Ob das Omni LAN von der internen oder einer externen Clock getaktet wird, lässt sich per Menü mit einer kleinen Taste und dem Druck/Dreh-Regler am Gerät wählen. Da dieses aber nur etwas über 20 Zentimeter breit und vier Zentimeter hoch ist, muss das Display recht klein ausfallen, was der Bedienungsfreundlichkeit ein wenig abträglich ist. Aber das haben natürlich auch die Entwickler bemerkt und Abhilfe geschaffen – und zwar mit der ifi Nexis App für Android- oder Apple-Pads und -Handys: sehr komfortabel und daher lobenswert. Per Menü lassen sich auch die LEDs an den LAN-Buchsen abschalten, die Helligkeit des Displays und eine von drei Erdungsarten wählen. Wenn das Menü nicht aktiv ist, zeigt das Display in Echtzeit die empfangenen (Rx) und gesendeten (Tx) Datenraten entweder aller Standard Ports, oder die der Ultra-Pure Ports oder nur die aller in Benutzung befindliche Ports. Wer aus klanglichen Gründen die LEDs der LAN-Buchsen deaktiviert hat, wird natürlich auch gern auf das Display und seine Spiegelung auf dem iPad verzichten, um den Prozessor im Switch zu entlasten: Dazu muss man unter Brightness nur statt „Soft“ oder „Bright“ „Auto“ wählen, dann erlischt das Display zehn Sekunden nach der letzten Eingabe und auch der Datenaustausch mit Pad oder Smart Phone wird eingestellt. Für den anstehenden Hörtest habe ich das Display und die LAN-LEDs per Menü ausgeschaltet.
Da das Omni LAN noch originalverpackt geliefert wurde, habe ich es nach dem Auspacken in meine Kette eingeschleift und vier Tage lang ohne Unterbrechung eingespielt. Außer bei einem Funktionstest habe ich es nicht gehört. Das nun eingespielte Switch verteilt die Daten von Ravi Shankars „West Eats Meat“ zwischen dem ADOT Medienkonverter respektive dem mit ihm verbundenen Router, dem Melco und dem Lumin U2x. Ich hörte zwar in den letzten Tagen keine Files, sondern ein paar LPs und ein Konzert von Mari Boine, aber dennoch habe ich den Klang meiner digitalen Kette, in der sich etatmäßig das Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature des Datenstroms annimmt, noch ganz gut im Ohr. Und deshalb bin ich überaus positiv davon überrascht, wie nah der Klang der Kette mit dem Omni LAN dem sonst üblichen kommt. Ich hatte mich innerlich auf weitaus größere Einbußen gefasst gemacht, allein schon, weil man deutlich mehr als 20 SilentPower Switches für den Preis eines Ansuz bekommt.
Auch mit dem Omni LAN im Signalweg kann man die imaginären Räume genießen, in denen Ravi Shankar und seine Kollegen zu spielen scheinen. Tonal stimmt alles, die Auflösung ist gut und auch der Druck der Tablas und der tiefen Trommel lässt so gut wie nichts zu wünschen übrig. Ohne direkten Vergleich vermisse ich lediglich einen Tick Dynamik und Geschwindigkeit. Es wirkt, als würden die Musiker mit ein paar Beats weniger pro Minute zur Sache zu gehen. Dennoch lässt mich der Song auch jetzt rhythmisch keinesfalls unberührt. Dennoch zwingt der Groove geradezu zum Mitwippen: sehr überzeugend. Auch bei Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 macht der Omni LAN eine wirklich gute Figur: Die Raumillusion ist ausgesprochen glaubwürdig – was macht es da, wenn ich die Bühne mit dem Ansuz noch einen Tick tiefer in Erinnerung habe? –, die Durchzeichnung sehr gut und das Timing auf dem Punkt. Auf der Suche nach Kritikpunkten werde ich nur einmal fündig. Der obere Mitteltonbereich kommt, wenn mich die Erinnerung nicht trügt, beim PowerSwitch einen Hauch geschmeidiger und samtiger rüber. Aber noch arbeitet das Omni LAN ja mit den Werkseinstellungen. Es wird Zeit, das zu ändern.
© 2025 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.