Am vergangenen Wochenende fand erstmals eine World of Headphones außerhalb einer High End statt. Die High End Society hatte das Oktogon auf dem Gelände der als Unesco-Welterbe anerkannten Zeche Zollverein in Essen als stilvollen Veranstaltungsort ausgewählt. Ein attraktives Angebot – und Regenwetter am ersten Tag – sorgten für gute Besucherzahlen.
Das Oktogon bot ein historisches, technisches Ambiente für die Kopfhörermesse
Am regen Publikumszuspruch dürfte auch einen Anteil gehabt haben, dass die Veranstaltung eine Woche nach dem Ferienende in Nordrhein-Westfalen stattfand. Außerdem liegt Essen in einem der größten Ballungsräume des Landes mit einem Einzugsgebiet bis in die Niederlande. Auch wenn viele Hersteller und Vertriebe ihre Neuheiten schon im Mai in München präsentiert hatten, gab es dennoch die ein oder andere Premiere. Aber um die sollte es ja primär auch gar nicht gehen. Die Besucher sollten die Möglichkeit haben, die Objekte ihrer Begierde in möglichst entspannter Atmosphäre ausgiebig vergleichen zu können. Und dazu bot die Veranstaltung im Oktogon beste Vorraussetzungen: Es gab eine große Anzahl von Hörplätzen, die fast durchgängig besetzt waren. Nur Fans von In-Ears kamen lediglich an den Ständen von Sennheiser und Final auf ihre Kosten. Denn entweder müssen die Testmodelle immer wieder gereinigt werden oder die Interessenten gleich eigene, für ihre Ohren optimale Passstücke verwenden.
Für einen angeregten Informationsaustausch unter Gleichgesinnten oder kurze Ruhephasen standen im Zentrum der Ausstellungsstände einige Sitzlandschaften bereit. Dennoch gab es bei Stefan Dreischärf, dem Geschäftsführer der High End Society eine leichte Irritation: Die World of Headphones war seine erste Messe, auf der in den Veranstaltungsräumen nicht das kleinste bisschen Musik zu hören war. Der Autor allerdings empfand es als ausgesprochen angenehm, sich umsehen und Informationen sammeln zu können, ohne von „Hotel California“, „Die Tänzerin“ oder „Coal Train“ beschallt zu werden ...
Der Blick ins Innere des Oktogons: Außer der hier sichtbaren Fläche gab es noch die beiden Räume von Mal Valve und audioNEXT
Auch auf einer Kopfhörermesse geht nichts ohne Tonträger, denn es gab auch Aussteller die mit LPs und der guten alten CD vorführten
Für Eva Pawlak und Bastian Salzmann war die Messe in Essen ein Heimspiel. Sie präsentierten die Produkte von Grado
Das neueste Modell, der Grado GS 3000x, ist mit einem neuen 52-Millimeter-Treiber bestückt und soll dennoch den gleichen Tragekomfort bieten wie bisherigen Modelle mit kleineren Membranen. Der Preis: 2.400 Euro
Am Stand von Sieveking Sound standen drei Modell im Fokus: der Sundara Silver für 400 Euro...
… die neuste Version des Anando, der Nano, für 700 Euro...
… und der Arya Organic mit des Stealth-Magneten zum Preis von 1500 Euro
Den außergewöhnlichen Röhrengeräten von Audio Culture bin ich zuerst beim Analog-Symposion im Herbst letzen Jahres begegnet. Mit ihrer Leistung von etwa drei Watt eignen sie sich hervorragend zum Ansteuern von Kopfhörer
Audio Culture-Entwickler Diethard Kumpf setzt beim Modell Universal für 4.800 Euro auf motorisch betriebene und damit fernbedienbare Flachbahnregler von TKD
Die Ausgangsleistung der kleinen Röhren steht auch an Lautsprecherklemmen zur Verfügung. Die Schallwandler sollten allerdings einen extrem hohen Wirkungsgrad besitzen
Darf natürlich auf keiner Kopfhörermesse fehlen: Der SPL Phonitor, hier in der xe-Version mit integriertem Digital-Analog-Wandler
Information aus erster Hand: Christian Rechenbach – vierter von links – berät im Raum von audioNEXT
Für den Preis des elektrostatischen Warwick Acoustics Black Edition Systems – 38.000 Euro – bekommt man gewiss auch eine feine Anlage mit Lautsprechern. Doch unwahrscheinlich, dass sie eine solche Informationsfülle ebenso ansprechend präsentiert
Highlights waren bei audioNEXT der Rosson Audio MPL-0 mit Ahorngehäuse zum Einstiegspreis von 2.000 Euro und des elektrostatische Modell von Dan Clark Audio ab 5.400 Euro
Beim Elektrostaten von DCA ist der Name im Kopfband eingestickt – ein Detail, das auch schon den Stealth und den Expanse optisch aufwertete
Der Rosson MPL-0 wurde von einem Mal-Valve-Verstäker angetrieben
Mal Valve war natürlich auch mit einem eigenen Raum vertreten: hier der Headamp Three der auch elektrostatische Kopfhörer antreibt. Sein Preis im Direktvertrieb: 7.000 Euro
Mal Valves Head Amp Five treibt nicht nur alle Arten von Kopfhörern, sondern stellt auch 90 Watt an den Acht- oder Vier-Ohm-Lautsprecherterminals bereit. Sein Preis: 19.500 Euro
