der Interpretation von Marcus Miller anführen. Ich habe keine Unterschiede gehört. Um es kurz zu machen: Auch ins Wav-Format gerippte CDs wie Ballads vom John Coltrane Quartett zeigten für mich keinerlei Abweichungen zwischen M50.2 und Vault 2. Zum gleichen Ergebnis führt auch der Vergleich unterschiedlicher Highres-Files von den Festplatte der jeweiligen Probanden. Selbst das ECM-Album David von Eleni Karaindrou im MQA-Format differierte in meiner Wahrnehmung nicht wirklich. Auch bei mehrfachem Hin- und Her-Wechseln blieb es manchmal bei schnell widerlegten Einbildungen. MQA wird von Bluesound übrigens in beiden Geräten bis 96 Kilohertz dekodiert.


    Im Ergebnis des insgesamt über mehrere Monate stattgefundenen Vergleichs gibt es für mich keinen Sieger, sobald die erhebliche Preisdifferenz in der Waagschale liegt. Ungeachtet derer ist der NAD M50.2 klar das höherwertige Gerät. Mich persönlich überzeugt der NAD auch durch seine Laufruhe oder, besser gesagt, seine Stille. Hinzu kommt der exzellente CD-Spieler, der allein schon etliche große Geldscheine rechtfertigt.

    STATEMENT

    Der Vergleichstest beschert zwei Gewinner. In sehr unterschiedlichen Preisklassen liefern der NAD M50.2 und der Bluesound Vault 2 als Server und Streamer das gleiche hohe, klangliche Niveau ohne wahrnehmbaren Unterschied. Der NAD rechtfertigt seinen Preis mit dem hervorragenden CD-Spieler und einem erstklassigen technischen Design und Finish.
    Gehört mit
    DA-Wandler Audio-gd Master 7-Singularity
    Vorverstärker Audio-gd Master 9
    Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
    Lautsprecher Triangle Grand Concert
    Zubehör Audioquest Diamond USB, Audioquest Jitterbug, JIB Boaacoustic Silver Digital Carbon SPDIF und Krypton AES/EBU, Sommer Cable Carbokab-AES/EBU, DH-Labs Silversonic SPDIF-Koax und AES/EBU, In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Real-Cable HD-TDC, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber, Levin Design Vinyl-Bürste
    Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
    Herstellerangaben
    NAD Masters M50.2
    Unterstützte Dateiformate MP3, AAC, WMA, OGG Vorbis, WMA-L, FLAC, ALAC, WAV, AIFF, MQA, HRA
    Unterstützte Streamingdienste TIDAL, Spotify, Slacker Radio, HighResAudio, Juke, Deezer, Qobuz, Murfie, HDTracks, Napster, Rhapsody, WiMP
    Unterstützte Betriebssysteme Microsoft Windows XP, 2000, Vista, 7, 8, 10, Apple Macintosh
    Kostenloses Internetradio TuneIn Radio, iHeartRadio
    Eingänge 3 x USB 2.0 (TypA) auf Front- und Rückseite zur Wiedergabe von externen Massenspeichern, 1 x IR-Eingang, 1 Paar Analoger Cinch-Eingang, 1 x 12 Volt Trigger Eingang
    Ausgänge 3 x USB 2.0 (TypA) auf Front- und Rückseite für Backup auf externe Massenspeichern, 1 x Koaxial 75 Ohm, 1 x TOSlink, 1 x AES / EBU 110 Ohm, 1 x HDMI (nur Audiounterstützung), 1 x 12V Trigger Ausgang
    Netzwerk und Streaming 1 xWLAN 802.11 n/g 2.4G, 1 x Netzwerkschnittstelle (10/100 Mbs), 1 x Bluetooth aptX, 1 x RS 232 Schnittstelle
    Abtastraten 32 kHz bis 192 kHz, 16/24 Bit
    USB Dateisysteme FAT 32, Linux EXT
    Stromverbrauch im Standby Modus <0,5 Watt
    Abmessungen 435 mm B x 133 mm H x 380 mm T
    Gewicht 8,1 kg
    Preis 4499 Euro
    Herstellerangaben
    Bluesound Vault 2
    Unterstützte Dateiformate MP3, AAC, WMA, OGG, WMA-L, ALAC, OPUS, Hi-Res Formate - FLAC, MQA, WAV, AIFF
    Unterstützte Streamingdienste Spotify, Amazon Music, TIDAL, Deezer, Qobuz, HDTracks, HighResAudio, Murfie , JUKE, Napster, Slacker Radio, KKBox, Bugs
    Unterstützte Betriebssysteme Microsoft Windows XP, 2000, Vista, 7, 8, 10 Apple Macintosh OS X 7-10
    Kostenloses Internetradio TuneIn Radio, iHeartRadio, Calm Radio, Radio Paradise
    Eingänge Netzwerk: Gigabit Ethernet RJ45, USB: 1 x Typ A für USB-Sticks und Festplatten (FAT32 oder NTSF), 1 x Typ B Mini-Port (nur für Service), Audio: TOSLINK / 3,5 mm Kombo
    Ausgänge Analog Cinch (Lautstärke fix oder variabel), Digital: Koaxial und optisch TOSLINK, 3,5 mm Kopfhörer-Anschluss, Mono Cinch Subwoofer, 12 Volt Trigger Out
    Netzwerk und Streaming Bluetooth-aptX, Gigabit Ethernet RJ45
    Abtastraten 32 kHz bis 192 kHz, 16/24 Bit
    Speicher Integrierte Festplatte mit 2 TB
    CD Slot-Laufwerk zum Rippen
    Prozessor Dual-Core ARM® CORTEX™ A9, 1Ghz Processor
    Geräuschabstand 110 dB
    THD 0,005 %
    Abmessungen 220 x 90 x 192 mm (B x H x T)
    Gewicht 1,84 kg
    Preis 1299 Euro

    Vertrieb
    NAD bei Dynaudio International GmbH
    Anschrift Ohepark 2
    21224 Rosengarten
    Germany
    Telefon +49 4108 41800
    Fax +49 4108 418010
    Web www.dynaudio.com
    Web www.nad.de

  • AURALiC ARIES G2
    in Test

    Den Auralic Aries Femto möchte ich in meiner Kette nicht missen, auch wenn er sich nicht an die Formalien für Hifi-Komponenten hält: Boden und Deckel weisen keine rechten Winkel auf, bestehen aus Kunststoff und sind auch nicht plan. Die zweite Aries-Generation im soliden Metallgehäuse mit hochauflösendem Display verströmt hingegen High-End-Flair.

    In meiner Anlage mag Auralics Streaming-Bridge, zu der es zumindest für Besitzer von 384- oder 768-Kilohertz-fähigen Wandlern im Folgenden noch einen kostenlosen Tuning-Tipp gibt, ein wenig wie eine Doppelbesetzung wirken, ist sie doch zwischen den Melco N1ZH/2, einen Netzwerk-gestützten Speicher oder NAS, und Chord Electronics DAVE eingeschleift. Der Melco könnte durchaus auch als Renderer dienen und den USB-DAC direkt mit Audio-Dateien versorgen. Aber der per Ethernet mit dem Melco verbundene Aries Femto bereitet das Signal so fein für den DAVE auf, dass selbst ein Reclocker wie die hervorragende Mutec MC-3+ Smart Clock zwischen ihm und dem DAC keinen Vorteil mehr bringt: Dank des Aries Femto kann man in riesigen – virtuellen – Aufnahmeräumen und einer Fülle von Klangfarben schwelgen. Die Dynamik und der Druck im Tieftonbereich profitierte ebenfalls vom Einsatz der Streaming Bridge. Selbstverständlich gibt es auch Komplettlösungen, die auf ähnlich hohem Niveau wie Melco und Aries agieren: Erst kürzlich habe ich den Rockna NET entdeckt, der zusätzlich noch ein sehr wohlklingendes CD-Laufwerk bietet, dafür aber auch um einiges kostspieliger ist als Melco und Auralic – und das gilt auch, wenn man das SBooster-Netzteil mitrechnet, das den Aries statt der serienmäßigen Stromversorgung in meinem Hörraum mit Energie beliefert. Neben den klanglichen Vorteilen, die der Aries bringt, ist natürlich auch Auralics Lightning-DS-App ein Grund, die Streaming Bridge in der Kette einzusetzen: Mag sein, dass der jahrelange Umgang damit meine objektive Sicht ein wenig trübt, aber für mich gibt es keine unkompliziertere und ansprechendere App als Lightning DS – Roon vielleicht einmal ausgenommen. Sie sehen, ich bin gegenüber Aries plus App durchaus positiv voreingenommen – aber das macht es für den Aries G2 ja nicht unbedingt leichter.

