Die 6SN7 kann wegen des geringeren Anodenwiderstands gut als Treiberstufe eingesetzt werden. Zudem ist sie sehr linear, bietet also beste Voraussetzungen! Bei diesem Röhrentyp kann man schon – bei guter Qualität - mit Standzeiten von 10.000 Stunden rechnen. Sie kam 1939 als Stahlröhre auf den Markt, zwei Jahre später wurde sie auch mit einem Glasgehäuse unter der Bezeichnung 6SN7GT hergestellt. Die Gleichrichtung besorgt ebenfalls eine Röhre, nämlich eine 5AR4 Doppeldiode, sie kommt hier im „Cokebottle Look“ also in der älteren Bauform mit der Schulter im Glaskörper daher. Bis hierher also alles koscher, kein Silizium zu sehen!
Das Gerät arbeitet mit einer Auto-Bias Regulierung des Arbeitspunktes der Röhren. Das hat den Vorteil, dass bei nachlassender Leistung der Röhren der Arbeitspunkt immer korrekt nachjustiert wird. Bei einem Röhrenwechsel ist man nicht auf gematchte Paare angewiesen. Außerdem ist damit für die „Tuberoller“ und Röhrenjunkies unter uns das Spielcasino eröffnet! Tuberolling war ja in Fernost schon in den 70er Jahren ein beliebtes Gesellschaftsspiel, um die „beste“ Röhre für den eigenen Geschmack zu finden. Grundsätzlich sollte man bei solchen Aktionen im Auge behalten, dass die Röhren abgekühlt sein sollten, bevor man sie bewegt. Das Gerät also mindestens 5 Minuten ausgeschaltet lassen.
Die Lautstärke wird nicht über eines der üblichen Alps Potentiometer geregelt, sondern über einen Widerstandsteiler mit 24 einzelnen Schaltpositionen. Das ist in dieser Preisklasse schon erstaunlich. Der Einstellbereich ist bei Hochwirkungsgradlautsprechern ein bisschen kritisch, man hat vom Linksanschlag weg nicht allzu viele Möglichkeiten. Eine Fernsteuerung gibt es nicht, was mir persönlich überhaupt nichts ausmacht. Aber der eine oder andere Faulpelz würde sich diese vielleicht als Option wünschen.
Die Endstufe pa11 sieht auf den ersten Blick aus wie der Zwillingsbruder der ca11, bei einem Lebendgewicht von 20,5 Kilogramm sollte man diese aber nicht auf die leichte Schulter nehmen! Die pa11 wird standardmäßig ebenfalls mit vier 6SN7 im Eingang und vier EL34/6CA7 Pentoden – wahrscheinlich auch aus chinesischer Produktion – geliefert. Bei den Leistungspentoden kann man mit Standzeiten von 2000 – 3000 Stunden rechnen, abhängig davon, wie die Endstufe gefordert wird. Die EL34 gelangte 1967 durch Jim Marshall und seinen Gitarrenverstärker JTM 50 zu großer Berühmtheit und ist bis heute eine der beliebtesten Röhren der Gitarristen geblieben. Wegen der weichen, sahnigen Verzerrung! Aber dies ist ein ganz anderes Kapitel, mit Overdrive will der HiFi-Fan als solcher ja nur in Ausnahmefällen etwas zu tun haben.
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