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PS-Audio Dectec Power Center

17.08.2013 // Matthias Jung
Für alle, die auch bei kleinerem Budget auf guten Strom für die Anlage nicht verzichten wollen, hat PS-Audio seine Dectec Power Center-Netzleiste auf den Markt gebracht, die sowohl sauberen Strom als auch ungebremste Musikalität nur durch Filterung verspricht. Ob das auch in der Praxis so funktioniert, klärt folgender Test.
teaser


Von links nach rechts die zwei Dosen für hohen Energiebedarf, daneben Zone 1 und 2, die jeweils noch einmal untereinander gefiltert sind
Von links nach rechts die zwei Dosen für hohen Energiebedarf, daneben Zone 1 und 2, die jeweils noch einmal untereinander gefiltert sind

Steckerleisten, teure Netzkabel und Stecker oder Steckdosen sind ja an sich nicht so mein Ding. Seit Jahren benutze ich eine alte Audio Agile-Leiste. An ihr schätze ich die Anordnung der Dosen, so dass man auch mehrere Steckernetzteile nebeneinander benutzen kann, den Winkelstecker und nicht zuletzt die Optik und das Gewicht des Vollmetallgehäuses. Seitdem habe ich das Thema an sich immer wieder umschifft. Als jetzt die Dectec Power Center-Netzleiste bei mir ankam, gab es kein Zurück mehr, jetzt musste ich mal ran. PS Audio geht das Thema Stromversorgung mit dem PerfectWave Power Plant ja schon sehr konsequent an. Nur nimmt man sechseinhalbtausend Euro für die Aufbereitung des Stroms ja nicht mal so eben aus der Portokasse, es wollen ja auch noch die entsprechenden Geräte bezahlt werden, die dann den reinen Saft nuckeln dürfen.

Für diejenigen, die sich das nicht leisten können, aber auch in den Genuss bestmöglicher Stromversorgung für vergleichsweise wenig Geld kommen wollen, bietet PS Audio das Dectec Power Center für 600 Euro an. Bei der ersten Betrachtung erschließt sich der weitergehende Sinn und Zweck über die normale Stromversorgung hinaus nicht sofort. Bei genauerem Hingucken fallen mir drei Anschlussblöcke mit jeweils zwei mal vier und ein mal zwei Steckdosen sowie ein blauer Einschalter mit Firmenlogo auf. Diese Blöcke sind mit Zone 1, Zone 2 und HC bezeichnet. HC, der mit den zwei Dosen, ist für den Anschluss von besonders stromgierigen Verbrauchern wie Subwoofer, Endstufe oder auch großen Flatscreens gedacht, die beiden anderen jeweils mit vier Dosen für den Anschluss von normalen Geräten. In Zone 1 und 2 wird jeweils ein Netzfilter vorgeschaltet, der die beiden auch voneinander trennt. Deswegen sollen Digitalgeräte wie CD-Player und Wandler ausschließlich in der einen und in der anderen analoge Geräte betrieben werden. Der Rückfluss von Frequenzdreck, den digitale Geräte nach Stromkonsum so gern ins Netz zurückspeisen, wird so effektiv von den anderen Geräten ferngehalten. Ob man einen Verstärker mit Wandler oder eine digitale Steuerung vom Plattenspieler, die ja heute nicht mehr komplett unüblich ist, bei den Digitalgeräten einsortiert oder nicht, muss man ausprobieren. In der HC-Sektion fällt der Filter etwas zahmer aus, um bei heftigen (Strom-)Impulsen keine Bremse zu sein. Auch diese Sektion arbeitet gefiltert von den beiden anderen. Laut Manual sollen insgesamt 7,5 Ampère bei 220 Volt (sic – ein wenig mehr dürfte sich der Hersteller für die gültigen Werte außerhalb der USA schon interessieren!) permanent durch die Leiste fließen dürfen, im 120 Volt-Netz dann 10 Ampère, wie auf der Leiste aufgedruckt. Aber auch die 7,5 Ampére dürften in der Praxis nicht einfach zu erreichen sein. Darüber meldet sich der Überlast- und Blitzschutz, der gleichzeitig die Netzspannung überwacht. Weicht diese mehr als 25 Prozent nach oben beziehungsweise 20 Prozent nach unten vom Nominalwert ab, schaltet der Dectec Power Center zum Schutz der angeschlossenen Geräte ab. Intern ist  die Dectec Power Center-Netzleiste handverdrahtet, das Gehäuse besteht aus Metall, so dass das Gerät auch einen Sturz überleben würde. Ein Blick in die Bedienungsanleitung ist etwas verwirrend. Mal ist die Rede davon, dass das Gerät nicht aufstellungsempfindlich ist, dann wird geraten, Isolationsfüßchen zu benutzen, was besser sei. Aber nur, wenn Platz da ist und es finanziell machbar ist. Na gut.

Das Logo ist gleichzeitig der Einschalter. Beim ersten Mal blinkt dieses, bis die richtige Spannung geprüft wurde
Das Logo ist gleichzeitig der Einschalter. Beim ersten Mal blinkt dieses, bis die richtige Spannung geprüft wurde

 

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