    Auralic betont in der Produktinformation zum Aries G2, dass dieser auf der Originalversion aufbaue und alle Anschlussmöglichkeiten und Features des Aries Femto biete. Herzstück des G2 sei Auralics Tesla-G2-Plattform, die über einen Prozessor verfüge, der 50 Prozent schneller sei als der der Tesla-G1-Plattform, wobei schon diese in der Lage war, in einem bei Auralic „Resampling“ genannten Prozess ankommende Datenströme auf 705,6 respektive 768 Kilohertz hochzurechnen – ein Feature, das mir bisher leider entgangen ist. Bei Vergleich Femto gegen G2 werde ich diese Möglichkeiten natürlich ausprobieren, denn – soviel sei vorweggenommen – diese hohen Abtastraten ließen sich zwischen den Auralics und dem DAVE sogar über USB übertragen. Der neue Prozessor des G2 kann auf einen Zwei-Gigabyte-System- und einen Acht-Gigabyte-Datenspeicher zugreifen. Die Vorgängergeneration musste sich in beiden Fällen mit der halben Speicherkapazität begnügen. Der größere Cache-Speicher soll vor allen Dingen die Klangqualität und die Stabilität verbessern. Natürlich kann auch die Firmware des G2 per automatischem Update auf den neusten Stand gebracht werden. So kommt der Besitzer eines Aries ohne eigenes Zutun auch noch nach Jahren in den Genuss von klanglichen Verfeinerungen und neuen Funktionen.


    Besonderen Wert legten die Entwickler beim G2 auf die galvanische Trennung der einzelnen Baugruppen, um sensible Schaltungen weitestgehend vor elektromagnetischen Störungen zu schützen. Zu diesem Zweck hätten sie zwei spezielle galvanische Hochgeschwindigkeits-Trennglieder entwickelt und zwischen den drei Primärkreisen im ARIES G2 eingesetzt. Die geräuschempfindliche Femto-Clock, die digitalen Audio-Übertragungssysteme und die zentrale Signalverarbeitung seien vollständig voneinander isoliert, so dass Jitter fast gänzlich vermieden werde. Der Aries G2 braucht auch kein externes, lineares Netzteil mehr: In seinem ausgesprochen solide wirkenden Gehäuse finden zwei analoge, galvanisch voneinander getrennte Netzteile Platz, denen Auralics „Purer-Power-Technologie“ zugrunde liegt. Dabei geht um die Reinigung des Stroms von hochfrequentem Schmutz und die Vermeidung von Interferenzen zwischen verschiedenen Funktionsgruppen über die Energieversorgung. Ein Purer-Power-Netzteil speist die Tesla-G2-Plattform, das LC-Display und eventuell angeschlossene Festplatten, eingebaute und über USB verbundene. Der zweite Purer-Power-Zweig versorgt empfindliche Audiokomponenten wie den Taktgenerator mit seiner Femto-Clock und den USB-Audioausgang.

    Anders als beim Aries Femto bietet das Gehäuse beim G2 auch Platz für den Einbau einer Festplatte. Nach dem nächsten Firmware-Update sollen auch Speicher über zwei Terabyte problemlos erkannt werden. Bei der Art der 2,5-Zoll-Platten hat der Besitzer des Auralic die freie Wahl zwischen einer HDD oder einer SSD: Der Aries G2 lässt sich so zu einem kompletten Musikserver ausbauen. Bei meinem Aries Femto war eine über USB angeschlossene Festplatte dem per LAN zugespielten Datenstrom vom Melco klanglich klar unterlegen. Ich bin gespannt, wie sich das bei einer integrierten Platte mit extrem kurzem Signalweg verhält. Dass das Gehäuse mit seiner massiven Front und dem hochauflösenden Farbdisplay auch hohen Ansprüchen an Design und Verarbeitungsqualität gerecht wird, hatte ich in der Einleitung ja schon angedeutet: Das in der Auralic-Terminologie „Unity Chassis“ genannte Gehäuse wurde aus einem Aluminium-Block heraus gefräst ist. Nur am Boden sind Schrauben zu entdecken. Selbst die vier Füße hat Auralic speziell für die G2 Serie konzipiert. Das Metallgehäuse soll die Schaltungen gegen elektromagnetische Einstreuungen schützen. Um dennoch eine gute WLAN- und Bluetooth-Anbindung zu ermöglichen, spendierte Auralic dem Aries zwei auf der Rückseite montierte Antennen. Es wurde also alles getan, um für die Schaltungen im Inneren optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen.

    Der Aries G2 kam übrigens in Begleitung des ebenso neuen Wandlers Vega G2 nach Gröbenzell, aber der hat einen eigenen Artikel verdient, der in Kürze an dieser Stelle zu lesen sein wird. Das Testexemplar des Aries hatte Christian Rechenbach, Auralics Produktmanager für Europa, mit einer großen Festplatte bestückt. Aber bevor ich diese mit meiner recht umfangreichen Musikbibliothek zumindest zu einem Teil belegte, integrierten Carsten Hicking, einer der drei Inhaber des deutschen Auralic-Vertriebs audioNEXT, und ich den Aries – und probehalber auch den Vega – der zweiten Generation in meine Kette. Um dem Aries dieselben guten Rahmenbedingungen zu verschaffen wie seinem Vorgänger, verband ich ihn per Göbel-Ethernet-Kabel mit dem Aqvox AQ-Switch SE, der deshalb während dieses Test per Audioquest Diamond mit dem Router in Kontakt stand. Das Zusammenspiel der beiden Auralics klappte erwartungsgemäß auf Anhieb und konnte auch klanglich überzeugen – aber dazu, wie erwähnt, demnächst mehr.


    Die Verbindung des Aries G2 mit der Musikbibliothek des Melco ging dank der vertrauten Lighning-App ebensfalls völlig problemlos von der Hand. Da der G2 – wenn mich meine Erinnerung nicht trügt – mindestens auf dem Niveau des Aries Femto spielte, verschob ich den Vergleich der beiden und wandte mich der für mich persönlich spannenderen Frage zu: Würden der schnellere Prozessor, die größeren internen Speicher und die zweite Stromversorgung unter anderem für die USB-Festplatte die klanglichen Unterschiede zwischen dieser und dem Datenstrom aus dem Melco nivellieren und letzteren damit vielleicht sogar verzichtbar machen? Schon nach ein paar Takten war die Sache klar: Auch wenn ich mit dem Klang der Songs von der USB-Festplatte ohne direkten Vergleich durchaus zufrieden gewesen war, suggerierte der Aries G2 samt folgendem DAVE mit den Daten vom Melco einen größeren Aufnahmeraum, platzierte die Instrumente ein wenig weiter voneinander entfernt und wirkte spielfreudiger und lebendiger. Auch beim Aries G2 ist der Melco einer externen USB-Festplatte als Datenlieferant also klanglich klar überlegen.

    Inzwischen ist die interne HDD des Aries zumindest mit einem Teil meiner digitalen Musiksammlung befüllt, so dass ein Vergleich von Songs von der Festplatte mit den vom Melco gestreamten nichts mehr im Wege steht: Ravi Shankars unvermeidliches „West Eats Meat“ vom Album Tana Mana beeindruckt mit einer eine Spur größeren Abbildung, wenn die Daten per Ethernet angeliefert werden. „God Bless The Child“ in der Interpretation des Keith Jarrett Trios kommt mit den Daten vom Melco rhythmisch minimal stärker akzentuiert rüber und wirkt einen Hauch offener, als wenn das File von der internen Platte kommt. Dafür besitzt die Bass-Drum in diesem Fall ein wenig mehr Druck. Bei Abdulah Ibrahim & Ekyas „Calypso Minor“ von Sotho Blue gelingt Aries G2 und DAVE die Differenzierung zwischen Bass-Drum und Bass ein ganz klein wenig besser, wenn der Melco mit im Spiel ist. Die beschriebenen Unterschiede sind allerdings so marginal, dass ich selbst bei meiner sehr hochauflösenden Kette mehrmals hin- und herschalten muss, um sie zu verifizieren. Nein, wer den Aries G2 mit einer Festplatte bestückt, dürfte ohne direkten Vergleich auch über eine hochanalytische – und dennoch musikalische – Kette nicht das geringste vermissen. Und damit relativiert sich der Preis des G2 im Vergleich zu seinem Vorgänger ganz erheblich: Für ein absolut exzellentes Digitalsystem bedarf es – neben dem entsprechenden Wandler – nur noch der Investition in eine Festplatte statt in einen für Audio-Anwendungen optimierten Netzwerk-gebunden Speicher!

    Vor dem Vergleich Femto gegen G2 probiere ich erst einmal, den Aries Femto zu Höchstleistungen zu bringen, in dem ich im Menu „Prozessor-Setup“ das Resampling für 44,1-Kilohertz-Dateien auf 705,6 Kilohertz setze, die der DAVE klaglos verarbeitet: Er entwirft dank der Datenflut einen noch luftigeren, weitläufigeren Raum, die Tieftonwiedergabe verliert ein ganz klein wenig an Fülle, nicht aber an Kraft und gewinnt an Präzision. Das ist bei guten Aufnahmen durchaus positiv, könnte bei tonal kritischen Abmischungen aber vielleicht kippen. Deshalb spiele ich kurz Van Morrisons ziemlich kräftig komprimiertes, recht vordergründig abgemischtes „Whatever Happened To PJ Proby?“ vom Album Down The Road an, das bei eher hell klingenden Komponenten schon mal ein wenig nervt. Beim Upsampling tut es das allerdings nicht. Der Hochtonbereich wirkt hier trotz minimal weniger Volumen im Tieftonbereich – also leicht verschobener tonaler Balance – sogar angenehmer: wie von einigen digitalen Artefakten befreit. Die Bass-Drum erklingt nun mit Druck und ein bisschen konturierter als ohne die Umrechnung der Daten. Letztlich bewegen sich die Unterschiede im Geschmacksbereich. Aber wenn Ihr Wandler 705,6 respektive 768 Kilohertz oder 352,8 beziehungsweise 384 Kilohertz verarbeiten kann, sollten Sie die Resampling-Varianten des Aries Femto oder G2 unbedingt einmal ausprobieren.


