tests/15-04-13_vertex
 

Vertex AQ

13.04.2015 // Jürgen Saile

Mittlerweile gibt es hiervon eine verbesserte ( und leider auch teurere ) Variante unter der Bezeichnung HiRez Balanced Taga. Diese ist zusätzlich mit einem Transformator versehen, der an vier Steckplätzen eine symmetrische Stromversorgung bereithält. Also +115 Volt und –115 Volt, zusammen ergeben sich dann die erforderlichen 230 Volt. Mit dieser Konstruktion entfällt auch das Suchen nach der richtigen Polarität der Steckverbindung. Der Transformator ist auf 300VA Leistung ausgelegt, hier sollten also keine großen Endstufen angeschlossen werden. Deshalb existieren für Endstufen zwei Steckplätze, die nur mit dem akustischen Labyrinth und nicht mit dem Trenntrafo verbunden sind.

Nachträglich wurde vom Vertrieb noch ein Shuntfilter geliefert, das auf den Namen Jaya hört. Dies ist nun kein Produkt aus der Winkelgasse, wie böse Zungen vielleicht bemerken könnten, sondern mit diesem Element hat Vertex im Jahre 1999 die Produktion angefangen. Eigentlich sollte man die Optimierung mit diesem Filter beginnen, so Steve Elford, allerdings stand es mir anfangs nicht gleich zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um ein steckbares Filter, das einfach in eine freie Dose der Netzleiste gesteckt wird. Und obwohl in den HiRez Plus Kabeln sowie in der Taga Netzleiste bereits derartige Filter eingebaut sind, wird mit dem Jaya die Wiedergabe noch einmal klarer und besser fokussiert.

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts! Das Labyrinth in dem Jaya Filter ist vergossen, die Vergussmasse enthält auch das Material für die EMI Abschirmung. Die Kabel bestehen aus 4n-Silberdraht und sind Teflon isoliert.
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts! Das Labyrinth in dem Jaya Filter ist vergossen, die Vergussmasse enthält auch das Material für die EMI Abschirmung. Die Kabel bestehen aus 4n-Silberdraht und sind Teflon isoliert.

Als nächstes habe ich eine Scheibe von Miles Davis aufgelegt, The New Miles Davis Quintett, aus einer Zeit, als er von der Bebop Ära zu einem modalen Jazzstil wechselte. Üblicherweise erscheinen Instrumente, die dunkler klingen, automatisch etwas mehr im Hintergrund. Mit diesen Komponenten bleibt die natürliche Positionierung erhalten. Beispielsweise ist beim Titel „Just squeeze me“ aus besagtem Album das Klavier dunkler aufgenommen als das Saxophon von John Coltrane, bleibt aber trotzdem räumlich vor diesem platziert. Es handelt sich hier um eine alte Monoeinspielung, die in der CD Version eher ein bisschen verstaubt daherkommt. Trotz der technischen Mängel bleibt die Musik spannungsgeladen, was sich auch darin äußert, dass sie bei geringer Lautstärke nicht an Ausdruck und Intensität verliert.

Es geht hier nicht um irgendwelche Nuancen, was da kommt, sind substantielle Verbesserungen. Um das zu hören, muss man nicht seine Meditationshaltung einnehmen, „Omm“ wird auch nicht gebraucht, es ist alles relativ einfach nachvollziehbar. Trotzdem darf man bei aller Begeisterung natürlich nicht vergessen, dass die Musik von der Elektronik gemacht wird, in diesem Fall aber laufen die Mayer Verstärker oder die Shindos zu ungeahnter Form auf. Die Vertex Kabel und Filter gibt es in drei verschiedenen Qualitätsstufen, Standard, Silver und HiRez. Diese unterscheiden sich im verwendeten Leitermaterial, im Aufbau des akustischen Labyrinths, in der Konstruktion der Filter und darin, ob eine EMI Absorptionsschicht eingesetzt wurde.

Die hier vorgestellte HiRez Version ist nicht unbedingt billig und eigentlich nur für hochwertige Musikanlagen gedacht, die Qualität der Komponenten sollte dann auch auf dem gleichen Level sein und beispielsweise ein adäquates Netzteil besitzen. Jedenfalls gibt es für einfachere Musikanlagen die Standard und Silver Ausführungen. In Kombination mit den LeadingEdge Komponenten entsteht eine äußerst realistische Wiedergabe; der kürzlich verstorbene Harry Pearson hatte seinerzeit einmal den Begriff „magic“ kreiert, der hier ausnahmslos zutrifft. Wie das Ganze nun funktioniert, weiß ich nicht, jedenfalls steckt eine geniale Idee dahinter. Neben den Netzkomponenten gibt es auch noch eine Vielzahl von anderen interessanten Elementen, Vertex AQ ist in der Hinsicht sehr innovativ. Nach den bisherigen Erfahrungen lohnt es sich, diese in einem eigenen Test näher zu betrachten. Bei abschließender Betrachtung fällt mir immer die geballte Weisheit eines deutschen Schlager-Sternchens aus dem Jahre 1963 ein: Wars der Mondschein? Oder wars der Wein? Wie kann das sein? Oder so ähnlich. Jedenfalls kann ich das mit dem Mondschein schon einmal ausschließen.

STATEMENT

Machen wir es kurz: Wer einmal hören will, was seine Elektronik Komponenten so alles drauf haben, kommt um diese Produkte nicht herum.
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Shindo Monbrison, Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog, 6HS5 PSE, Shindo Cortese
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Netz
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
Vertex AQ
HiRez Jaya, HiRezRoraima Box 220mm x 105mm x 45mm
HiRez Taga 365mm x 132mm x 120mm
Preise auf Anfrage wegen des schwankenden Kurses Euro/Pfund

Hersteller
VertexAQ Ltd.
Anschrift LLandrindod Wells
Wales
E-Mail info@vertexaq.com
Web www.vertexaq.com
Vertrieb
RWA Akustik Systeme
Ansprechpartner Rainer Weber
E-Mail rwa-akustik@web.de


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