tests/20-05-19_ansuz
 
Test.
Deutsch English|

Ansuz Acoustics Digitalz D-TC Supreme, Mainz D2 und Darkz D-TC Supreme

19.05.2020 // Dirk Sommer

Nicht, dass mich das verblüfft hätte: Damals, beim Test des SOtM Switch samt 10-Megahertz-Clock kam Oliver Göbel aus reiner Neugierde vorbei und hatte für das Keces-Netzteil, das die Clock versorgte, eines seiner Lacord-Statement-Power-Netzkabel mitgebracht, was wir dann auch am Linearnetzteil, das gerade mal ein Zehntel so teuer ist wie das Stromkabel, ausprobierten: Die SOtM-Kombination klang damit noch einmal einen Hauch besser. Über dieses Experiment habe ich bisher – aus wohl verständlichen Gründen – nichts veröffentlicht. Aber wenn man sich erst mit der höchsten Ausbaustufe von Ansuz' digitaler Signalverteilung beschäftigt, lebt es sich danach völlig ungeniert. Da kann ich auch gleich beichten, dass sogar die Phasenlage der Göbelschen Netzstrippe hörbar war. Der Kollege Roland Dietl pflegt bei solchen gemeinsamen Erfahrungen zu sagen: „Die extrem hohe Auflösung der Kette ist gewiss nicht nur ein Segen.“ Aber sie ist enorm hilfreich, wenn man wissen will, was überhaupt technisch respektive klanglich möglich ist.

Das Digitalz D-TC Supreme wird über vierpolige 3,5-Millimeter-Stecker mit dem PowerSwitch verbunden
Das Digitalz D-TC Supreme wird über vierpolige 3,5-Millimeter-Stecker mit dem PowerSwitch verbunden

Nachdem sich die famose Jeff-Rowland-Kombination auf dem Weg zurück zum Vertrieb befindet, ich endlich mal wieder eine Menge LPs genossen habe und alle Digital-Komponenten ihre Energie über Audioquests Niagara 1200 beziehen, ist es Zeit für die Beschäftigung mit den Digitalz-D-TC-Supreme-Ethernet-Kabeln. Da sie für die Verwendung mit einem PowerSwitch oder einer PowerBox konzipiert wurden, werde ich sie auch nur mit angeschlossener Wechselspannungsquelle hören. Dazu verbinde das dem D-TC-Supreme beiliegende vierpolige Käbelchen mit einer der Buchsen des PowerSwitch, das seine enormen Fähigkeiten zuvor in Verbindung mit den Göbel Lacorde Statement Ethernet unter Beweis gestellt hatte. Das erste D-TC Supreme ersetzt das Göbel zwischen Switch und Router: Sofort kann ich mich über einen Tick mehr Schub im Tieftonbereich freuen. Die tonale Balance verschiebt sich leicht, das Klangbild wirkt nun etwas wärmer und runder. Das beste daran: Darunter leiden die vorzügliche Raumdarstellung und die enorme Detailfreudigkeit nicht im mindesten.

Bevor ich allzu lange darüber grübele, ob der nun minimal gedecktere Hochtonbereich der Wiedergabe nicht einen Hauch Frische nimmt, tausche ich das Kabel zwischen Melco und PowerSwitch. Subjektiv empfunden spielt die Combo zwei drei Beats pro Minute schneller, der Bass hat nichts von seiner Wucht verloren und obenrum kommt eine Spur mehr Luftigkeit ins Spiel, die aber weder von Rauigkeit noch übertriebener Analytik begleitet wird. Jetzt kann ich das Quäntchen mehr Druck im Bass genießen, ohne dass sich die Balance dadurch verschieben würde. Bei der Suche nach einem Teststück für den letzten Kabeltausch, den zwischen Switch und Auralic Aries G1, blieb ich bei Arild Andersens Album If You Look Far Enough und dem Track „If You Look“ hängen: ungeheuer dichte Perkussion, spacige Synthiesounds und Bass. So differenziert wie jetzt habe ich die Glöckchen, Schellen und das übrige Blech nie gehört. Die tiefen Trommeln in der zweiten Hälfte des Stücks kommen mit – über die Göbel Epoque Aeon Fine – nie gehörter Wucht und die Klangflächen erstrecken sich breit und tief in den Raum. Nein, für einen aussagekräftigen Vergleich ist das über dreiminütige, beeindruckende Klangspektakel einfach zu komplex. Dank des PowerSwitch und der beiden Ansuz-Ethernet-Label würde ich auch beim dritten und vierten Hören gewiss noch das ein oder andere Detail hier und eine neue oder intensivere Klangfarbe dort entdecken.