    Bei 192-Kilohertz-Files wie dem ersten Satz von Mahlers Symphony No.6 mit den Duisburger Philharmoniker unter Jonathan Darlington sorgt das Upsampling auf 768 Kilohertz ebenfalls für eine etwas bessere Durchzeichnung, eine einen Hauch geschmeidigere Wiedergabe – und einen minimal schlankeren Tieftonbereich. Wenn Sie das Upsampling nutzen, haben Sie übrigens noch mehr Möglichkeiten, Einfluss auf den Klang zu nehmen: In diesem Falle bietet das „Prozessor Setup“ die Auswahl zwischen vier unterschiedlichen Filtern, von denen Auralic für den Musikgenuss – im Gegensatz zur Messung – eindeutig den mit der Bezeichnung „Smooth (Sanft)“ favorisiert. Nach kurzem Ausprobieren der übrigen drei bin ich dann dieser Empfehlung gefolgt.

    Beim ersten Vergleich zwischen Aries Femto und G2 beziehen die beiden ihre Daten vom Melco, das Upsampling ist deaktiviert. Der erste Song ist Gianluigi Trovesis fröhliches „Herbcab“ vom Album Dedalo: Die Klarinette und die blecherne Perkussion agieren in einem großen, luftigen – imaginären? – Raum, der Rhythmus packt den Zuhörer sofort, die Tuba treibt und die Trompete meckert und setzt dann schneidende Akzente. So differenziert und eindringlich wie über den den Aries G2 habe ich den Song noch nie gehört. Der Aries Femto hingegen bringt einem die Musiker räumlich etwas näher und verleiht dem später einsetzenden Schlagzeug und der Tuba einen Hauch mehr Fülle. Auch in puncto rhythmische Intensität braucht er sich hinter dem G2 keinesfalls zu verstecken. Allerdings besitzt die Wiedergabe über den „neuen“ Aries eine Spur mehr Klarheit und Präzision. Es ist aber nicht das geringste Problem, den etwas erdverbundeneren Klang des Femto in die offenere, leichtere Richtung zu bringen: Dazu muss man beim Femto lediglich das Upsampling auf 705,6 Kilohertz aktivieren. Zwar agiert er dann immer noch nicht ganz so offen wie der G2, kommt diesem aber schon sehr nahe.


    Ich schalte das Upsampling beim Femto wieder aus und starte Marty Kyrstall „Davy The Baby“: Wie gewohnt faszinieren an Todd Garfinkels Zwei-Mikrofon-Aufnahme die präzisen Rauminformationen sowie der Klang von Saxophon und Trompete, der dem Live-Eindruck schon verdammt nahe kommt. Auch beim Wechsel zum Aries G2 zieht einen das Blech in seinen Bann, wirkt allerdings einen Hauch weniger körperhaft als über den Femto. Dafür erscheint der Raum hier noch ein Stück tiefer. Nun aktiviere ich auch beim G2 mal das Upsampling auf 705,6 Kilohertz. Der Einfluss auf den Klang ist ähnlich dem, den ich schon beim Femto beschrieben habe: ein noch luftigeres Klangbild, das sich aber auf einem etwas dünneren Fundament aufbaut – für mich ein wenig zu viel des Guten, den Aries G2 genieße ich lieber ohne Upsampling.

    Zum Abschluss höre ich noch einmal den Aries Femto samt SBooster-Netzteil mit Daten vom Melco gegen den Aries G2 mit Daten von seiner internen Festplatte: Beide Kombinationen klingen ganz hervorragend, Unterschiede sind fast nicht wahrzunehmen. Aber damit werden Sie nicht zufrieden geben wollen, also beschreibe ich auch die feinsten Nuancen: Bei Muddy Waters „Good Morning School Girl“ agiert der Femto ein ganz klein wenig konkreter und zupackender, der G2 macht die an sich schon große Abbildung noch einmal ein Stückchen größer und durchsichtiger. Aber wie gesagt: Dabei geht es allenfalls um Geschmacksfragen. Keith Jarretts „Wrong Blues“ vom Album Standards Live klingt in beiden Fällen völlig richtig, wenn ich mich denn entscheiden muss, zöge ich hier den Aries G2 vor, weil einen noch harmonischeren, ausgedehnteren Raumeindruck vermittelt. Aber ich muss mich ja nicht so schnell entscheiden: Zumindest bis zum Test des Vega G2 bleibt der G2 noch hier…

    STATEMENT

    Der Aries der zweiten Generation ist schon von Außen als edle High-End-Komponente zu erkennen: Design und Verarbeitung liegen auf einem deutlich höheren Niveau als beim Aries Femto. Mit einer noch größeren Bühne, besserer Durchzeichnung und einem präziseren – wenn auch minimal weniger fülligen – Tieftonbereich kann er auch klanglich voll überzeugen. Aber das Beste am G2 ist: Der Einbau einer Festplatte macht ihn zu einem vollwertigen Musikserver – und damit zu einer im besten Sinne Preis werten Lösung!
    Gehört mit
    NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
    Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
    D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
    Vorverstärker Einstein The Preamp
    Endstufe Eintein The Poweramp
    Lautsprecher LumenWhite White Light Anniversary
    Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swisscables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network, Transparent Cables
    Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs
    Herstellerangaben
    Auralic Aries G2
    Streaming-Optionen Netzwerkfreigabe, USB-Massenspeicher, (optionaler) interner Massenspeicher, UPnP/DLNA-Server TIDAL, QOBUZ, Internetradio, AirPlay, Bluetooth, Songcast Roon Ready
    unterstützte Dateiformate AAC, AIFF, ALAC, APE, DFF, DSF, FLAC, MP3, OGG, WAV, WV und WMA
    unterstützte Abtastraten PCM in 44,1-384kHz, 16-32Bit, DSD64-DSD512
    Streamingplattform AURALiC Tesla G2 mit 1,2GHz Quad-Core-Prozessor, 2GB Arbeitsspeicher, 8GB Datenspeicher
    Musikspeicher optionale 2,5-Zoll-Festplatte SSD/HDD, keine Begrenzung des Speichervolumens
    Netzwerkeingang RJ45 Gigabit-Ethernet Tri-Band 802.11ac WLAN
    Audioausgänge AES/EBU, SPDIF Koaxial, TosLink, USB, AURALiC Lightning Link
    Interne Clock Dual Femto Clock, getrennt für USB und die verbleibenden digitalen Ausgänge
    Stromversorgung Doppelt ausgeführtes PurerPower-Linearnetzteil, 10μV Low Noise Design für das Audio-Board
    Rauschunterdrückung Galvanische Trennung von Digital-Sektion und USB-Audio-Sektion, EMV-optimiertes Gehäuse
    Display 3,97-Zoll Retina Display
    Kontroll-Software Lightning DS für iOS, Roon, OpenHome-kompatible Bediensoftware von Drittanbietern
    Abmessungen (B/H/T) 340/80/320mm
    Gewicht 7.2kg
    Preis 4.300 Euro

    Vertrieb
    audioNEXT GmbH
    Anschrift Isenbergstraße 20
    45130 Essen
    Telefon 0201 5073950
    E-Mail info@audionext.de
    Web www.audionext.de

  • AQVOX AQ-SWITCH-8
    in Test

    Beim Aufbau einer Streaming-Lösung wird den Netzwerkkomponenten nach meiner Erfahrung meist wenig Beachtung geschenkt. Man nutzt das meist ohnehin vorhandene heimische Ethernet-Netzwerk und am ehesten wird noch mit speziellen Ethernet-Kabeln experimentiert. Vor kurzem stellte AQVOX nun mit dem AQ-Switch-8 einen „audiophilen High-End Gigabit Netzwerk-SWITCH“ vor.

    Das lässt aufhorchen, befasst sich doch die in Hamburg ansässige Firma AQVOX seit vielen Jahren intensiv mit der Verbesserung der digitalen Musikwiedergabe. Gerade was die USB-Verbindung betrifft, ist AQVOX sicherlich einer der Pioniere: Sowohl mit dem bereits 2006 auf den Markt gebrachten audio-optimierten USB-Kabel als auch mit dem „USB AUDIO 5V Isolating Ultra-Low-Noise Linear Netzteil“ für USB DA-Wandler und andere USB-Geräte wurden Maßstäbe gesetzt.

    Nun also ein audiophiler Switch, doch wozu eigentlich? Die Ethernet-Verbindung gilt ja in klanglicher Hinsicht gerade im Vergleich zu einer USB-Verbindung als relativ problemlos. Aber ist das wirklich so? Haben Sie sich einmal gefragt, warum es klanglich einen Unterschied macht, ob die Musikdateien auf der internen Festplatte eines Geräts gespeichert sind oder auf einem externen, über das Netzwerk gemappten Laufwerk? Warum klingt es in den meisten Fällen besser, wenn auf dem externen Netzlaufwerk – soweit möglich – der Medienserver direkt installiert ist und nur die Audio-Daten über das Netzwerk gestreamt werden?

