tests/19-08-23_dragonfly
 

Audioquest DragonFly Cobalt

23.08.2019 // Dirk Sommer

In der Kombination des Cobalt mit einem Laptop – hier einen MacBook Pro – kommt es auf ein paar Gramm mehr oder weniger an, und deshalb höre ich den Cobalt hier mit und ohne den Audioquest Jitterbug. Man braucht den DragonFly nur in eine der USB-Buchse einzustecken und ihn unter Systemeinstellung/Ton auszuwählen, die Wiedergabe App – in diesem Falle Audirvana – auszuwählen, den EL-8 einzustecken und los geht’s. Bei Schostakowitschs Goldenem Zeitalter bin ich dann rundum zufrieden: Es gibt eine Menge Details, tonal stimmt alles, die Musik spricht einen vor allem in Sachen Rhythmus direkt an. Klasse! Sobald der Jitterbug zwischen USB-Buchse und Cobalt steckt, gibt es mehr Luft um die Instrumente, man kann das Verebben der Töne im Raum länger nachvoll ziehen, ja, man bekommt eine Ahnung von der Position der Musiker auf der Bühne. Bei diesem Stück möchte ich keinesfalls auf den Jitterbug verzichten, den er hievt die klanglichen Leistungen des Cobalt noch einmal auf ein höheres Niveau. Und das ist nicht nur bei ebenso komplexen wie beschwingten Orchesterwerken so. Bei Didier Squibans Solo-Piano auf „Iroise“ vom Album Molène: Suites Pour Piano sorgt der Jitterbug dafür, dass man nun dasAtmen des Raums wahrnehmen kann. Auch der Hochtonbereich wirkt eine Spur geschmeidiger und wärmer. Zudem scheint der Flügel nicht auf der virtuellen Linie zwischen den Ohren zu spielen, sondern in real wirkender Akustik. Wenn man die Arbeitsbedingungen für den DragonFly verbessert, dankt er das mit noch besserem Klang. Am MacBook garantiert die Kombination aus Cobalt und Jitterbug großes Klang-Kino!

Der Cobalt wurde noch einmal kompakter: Es ist fünf Millimeter kürzer als der Dragonfly Red. Wie bei seinen Vorgängermodellen kann der Nutzer auf einfache Art Firmware-Updates vornehmen
Der Cobalt wurde noch einmal kompakter: Es ist fünf Millimeter kürzer als der Dragonfly Red. Wie bei seinen Vorgängermodellen kann der Nutzer auf einfache Art Firmware-Updates vornehmen

Auch wenn der Cobalt den Red klanglich klar distanziert, scheint es mir ein wenig vermessen, ersterem in einer hochwertigen stationären Anlage den Job als Wandler anzuvertrauen. In der Kette im Wohnzimmer muss er dennoch kurz den mehr als 20-fach teureren Mytek Manhattan vertreten. Ich beginne mit einer nicht unbedingt audiophilen Aufnahme, Van Morrisons „Whatever Happened To PJ Proby?“: Das klingt über den Cobalt rhythmisch ansprechend, die Hammond groovt und kommt auch tonal gut rüber, da gibt es erst einmal nichts auszusetzen – bis man den Mytek hört. Der bringt mehr Luft und Auflösung, klingt im Präsensbereich aber auch einen Hauch bissiger. Oder anders formuliert: Selbst in einer High-End-Kette macht der DragonFly keine schlechte Figur. Vielleicht hätte ich ihm USB- und NF-Kabel spendieren sollen, die sich den Preisregionen bewegen wie die, mit denen der Manhattan II mit der Kette verbunden ist. Aber das erschien mir dann doch zu schräg.

STATEMENT

Bei den DragonFlys verhält es sich nicht anders als bei den diversen Audioquest-Kabeln. Jede teils auch nur geringfügig höhere Investition führt zu mehr Wohlklang. Als Wandler/Kopfhörerverstärker-Kombination ist der Cobalt auch für Schallwandler ein geeigneter Spielpartner, die ein Vielfaches seines Preises kosten. Und mit einem Jitterbug erreicht er an Laptop oder Smartphone ein noch höheres Qualitätsniveau: musikalischer Hochgenuss zum Einsteigerpreis!
Gehört mit (Wohnzimmer)
NAS Melco N1A/2
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco MKII
Laptop Asus ZenBook UX390U
Reclocker Mutec MC-3+ Smart Clock USB
D/A-Wandler Mytek Manhattan II
Headamp/DAC DragonFly Red, Chord Electronics MOJO
Kopfhörer Audioquest NightOwl, Audeze EL-8 Titanium und LCD-X
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Switch Aqvox AQ-Switch SE
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Acapella Violon VI
Kabel Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, SunWire Reference
Zubehör Einstein The Octopus, AHP Klangmodul IV G, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator
Herstellerangaben
Audioquest DragonFly

Packungsinhalt

  • asynchrones DragonFly Diamond USB-DAC-Gerät
  • DragonTail USB-A/USB-C-Adapter
  • Transporttasche
  • Flughandbuch

