Um die Qualitäten des in denn DMP-A10 integrierten Wandlers zu beurteilen, habe ich seine XLR-Ausgänge mit denen von Einsteins The Preamp verbunden. Zum Vergleich werde ich aber nicht wie bisher die vom USB-Ausgang des Eversolo angesteuerte Kombination aus Chord Electronics' M-Scaler und Hugo TT2 verwenden, sondern auf den Upscaler verzichten: Schon der Preis für Chords DAC allein liegt nicht unbeträchtlich über dem des Eversolo. Rein zum Vergnügen höre ich über den Wandler des DMP-A10 Bassinstincts Butterfly. Nicht gerade mit schmetterlingshafter Leichtigkeit kommt das österreichische Septett daher: Gina Schwarz, Georg Breinschmid, Peter Herbert, Thomas Huber, Herbert Mayr, Gerhard Muthspiel und Ernst Weissensteiner sind hier auf ihren Kontrabässen zu hören. Für Tiefton-Fans ist diese Kooperation von Jazzern und Mitgliedern der Wiener Philharmonikern einfach ein Muss. Das perkussive „YAK 52“ zeichnet der Eversolo sehr fein durch und bringt auch die rhythmische Spannung hervorragend rüber.
Das ist beim Gianluigi Trovesis „Hercap“ vom Album Dedalo auch nicht anders. Der Drive des Songs macht es einfach unmöglich, stoisch und unbewegt auf dem Sofa sitzen zu bleiben. Klangfarben und Raumdarstellung bieten ohne direkten Vergleich nicht den geringsten Anlass zur Kritik. Wenn der Chord dann die Wandlung übernimmt, verwöhnt er mit einem Hauch mehr Luft um die Instrumente und einem Tick mehr Tiefe in der Abbildung. In Sachen stimmiger Tonalität, Rhythmik und Spielfreude kann der DAC im Eversolo erstaunlicherweise aber gut mithalten: Klasse! „Der Ritt der Walküren“ aus Wagners Symphonischem Ring mit den Duisburger Philharmoniker unter Jonathan Darlington lässt mich über den Hugo TT2 erst einmal ein wenig den M-Scaler – und das heißt vor allem Bühnentiefe – vermissen. Über den integrierten DAC des DMP-A10 wirkt der „Ritt“ eine Spur weniger ungezügelt, dafür wollen mir die Dimensionen des Raumes stimmiger erscheinen. Mit dem, was der DMP-A10 zu bieten hat, kann man auch ohne beträchtliche Investition in einen externen Wandler rundum zufrieden Musik genießen.
Dass der Eversolo dank seines speziell isolierten USB-Ausgangs auch als reiner Renderer gute Dienste leistet, hatte ich beim Test der kryogen behandelten SSDs und in der Kette im Wohnzimmer bemerkt. Nicht ausprobiert hingegen habe ich bisher, wie er sich im direkten Vergleich mit dem Auralic Aries G2.2. macht. Deswegen räume ich für den DMP-A10 ein Plätzchen im Artesania Rack im Arbeitszimmer frei, höre dort aber erstmal über den G2.2 den „Wrong Blues“ des Keith Jarrett Trios vom Album Standards Live. Es ist einfach eine Freude, den früher bestens vertrauten Track über meine digitale Kette in der jetzigen Ausbaustufe zu hören: Gary Peacocks knarzender und dennoch voluminöser Kontrabass, Jack DeJohnettes filigranes Spiel auf den farbig schimmernden Becken und Keith Jarrets perlende vom seinem „Gesang“ begleiteten melodiösen Läufe auf dem Flügel – ein Genuss.
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