    Natürlich können Schwierigkeiten auftreten, wenn mehrere Nutzer in einem Netz zeitgleich surfen, wenn Filme geladen werden und dann auch noch Musik in hochauflösenden Formaten über das gleiche Netzwerk gestreamt werden soll. Ein dediziertes Audio-Netzwerk ist deshalb sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Doch selbst dann bestehen die gerade genannten Unterschiede weiter. Höchste Zeit also, sich einmal die einzelnen Komponenten eines Netzwerks und deren Funktion genauer anzusehen.

    Damit der Datenverkehr in einem Netzwerk reibungslos funktioniert, müssen alle angeschlossenen Komponenten eindeutig identifizierbar sind. Hierzu dienen die MAC-Adressen (Media Access Control) der Geräte. Die MAC-Adresse ist hardwareseitig festgelegt und wird vom Hersteller für jedes Gerät weltweit einmalig vergeben. Darüber hinaus gibt es in Netzwerken noch eine weitere Adresse, die IP-Adresse. Aber wozu zwei Adressen? Die IP-Adresse eines Geräts ist im Gegensatz zur MAC-Adresse nur innerhalb eines Netzwerks einmalig, aber nicht in anderen Netzen oder weltweit. Die MAC-Adresse ist gewissermaßen der Name des Geräts und die IP-Adresse die zum Namen gehörige „Telefonnummer“ in einem bestimmten Netzwerk. In einem anderen Netzwerk erhält das gleiche Gerät eine andere „Telefonnummer“. Diese Zweiteilung sorgt für die nötige Flexibilität, um die Geräte einfach in unterschiedliche Netzwerke zu integrieren. Für die Vergabe der IP-Adressen in einem Netzwerk ist ein kleines Stückchen Software, der DHCP-Server (Dynamic Host Configuration Protocol) zuständig, der dies für uns automatisch erledigt. Grundsätzlich können IP-Adressen auch ohne DHCP Server manuell zugeteilt werden, allerdings kann das bei mehreren Geräten recht umständlich sein und ist auch nicht bei jedem Gerät möglich.


    Der Switch sorgt nun dafür, dass die Datenpakete an ihr Ziel kommen. Jedes an einen Switch angeschlossene Gerät kann mit jedem anderen, an dem Switch angeschlossenen Gerät kommunizieren. Hierzu merkt sich der Switch die MAC-Adressen aller angeschlossenen Geräte, so dass die Datenpakete zielgerichtet nur an den dafür bestimmten Empfänger weitergeleitet werden. Der Switch nimmt dabei ein Datenpaket in Empfang und speichert es in einem Puffer. Dort wird das Paket dann geprüft und erst danach an den Ziel-Port weitergeleitet. Fehlerhafte Datenpakete können so im Voraus automatisch aussortiert werden. Diese Technik wird Store-and-Forward genannt. Ein Switch ist also eine Art temporärer, RAM-basierter Zwischenspeicher.

    Damit die an den Switch angeschlossenen Geräte mit dem Internet Kontakt aufnehmen können, ist zusätzlich ein Router erforderlich. Ein Router ist einfach ausgedrückt, ein Gerät, das zwei unterschiedliche Netzwerke miteinander verbindet. In einem Heimnetzwerk werden die IP-Adressen aus dem intern verwendeten Bereich vom Router auf eine einzige, extern gültige IP-Adresse umgesetzt. Damit können verschiedene interne Geräte über einen einzigen Internet-Zugang surfen. Um die digitalen Signale über weite Übertragungswege (Internet) zwischen zwei digitalen Endgeräten auszutauschen, wird darüber hinaus noch ein Modem benötigt. Vom sendenden Modem wird das digitale Signal auf eine Trägerfrequenz im Hochfrequenzbereich aufmoduliert und vom empfangenden Modem wird daraus die ursprüngliche Information durch Demodulieren zurückgewonnen.

    Doch zurück zum Switch. Mit einem Switch werden also mehrere Geräte in einem Netzwerk, wie ein Musikserver und ein Streamer, miteinander verbunden. Der Switch ist das zentrale Gerät bei der Hardware-seitigen Vernetzung unserer Geräte. Viele Anwender benutzen in ihrem Heimnetzwerk einen Switch, ohne dass es ihnen bewusst ist. Das liegt daran, dass sehr oft ein Multifunktionsgerät zum Einsatz kommt, das alle vorstehend genannten Funktionalitäten für einen Internetzugang und ein Heimnetzwerk möglichst Anwender-freundlich zusammenfasst. Die meisten dieser Geräte sind mit einfachen, internen oder externen Schaltnetzteil ausgestattet, die audiophilen Ansprüchen nicht gerecht werden und viele Störungen einschleifen. Die an den Switch angeschlossenen Kabel transportieren ohne Unterscheidung alle Signale, also auch alle Störsignale.

    Und genau an dieser Stelle, der Unterdrückung von Störkomponenten, setzt AQVOX an. Basis des AQVOX Switch ist der Switch DGS-108 von D-Link, ein 8-Port-Gigabit-Switch in einem soliden Metallgehäuse mit externem Netzteil. Die interne Stromversorgung des Geräts wurde von AQVOX komplett überarbeitet und angabegemäß wurde zusätzlich auch das externe Stecker-Netzteil optimiert, wobei das von außen nicht erkennbar ist. Bei der Entwicklung wurde, das gibt man ganz offen zu, sehr viel getestet und probiert, wobei man sich nicht nur auf die reine Messtechnik verlies. So fand man zur eigenen Überraschung heraus, dass das hauseigene, oben erwähnte AQVOX Netzteil in dieser Konfiguration sich überhaupt nicht positiv auf das klangliche Ergebnis auswirkte, sondern im Gegenteil eher zu einer Verschlechterung führte. Neben der Stromversorgung wurden zusätzlich am Haupt-Chip die periphere Beschaltung modifiziert und zusätzliche Puffer-Kondensatoren angebracht. Durch innovative Signalentstör-Konzepte soll eine signifikante Verbesserung der Signalqualität bei der Übertragung von Media-Digitaldaten gelungen sein. Wir werden sehen.


    Wie testet man eigentlich einen Switch? Im Zusammenspiel mit den übrigen Netzwerkkomponenten, wie DHCP-Server, Router und anderen angeschlossenen Geräten ist das eine hochkomplexe Angelegenheit und die gegenseitige Beeinflussung der Geräte lässt sich nicht mit Sicherheit ausschließen. Und je nach Anzahl der angeschlossenen Geräte kann man auch nicht einfach mal schnell umstecken. Ich habe deshalb im ersten Schritt ein ganz einfaches Netzwerk mit einem Switch und nur zwei angeschlossenen Geräten ohne DHCP-Server, Router sowie Internet-Zugang aufgebaut. Als Server habe ich einen PC mit dem Betriebssystem Windows Home Server verwendet, auf dem als Medienserver MinimServer und JRIVER 19 installiert sind. Die Musik wird zu meinem Sony Laptop mit einer durch den AudiophileOptimizer getunten Installation von Windows 10 gestreamt; als Medienplayer kommen hier JPLAY und JRIVER 19 zum Einsatz. Von dort geht es über zwei kaskadierte Mutec MC 3+ USB in den DAC Mytek Brooklyn. Da ich keinen DHCP-Server verwenden wollte, habe ich für die beiden PCs feste IP-Adressen vergeben. Zum Vergleich hatte ich den gleichen Switch von D-Link in nicht modifizierter Form und einen ähnlichen Switch von TP-Link zur Verfügung.

    Da also nur zwei Geräte mit dem Switch verbunden waren, konnte ich mit einer kleinen Zeitverzögerung durch Umstecken zwischen den verschiedenen Switches wählen. Und um ganz sicher zugehen, waren die gerade nicht benutzten Switches immer vollständig vom Stromnetz getrennt. Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit der digitalen Wiedergabe und nach einem langen Telefonat mit Norman Lübke von AQVOX über die technischen Aspekte habe ich zwar schon daran geglaubt, dass sich klanglich etwas bewegen könnte, aber in diesem Maße habe ich es nicht erwartet. Sie glauben gar nicht, wie viel der AQVOX Switch an klanglicher Verbesserung bringt.

    Bei „Galicia Flamenco“ mit Gino D‘ Auri (Flamenco Passion FIM XRCD) werden die Flamenco-Gitarre im Zusammenspiel mit dem Cello über den AQVOX Switch unglaublich realistisch und livehaftig wiedergeben. Die Instrumente gewinnen an Substanz, wirken farbiger und konturierter. Gleichzeitig bildet sich ein wunderschöner Raum um die einzelnen Instrumente. „Isla del Sol“ von Ottmar Liebert aus dem Album Barcelona Nights legt im Bassbereich volumenmäßig deutlich zu; eine Veränderung in diesem Bereich hätte ich am allerwenigsten erwartetet. Die Overtüre zu „Russlan and Ludmilla“ von Mikhail Glinka mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Georg Solti auf Decca Legacy Volume One - FIM UHD 89 bereitet mir immer ein großes Hörvergnügen. Wann hört man die Ouvertüre schon so präzise und in einer solchen Geschwindigkeit wie auf dieser Aufnahme? Solti treibt das Orchester mit seinen Tempi-Vorgaben immer wieder an die Grenzen des Spielbaren. Gerade die Streicher scheinen dann mitunter etwas gepresst und angestrengt zu klingen. Mit dem AQVOX Switch zeigt die Aufnahme, was in ihr steckt. Die Streicher bestechen durch ihren Farbenreichtum und die Angestrengtheit ist verschwunden. Das Klangbild wirkt noch dreidimensionaler und ich entdecke bisher nicht wahrgenommene Details.