Dank des Schrumpfschlauches finden die Digalz D-TC Supreme auch in eng beieinander liegenden Buchsen eines Switches Platz
Dank des Schrumpfschlauches finden die Digalz D-TC Supreme auch in eng beieinander liegenden Buchsen eines Switches Platz


  • Eversolo T8

    Der Eversolo T8 ist als Streaming-Transport ein neuer Baustein einer Konzeption, die auf Trennung der digitalen Komponenten setzt. Dennoch ist er nicht allein für Perfektionisten konzipiert, sondern bietet sogar Einsteigern vielfältige und sinnvolle Möglichkeiten. Die bislang allerorts hochgelobten Eversolo Streamer besitzen integrierte Digital/Analog-Wandler, sind teils auch als Vorverstärker nutzbar oder wie der Eversolo Play sogar als all-in-one Streamer, DAC und Vollverstärker. Mit dem T8 eröffnet Eversolo auf den ersten Blick eine neue anspruchsvolle Produktreihe, in…
    18.11.2025
  • Chord Huei

    Auf kompromisslos Weise transferiert Chord Electronics sein digitales Know-how in die analoge Welt und präsentiert uns den kompakten Phono-Vorverstärker Huei. Das massive Aluminiumgehäuse beherbergt moderne SMD-Technik auf kleinstem Raum, womit die Briten den Beweis antreten wollen, dass Vinylgenuss kein großes Gehäuse braucht. Jetzt mal ehrlich, dieses ganze Hifi-Zeugs nimmt doch ohnehin schon genug Platz im Wohnzimmer ein und ich persönlich bin dankbar für jedes Gerät, dass ein wenig sparsamer mit dem auf dem Rack verfügbaren…
    11.11.2025
  • HMS Armonia Carbon

    Sie haben vermutlich davon gehört, dass Hans Manfred Strassner, den man mit Fug und Recht als Vordenker hinsichtlich audiophiler Kabelentwicklung nicht nur in Deutschland anerkennen darf und sollte, sein Unternehmen HMS Elektronik aus Altersgründen zum 1.1.2024 an die International Audio Holding B.V., Inhaber der Marken Siltech und Crystal Cable, übergab. Dies ist inzwischen eine ganze Weile her, und nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Niederländer verbesserte Versionen des übernommenen Portfolios vorstellen. Dass seit…
    07.11.2025
  • dCS LINA X

    Es ist gerade zwei Jahre her, dass ich hier den dCS LINA Network DAC samt passender Clock vorgestellt und die Kombination als digitalen Glücksfall gerühmt habe. Nun steht der LINA DAC X im Hörraum, der natürlich auch über einen integrierten Streamer verfügt und aussieht, als habe man den Network DAC um den Headphone Amplifier erweitert. Der LINA DAC X ist aber, anders als der erste Eindruck suggerieren könnte, keine Kombination aus dem Kopfhörerverstärker und dem…
    04.11.2025
  • Acapella Harlekin 2

    Es ist zwar schon fast nicht mehr wahr, solange ist es her, aber ich war mal treuer Audio-Forum-Kunde und lange Jahre Besitzer zweier ATR Monitor, bevor die Kreationen von Alfred Rudolph unter dem Namen Acapella angeboten wurden. Nun stehen wieder Zwei-Weg-Lautsprecher aus der Duisburger Manufaktur im Wohnzimmer und machen richtig Spaß. Dass ich damals in eine gewisse ATR/Acapella-Abhängigkeit geriet, hatte mit dem ausgeklügelten Aufsteigerkonzept von Hermann Winters und Alfred Rudolph zu tun. Wie ich schon…
    21.10.2025
  • Bladelius Oden Class-A II

    Bladelius wurde 1997 in Alingsås, Schweden, gegründet und ist Teil der Bladelius Design Group. Der Gründer ist Michael Bladelius, einer der renommiertesten Designer in der Welt der Audiotechnik. Wir testen seinen neuesten Vollverstärker, den Odfen Class-A II. Dies ist seine Weltpremiere. Es ist wie ein Mantra, in jedem Artikel über Bladelius wiederholt, aber es führt kein Weg daran vorbei: Michael Bladelius ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Audioindustrie. Wie wir in unserem Test der…
    14.10.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.