tests/24-06-04_audioexklusiv
 

Audio Exklusiv Reference Power Cord und Power Distributor PD1 mit d.C.d. Feet

04.06.2024 // Wolfgang Kemper

Ein drei Meter langes Refernce Power Cord diente im Test als Zuleitung von der Wandsteckdose zum PD1. Mein CD-Spieler, Reclocker, D/A-Wandler mit dem dazugehörigen Plixir Linearnetzteil und der Soulnote A2 waren an diesem Verteiler mit insgesamt fünf Reference Powercords angeschlossen. Dazu gesellten sich die Schaltnetzteile vom Laptop und LAN-Switch. Alles war sorgsam auf die richtige Phasung überprüft. Während der gut zwanzig-stündigen Einspielzeit machte das Hören viel Spaß, weil von Beginn an eine erfreuliche Dynamik und Vergrößerung der Bühne zu registrieren war. Ich hatte also etliche Tage das Vergnügen, die Vorzüge der Refernce Power Cord kennenzulernen und freute mich über eine lebendige, flüssige Darstellung. So erlebte ich dann auch einen mächtigen Unterschied, als ich auf mein etatmäßiges Mudra Setup zurück wechselte. Man muss dabei berücksichtigen, dass die Mudra Netzkabel etwa ein Zehntel der Audio Exklusiv Testkandidaten kosten, die Mudra Max Netzleiste jedoch mit ihren gefilterten und mit Trenntrafos entkoppelnden Sektionen kostspieliger war – es gibt sie nicht mehr – als der PD1 Power Distributor auf seinen drei d.C.d.Feet. Nnenna Freelons Live offenbarte unzweifelhaft die Vorzüge der Reference Power Cords zusammen mit PD1 und den d.C.d. Feet. Über die Mudra erklang das Live-Konzert vergleichsweise flach, die Musik wirkte zusammengepresst, im Bass sogar hin und wieder leicht dröhnend. Auch Nnenna Freelons Stimme stand nicht mehr so frei auf der Bühne. Dagegen musizierte das Audio Exklusiv Setup ruhig, mit einer schönen, glaubhaften Tiefenstaffelung auf der imaginären Bühne, befreit und leichtfüßig. Das Konzert war eindeutig schöner und angenehmer zu genießen. Interessant war anschließend der Umstieg der fünf Reference Power Cords auf die Mudra Max Netzleiste. Deren Qualität konnte nach meiner Wahrnehmung mit dem PD1 fast mithalten. Allerdings wirkte diese Konfiguration dynamisch ein wenig eingeschränkt, was aber der Tatsache geschuldet sein kann, dass die Zuleitung zur Max ein zwei Meter langes Mudra Netzkabel ist. Daran ließ sich nichts ändern, da Mudra keine C14-Kaltgerätebuchse, sondern einen Neutrik-PowerCon verwendet. Unter diesen Bedingungen gewann Audio Exklusivs PD1 den Wettbewerb wegen der leichtfüßigen, unlimitierten Darbietung. Das Öffnen der imaginäre Bühne und die prachtvolle Klarheit bei jedem musikalischen Genre, durch die ich mich stundenlang mit Vergnügen durcharbeitete, war ebenso faszinierend wie auffällig und ist eindeutig die Signatur des Reference Power Cord.

Die Kontakte der Reference Power Cord sind rhodiniert, sinnvollerweise aber nicht die Schuko-Eingänge im Power Distributor
Die Kontakte der Reference Power Cord sind rhodiniert, sinnvollerweise aber nicht die Schuko-Eingänge im Power Distributor

Mit allen Stromkabeln wieder zurück auf der PD1 wollte ich mit dem Titelsong von Jennifer Wanrnes Album The Well eruieren, was passiert, wenn ich die drei d.C.d. Feet unter dem PD1 wegnehme. Erstaunlich, welche Auswirkung diese Spezialfüße allein auf die räumliche Darstellung haben: Es ist klar hörbar, wie die Ordnung in der Tiefe bei Verwendung der d.C.d. jetzt ohne sie sich ins Zweidimensionale zusammenschiebt. Die Auflösung bleibt dabei wohl erhalten, doch das Klangbild rückt ein wenig zurück, fast hinter meine Phonar-Lautsprecher. Klingt die Musik auch jetzt immer noch schön, farbenfroh und sehr dynamisch, wirkt sie aber leider weniger spannend, weil die räumliche Tiefenstaffelung, die ja zum Erlebniswert beiträgt, leidet und, meiner Meinung nach, die Verwendung der d.C.d. Feet zwingend macht. Die d.C.d Feet beeinflussen die Darbietung zweifellos positiv und verändern dabei nichts an der Tonalität in der Musik.