    Das Schöne ist, dass die vorstehend beschriebenen klanglichen Eigenschaften des AQVOX Switch sofort und ohne größere Schwierigkeiten hörbar sind. In dieser Hinsicht macht es auch keinen Unterschied, ob JRIVER oder JPLAY mit MinimServer zum Einsatz kommen. Ich muss auch nicht lange zwischen den verschiedenen Switches wechseln, so eindeutig ist das Ergebnis. Großen Anteil hieran haben ganz offensichtlich die am Switch selbst durchgeführten Modifikationen. Dies wird klar, als ich das modifizierte Stecker-Netzteil mit dem nicht modifizierten Switch von D-Link kombiniere. Hier ist zwar eine Verbesserung zu hören, die aber für meinen Geschmack weit hinter dem Gesamtpaket aus modifiziertem Switch und Stecker-Netzteil zurückbleibt. Zwischen den beiden Standardswitches kann ich hingegen keine erwähnenswerten klanglichen Unterschiede feststellen.

    Im nächsten Schritt lasse ich den zwischengeschalteten Switch ganz weg und verbinde Server und Mediaplayer direkt über ein Netzwerkkabel nach dem Motto „kein Switch ist besser als ein Switch“. Für die beiden Standard-Switches trifft diese Überlegung auch eindeutig zu. Bei der direkten Verbindung ist das Klangbild deutlich klarer aufgefächert und die Räumlichkeit verbessert. Dennoch vermisse ich im Vergleich mit dem AQVOX Switch bei „Galicia Flamenco“ oder „Ida Y Vueta“ mit Gino D‘ Auri etwas die Greifbarkeit der Instrumente. Es scheint mir, als würde der zwischengeschaltete AQVOX Switch die angeschlossenen Geräte und deren Störsignale einfach besser voneinander entkoppeln.

    Dies ist auch ganz eindeutig der Effekt, als ich zum Abschluss wieder ein vollständiges Netzwerk mit Internetzugang und WiFi Access Point aufbaue. Hierzu schließe ich den AQVOX Switch an eine AirPort Time Capsule von Apple an. Dass die AirPort Time Capsule nicht ganz unproblematisch ist, haben wir ja schon bei Dirk Sommers Suche nach dem richtigen Standort für seinen Router feststellen können. Die Zwischenschaltung der Standard-Switches bringt im Vergleich zu einem direkten Anschluss von Server und Player an die AirPort Time Capsule, die ja auch einen Switch enthält, keine Verbesserung, ganz im Gegenteil: das Klangbild verliert an Transparenz und Räumlichkeit. Ganz anders hingegen mit dem AQVOX Switch. Die Flamenco Gitarre von Gino D‘ Auri hat wieder Substanz und klingt wunderschön abgerundet und bei „Russlan and Ludmilla“ verlieren die Streicher wieder ihre leichte Angestrengtheit.

    AQVOX hat mit dem AQ-Switch-8 wieder einmal Neuland beschritten und zeigt uns, was man auf der Netzwerkseite jenseits von guten Kabeln noch alles verbessern kann. Der AQVOX Switch ist für eine Streaming-Lösung fast schon ein Muss.

    STATEMENT

    Der AQVOX Switch ist richtig gut! Das Schöne daran ist, dass es nicht besonders schwierig ist, die klanglichen Unterschiede zu hören, sobald das Gerät in ein bestehendes Netzwerk integriert ist.
    Gehört mit
    Computer Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0; Intel Atom 1,6 GHz, 2 GB RAM, Windows Home Server
    Software MinimServer, JPlay 6.2, JRiver 19
    Reclocker 2 x Mutec MC 3+ USB kaskadiert
    D/A-Wandler Mytek Brooklyn, M2Tech Young
    Vorstufe Omtec Anturion
    Endstufe Omtec CA 25
    Lautsprecher Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1
    Kabel Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable
    Herstellerangaben
    AQVOX AQ-SWITCH-8
    Features 10/ 100/ 1000 Mbit/s, Spezielle Signal-Entstörung und Optimierung, interne Ultra-Low-Noise Stromversorgung, Jitter Reduction, ReClocker, Signal Shaper, EMI Eleminator, De-Noiser, LAN-Signalverstärker, abschirmendes Metallgehäuse, Status LEDs für Speed, Active und Lock, stromsparender Betrieb, externes Netzteil (modifiziertes/optimiertes Originalnetzteil)
    Abmessungen (BxTxH) 16,2 x 10,5 x 3,1 cm (H 2,7 cm ohne Füße)
    Gewicht 0,7 kg
    Preis 398 Euro

    Hersteller
    AQVOX AUDIO DEVICES
    Anschift Steilshooper Str. 118
    22305 Hamburg (Barmbek)
    E-Mail info@aqvox.de
    Web www.aqvox.de

  • AURALiC POLARIS
    in Test

    Wer es kompakt liebt und hohen Anspruch an Vielseitigkeit und Qualität stellt, für den kann der brandneue AURALiC POLARIS Streaming-Vollverstärker genau das Richtige sein. Er bietet seinem Benutzer eine Vielzahl digitaler Optionen. Dabei vernachlässigt er keineswegs das Analoge und besitzt sogar eine MM-Phono-Stufe.

    Wir durften von der chinesischen Marke AURALiC in den vergangenen Jahren manche positive Überraschung erleben. In der analogen Signal-Aufbereitung und auch bei digitalen Komponenten wie dem Aries, zeichnen sich AURALiC Geräte durch hohe Musikalität, aber auch durch besondere technische Leistungsfähigkeit und erstklassige Verarbeitung aus. Der POLARIS wurde im Oktober angekündigt. Bei einem der weltweit ersten Exemplare kann ich nun seine versprochenen Fähigkeiten in Ohrenschein nehmen. Aber auch das Auge kommt bei AURALiC nie zu kurz – selbst das auffällige Gehäuse des Aries hat seine Liebhaber. Das Design des POLARIS gehört zur klassischen Auralic-Optik. Äußerlich, aber auch beim späteren Blick ins Innere, ist die hervorragende Fertigungsqualität zu sehen. Ebenso dezent wie informativ ist das OLED Display, das in satten, aber unaufdringlichen, gelben Lettern kundtut, was den Benutzer interessiert, wenn er es denn sehen will. Denn wie bei AURALiC gewohnt, lässt sich das Display auch automatisch ausblenden.

    Dies ist einer der Menü-Punkte, die im überschaubaren Aufbau logisch und bequem zu handhaben sind. Überhaupt ist die Inbetriebnahme des POLARIS kein Problem, wenn auch anders, als von üblichen Audio-Komponenten gewohnt. Dies betrifft seine Fähigkeit als Streamer, weshalb er also ins heimische Netzwerk per Lan oder WLan eingebunden werden muss, um Musikbibliotheken aufzurufen, die im Netzwerk zur Verfügung stehen. Dazu gehört auch der Zugang zum Internet-Radio oder Streaming-Portalen wie Tidal oder Qobuz. Auch direkt am Gerät angeschlossene Datei-Lieferanten wie USB-Sticks oder Festplatten benötigen die bekannte Steuerungs-Software AURALiC Lightning DS. Diese läuft bis dato nur auf Apple iOS. Mit Windows oder Android ist der AURALiC aktuell nicht steuerbar, man arbeitet aber daran. Lightning DS existiert seit Jahren und ist inzwischen auf einem exzellent handhabbaren Bedienungs-Niveau gelangt. Lightning Streaming bietet neben Gapless-Wiedergabe und Memory-Cache auch eine Multi-Room-Funktion. Die Software wird von Auralics eigenem Team kontinuierlich weiterentwickelt und automatisch beim Benutzer per Upgrade aktualisiert. Sie ist kompatibel mit anderen OpenHome- oder UPnP-Kontrollapplikationen. Auch mit der vom Kollegen Roland Dietl seinerzeit ausführlich beschriebenen und gelobten Roon-Software soll der POLARIS als RoonReady-Endpoint arbeiten können und so eine überlegene Bedien-Oberfläche bieten. Der Zugang per Bluetooth, AirPlay oder Songcast erlaubt das Streamen von weiteren Providern mittels Smartphone oder Computer.


    Herzstück des POLARIS ist die AURALiC eigene Tesla-Hardware-Plattform. Diese beinhaltet einen Cortex-A9 Vier-Kern-Prozessor mit Ein-Gigahertz-Takt, weiterhin ein Gigabyte DDR Memory und vier Gigabyte System-Speicher. Sie ermöglicht eine Rechenleistung von 25.000 MIPS, so dass auf dieser Basis Kapazitäten für künftige Weiterentwicklungen vorhanden sind, die dann per Update zur Verfügung stehen werden. Eine denkbare Option wäre eine digitale Anpassung an die Hörraum-Akustik. Insgesamt besitzt der POLARIS 17 Eingänge, womit nicht nur die Hardware gezählt ist, sondern auch die Vernetzungs-Schnittstellen. Der mit einem hochwertigen Sabre-Chip ausgestattete DAC mit variablen Filtern und der aus anderen Auralics bekannten Femto-Master-Clock verarbeitet vierfaches DSD und PCM bis hinauf zu 32 Bit und 384 Kilohertz. Neben USB kann er per koaxialem S/PDIF, AES/EBU oder Toslink von außen angesprochen werden.

