tests/23-01-24_ifi
 

iFi NEO Stream & iFi NEO iDSD

24.01.2023 // Finn Corvin Gallowsky

Bei der Ausstattung des Neo Stream wird es schon ein wenig komplizierter. Grundsätzlich basiert er auf dem bereits von mir getesteten Zen Stream. Genau wie dieser bietet er mehrere Betriebsmodi. Mit TIDAL oder Spotify kann er direkt aus der jeweiligen App angesteuert werden, Airplay beherrscht er auch, DNLA/UPnP-Apps kommunizieren ebenfalls mit dem Neo, Roon ready ist er auch und akzeptiert das eher selten genutzte NAA-Protokoll von Signalyst. Für TIDAL, Roon, DLNA und NAA gibt es jeweils auch einen eigenständigen Modus, der alle anderen Zugriffoptionen deaktiviert: Dies soll die Audioperformance verbessern. Anders als der Zen Stream verfügt er jedoch über deutlich mehr Anschlussmöglichkeiten und einen eingebauten D/A-Wandler. Netzwerkseitig kann er nicht nur über WLAN und die gängige RJ45 Buchse, sondern auch über eine M12-Buchse, welche ich bei Audiogeräten noch nie gesehen habe, und über optisches Singlemode-Kabel mit SC-Stecker angesteuert werden. Für den optischen Anschluss liegt dem Lieferumfang ein eigens von iFi entwickelter Wandler samt kurzem Lichtwellenleiterkabel bei, der die herkömmliche Kupferverbindung von RJ45 in ein optisches Signal wandelt. Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte, findet mit den hier verlinkten Artikeln eins, zwei, drei und vier umfangreiche Erfahrungsberichte mit optischen Medienkonvertern von Dirk Sommer. Neben dem obligatorischen mit Active-Noise-Cancelling-Filter ausgestatteten USB-Ausgang für den Anschluss eines DACs, bietet der Streamer einen optischen und koaxialen S/PDIF-, AES/EBU- und I2S-Ausgang. USB-Sticks und Laufwerke können entweder am USB-A-Anschluss auf der Rückseite oder den USB-C-Anschluss auf der Vorderseite betrieben werden. Die USB-C-Buchse auf der Rückseite dient dem Firmwareupdate. Die Analogausgänge des internen Wandlers sind als Cinch-Buchsen zur unsymmetrischen und als Pentaconn-Buchse zur symmetrischen Verbindung ausgelegt. Ein passender Adapter von Pentaconn auf zwei XLR-Stecker muss jedoch gesondert bei iFi erstanden werden. Zum Lieferumfang gehören neben dem Neo Stream selbst, ein iPower X Netzteil, das Lichtwellenwandler-Modul samt LWL-Kabel und herkömmlichen Fünf-Volt-Netzteil inklusive USB-C-Kabel, der Standfuß, eine WiFi-Antenne, ein kurzes LAN- und ein Cinch-Kabel.

Das Display des Neo Stream stellt Farben und im Betrieb mit Vorliebe Albumcover dar
Das Display des Neo Stream stellt Farben und im Betrieb mit Vorliebe Albumcover dar

Die Einrichtung des Neo Streams gestaltet sich genau so wie schon beim Zen Stream und läuft ebenso unproblematisch ab. Im LAN-Betrieb konfiguriert sich der Streamer komplett selbst. Für den WLAN-Betrieb muss man über das Menü am Gerät den Zugangspunkt aktivieren und einen PC oder ein Smartphone mit diesem verbinden. Anschließend kann man über den Browser auf die grafische Benutzeroberfläche des Neo Streams zugreifen und über sie eine Verbindung zwischen Heimnetzwerk und Streamer herstellen. Bei derart vielen Einsatzmöglichkeiten kann ich in meinem Test in keinem Fall auf alle Szenarien eingehen. Ich beschäftige mich deshalb ausschließlich mit den Qualitäten des Streamers im LAN-Betrieb. Die hauseigene grafische Benutzeroberfläche, die inzwischen nicht mehr nur per Browser, sondern auch eine App auf dem Smartphone respektive iPhone abgerufen werden kann, lasse ich vollkommen links liegen. Sie ist dieselbe wie schon beim Zen Stream und hat mir schon da nicht sonderlich zugesagt. Sie ist einigermaßen funktional und kostenlos, aber das wars dann auch schon. Dies machen andere Hersteller besser. Genau deshalb lässt der Neo Stream dem Nutzer die Wahl über Bedienkonzept und das Protokoll zur Ansteuerung und sieht keine Notwenigkeit darin, die eigene App zur Konkurrenz auszubauen. Leider kann von einem am Streamer angeschlossenes Laufwerk oder USB-Stick nach wie vor nur über die iFi-App oder den Browser und iFi-GUI abgespielt werden.

