Den bei AVM ausgestellten, durchsichtigen Vorverstärker Ovation PA 8.2 gibt es im Acrylgewand leider nicht zu kaufen, das All-in-One Gerät Ovation CS 8.2 für 14.000 Euro hingegen schon. Im Vorführungsraum spielen neben einem Rotation R 5.3 Plattenspieler (6.000 Euro) verschiedene AVM-Geräte an PMC fact 12. Wie bei allen PCM-Lautsprechern kommt die Advanced Transmission Line, kurz ATL™-Technologie zum Einsatz. Dabei werden die rückwärtigen Signalanteile der Tieftöner durch einen bedämpften Tunnel nach außen geführt. Ungewünschte hochfrequente Anteile werden absorbiert und erwünschte tiefe Frequenzen verlassen die Öffnung in der Frontseite in derselben Phasenlage wie der Direktschall des Treibers. Harmonische Verzerrungen im Oberbass und Mittenbereich können hierdurch verringert werden und die Basswiedergabe verbessert. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass PMC-Lautsprecher vordergründig unspektakulär, auf Dauer jedoch unheimlich detailreich, entspannt und unverfälscht klingen. Gepaart mit den Komponenten von AVM habe ich das Gefühl, dass sämtliche musikalische Details sich wie selbstverständlich erschließen und ich stundenlang unangestrengt zuhören könnte und vor allem auch um jeden Preis möchte.
Obwohl ich den Besuch einer Vorführung beim FinkTeam und Isotek in meinen Tagesablauf eingeplant habe, scheitere ich an der schieren Masse anderer interessanter Aussteller und verpasse jede einzelne Vorführung. Was wirklich ärgerlich ist, denn Isotek genießt einen ausgezeichneten Ruf, wenn es ums Thema Strom geht. Zum Glück konnte ich wenigstens den Lautsprecher Borg des FinkTeams auf der letztjährigen High End eingehend hören. Sein Name nimmt übrigens, wie ich inzwischen gelernt habe, Bezug auf die aus Star Trek bekannte gleichnamige außerirdische Spezies. Zeit für ein paar Fotos habe ich dennoch gefunden.
Als letzen Anlaufpunkt habe ich mir den Vertrieb von Otto Beisecker vorgenommen, der einige recht kleine, aber nicht wenig interessante Marken anbietet. Angefangen beim italienischen Lautsprecherhersteller Audel, dessen Birkenmultiplex-Gehäuse überwiegend nach dem Transmissionline-Prinzip arbeiten und sich nicht unter einer Lackierung verstecken, sondern die natürliche Maserung des Werkstoffs stolz präsentieren. Aktuell werden diese Lautsprecher zu besonders günstigen Preisen angeboten, so ist das auf den Fotos zu sehende Standlautsprechermodell Turandot im Paar für 4.900 Euro und ein Pärchen der Regallautsprecher Magika für 2.700 Euro erhältlich. Für die Signalverstärkung sind Röhrengeräte des ungarischen Unternehmens qualiton im Einsatz: die Vorstufe APR 204 und Endstufe APX 200 für 1.800 und 3.900 Euro. Zugespielt wird mit Komponenten von Soulnote. Neben ausgewachsenem HiFi findet sich Soundgil, ein kleines 2.1 System in Würfelform. Es verfügt über einen 3,5-Millimeter-Klinkeneingang, der neben einem analogen Signal auch digitale Lichtwellen akzeptiert und einen USB-Anschluss. Der interne 32/384-Wandler sorgt dann für alles Weitere. Sowohl das Gehäuse als auch die mitgelieferte Fernbedienung sind hochwertig aus Metall gefertigt. Für noch komfortablere Bedienung sorgt eine Android- und iOS-App und Bluetooth-Streaming nach dem AptX-Standard. Der Marktpreis wird sich voraussichtlich um die 1.500 Euro bewegen. Möchte man unterwegs Musik genießen, steht mit dem sehr preiswerten, vertriebseigenen Kopfhörer B-HiFi und den Elektrostaten von Kingsound, für die es mit dem M-03 sogar eine mobile Verstärkereinheit gibt, nichts mehr im Weg.
Zum Ausklang meines Messerberichts möchte ich nicht noch mehr Worte verlieren, sondern verabschiede mich mit einigen unkommentierten fotografischen Eindrücken aus den Messefluren von Ihnen.