    Das digitale Endstufen-Modul bildet im Gehäuse eine separat gekapselte Einheit. Es leistet mit zweimal 120 Watt an acht Ohm oder wie an meinen Bändchen-Lautsprechern zweimal 180 Watt an vier Ohm. Dabei glänzt er mit sehr niedrigen Verzerrungswerten. Und so sauber und kraftvoll klingt er dann auch. Die Leistungsgrenze ist unter meinen Gegebenheiten im 20-Quadratmeter-Hörraum nur mal zur Probe erreicht worden. Erst bei sehr hohen Pegeln wird der POLARIS dynamisch enger. Damit wären wir schon beim erwähnenswerten Hybrid-Lautstärke-Regler, einer geschickten Kombination von digitaler und analoger Justierung. Diese innovative Technologie dämpft analog den Pegel in Schritten von zwölf Dezibel. In diesem 12-Dezibel-Rahmen wird digital fein justiert. Der Digital-Wandler muss also nur einen sehr kleinen Bereich regeln und behält seine bestmögliche Auflösung bei. So verbessert sich besonders bei leisen Pegeln durch ein Minimieren der Verzerrungen der Klang vornehmlich in Sachen Dynamik. Nebenbei: Die Lautstärke nach dem Umschalten eines Eingangs kann, muss aber nicht, für jeden Eingang separat programmiert werden.

    Es ist geradezu ein Vergnügen, den AURALiC POLARIS mittels Lightning DS zu installieren. Folgt man nach Download der Software aus dem App-Store deren Installations-Schritten auch in deutscher Sprache, gilt es, sich als Besitzer zu registrieren und den Installationsverlauf durch wiederholtes Betätigen der „Weiter“-Taste zum Ziel zu führen. Ist man Abonnent eines Streaming-Portals, wie ich bei Qobuz, muss man sich dafür verständlicherweise ebenfalls legitimieren. Jetzt ist man schon mitten drin und kann den POLARIS komfortabel steuern. Bei künftigen Hörsitzungen startet man einfach den POLARIS aus dem Standby per Fernbedienung oder am Multifunktions-Bedienknopf am Gerät und fährt parallel die Lightning DS Software hoch. Das dauert gut eine Minute und es funktioniert genau so, wenn der POLARIS per hartem Netzschalter auf der Rückseite gänzlich vom Strom genommen war.


    Nachdem ich einen kurzen Funktions-Test mit meinem CD-Player über den Line1-Eingang und alternativ über den S/PDIF-Koax-Eingang gemacht hatte, widmete ich mich meiner Favoriten-Liste des Qobuz-Portals. Wenn die OLED-Anzeige des POLARIS eingeschaltet bleibt, zeigt sie die Lautstärke in sehr großen Zahlen an. Kleiner, aber sehr gut lesbar, ist die Information über die Titel-Nummer des Albums und dessen Gesamt-Titel-Zahl. Das Aufbereiten der Gesamtzahl der Titel dauert eine kleine Weile, da sie erst in den Cache eingelesen werden. Nach Beginn des Musikstücks wechselt diese Anzeige auf die der abgelaufenen Zeit.

    Im Zusammenspiel mit den Analysis-Audio-Vollbereichs-Bändchen wirkt die Tonalität des POLARIS ausgesprochen realistisch. Im Grundtonbereich trägt er weder zu dick auf oder gebärdet sich zu schlank. Anna Netrebkos glanzvolle Interpretation der Arien Ihres Albums Verismo begeistert, auch weil die orchestrale Umrahmung so stimmig und transparent geschieht. Der Hochtonbereich gestaltet sich gleichzeitig luftig, frei sowie angenehm abgerundet. In Sachen Räumlichkeit staffelt der POLARIS mit Qobuz als Tonquelle nicht so sehr in die Tiefe, baut aber das sauber durchgezeichnete Klanggeschehen wunderschön plakativ mit Körper bei Stimme wie Instrumenten vor dem Hörer auf. Dabei löst sich die Musik perfekt vom Dipol-Flächenstrahler. Ähnlich, aber noch wahrnehmbar offener und befreiter klingt es, wenn der Melco Netzwerkplayer über Lightning DS aufgerufen wird. Auch den erkennt und integriert die Lightning-Software problemlos. Der Melco ist in erster Linie Musik-Lieferant für die große Anlage, wo er per USB über einen Mutec-USB-Reclocker an meinen Digital-Analog-Wandler angeschlossen ist. Seine Lan-Verbindung zum Router macht ihn zusätzlich zur Tonquelle für den Polaris, in meinem Falle vom Router per Wlan. Stattdessen wäre auch über die Ethernet-Lan-Verbindung der Anschluss des POLARIS ans Netzwerk möglich. Bei Betrieb des POLARIS per WLan, auch für die Lightning Software, sind die zwei Antennen unabdingbar, die rückseitig am Gerät angeschraubt werden. Sie müssen nicht in jedem Falle nach oben ausgerichtet sein. In meiner Umgebung war eine waagrechte, beinahe unsichtbare Ausrichtung nach hinten ebenso effektiv. AURALiC bevorzugt die WLan Netz-Anbindung gegenüber der Verkabelung, um auf diese Weise eine direkte Verbindung mit dem Router und von ihm hervorgerufenen Rauschen zu vermeiden. Man kann aber dem POLARIS seine Musik-Dateien noch anders anliefern. Denn er stellt, wie schon der Auralic-Streaming-DAC-Altair, einen aufwändig mechanisch gekapselten Einbauplatz für eine 2,5-Zoll-Festplatte beliebiger Größe im Geräte-Inneren zur Verfügung. Auf diese Weise wird der POLARIS zum Music-Server. Wer mag, kann beim Kauf eine ein-Terrabyte-Platte gleich mitbestellen.


    Die Vielseitigkeit des POLARIS zeigt sich auch an anderer Stelle: Die RCA-Eingänge lassen sich jeweils auf zweifache Art nutzen. So ist der Line1 wahlweise über das Menü als Hochpegel-Eingang oder als Phono-MM-Eingang nutzbar. Das zweite RCA-Paar – Line 2 – ist per Menü entweder ebenfalls als Hochpegel-Eingang oder aber als regelbarer Cinch-Vorstufen-Ausgang nutzbar, so dass eine Endstufe oder ein aktiver Subwoofer angeschlossen werden können. Sogar den persönlichen Vorlieben in puncto Klangcharakteristik wird Rechnung getragen. Das Menü bietet die Auswahl zwischen vier Filterarten, mit den Namen: Precise, Dynamic, Balance und Smooth. Auch wenn die Klangbeeinflussung nicht gewaltig ist, so ist sie doch deutlich genug, um eine der vier zu bevorzugen – vielleicht Musik-Genre abhängig. In meiner Audio-Kette empfand ich Dynamic als besonders stimmig, weil mir hier der Präsenzbereich am ansprechendsten erschien. Auch während des Spielbetriebs ist das Variieren der Filter und anderer Optionen wie der Phasenlage über die zum Lieferumfang gehörende Fernbedienung oder über die Lightning App mühelos möglich. Der POLARIS blendet dann immer kurz die Musik aus und wieder ein. Die Handhabungen ist wirklich sehr komfortabel und erfordert keinen großen Zeitaufwand, so dass direkte Vergleiche zwischen den Filtern oder der Phasen-Lage leicht möglich sind.

    Der POLARIS ist derart vielseitig, dass mir der Umgang mit ihm schon wegen seiner Ausstattung sehr viel Spaß macht. Dabei habe ich nie das Gefühl, unnötige Features zu bedienen. Alle sind sinnvoll. Doch das Entscheidende ist sein Klang. Nach langem Hören kann ich sagen: Mit diesem kleinen audiophilen Meisterwerk wächst zunehmend das Hörvergnügen. Denn seine großflächige und großartige Darstellung ist einerseits schön durchgezeichnet, andererseits geprägt von einer stimmigen musikalischen Homogenität, die nichts überdifferenziert oder auch nur ansatzweise lästig geraten lässt. Bemerkenswert empfinde ich die saubere Hochtonauflösung, die aufs angenehmste nach oben abrundet. Dynamik, Druck, Attacke – alles da, wenn Lautsprecher und Raumakustik ebenbürtig sind. Ich habe mich durch alle Genres gehört, zu verschiedenen Tageszeiten, mit unterschiedlicher Stimmungslage. Der POLARIS spricht emotional immer an. Er schafft diese erstrebenswerte Synthese von Entspannung und Faszination. So öffnet er das Tor zur Musik auf eine begeisternder eine Art, die nichts vermissen lässt. Gleichzeitig vermittelt er eine Aura, die den Hörer zum Loslassen und den Geist zum Hineintauchen animiert.

