tests/20-10-02_wireworld
 

Wireworld Eclipse 8 und Silver Eclipse 8

02.10.2020 // Wolfgang Kemper

Der Hörtest gestaltete sich für mich sehr überraschend. Entsprechend der Empfehlung von Karsten Grämkow von Phonar begann er mit dem Einspielen der Kabel. So etwas mache ich meist im normalen Hörbetrieb, wenn in der Kette nichts anderes zum Test ansteht. Um diesen Prozess möglichst kurz zu halten, schaltete ich beide XLR-Kabel – Eclipse und Silver Eclipse – hintereinander zwischen Vorverstärker und Tiefton-Equalizer. Die Cinch-Kabel verband ich mit einer simplen Cinch-Doppel-Kupplung zu einer zwei Meter langen Leitung zwischen Vorverstärker und meiner Spectral-Endstufe, die den Mittelhochtonbereich der Triangle Grand Concert bedient. Ich war überrascht, sofort einen positiven Eindruck zu haben. Es klang besser als mit meiner aktuellen In-akustik/Mogami-Verkabelung. Irgendwie war die Musik schon jetzt prägnanter und packender. So ließ ich die Kabel dann gut zwanzig Stunden einspielen.

Eigentlich hatte ich vor, die vier Wireworld in meiner Anlage an den Epsylon Lautsprechern zu hören, weil ich dort mit einem Paar XLR und einem Paar Cinch alle benötigten Signalleitungen zur Verfügung hatte und somit einheitlich verkabeln konnte. Meine während der Einspiel-Woche zunehmend positive Einstellung zu den Kabeln aus Florida ließ mich überlegen, wie ich sie zusätzlich aussagekräftig in meiner großen Kette probieren könnte. Ich entschied mich, die beiden XLR-Versionen gegen mein Purist Audio Design Elementa Advance zwischen dem PS-Audio-DirectStream-DAC und der Audio-gd-M1-Vacuum-Vorstufe antreten zu lassen. Das PAD stand einst mit 710 Euro für einen Meter in der Preisliste. Die beiden Cinch-Kabel Eclipse 8 und Silver Eclipse 8 blieben – selbstverständlich jetzt separat – zwischen der Vorstufe und der Spectral-Endstufe, wo sie das Frequenzspektrum ab 300 Hertz zu übertragen haben.

Die Helix- Flechtung ist ein technisches Merkmal von Wireworld, nicht nur bei den Eclipse-Modellen
Die Helix- Flechtung ist ein technisches Merkmal von Wireworld, nicht nur bei den Eclipse-Modellen

Schon beim preiswerten Eclipse 8 bestätigt sich das in der Einspielzeit Gehörte sehr deutlich, wenn ich allein das XLR-Eclipse zwischen DAC und Vorverstärker einsetze. Mehr Grundtonwärme macht die Tonalität eindeutig authentischer. Das gefällt mir ausgesprochen gut, so auch bei Nils Lofgrens Acoustic Live-Album, wo ich nicht nur bei dem unter audiophilen Messebesuchern inzwischen wohl überdrüssig gewordenen „Keith Don´t Go“ beeindruckende Feindynamik und Plastizität erleben durfte. Dieses Album, aber nicht nur dieses, machten derart viel Vergnügen, dass ich etliche Titel gehört habe, weil die Feinheiten, die das Eclipse 8 XLR zu Gehör brachte, so ansprechend und schön klangen, dass es nur einen Grund zum Aufhören gab, nämlich im Test fortzufahren. So galt es dann, diesen Eindruck der feinen Nuancierung und großartigen Prägnanz bei klassischer Musik zu hinterfragen. Dazu streamte ich von Qobuz die wunderschöne Rimsky-Korsakov Scheherazade-Einspielung mit dem Orchestre De La Suisse Romande unter Ernest Ansermet (Decca Legends). Selbst hier, wo sonst das Purist Audio-Kabel mit seiner Tonalität viel musikalische Stimmigkeit bei der Solo-Violine und ebenso beim vollen Orchesterklang vermittelt, überzeugt das Eclipse 8 durch seine noch strukturiertere Grundton-Intensität und verbesserte Räumlichkeit. Die Geige bekommt mehr Holz, das Klanggeschehen eine geordnertere Staffelung. Das ist eindeutig besser, vor allem zieht es den Hörer geradezu in die Musik. Jetzt tausche ich das 1302 In-akustik im Hochtonbereich gegen das Eclipse-8-Cinch-Kabel und darf nochmals mehr erleben. Ich nehme mit Leichtigkeit eine noch bessere räumliche Tiefenstaffelung wahr, die Nuancierung gewinnt ebenfalls noch einmal erheblich. Dieses Mehr an Genauigkeit, Offenheit und Kohärenz des Orchesters zeigt wieder einmal, wie sinnvoll es ist, den Signalweg möglichst einheitlich durch zu verkabeln, damit die Fähigkeiten des Wireworld Eclipse 8 in diesem Falle nicht auf das Nadelöhr NF-1302 treffen. Zwar setzte ich in dieser Test-Konfiguration die Eclipse 8 auch nur partiell ein, aber jetzt immerhin durchgehend im Hochtonbereich.


