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Thales TTT-Compact

25.11.2013 // Dirk Sommer
Bekannt wurde Thales durch einen Aufsehen erregenden Tonarm, der jetzt als „Thales original“ in der Produktliste geführt wird. Danach entwickelte Firmenchef Micha Huber einen weiteren Tonarm, ebenfalls nahezu ohne Fehlspurwinkel, mit dem programmatischen Namen Simplicity. Das Laufwerk markiert nun die nächste Stufe eines ebenso funktionalen wie reduzierten Designs.


Den Tonarm gibt es auch in schwarz oder grau eloxierten Varianten, er war aber gerade nur die Bronze-Version verfügbar: Optisch geht es also noch ein wenig stimmiger. Dafür erleichterten zwei Exemplare des Arms den Vergleich des Laufwerke mit meinem LaGrange
Den Tonarm gibt es auch in schwarz oder grau eloxierten Varianten, er war aber gerade nur die Bronze-Version verfügbar: Optisch geht es also noch ein wenig stimmiger. Dafür erleichterten zwei Exemplare des Arms den Vergleich des Laufwerke mit meinem LaGrange

Bevor ich zum Laufwerk komme, noch kurz zurück zu den beiden Tonarmen: Nach dem Test des Simplicity an dieser Stelle sollte ich nicht verschweigen, dass er dem Erstlingswerk klanglich in nichts nachsteht, dieses – wenn mich meine Erinnerung nicht Stich täuscht – sogar ein wenig übertrifft. Der Einfachheit suggerierende Name wird also weder durch das Konzept noch die Ausführung des Armes gerechtfertigt. Lediglich der erste optische Eindruck des später entwickelten Armes im Vergleich zum extravaganten ersten dürfte der Grund für die Namenswahl gewesen sein.

Während die meisten Firmen im High End-Bereich – beim Consumer- und Computer-Hifi folgt man eher dem entgegengesetzten Trend – mit immer mehr Materialeinsatz und der schieren Größe ihrer Produkte beim Kunden Interesse wecken möchten, wurde beim Thales TurnTable-Compact penibel darauf geachtet, dem Luftschall keine unnötigen Angriffsflächen zu bieten. Anders als der Bergmann Sleipner, der sich mit seinem leicht überdimensionierten klassischen Design á la Thorens und Linn zwar auch vom angesagten Erscheinungsbild der Analog-Altäre abwendet, aber einige recht große Angriffsflächen bietet, zeichnet sich das Gehäuse des TTT durch Rundungen, optisch reizvoll gebrochene Kanten und eine in dieser Preisklasse wohl einmalige, fast fragil wirkende Zierlichkeit aus.

Der Thales steht auf drei dieser „Spikes“ genannten Füße. Bei der recht aufwendigen Konstruktion besteht nur über den Auflagepunkt der Kugel Kontakt zum Untergrund
Der Thales steht auf drei dieser „Spikes“ genannten Füße. Bei der recht aufwendigen Konstruktion besteht nur über den Auflagepunkt der Kugel Kontakt zum Untergrund
Im Inneren dieses feinen Stückchens Understatement finden man dann aber die Qualitäten, die man als Kenner der beiden Tonarme von einem Thales erwarten darf. Als pars pro toto stehen hier die drei von außen recht unscheinbaren Füße: Unter einem mit einem Feingewinde versehenen Bolzen befindet sich eine Hartmetallkugel, die von einem Gummiring und der von außen sichtbaren Metallhülse in Position gehalten wird. Dadurch soll das Laufwerk von horizontalen Schwingungen des Untergrundes sehr effizient entkoppelt werden. Der Bolzen mit Gewinde sitzt in einer Gleitpassung im Laufwerkschassis, so dass die Höhenverstellung spielfrei und präzise von der Hand geht. Ich justiere zumindest Laufwerke ohne Subchassis gerne mit einer Wasserwaage für die Einrichtung von Lagerwellen, bei der ein Teilstrich für einen Zehntel Millimeter pro Meter Abweichung aus der Solllage steht – was einen je nach Unterlage und Präzision der verwendeten Gewinde schon eine Menge Nerven kosten kann. Beim TTT hingegen war das Nivellieren eine Sache von ein, zwei Minuten. Eine wohlüberlegte und praxisgerechte Lösung! Zwar gibt es zur Optimierung der Aufstellung von Thales noch die sogenannte „Levi-Base“, bei der die obere und untere Platte durch einen dünnen, in einer definierten Form geführten Luftschlauch entkoppelt werden. Um gleiche Bedingungen für den Vergleich mit dem Brinkmann LaGrange herzustellen, spendierte ich aber auch dem TTT eine der bewährten Acapella Fondato Silenzio Basen.


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