Unterstützte Betriebssysteme

  • Apple OS 10.6.8 und höher
  • Apple iOS 5 und höher
  • Microsoft Windows 7-10
  • Android 4.1 und höher
  • Linux-fähig (ohne Benutzersupport)

DragonFly Cobalt

  • Kennzeichnung: AudioQuest DragonFly Cobalt v1.0
  • AUSGANG: 2,1 Veff bei 10 kOhm oder höher; mindestens 16 Ohm für Kopfhörer
  • Microcontroller: Microchip PIC32MX274
  • DAC-CHIP: ESS ES9038Kopfhörerverstärker: ESS Sabre 9601
  • Lautstärke-Einstellung: 64-Bit, bitgenau, digital
  • MQA-fähig: Ja
  • Abmessungen (B/H/T): 19/12/57mm
  • Preis: 300 Euro

Vertrieb
AudioQuest BV
Anschrift Hoge Bergen 10
4704RH Roosendaal
Niederlande
Telefon +31 165 54 1404
E-Mail rdrees@audioquest.nl
Web www.audioquest.de


  • AIM Flagship Premier NAX

    Der japanische Kabelhersteller AIM erfreut sich großer Beliebtheit. Dies nicht zuletzt wegen seiner attraktiven Preise gemessen an der vieler Orts bescheinigten vorzüglichen Klangqualität der digitalen Audio-Kabel. Mit dem neuen Spitzenmodell unter den LAN-Kabeln AIM NAX habe ich nun einen doch recht kostspieligen Vertreter dieser Gattung zum Test. Mein Kollege Dr. Roland Dietl hat im vergangenen Jahr die preiswerteren Modelle aus dem AIM LAN-Portfolio besprochen und in seinem Bericht sowohl die Firmengeschichte umrissen als auch die…
    05.09.2025
  • Cardas Clear Sky Interconnect & Speaker Cable

    In meinem Freundeskreis genießt Cardas für den eigenwilligen Humor ihres Youtube-Kanals Legendenstatus. Ein hervorragender Ruf eilt Cardas-Kabeln ebenso voraus. Dennoch hat es bis heute gedauert, dass sie ihren Weg in meinen Hörraum gefunden haben. Mit der Clear Sky Serie befinde ich mich im mittleren Preissegment des Portfolios. Zur Einstimmung auf diesen Test habe ich mir selbst noch einmal „Soldering With Jesus“ von Cardas' Youtube-Kanal zu Gemüte geführt, um den Test amüsiert und in bester Laune…
    29.08.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    Frida von Storgaard & Vestskov hat mich bereits auf den Hamburger HiFi-Tagen 2024 derart verblüfft, dass ich lange im Raum der Dänen verweilte und der Vorführung gespannt zuhörte, strafte der Lautsprecher seine physische Größe offensichtlich Lügen. Nun hat diese Pretiose endlich den Weg von Bornholm zu mir nach Hause gefunden. Für alte HiFi-Hasen wie mich werden lichte Momente auf Messen und Ausstellungen zunehmend seltener, damit spiele ich nicht auf meinen verblassenden persönlichen Geisteszustand an, sondern…
    26.08.2025
  • Finite Elemente Carbofibre° Statement

    On a trip to the West German Ruhr region, I stopped off in Meschede, where Finite Elemente is located. Luis Fernandes and Werner Moehring presented the new Pagode Signature MKII entry-level series, Carbofibre° shelves for optimizing the sound of USM Haller furniture, and an ultimate component platform called Statement. The acoustic characteristics of my listening room were discussed here not too long ago, but without very much going into detail about the tiled floor, which…
    22.08.2025
  • Eversolo DMP-A10

    Dieser Test hatte eine lange Vorlaufzeit, war jedoch nicht von langer Hand geplant. Ich hatte mir den Eversolo DMP-A10 ausgeliehen, da man mit ihm zwei Festplatten direkt vergleichen kann, wobei es aber allein um die kältebehandelten SSDs ging. Dann weckte das enorm günstige Preis/Klangverhältnis des Luxsin X9 aus demselben Konzern mein Interesse. Als ich plante, eine ganz normale, eine mit Musik bespielte und dann kryogen behandelte sowie eine tiefgefrorene und daraufhin mit Daten bespielte SSDs…
    19.08.2025
  • ramar Schallplattenbürste & Resonanzkontrollkonzept JEWEL

    ramar aus Berlin bringt frischen Wind in die Welt des High-End-Zubehörs: kompromisslos gestaltet, funktional durchdacht – eine Entdeckung, die audiophiles Zubehör zu einem echten Erlebnis werden lässt. Manchmal beginnt eine Geschichte aus einer Kombination von Leidenschaft und Frust – so auch im Fall von Rangel Vasev, dem Gründer und Kopf von ramar. Auf der Suche nach einer Plattenbürste fand er nichts, was sowohl qualitativ als auch optisch seine Erwartungen erfüllte. Auch der Besuch von Messen…
    15.08.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.