An Stand von ATR – Audio-Trade stand Stax' neues Flaggschiff, der SR-X9000 zum Preis von 7250 Euro im Mittelpunkt
Gespeist wurde das Topmodell vom SRM-T8000 zum Preis von 6.500 Euro. Das Versorgungsteil besitzt eine Röhren-Eingangs- und Class-A-Transistor-Ausgangsstufe
Zur Freude vieler Besucher – und auch einiger Mitaussteller – fand sich bei ATR eine interessante CD-Auswahl …
… und natürlich auch die entsprechende Abspielmöglichkeit
In-Ears und Zubehör von Final. Hier war es natürlich auch möglich, die kleinen Schallwandler auszuprobieren
Der Copland DAC 215 zum überraschend günstigen Preis von 2.300 Euro besitzt nicht nur einen Hochpegel-Eingang und einen Vorstufenausgang, sondern auch einen Class-A-Verstärker für Kopfhörer
Im Raum von Mal Valve waren auch die Plattenspieler von MagAudio zu finden. Der Levar Ultimate Black Series Edition schlägt inklusive zweier Tonarme und großem Netzteil mit 20.000 Euro zu Buche
Der Tonarm mit Karbon-Rohr ist einpunkt-gelagert
Ein Ölbad und eine entsprechende Ausformung des Arms am Lagerpunkt verhindern sicher jegliche Taumelbewegung
MagAudio-Entwickler Helmut Biermann spendierte seinem Laufwerk diese Umlenkrolle, die für eine fast vollständige Umschließung des Tellers durch den Riemen und mehr Kontakt mit dem Pulley sorgt und so möglichen Schlupf minimiert
Der Drei H Vertrieb hatte kürzlich auch den Vertrieb der mobilen Geräte von Chord Electronics übernommen und präsentierte in Essen den Mojo 2 samt Poly Streamer und den Hugo 2 – hier im Bild – mit dem 2Go
Bei der Gelegenheit wurde auch der Melco N1-S38 und Chords PowerHaus S6 Netzverteilerleiste zum Preis von 1300 Euro genutzt. Als Kopfhörer hatte man Grados bereitgestellt
Bei Sennheiser war der Vergleich des offenen HD 800 S mit dem geschlossenen HD820 das aktuelle Thema. Die Preise liegen bei 1.800 respektive 2.000 Euro
Auf Anfrage waren auch zuvor penibel gereinigte In-Ears wie das Topmodell IE 900 zu hören
Mega Audio kommt aus der Studio-Szene und zeigte im Oktogon die Wandler von Bricasti und die Entwicklungen von Rupert Neve: hier der professionelle DAC sowie der Kopfhörerverstärker
Mega Audio hat auch Fostek in seinem Portfolio: hier das Topmodell, der geschlossene TH900MK2 mit 50-Millimeter-Membran und Neodym-Magneten
Audeze wird auch von Mega Audio vertrieben: hier der MM500, den die Kopfhörerspezialisten mit dem mehrfachen Grammy-Gewinner Manny Marroquin entwickelten. Der MM 500 soll sich durch eine hohe Auflösung und Neutralität auszeichnen. Sein Preis: 2.000 Euro
Der HM1 von Michael Zähl ist ein Kopfhörerverstärker für den professionellen Einsatz und klingt so gut, dass audioNEXT ihn in sein Vertriebsprogramm aufgenommen hat. Der Preis liegt bei 8.900 Euro
Die Netztrafos sind in ein eigenes Gehäuse ausgelagert
Michael Zähl erläuterte einige Schaltungsdetails seiner Kreation: So arbeitet der Verstärker in zwei Betriebsarten rein Class-A oder Class-A mit Gegenkopplung. Die Ausführung des Spezialisten für Studio-Elektronik waren so spannend, dass wir einen Test verabredeten – hoffentlich noch in diesem Jahr
Schade, dass die Audio Video Show nach drei Tagen schon vorbei ist. Ich wäre gerne noch einen Tag ohne Kamera und Notizbuch für den privaten Genuss über die Messe gestreift, obwohl ich jeden Raum bereits einmal besucht hatte. Aber nicht überall war ein intensives Hören zeitlich möglich und teilweise wurden im Tagesverlauf Komponenten ausgetauscht. Im dritten und letzten Teil des Messeberichts, habe ich für Sie eine Mischung aus Premieren, Interessantem und persönlichen Lieblingsanlagen zusammengestellt. Wenn…
Die Audio Video Show 2025 war außergewöhnlich gut besucht. Von der Eröffnung am Freitag um 12 Uhr, bis zur letzten Minute, am Sonntag um 17 Uhr, riss der Besucherstrom nicht ab. Kleine Schwankungen, besonders am Nachmittag und eine Abflachung der Besucherkurve gegen Abend war zu beobachten, aber dennoch blieb selten ein Raum leer. Ich war froh, am Freitag bereits einen Großteil der Fotos auf der SD-Karte zu haben, denn in den folgenden zwei Tagen war…
Mit der Finest Audio Show Zurich setzt die High End Society ihre langjährige Messetradition in der Schweiz fort. Am kommenden Wochenende präsentieren Hersteller, Händler und Vertriebe im Mövenpick Hotel Zürich Regensdorf die Neuheiten exklusiver Audiomarken in einer authentischen Atmosphäre, die eindrucksvolle Klangerlebnisse verspricht. Mit dem Format der Finest Audio Show ergänzt die High End Society ihr Portfolio um HiFi-Messen, mit denen sie insbesondere diejenigen erreichen wil, die Musik lieben und in den heimischen vier Wänden…
27.10.2025
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