tests/22-08-02_spendor
 

Spendor Classic 4/5

02.08.2022 // Dave Marras Grünwalds

Sehr zur Freude meiner schöneren Hälfte kamen zu den 50 vom Umzug noch herumstehenden Kartons zwei weitere dazu, befüllt mit meinen beiden Testkandidaten und den passenden Ständern. Nach gefühlten 20 Minuten der Rechtfertigung konnte ich meine Frau samt Nachwuchs für einen längeren Ausflug zu den Schwiegereltern begeistern und machte mich nun ungestört an das Auspacken der britischen Boxen. Gut gepolstert und von Folie geschützt sind die beiden fünf Kilo leichten Speaker schnell der Kartonagen entledigt. Optisch gefällt mir das puristische Design gut, ich stelle mir gleich die passende Playlist vor: Jazz, Swing oder die Antrittsrede von Winston Churchill.

Sechs Inbusschrauben geben dem 15 Zentimeter großen Tiefmitteltöner festen Halt. Der Phase-Plug sitz perfekt im Zentrum der Polymermembran und sorgt für ein verbessertes Abstrahlverhalten
Sechs Inbusschrauben geben dem 15 Zentimeter großen Tiefmitteltöner festen Halt. Der Phase-Plug sitz perfekt im Zentrum der Polymermembran und sorgt für ein verbessertes Abstrahlverhalten

Mit den Maßen von 308 Millimeter Höhe, 188 Millimeter Breite und 165 Millimeter Tiefe passen die kleinen Lautsprecher leicht auf jedes Regal. Die geschlossene Bauweise begrüßt die nahe Platzierung an den Wänden. In der beiliegenden DIN-A4-Bedienungsanleitung wird eine fast parallele, leicht angewinkelte, auf den Hörplatz ausgerichtete Positionierung empfohlen. Der optimale Abstand von Box zu Box soll zwischen zwei und drei Metern betragen, zur Rückwand werden mindestens 20 Zentimeter und an den Seiten 30 Zentimeter empfohlen. Beim Testen fielen mir hier sofort größere Veränderungen auf, je nachdem, wo ich die beiden Briten platzierte. Die besten Ergebnisse bei der Basswiedergabe und der Raumdarstellung erhielt ich bei einer Distanz von circa 250 Zentimetern und einem Seitenabstand von den empfohlenen 30 Zentimetern. Bei der Entfernung zur Rückwand konnte ich kaum Schwankungen wahrnehmen.

Die ausladende Sicke trägt zum guten Rundstrahlverhalten des Tweeters bei
Die ausladende Sicke trägt zum guten Rundstrahlverhalten des Tweeters bei

Die Verarbeitung ist erstklassig. Alle Kanten des Wahlnussfurnier-Gehäuses gehen nahtlos ineinander über. Der frontseitig umlaufende Rahmen schafft einen perfekten Übergang zur magnetisch gehaltenen Gewebeabdeckung. Gerade ohne die quadratischen Grills gefallen mir die kleinen Spendors besser, doch zum Schutz der Tweeter-Kalotte vor den kleinen stupsenden Fingern meiner Tochter beschließe ich, die Abdeckungen vorsichtshalber drauf zulassen. Der fast zweieinhalb Zentimeter messende Seidenhochtöner wird von einer breiten Sicke umfasst, diese soll das Rundstrahlverhalten verbessern. Beide Lautsprecherchassis sind perfekt in die Frontplatte eingelassen und finden dank der Inbusschrauben festen Halt. Bei 4.200 Hertz gibt der kleine Tweeter seine Arbeit an den 15 Zentimeter messenden Konus-Mittel-Tieftöner weiter. Dieser besteht aus einer EP77-Polymer-Membran und besitzt für ein verbessertes Abstrahlverhalten und zur Reduzierung von Phasenverschiebungen einen zwei Zentimeter hohen Phase-Plug. Der Frequenzgang der mit einem hochwertigen Single-Wiring-Terminal ausgestatteten Box reicht von 55 Hertz bis 25 Kilohertz, der Wirkungsgrad beträgt eher zurückhaltende 84 Dezibel. Die empfohlene Verstärkerleistung liegt bei 25 bis 100 Watt an acht Ohm und bietet somit die Möglichkeit, Amps der unterschiedlichsten Bauart, sei es Transistor, Röhren oder eine Mischung davon zu verwenden. Laut Hersteller wird die Classic-Serie nach dem BBC-Radio-Referenzstandard kalibriert.


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