    STATEMENT

    Der POLARIS definiert exemplarisch den Anspruch der Marke Auralic: Modernste Technologie, hervorragende Verarbeitung, extreme Vielseitigkeit, ein vernünftiger Preis und großartiger Klang in einem Gerät. Der POLARIS ist ein toller Allrounder. Er weckt auch angesichts des Preises Begehrlichkeiten, da er musikalisch packend und ehrlich klingt.
    Gehört mit
    Netzwerkplayer Melco HA-N1AH40
    CD-Player Primare DVD 30
    Lautsprecher Analysis Audio Epsilon
    Zubehör Inakustik Black&White NF-1302, Inakustik 1202 LS mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest Netzkabel
    Möbel Text
    Herstellerangaben
    AURALiC Polaris
    Ausgangsleistung 120W/180W (8ohm/4ohm)
    Frequenzgang 20 - 20KHz, +/- 0.5dB
    Harmonische Verzerrungen <0.01%, 20Hz-20KHz bei 1W
    Intermodulation <0.01%, 20Hz-20KHz bei 1W
    Streaming Zugänge Network shared folder, USB Drive, Internal Music Storage, uPnP/DLNA Media Server, TIDAL and Qobuz, Internet Radio, AirPlay, Bluetooth, Songcast, RoonReady
    Digitale Eingänge AES/EBU, SPDIF-Coaxial, Toslink, USB an Computer, 2 x USB Host für Speichermedium und DAC, RJ45 Gigabit Ethernet, 802.11b/g/n/ac Tri-Band WiFi
    Analoge Eingänge MM Phono mit 36 dB Verstärkung, maximal 65 mV, Line, 2 Vrms Empfindlickeit
    Analoge Ausgänge 1 Paar Lautsprecher, RCA (6 Vrms)
    Unterstützte Datei-Formate AAC, AIFF, ALAC, APE, DIFF, DSF, FLAC, MP3, OGG, WAV, WV, WMA
    Digital-Formate PCM von 44,1 KHz bis 384 KHz mit bis zu 32 Bit, DSD 64, 128, 256
    Steuerungs-Software AURALiC Lightning DS for iOS, Open Home compatible control software, uPnP compatible control software, Roon
    Leistungsaufnahme Standby: <10W
    im Betrieb: 450W maximal
    Abmessungen (B/T/H) 33/26/6,5cm
    Gewicht 4,5 kg
    Gehäuse-Ausführung matt schwarz oder matt silber
    Preis voraussichtlich 4000 Euro

    Vertrieb
    audioNEXT GmbH
    Anschrift Isenbergstraße 20
    45130 Essen
    Telefon 0201 5073950
    E-Mail info@audionext.de
    Web www.audionext.de

  • Audio-Streaming mit dem Melco Netzwerkspeicher
    in Test

    Er hat mich sehr irritiert mit seinen ständig wiederkehrenden positiven Aussagen über die beiden Melco Netzwerkplayer, die er, Dirk Sommer, in den letzten Monaten testete. Damit meine ich nicht die Berichte an sich. Immer wieder erwähnte er in unseren Gesprächen die Klangqualität der Melcos.

    Da ich mit Dirk Sommer seit Jahrzehnten befreundet bin und seine tiefe Verbundenheit zur analogen Musikreproduktion kenne, machte mich seine Begeisterung für dieses digitale Medium neugierig. Mit meinen Beruf als Journalist für die HiFi-Branche verbinde ich auch den Anspruch an mich selbst, neuen Entwicklungen, Technologien und Medien aufgeschlossen zu begegnen. So entschied ich mich vor zwei Wochen zum Kauf eines Melco N1ZH60. Im letzten Bericht über Melco erwähnte Dirk Sommer die Entwicklung einer neuen Melco-App, die das Streaming von Musik-Portalen wie Tidal und Qobuz ermöglichen soll. Hinter vorgehaltener Hand war sie ursprünglich für den just vergangenen Oktober angekündigt, inzwischen redet man leise und insgeheim über das Frühjahr 2017. Wie wir alle aus Erfahrung wissen, sind solche Ankündigungen recht unsicher. Mit anderen Worten: Es gibt die App vorerst nicht.

    Das ist nicht gut für mich, wie sich bald herausstellen soll. Denn neben dem genüsslichen Konsumieren von Vinyl und digitalen Hi-Res-Files über meinen Apple Mac Mini per Audirvana Plus nutze ich mit großem Vergnügen das Streaming-Portal Qobuz. Der Apple-Rechner ist nun abgelöst durch den Melco, wenn es um das Bereitstellen von gespeicherten Audio-Dateien in Hi-Res-Qualität oder gerippte CDs für den DA-Wandler geht. Hiermit habe ich mich in den ersten Tagen als Eigner eines Melco aber kaum beschäftigt. Denn das Streaming auf CD-Niveau von Tidal oder Qobuz empfinde ich als eine echte Bereicherung zur Schallplatte, CD und den hochaufgelösten Musik-Dateien, die ich nicht mehr missen will. Es bietet beispielsweis die Möglichkeit, klassische Musik in diversen Einspielungen zu vergleichen. Auch kann ich in den Medien empfohlene Alben erst einmal anhören, bevor ich sie kaufe. Es muss doch auch mit dem Melco möglich sein. Sonst würde er meine Erwartungen enttäuschen.

    Im Unterschied zu Dirk Sommer will ich meinen Melco per USB direkt an den DA-Wandler anschließen. Denn ich besitze nicht wie er einen Auralic Aries, der über den Ethernet-Ausgang des Melco angeschlossen wird und klanglich noch einmal positive Auswirkungen haben soll. Die USB-Verbindung interessiert mich momentan auch deshalb, weil sie den direkten Vergleich mit dem Apple Mac Mini erlaubt.


    Die Installation des Melco ins Netzwerk erfolgt über ein Lan-Kabel zum Router und funktioniert problemlos. Als Steuerungs-App auf meinem iPad benutze ich erst einmal Linn Kinsky. Das Programm eignet sich prima, um meine auf der Festplatte des Melco gespeicherten noch sehr wenigen Test- Dateien zu steuern. Qobuz oder Tidal lassen sich auf diese Weise jedoch nicht aufrufen. Werner Möring vom deutschen Melco-Importeur „G8 & friends“ wies mich darauf hin, dass aus der Apple Umgebung das Integrieren eines Streaming Portals über den Melco aktuell nicht funktioniert, per Android sei dies aber möglich.

    Dies hier wird kein Testbericht, mit Lahgzeiterfahrungen da ich den Melco erst seit wenigen Tagen benutze. Dennoch ist mein erster klanglicher Eindruck so positiv, dass ein Zurückwechsel auf den Apple Rechner mit Audirvana und Amarra im Grunde überflüssig ist. Auch kann ich hier und jetzt noch nichts berichten über Klangunterschiede von auf der Festplatte befindlichen Musikdateien zu von Tidal oder Qobuz direkt gestreamten. Vielleicht werde ich über meine klanglichen Erfahrungen später einmal schreiben. Das macht in diesem Zusammenhang erst wirklich Sinn, sobald die Melco-App erhältlich ist. Heute geht es darum, den an Streaming interessierten Lesern unter Ihnen eine praxisgerechte Lösung aufzuzeigen, schon jetzt diese Portale einzubinden, da aus den Informationen von Melco direkt nichts hervorgeht.

    Ich installiere auf meinem Android-Handy erst einmal die kostenlose Version der Player-Software BubbleUPnP, auf die im Qobuz Blog hingewiesen wird. Mit dieser App soll sich sogar in Hi-Res-Qualität über den Melco streamen lassen. Auch diese Installation bereitet keinerlei Probleme. Melco Netzwerkplayer und DA-Wandler sind eingeschaltet. Sobald ich Bubble aufrufe, zeigt es unter Renderer neben dem Local Renderer – das ist das Smartphone oder Tablet selber – den Melco namentlich in Verbindung mit dem jeweiligen Wandler an. In meinem Falle ist dies „N1-1036 Audio-gd“ oder „N1-1036 Zodiac+“. In der Library darunter befindet sich das Register Cloud. Wenn ich dieses öffne, finde ich Tidal und Qobuz. Klicke ich das entsprechende Icon an, zeigen sich alle gewohnten Bereiche des Portals.

    Technisch betrachtet, ist dies ein indirektes Streamen, da ja Qobuz oder auch Tidal über das Android Smartphone oder Android Tablet aufgerufen werden. Aber derartige Umwege müssen in der digitalen Welt keine negativen Auswirkungen haben. Sogar das Gegenteil ist denkbar, wie der Qualitätsgewinn über den Auralic Aries bei Dirk Sommer aufzeigt.


    Die Bedienung der Player-Software erschließt sich wie von selbst und ist recht ansprechend gestaltet. So weit ist alles wunderbar. Auch das Streamen von bei Qobuz gekauften Hi-Res-Files funktioniert. Nur dürften die wohl direkt von der Festplatte des Melco noch besser klingen. Das ist aber, wie gesagt, heute nicht unser Thema. Die kostenpflichtige Version von BubbleUPnP sollte man sich für 3,99 Euro im Play Store fraglos leisten. Mit ihr ist die Playlist dann nicht mehr auf sechzehn Titel begrenzt, die Werbung wird eliminiert, und einige weitere unangenehme Einschränkungen sind aufgehoben.

