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Pluto Audio 12A Carbon Cobra, 6A Greece und van den Hul Colibri Platinum

15.03.2013 // Dirk Sommer
Natürlich ist es bei Plattenspielern dieser Preisklasse absolut ungewöhnlich, aber ich habe den Pluto 12A Carbon Cobra und den Greece Tonarm samt van den Hul-System und einer Carbon-Basis von Eddie Driessen als Plug & Play-Gerät geliefert bekommen – und schon nach dem ersten Reinhören stand fest, dass man an dieser gelungenen Kombination nichts ändern sollte.
teaser


Der Pluto 12A Cobra mit dem Tonarm 6A ist eine wirklich imposante Erscheinung
Der Pluto 12A Cobra mit dem Tonarm 6A ist eine wirklich imposante Erscheinung

Erfreulicherweise gehört der niederländische Analogspezialist nicht zu denjenigen Konstrukteuren, die andauernd neue Modellvarianten auf den Markt werfen. Eddie Driessen gründete Pluto Audio 1974, um Tonarme zu entwickeln und zu fertigen. 18 Jahre später stellte er die beiden Laufwerke 10A und 11A der Öffentlichkeit vor. Das Modell 12A erschien dann 1995, um einem größeren Kundenkreis einen optimalen Analogklang zugänglich zu mache, wie es in der kurzen Firmengeschichte auf der Pluto-Audio-Website heisst, was wohl nichts anderes bedeuten dürfte, als dass der 12A damals das preisgünstigste Laufwerk der Firma war. Das gilt für den 12A, der In der Zwischenzeit wie alle genannten Laufwerke den Namenszusatz „Special“ erhielt, auch heute noch. Er steht übrigens mit annähernd 9000 Euro in der Preisliste. Der 12A Carbon Cobra, der Gegenstand unserer Betrachtung, ist – wie schon auf den ersten Blick erkennbar – sehr viel aufwändiger gebaut und mit einem Preis von 25000 Euro deutlich näher an den 10A gerückt, der dann noch einmal mit 5000 Euro mehr zu Buche schlägt.

Am griffigsten lässt sich der 12A Carbon Cobra als ein Laufwerk beschreiben, dass in seiner enorm langen Produktionszeit beständig verfeinert wurde. Das Mittel der Wahl war für Eddie Driessen hierbei ein ausgeklügelter Materialmix, der vorrangig zum Ziel hat, durch die Abtastung der Schallplatte oder durch Luftschall hervorgerufene Resonanzen so weit wie möglich zu eliminieren. So wird der Plattenteller aus einem Edelstahl mit der Werkstoffnummer 1.4301 gefertigt, der relativ weich und gut polierbar ist. Der Teller wurde aus dem Vollen gedreht und zur Minderung von Resonanzen auf der Unterseite mit einer Korkmatte beklebt. Dem selben Zweck sollen gleichmäßig über die Oberseite des Tellers verteilte Bohrungen dienen, die mit einer speziellen Masse gefüllt sind. Was das genau ist, wollte mir Bernd Berling, der sich seit einiger Zeit in Deutschland um den Vertrieb von Pluto Audio kümmert und das Hifi-Studio Klangstube betreibt, nicht verraten. Es dürfte gewiss schwierig genug gewesen sein, überhaupt detaillierte Informationen über Laufwerk und Tonarm vom Entwickler zu bekommen. Bei Eddie Driessens kurzen Besuch in Gröbenzell gelang es mir jedenfalls nicht, ihm konkrete Aussagen zu seiner Kreation zu entlocken. Ihm ist es lieber, wenn der Klang seiner Produkte für sich selbst spricht.

Nicht nur der Kupferteller, sondern auch der Kupferteil im Plattendorn soll für eine sichere Ableitung statischer Aufladung sorgen. Letzterer entfaltet seine Wirkung allerdings nur im Zusammenspiel mit der Ebenholz-Plattenauflage, die als Zubehör erhältlich ist. Hier im Bild die serienmäßige Plattenauflage
Nicht nur der Kupferteller, sondern auch der Kupferteil im Plattendorn soll für eine sichere Ableitung statischer Aufladung sorgen. Letzterer entfaltet seine Wirkung allerdings nur im Zusammenspiel mit der Ebenholz-Plattenauflage, die als Zubehör erhältlich ist. Hier im Bild die serienmäßige Plattenauflage

Dankenswerterweise half dann aber der Vertrieb bei der Informationsbeschaffung. Doch zurück zum Materialmix des Plattentellers: Die Kupferplatte, die den Kontakt zur Schallplatte herstellt, ist ebenfalls aus einer eher weichen Legierung gefertigt, da sich das weiche Material besser nachbearbeiten lässt. Die Kupferplatte soll – vor allem in Kombination mit der neuen Plattenklemme – statische Aufladungen der Platte besser ableiten. Das Laufwerks-Chassis besteht aus massivem Aluminium und basiert auf dem des 12A Standard. Beim 12A Cobra wurde es zusätzlich mit Carbon verkleidet, was zwar auch dem Erscheinungsbild des Laufwerks zugute kommt, vor allem aber die Steifigkeit der ganzen Konstruktion erheblich verbessert. Der satt glänzende Abschlussring wurde wie alle anderen Hochglanzteile unter hohem Arbeitsaufwand von Hand poliert –  und nicht einfach verchromt. Das Chassis ruht auf drei Keramikfüßen.


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