tests/15-02-19_kubalasosna
 

Kubala-Sosna Research Digital-Kabel

19.02.2015 // Wolfgang Kemper

Stellt sich die Frage, warum ich mir ausgerechnet digitale AES/EBU und koaxiale S/PDIF Verbindungen ausgesucht habe. Dafür habe ich drei Gründe:
1. Weil es unkompliziert ist, diese zu testen (dachte ich). Denn sie werden nur an einer Stelle in meiner Anlage benötigt. Bei analogen Gerätekabeln und Lautsprecherleitungen benötige ich in meiner Anlagen-Konfiguration jeweils mehrere. Bei Geräte-Verbindungen können die Effekte aus kompensatorischen Gründen unterschiedlich sein. Das erschwert eine für Sie als Leser nachvollziehbare Aussage.
2. Sie können den Test mit diesen oder auch anderen Kabeln selber problemlos nachvollziehen. Dies gilt auch für die neuen USB-Kabel von Kubala-Sosna-Research. Die wären hoch interessant gewesen und hätten vielleicht eine noch breitere Leserschaft angesprochen. Denn nicht jeder benötigt in seiner Anlage eine S/PDIF- oder AES/EBU-Verbindung. Aber die USB-Leitungen sind noch nicht verfügbar. Sie kommen erst in Kürze.
3. Weil ich – und dies ist für mich der wichtigste Aspekt – wissen möchte, was ein hochwertiges Kabel am Anfang der Audiokette bewirken kann. „Start at the beginning“ hat seinerzeit Ivor Tiefenbrunn zum Motto erhoben, als er seinen legendären Linn Sondeck Plattenspieler vorstellte. Und da ist sicher was dran. Denn was anfänglich qualitativ nicht vorhanden ist, kann im Verlauf einer Kette auch nicht mehr erreicht werden.

Das aufwändigste Kabel in 75 Ohm S/PDIF mit OptimiZ™ Architektur. Zu sehen ist die eingearbeitete Seriennummer. Mechanisch ist das Elation recht steif, aber dennoch gut zu handhaben
Das aufwändigste Kabel in 75 Ohm S/PDIF mit OptimiZ™ Architektur. Zu sehen ist die eingearbeitete Seriennummer. Mechanisch ist das Elation recht steif, aber dennoch gut zu handhaben

Wie teste ich zwei Arten von Kabeln, die eigentlich der gleichen Verwendung dienen, jedoch technisch unterschiedlich sind? Die koaxialen S/PDIF-Kabel sind asymmetrisch und sollen einen Wellenwiderstand von 75 Ohm haben, AES-3/EBU Verbindungen hingegen sind verdrillt und symmetrisch mit 110 Ohm Wellenwiderstand definiert. Der AES-3id Standard mit unsymmetrischen 75 Ohm Kabeln spielt hier keine Rolle. Dies bedeutet nun: Es handelt sich bei beiden Kabeltypen um völlig andere Konstruktionen. Der gesamte Aufbau ist unterschiedlich. Von der praktischen Anwendung her ist das asymmetrische S/PDIF mit Cinch-Steckern die häufiger einsetzbare Verbindung. Aber die überwiegende Zahl hochwertiger CD-Laufwerke oder Streamer bietet alternativ auch den symmetrischen AES/EBU-Ausgang. Der angeschlossene Digital-Analog-Wandler sollte logischerweise den entsprechenden Eingang anbieten. Auch wenn die herrschende Meinung, vor allem im Internet, allgemein der symmetrischen AES/EBU Variante den Vorzug gibt, muss das keineswegs so sein. Das beweist auch dieser Test.

Eingesetzt habe ich die beiden Kabeltypen zwischen den Ausgängen meines Primare Laufwerks, das qualitativ sehr ordentlich ist, und meinem Antelope Wandler. Beide Geräte verfügen über beide Arten von Anschlüssen. Um sicher zu sein, dass die Kabel sich nicht irgendwie gegenseitig beeinflussen, habe ich jeweils nur eines angeschlossen. Alternativ habe ich mit meinem Freund Jörg Schimmel in dessen sehr analytischer Anlage getestet. Er besitzt ein Laufwerk von North Star Design und einen mit vier BurrBrown Chips bestückten Dac-Vorverstärker von Audio-GD, direkt aus China. Somit stehen zwei unterschiedliche Konfigurationen zum Test und verdeutlichen die klangliche Einstufung der Probanden.

Das 110 Ohm AES/EBU Elation. Wie die S/PDIF Version ist es sehr massiv
Das 110 Ohm AES/EBU Elation. Wie die S/PDIF Version ist es sehr massiv

Das Testsortiment besteht aus sieben Kabeln. Davon sind drei S/PDIF und vier AES/EBU. Jeweils die preisgünstigste Variante Anticipation habe ich in beiden Ausführungen, ebenso die Kabel aus der Elation Top-Linie des Herstellers. Die drei weiteren Kabel sind: Ein AES/EBU aus der Fascination Liga, ein S/PDIF aus der Gruppe Expression und ein AES/EBU aus der alten Spitzenformation Emotion. Kubala-Sosna-Research bietet komplette Kabelsortimente, so dass es möglich und wahrscheinlich auch sinnvoll ist, die ganze Anlage auf einem Niveau zu verkabeln. Dabei fällt auf, dass in der einen oder anderen Produktlinie schon mal ein Kabel-Typ fehlt. Dies erklärt sich damit, dass es konstruktiv nicht gelungen ist, so ein Kabel zu entwickeln. Denn der Anspruch von Kubala-Sosna definiert sich dahin, dass ein Kabel qualitativ in die jeweilige Serie passt und sich gleichzeitig qualitativ von dem entsprechenden Typ in der Linie darunter abhebt. Das finde ich ehrlich und sinnvoll. Werner Obst meint dazu an, es käme deshalb vor, dass er und auch ein Kunde schon mal gefühlt ewig auf ein Kabel in einer bestimmten Serie warten muss – und dann kommt es möglicherweise gar nicht. Kubala-Sosna-Research bietet nicht nur für diesen Fall eine Upgrade Garantie an. Damit kann man eine derartige Situation mit dem Kauf eines Kabels aus der Liga darunter überbrücken und später angleichen. Dass man sich für die Entwicklung einzelner Kabel viel Zeit nimmt, ist ja ein gutes Zeichen und sprich meines Erachtens für Seriosität. Die Kabel-Entwicklungen erfolgen nach rein klanglichen Kriterien. Die Leitungen werden gehörmäßig entwickelt.


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