    STATEMENT

    Auch wenn es sich hier um indirektes Streamen handelt, ist BubbleUPnP der Heilsbringer. Denn so lässt sich für Qobuz- und Tidal-Benutzer entspannt die Zeit bis zur Verfügbarkeit der Melco-App überbrücken. Leider gilt dies nur für Android.
    Gehört mit
    Computer Apple MacMini mit OS X El Sierra, Amarra 3.0.3, Audirvana Plus und Qobuz
    DA-Wandler Antelope Zodiac plus oder Audio-gd Master 7
    Vorverstärker Audio-gd Master 9
    Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 oder Air Tight ATM-3
    Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concert
    Zubehör Audioquest Diamond oder Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
    Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
  • Chord DAVE, Part 1
    in Test

    As reported in the News Section I didn't have much chance to listen to some music when developer Rob Watts visited me with the Chord DAVE. But fortunately I didn't have to wait too long for a second chance, as I could pick up the first DAVE available in Germany in the AUDITORIUM store in Hamm.

    This happened two days before Christmas, and hundreds of miles away from my private listening room. And, rather understandably, Leonhard Schwarte of German distributor G8 & Friends wanted to have the device back soon in order to familiarize himself with it. So the time DAVE could spend in my home in Gröbenzell was very limited, and there was another problem. Leonhard had put a large blue sticker of his favorite soccer team on the box! I grew up in the same area but that does not necessarily mean I share Leonhard's preferences when it comes to soccer. Quite on the contrary. But if I wanted to take advantage of the opportunity to be the first in Germany to test the DAVE I had to swallow my pride …

    As we've come to expect from Chord, the DAVE's casing is made from solid Aluminum and completely ignores design conventions other manufacturers adhere to. And there's the inevitable 'porthole', too, located in the middle of the device and slightly angled. But contrary to other Chord products, the porthole here doesn't offer insights into the DAC's interior but instead houses a color display. This informs the user about the active input, the sampling frequency of the incoming signal and the current volume level. Three of the four available layout options also use colors to visualize sampling rate and volume, much like other Chord DACs as the Mojo, Hugo and Hugo TT do. Another block of information show wether the DAVE is working in PCM or DSD optimized mode. Both formats can be transcoded into each other on the fly but there is a huge benefit in sound quality when DAVE is set to the mode that matches the actual input format. The current absolute phase is also shown here, as is information about the state of the integrated high frequency filter (can be activated to protect components further down the chain) and which display layout option is currently active.

    The third block of information in the display shows the make and name of the DAC and the current operation mode. Because of its integrated lossless digital volume control, DAVE can be used as a digital pre-amp or as a pure DAC with fixed output level. In addition, when a headphone is plugged into the jack at the front, all other outputs are automatically muted and the DAVE works as a headphone DAC/amp combination. The device always 'remembers' the last volume level set for each mode. When used with headphones, DAVE can drive loads between 8 and 800 Ohms so it is unlikely that there are no headphones in existence that will pose any problem for the Chord. All options can be set either using the supplied remote control or via the four buttons surrounding the rather striking volume control knob. Generally speaking, operation is simple and intuitive, although the special 'two finger push' needed to switch to DAC mode might require a look into the manual. Everything feels very solid and there's nothing left to wish for in terms of build quality. The only small complaint I have is that using a font without serifs for the display readouts might increase readability and would in my opinion better suit the DAVE's otherwise perfect looks.


    If you've read about a Chord DAC before you'll know that Rob Watts follows his own way when designing a DAC. He is not using one of the commonly available ready-made DAC chips but instead programs his own algorithms into a Field Programmable Gate Array (FPGA), even in the small and affordable mobile DAC Mojo. During his visit in Gröbenzell Rob shared so much information about that with fellow staffer Roland Dietl and me that this warrants a separate article. For now, without further ado, we'll jump right into describing the sonic performance of the new 'big' Chord.

    Immediately after returning home I hooked up the DAVE with the Auralic Aries Femto via USB, with power and with the balanced input of my Einstein amp. I let it run continuously for 48 hours before using it in in some experiments that would result in the redecoration of my listening room. Since the arrival of the Melco NAS my trusted iMac is no longer needed as storage and source for my digital music files. So at first I tried to find out which influence its position between the loudspeakers, in front of the cd shelf at the back wall, had on the sound in my room. With the iMac removed, I realized it had noticeably limited the perceived depth of the imaginary stage, and even the width of the stage benefited from removing it from the room. Now, and also thanks to the DAVE, I can now enjoy an exquisitely vivid and three-dimensional musical experience with the right recordings.

    When a friend visited later I went back to using the Chord Hugo TT which – as you might have noticed – for a while was for me the reference in terms of DACs. I'm happy to report that both Chord devices share the same character in sound but with DAVE it's simply a little more of everything. More spaciousness in the (imaginary?) room, more and better defined colors, more 'black' in quiet parts of the music, more punch when needed and more dynamic range. But importantly, none of these aspects are dominant at all, and when compared to his larger sibling, the Hugo TT by no means feels flawed in any way. The DAVE's performance is very similar to that of the Hugo TT, as mentioned before, but just elevated to an even higher level. A level that's very hard to leave again once you've been there. So I made the most of the short time I had before the DAVE had to be moved into the photo studio and then sent back and went on a search for forgotten gems in my collection of by now 1.500 albums on hard disk.

    I own the Reference Recording vinyl as well as the RYCO CD edition of Airto Moreiras' Däfos and have used the percussion spectacle that is “The Gates of Däfos” many times to assess the dynamic abilities of products. But this time I sat down and listened to the entire album from beginning to end. And it was immediately obvious that the DAVE's speed and spaciousness are extraordinary. Especially impressive – and surprising – was the track “Psychopomp”. This track uses a unique instrument, made of an aluminum pipe and the bass strings of a grand piano, complemented by a pick-up, volume pedal and a large subwoofer, and filled my listening room with low frequency energy like never before. This made me curious and I switched back to the Hugo TT which manages to keep most of the recording's depht but loses a little in width. But the furious deep growl of the instrument, boosted by huge amounts of controlled feedback noise, had lost some of its terrifying nature. This effect is hard to describe in the usual hi-fi terms but the Hugo TT does not manage to achieve quite the same emotional impact as the DAVE. The big Chord just gives you a little more goosebumps. Needless to say, I wasn't even tempted to try the vinyl in comparison.


    While I was still trying to find words for what I just had heard the track “The Gates of Däfos” had started, still through the Hugo TT, and it sounded as dynamical as I seem to remember it from the LP. The sound stage is good but by no means spectacular. That changed, though, when I went back to the DAVE. The reverberations of every single drum beat were clearly audible and the metallic sounds in the track's second part had more color to it. The big bang after two minutes was much more impressive because the pause before was of a 'deeper' silence. There's no other way of saying it: The Dave simply is in a league of its own.

    Never before have I heard my CDs or my digital music files in such good quality. This is true when judged by the usual hi-fi standards but more importantly, it is also true when judged by the music's emotional impact. Because the DAVE merges fantastic accomplishments in the various areas into an absolutely coherent overall performance it manages to bring out the touching emotional qualities of music. Depending on the track, music will be more relaxing, more engaging or more dramatic than before. The times that we would accuse digital music of lacking 'soul' are long gone by now, fortunately. And with the DAVE digital music now achieves a completely new level of intensity. And it does so without any flamboyancy, just by doing everything right.

    STATEMENT

    The Chord DAVE is a truly extraordinary DAC. That is of course due to the technology used which we will talk about in Part 2 of this article. But it is its ability to bring out the emotional qualities of music in a way I have never experienced before that makes it stand out. For me, DAVE is simply a DAC dream come true.
    Listened with
    NAS Melco HA-N1Z, WDMyCloud
    Wireless Streaming Bridge Auralic Aries Femto with SBooster BOTW P&P Eco and SBooster Ultra
    Network Player Ayon S-3
    D/A Converter Chord Hugo TT
    Pre-Amplifier Einstein The Preamp
    Power Amplifier Ayon Epsilon with KT150
    Loudspeakers LumenWhite DiamondLight Monitors
    Cables HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S, Göbel High End Lacorde Statement, Audioquest, Cinnamon, Carbon, Wild and Diamond, Swiss Cable Reference Plus
    Accessories PS Power Plant, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS wall outlets, Audioquest Jitterbug, SOtM iSO-CAT6, Acapella bases, Acoustic System feet and resonators, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, bfly bases and feet
    Manufacturer's Specifications
    Chord Electronics DAVE
    Inputs USB B-style: 44 kHz to 768 kHz - DXD and Quad DSD
    2x optical: 44kHz to 192kHz
    1 x AES: 44kHz to 192kHz
    4 x Coax: 44kHz to 384kHz
    Dual-data mode available
    Outputs digital 2x ultra-high-speed coax 768kHz dual-data mode for use with future-unannounced Chord Electronics products.
    Maximum output voltage 6 voltsRMS
    Output Impedance 0.0055ohm (short circuit protected)
    Damping factor 145
    THD and noise at 2.5 volts RMS 0.000015 %
    THD and noise at 2.5 volts 127dBA Awt (124dBA into 33 ohms)
    Dynamikumfang at -60 dBFS 1kHz -127 dBA A wt
    (No measurable noise floor modulation, no a harmonic distortion)
    Analogue distortion characteristic no distortion for small signals
    Power requirements mains power 80 volts to 260 volts; AC 20 watts
    Dimensions (W/H/D) 338/60/145mm
    Weight 7kg
    Price 11800 Euro
    Distributor
    G8 & friends GmbH – High Quality Distribution
    Address Robert-Koch-Str. 30
    59227 Ahlen 
    GERMANY
    E-Mail info@g8friends.de
    Web www.g8friends.de

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