tests/12-05-25_tascam
 

Tascam DV-RA100HD High Definition Audio Master Recorder

25.05.2012 // Dirk Sommer

Gleich nach dem Auspacken, habe ich den Tascam für eine erste Funktionskontrolle als reinen CD-Player benutzt: Erwartungsgemäß bleiben die Leistungen der integrierten D/A-Wandler ein Stückchen hinter denen des zum Vergleich herangezogenen Mytek zurück: Zwar vermag der DV-RA1000HD in punkto Bassfundament, Tonalität und Dynamik durchaus zu gefallen, aber gerade, was Feinauflösung und Raumillusion anbelangt, bekommt man mehr geboten, wenn der Mytek die vom Tascam ausgelesenen Daten wandelt. Dabei erledigt der DV-RA1000HD seinen Job als CD-Transport wirklich überzeugend, wie ein kurzer Quervergleich mit dem Wadia-Laufwerk beweist. Es lohnt sich also durchaus, den DV-RA1000HD mit einem sehr guten externen D/A-Wandler aufzuwerten.

Leider hat man nicht die Wahl, 24Bit/192kHz-Signale an nur einer AES/EBU-Buchse zu empfangen oder auszugeben. Hier sind zwei Kabel unumgänglich. Auch die S/PDIF-Buchsen führen nur Signale bis 24Bit/96kHz
Leider hat man nicht die Wahl, 24Bit/192kHz-Signale an nur einer AES/EBU-Buchse zu empfangen oder auszugeben. Hier sind zwei Kabel unumgänglich. Auch die S/PDIF-Buchsen führen nur Signale bis 24Bit/96kHz

Der DV-RA1000HD ist natürlich nicht auf bestmögliche CD-Wiedergabe hin ausgelegt, sondern in erster Linie ein Aufnahmegerät. Auch wenn ich dabei zuerst unwillkürlich an analoge Quellen denke, kopiert der Tascam selbstverständlich auch CDs auf seine Festplatte, von der man die Dateien dann bequem per USB in die Musiksammlung auf der Festplatte seines (Musik-)Computers überspielen kann. Dabei leistet er sich aber eine hochinteressante Eigenheit: Da er prinzipiell nur in 24Bit aufnimmt, wird die CD auf diesen Wert hochgerechnet. Das Kopieren einer CD auf die interne Festplatten ist also Rippen und Upsampling in einem Schritt. Ich habe dann einen meiner Lieblings-Test-Songs im Tascam auf die Festplatte kopiert, einmal mit dem im iMac integrierten Laufwerk in iTunes importiert und das ganze dann mit dem PlexWriter wiederholt. Beim Vergleichen der drei Stücke mit Amarra 2.4 über den Mytek brachte die mit dem PlexWriter gerippte Version einen Hauch mehr Feinzeichnung als die, die mit dem internen Laufwerk erstellt wurde. Die vom Tascam zusätzlich errechneten Daten führten zwar noch einmal zu einer minimal offeneren Wiedergabe und der Illusion eines um ein paar Millimeter größeren Raumes. Ob einem dieser klangliche Zugewinn aber die um den Faktor 1,5 größere Datenmenge wert ist, kann man gewiss kontrovers diskutieren. Das bequeme Rippen und Upsampling mit dem Tascam ist also eher eine nette Zugabe für experimentierfreudige Computer-Audio-Enthusiasten als der alleinige Grund zu Erwerb des DV-RA1000HD.

Sollen DSD-Daten über die BNC-Buchsen ausgetauscht werden, ist eine WordSync-Verbindung mit A/D- oder D/A-Wandler unverzichtbar
Sollen DSD-Daten über die BNC-Buchsen ausgetauscht werden, ist eine WordSync-Verbindung mit A/D- oder D/A-Wandler unverzichtbar

Das ist und bleibt natürlich die Aufnahme analoger Quellen. Deshalb habe ich zum einem einen Song eines Session-Tapes in Audio-Files gewandelt und zum anderen ein Konzert mitgeschnitten, während parallel auch die bewährte Nagra LB lief. Einen Song von Engelbert Wrobels Auftritt in Neuburg werden Sie in Kürze an dieser Stelle als Twenty-first Statement From Birdland herunterladen können, einmal in CD-Qualität, einmal als Hochbit- und einmal als DSD-Datei. Dabei dürfte das Herunterladen letzterer sogar für diejenigen interessant sein, deren Wandler keine DSD-Files abspielt. Wie im ersten Teil des Artikels über DSD von Andreas Koch ausgeführt, gilt DSD in der Studio-Szene als das ideale Format zum Archivieren von analogen Aufnahmen, da sich hieraus beliebige Hochbit-Formate erzeugen lassen. Die dazu nötige AudioGate Software können Sie, wie im zweiten Teils des DSD-Artikels beschrieben kostenlos von Korgs Homepage herunterladen. Fröhliches Experimentieren.

Dazu laden natürlich auch die beiden Dateien ein, die Sie am Ende dieses Artikels finden. Es sind digitale Kopien desselben Session-Tapes, von dem auch das an den zweiten Teil des DSD-Artikels angehängte Musik-File stammt. Während dort jedoch der EMM Labs ADC Mk IV die A/D-Wandlung übernahm, kamen hier die internen Wandler des Tascam zum Einsatz: Einmal wurde der Song in ein Hochbit-File mit 24Bit/192kHz, das andere Mal in ein DSD-File mit 2,8MHz konvertiert. Sie haben also nicht nur die Möglichkeit, die Hochbit-Version mit DSD zu vergleichen. Sie können, wie gesagt, auch die native Hochbit-Datei mit derjenigen Hochbit-Variante vergleichen, die sich mit Korgs AudioGate aus der DSD-Datei erzeugen lässt. Zudem bietet sich ein Vergleich der beiden DSD-Dateien an – direkt oder mit dem Umweg der Konvertierung in Hochbit –, um die Qualität der in den Tascam integrieren D/A-Wandler einschätzen zu können.


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