Die Rückseite des Neo Stream zeigt seine Anschlussvielfalt
Die Rückseite des Neo Stream zeigt seine Anschlussvielfalt

In meinem üblichen Streaming-Setup nutze ich hauptsächlich DLNA respektive UPnP und steuere meinen Melco Server über die Bubble/UPnP App an. Dementsprechend möchte ich den Neo Stream auch als erstes in dieser Konfiguration als Quellgerät für meine Anlage gegen meinen Melco vergleichshören. Dafür versetze ich den Streamer in den DLNA-Modus. Über das kleine Display, den Menüknopf und den Drehen-Coder ist dies leicht zu bewerkstelligen. Der Streamer wird in dieser Einstellung problemlos von BubbleUPnP erkannt. Leider zeigt das kleine Display in dieser Betriebskonfiguration keine Albumcover an. Damit der Datenstrom sowohl für iFi Neo als auch Melco identisch bleibt, streame ich ausschließlich. Als ersten Song höre ich „Something About You“ von Level 42s Album World Machine. Ein Song, der einfach Spaß bereitet. Sein Sound lässt sich unmissverständlich den 80ern zuordnen. Mark Kings Übergroove am Bass, Synths im Überfluss, knackige Bus-Kompression und eine krachende Snare, die gerade so am Gated-Reverb-Trend vorbeischrammt, zwingen zum Mitwippen. Das Reverb fällt eher natürlich aus, dafür mischt sich ein synthetisches Sample zur Snare.


  • Stenheim Alumine FIVE SX

    Long-time Hifistatement readers may remember that the Alumine FIVE was already a topic here eight years ago. During this time, Jean-Pascal Panchard and his team have continuously developed the FIVE, as evidenced by the SE, SX, and LE model variants. A little spoiler on the side: for me, the SX now plays in a much higher league. At that time, both the significantly more expensive Kawero! Classic and the LumenWhite DiamondLight competed against the FIVE…
    01.08.2025
  • Zavfino Goldrush und Midas

    Es gibt keine Kabelgattung, die in hifistatement.net seltener getestet wurde als Tonarmkabel. Das mag daran liegen, dass einige Arme bis zu den Anschlusssteckern hin durchgängig verkabelt sind, einige für Kabel mit Cinch- oder XLR-Steckern und andere für solche mit DIN- respektive SME-Stecker ausgelegt sind. Doch nun geht es um Zavfinos Topmodelle. Will Tremblet ist der Gründer und Inhaber von Zavfino. Falls Ihnen der Name bekannt vorkommt, könnte es daran liegen, dass ich Ihnen den Herrn…
    29.07.2025
  • HiFi-Tuning Supreme³

    In einem unserer letzten Telefongespräche kamen Vertriebschef Jan Sieveking und ich auf das Thema Sicherungen. Wir waren neugierig, ob und wenn ja welche Auswirkungen sich in meiner preislich insgesamt eher moderaten Kette einstellen würden und wie ich diese einordne. Kurz danach lag ein kleines Päckchen HiFi-Tuning Sicherungen in meinem Hörraum. HiFi-Tuning bietet Gerätesicherungen in verschiedenen Ausführungen an. Ich beschäftige mich in diesem Test mit der weit verbreiteten Standardgröße von 5x20 Millimetern. Wie üblich werden die…
    25.07.2025
  • OePhi Acoustics Ascendance 2

    Der dänische Hersteller Oephi Acoustics bietet ein breit gefächertes Sortiment an Audiokabeln, angefangen beim gehobenen Einsteigerpreis bis zu sehr kostspielig. Ein sehr gradlinig aufgebautes Lautsprecher-Portfolio bildet die zweite Produktgruppe. Die Kompaktbox Ascendance 2 gehört zu den eher niedrigpreisigen Modellen und klingt umwerfend gut. OePhi Acoustics ist in Dänemark beheimatet, in Birkerød. Die Kommune liegt etwa 20 Kilometer nördlich von Kopenhagen. Beachtlich, wie viele audiophile Lautsprecher-Marken Dänemark mit seinen gerade mal sechs Millionen Einwohnern hervorgebracht hat.…
    22.07.2025
  • Audio Fidelity Improvement FLAT.DUO

    Jeder Plattensammler besitzt einige Scheiben, die nicht plan auf dem Teller liegen. Der Brinkmann Avance meiner Gattin und mein LaGrange verfügen jedoch über eine Plattenklemme, mit der man in Kombination mit einer Scheibe selbst schüsselförmige LPs andrücken kann. Braucht man da einen Plattenbügler? Ich meine: Unbedingt! Die AFI Disc Flattener können nämlich mehr, als nur die Verwellung einer LP zu beseitigen. Denn da gibt es auch das sogenannte Relax-Programm, das der Scheibe – ähnlich wie…
    18.07.2025
  • SilentPower OMNI USB

    SilentPower OMNI – hatten wir das nicht gerade? Ja, Dirk Sommer hat sich kürzlich mit dem SilentPower OMNI LAN beschäftigt. Heute geht es um das Pendant für USB, den SilentPower OMNI USB. Rein technisch gesehen, ist USB denkbar schlecht für Audio geeignet. Entwickelt als universelle Schnittstelle für die Datenübertragung zwischen Computern und Peripherie-Geräten ist sie anfällig für Störgeräusche, Zeitfehler und Datenverluste; alles Dinge, welche bei der Übertragung von Audio-Daten besonders kritisch sind. Hinzu kommt die…
    15.07.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.