Mein Freund L. ist stets an spannenden Hifi-Gerätschaften interessiert und lud mich ein, mit vier Reference Power Cord bei ihm einen Hörvergleich zu seinen erst vor wenigen Monaten erworbenen O2A Stromkabel zu machen. Er hatte diese sorgsam nach seinem Hörgeschmack für seine Kette aus Soulnote A1 Verstärker, D2 Wandler mit X3 Masterclock und hochwertigen Lautsprechern von Living Voice ausgesucht. Als einzige Quelle dient ein Innuos Zenith MK3. Ein Plixir Elite BAC 400 verbessert die Stromversorgung vor allen Komponenten außer dem Vollverstärker. Wir hörten fast ausschließlich Live-Konzerte wie Eric Claptons Album Unplugged (Live), Nirvanas MTV Unplugged In New York oder Eva Cassidys Nightbird. Zuerst wechselten wir nur beim Soulnote A1 die Stromzufuhr und bemerkten eine Öffnung des Raumes in ähnlicher Art, wie es mir in meiner Anlage so gefiel. Die Musik gewann an Durchzeichnung und Staffelung und wirkte auf mich auch eine Spur dynamischer. Der nächste Schritt war aber aussagekräftiger: Der A1 bekam wieder sein O2A Kabel und die vier Reference Power Cords speisten zuerst den Plixir Elite und gingen von diesem an Zenith, DAC und dessen externer Masterclock. Ich war von der Spannung in der Musik und dem zum Fuß-Wippen auffordernden Timing, der deutlich gewonnenen räumlichen Ordnung und der prickelnden Feindynamik begeistert. Mein Freund teilte diese Begeisterung, bemerkte jedoch nach einiger Zeit, dass seine O2A-Kabel die Körperhaftigkeit sowohl weiblicher als auch männlicher Stimmen ausgeprägter darstellten. L. hatte Recht, wie ich fand, nur in der Bewertung kamen wir nicht zum gleichen Resümee. Denn auch die Audio-Exklusiv-Netzkabel geben dem Grundton und den Stimmen Intensität und Körperlichkeit, jedoch quantitativ weniger. Für mich ist die spannende, aufgefächerte, an Dynamik reiche Musik über die Reference Power Cords faszinierender als die zusätzliche Körperlichkeit der Vergleichskonfiguration. Geschmackssache? Klar war, dass die Qualitäten, die die Audio Exklusiv hier offenbarten, sich mit den Eindrücken in meinem Hörraum deckten, nur in L.s Anlage waren die Vorzüge noch ausgeprägter. Denn der musikalischer Fluss und die lebendige Spielfreude der Reference Power Cords machten hier richtig Spaß, da waren wir uns einig.

Die mechanische Beruhigung am Kabel ist nicht leicht zu erkennen
Die mechanische Beruhigung am Kabel ist nicht leicht zu erkennen


  • Acapella Harlekin 2

    Es ist zwar schon fast nicht mehr wahr, solange ist es her, aber ich war mal treuer Audio-Forum-Kunde und lange Jahre Besitzer zweier ATR Monitor, bevor die Kreationen von Alfred Rudolph unter dem Namen Acapella angeboten wurden. Nun stehen wieder Zwei-Weg-Lautsprecher aus der Duisburger Manufaktur im Wohnzimmer und machen richtig Spaß. Dass ich damals in eine gewisse ATR/Acapella-Abhängigkeit geriet, hatte mit dem ausgeklügelten Aufsteigerkonzept von Hermann Winters und Alfred Rudolph zu tun. Wie ich schon…
    21.10.2025
  • Bladelius Oden Class-A II

    Bladelius wurde 1997 in Alingsås, Schweden, gegründet und ist Teil der Bladelius Design Group. Der Gründer ist Michael Bladelius, einer der renommiertesten Designer in der Welt der Audiotechnik. Wir testen seinen neuesten Vollverstärker, den Odfen Class-A II. Dies ist seine Weltpremiere. Es ist wie ein Mantra, in jedem Artikel über Bladelius wiederholt, aber es führt kein Weg daran vorbei: Michael Bladelius ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Audioindustrie. Wie wir in unserem Test der…
    14.10.2025
  • Ortofon MC X40

    Nach dem jüngsten Test des günstigsten MC-Tonabnehmers X10 aus Ortofons Einstiegsserie „X“ greifen wir nun ganz oben ins Regal und holen uns den X40 heraus. Dieser wartet unter anderem mit Bor-Nadelträger und einer Nadel mit Shibata-Schliff auf. Wir klären, ob und wie sich dieser technische Mehraufwand klanglich bezahlt macht. Bereits das Ortofon MC X10 hat mich durch seine ganzheitliche musikalische Abbildung und seinen lebendigen, riesigen Spaßfaktor stark beeindruckt, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des für…
    07.10.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    The Frida from SV-Audio by Storgaard & Vestskov had already astonished me at the 2024 Hamburg HiFi Days to such an extent that I lingered in the Danes’ room for a long time, listening intently to their presentation. This loudspeaker so clearly defied its physical size that it was impossible not to be captivated. Now, this precious creation from Bornholm has finally found its way into my home. For seasoned hi-fi veterans like myself, moments…
    02.10.2025
  • Lu Kang Audio Spoey 200

    Das erste Mal sind mir die Lautsprecher von Lu Kang Audio in einer sehr guten Vorführung auf der High End 2023 aufgefallen. Zu dem Zeitpunkt waren sie auf dem deutschen Markt noch überhaupt nicht erhältlich. Durch die Aufnahme in das Portfolio des Vertriebs audioware aus Österreich hat sich das jetzt europaweit geändert. Für den Test der Spoey 200 habe ich mir die Zeit genommen, Firmeninhaber Cheng-Chien „Rox“ Shih und die Marke Lu Kang in Ruhe…
    30.09.2025
  • exD konNET-k und konNET-o

    exD ist eine Marke aus Hongkong, von der Sie vielleicht zum ersten Mal hören. Der Hersteller hat kürzlich die Netzwerk-Switches konNET-k und konNET-o vorgestellt, die speziell für den Einsatz in hochwertigen Audio-Setups entwickelt worden sein sollen. exD hat ganz offensichtlich eine Passion für eigenwillige Typografie bei Marken- und Produktnamen, aber auch dafür, die klangliche Qualität der digitalen Audiowiedergabe bereits an der Quelle zu optimieren. Der Designer hinter der Marke ist Albert Leung und er hat…
    16.09.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.