  • Audio Fidelity Improvement FLAT.DUO

    Jeder Plattensammler besitzt einige Scheiben, die nicht plan auf dem Teller liegen. Der Brinkmann Avance meiner Gattin und mein LaGrange verfügen jedoch über eine Plattenklemme, mit der man in Kombination mit einer Scheibe selbst schüsselförmige LPs andrücken kann. Braucht man da einen Plattenbügler? Ich meine: Unbedingt! Die AFI Disc Flattener können nämlich mehr, als nur die Verwellung einer LP zu beseitigen. Denn da gibt es auch das sogenannte Relax-Programm, das der Scheibe – ähnlich wie…
    18.07.2025
  • SilentPower OMNI USB

    SilentPower OMNI – hatten wir das nicht gerade? Ja, Dirk Sommer hat sich kürzlich mit dem SilentPower OMNI LAN beschäftigt. Heute geht es um das Pendant für USB, den SilentPower OMNI USB. Rein technisch gesehen, ist USB denkbar schlecht für Audio geeignet. Entwickelt als universelle Schnittstelle für die Datenübertragung zwischen Computern und Peripherie-Geräten ist sie anfällig für Störgeräusche, Zeitfehler und Datenverluste; alles Dinge, welche bei der Übertragung von Audio-Daten besonders kritisch sind. Hinzu kommt die…
    15.07.2025
  • Ortofon MC X10

    Der renommierte Tonabnehmer-Hersteller Ortofon implementiert die Gene seiner großen MC-Systeme in die neue Einstiegsserie „X“ und bettet sie in ein innovatives Gesamtkonzept. Wir testen das günstigste Modell MC X10 zum Preis von 300 Euro, das bereits mit technischen Finessen wie um 90 Grad gedrehten Reinsilberspulen aufwartet. Wie sehr liebe ich Ortofon! Es gibt keinen anderen Tonabnehmer-Hersteller, von dem ich im Prinzip jedes Modell blind kaufen würde. Und dies bereits zur Genüge auch getan habe. Der…
    08.07.2025
  • WestminsterLab Lumin Power X1 DC Cable

    Auch wenn dies bereits der fünfte Artikel ist, der Erzeugnisse von WestminsterLab zum Gegenstand hat, ist es der erste, in dem es um ein Kabel geht – und was für eins: ein Gleichstromkabel für die Verbindung von Netzteil zum Hauptgerät eines einzigen Herstellers: Lumin. Noch dazu ist das Kabel in Relation zu den Geräten recht kostspielig. Ich gebe gerne zu, dass ich von allein niemals auf die Idee gekommen wäre, mich mit WestminsterLabs Lumin Power…
    04.07.2025
  • Acousence dac-pre reference UX

    In vielen meiner Tests kommen Produkte von Acousence vor, wenn auch nicht namentlich. Denken Sie nur an Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern: ein vorzügliches klingendes Album, egal ob als File oder als LP. Doch Acousence steht nicht nur für Aufnahmen, sondern auch für Hifi- und Studio-Equipment der etwas anderen Art. Der Kopf hinter Acousence – ein Kunstwort aus „acoustics“ und „experience“ – ist Ralf Koschnicke. Er betreibt ein Tonstudio, ist Mitglied im…
    01.07.2025
  • Goldring Ethos SE

    Seit dem Bestehen von hifistatement – und das sind nun auch schon 14 respektive 16 Jahre – testeten wir einen einzigen Goldring-Tonabnehmer: Dabei tauchte das Elektra nur kurz im zweiteiligen Berichts über den Transrotor Crescendo auf. IDC Klaassen, der neue Goldring-Vertrieb, wollte das ändern und schickte das aktuelle Topmodell nach Gröbenzell. Auch wenn es in der Einleitung ein wenig anders erscheint, haben die Kollegen und ich schon durchaus Erfahrungen mit den Systemen oder zumindest den…
    24.06.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.