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Test.
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MUTEC REF10 NANO

19.03.2024 // Roland Dietl

Das Thema Master Clock beschäftigt mich schon längere Zeit. Es ist faszinierend, was sich damit in einer digitalen Kette an klanglicher Verbesserung noch herauskitzeln lässt. Der brandneue REF10 NANO von MUTEC ist eine auf das Wesentliche konzentrierte Variante des überragenden REF10 zum halben Preis.

Das ist mal eine Ansage und macht das Thema Clocking noch interessanter als es ohnehin schon ist. Ich habe seit vielen Jahren zwei kaskadierte Mutec MC3+ USB Reclocker in meinem Bestand und bin immer wieder erstaunt, wie gut damit eine digitale Kette klingen kann. Und seit meinen beiden Tests der Master-Clocks REF10 und REF10 SE120 weiß ich auch: Es geht noch viel besser. Allerdings hatte ich bisher immer auch ein gewisses Bauchgrummeln, wenn eine etwa mindestens viermal so teure Clock „nur“ den MC3+ USB versorgt. Damit Sie besser verstehen, was ich meine, muss ich etwas ausholen. Eine Master-Clock, wie der REF10 NANO, erzeugt ein extrem genaues 10-Megahertz-Takt-Signal. Doch damit können wir erst einmal nichts anfangen. Moderne DACs arbeiten mit Clock-Frequenzen von 22,5792 Megahertz oder 24,5760 Megahertz, die ganzzahlige Vielfache der Standard-Audio-Sampling-Reihen 44, 88, 176 kHz und 48, 96, 192 kHz sind. Bei USB 2.0 haben wir eine Taktfrequenz von 48 Megahertz und typische Taktfrequenzen bei Ethernet sind 25 Megahertz, 125 Megahertz und 156.25 Megahertz. Nirgendwo finden wir 10 Megahertz.

Der REF10 NANO von vorne
Der REF10 NANO von vorne

Wir brauchen also einen „Umsetzer“, der die benötigten Taktfrequenzen aus dem 10 Megahertz-Takt erzeugt. Das Zaubermittel heißt „digitaler Frequenz-Synthesizer“. Die Aufgabe eines solchen Bausteins besteht darin, auf der Grundlage eines Referenztaktes von 10 Megahertz eine beliebige Taktfrequenz zu erzeugen. Es liegt auf der Hand, dass der auf dieser Basis zur Verfügung gestellte Takt nicht nur von der Präzision der Clock selbst, sondern auch von der Qualität dieser Synthetisierung abhängt. Voraussetzung für den Einsatz einer Master-Clock ist also, dass unser zu taktendes Gerät überhaupt einen solchen Frequenz-Synthesizer und einen Anschluss für eine externe 10-Megahertz-Clock besitzt. Leider gibt es aktuell nicht allzu viele Hersteller und Geräte im High End Bereich, die diesen, zugegebenermaßen, aufwändigen Weg gehen. MUTEC hat auf ihrer Website eine Liste mit aktuell verfügbaren, 10-Megahertz-kompatiblen Audio-Geräten zusammengestellt. Aber es gilt noch weitere Hürden zu überwinden: Es besteht unter den Herstellern keine Einigkeit, ob der Referenz-Takt in Form eines Sinus-Signals oder eines Rechteck-Signals zur Verfügung gestellt wird. Dementsprechend ist nicht auszuschließen, dass die verbauten Frequenz-Synthesizer mit der einen oder anderen Signalform besser oder schlechter zurechtkommen. Und dann gibt es zu allem Überfluss auch noch zwei Standards für die Schnittstellen- und Kabelterminierung: 50 Ohm auf der einen und 75 Ohm auf der anderen Seite. Im High End Bereich treffen wir beide Standards an.

Mit dem schwarzen Drehknopf werden die Ausgänge an- oder abgeschaltet. Die blaue LED leuchtet dauerhaft, wenn der Aufwärmprozess des Oszillators abgeschlossen ist
Mit dem schwarzen Drehknopf werden die Ausgänge an- oder abgeschaltet. Die blaue LED leuchtet dauerhaft, wenn der Aufwärmprozess des Oszillators abgeschlossen ist


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