HIGH END 2025: Messerundgang mit Finn Corvin Gallowsky – Teil 3

23.05.2025 // Finn Corvin Gallowsky

Die High End hat es wieder geschafft ihre Besucherzahlen der letzten Jahr zu übertreffen. Es waren mit 10.562 Fachbesuchern zwar weniger als im letzten Jahr anwesend, dafür haben sich alle anderen Besucher reingehängt und die Gesamtbesucherzahl gemeinsam mit 581 Medienvertretern auf 22.818 getrieben.

Die letzte High End in München ist vorbei und der letzte Messebericht geschrieben. Ich muss Ihnen ehrlich sagen, so anders hat sich die Messe für mich in diesem Jahr nicht wirklich angefühlt. Ich glaube so ging es vielen. Gerade in der intensiven Vorbereitung der Vertriebe, Händler und Hersteller auf die Messe ging wohl auch ihnen eine Realisation des Umstands einer letzten Münchener High End eher ab. Ich bin mir aber sicher, dass man sich an so einige denkwürdige Erlebnisse der letzten Jahre in München erinnern wird, wenn man in Wien wieder zusammentrifft. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf. Obwohl ich nach wie vor keinen Plattenspieler besitze, haben mich dieses Jahr überdurchschnittlich viele Laufwerke angezogen.

 

J.Sikoras Aspire spielte auf der High End erstmalig. Der Dreher kostet 5.700 Euro ohne und 9.500 Euro mit KV-9 Tonarm und Linearnetzteil. Damit ist der Aspire der günstigste Weg, einen J.Sikora sein Eigen zu nennen. Von Robert Sikora, dem Sohn des Firmengründers, lasse ich mir einige Details näherbringen. Der Controller, die Motoren und das Lager sind bei J.Sikora in allen Serien identisch. Nur die Anzahl der Motoren unterscheidet sich. Auch der Aspire setzt auf einen besonderen Materialmix, zur Resonanzunterdrückung. Die Anzahl und Art der Materialübergänge sind eine Spezialität von Vater Janusz Sikora, der neben seiner audiophilen Leidenschaft ein Metallexperte ist. Am großen Max Supreme sind besonders viele Materialübergänge zu finden, aber auch der Aspire mischt Aluminium, Edel- und Gussstahl. Die Spikes sind ebenfalls ein Sandwich aus Aluminium, Zirkonium und Edelstahl. Der Plattenteller wird aus dem Spezialpolymer Delrin gefertigt. Für die passende Elektronik sorgte Emm Labs. Die Lautsprecher EgglestonWorks Andra 5 kosten 40.000 Euro.

 

Bei AMG führt mich Julian Lorenzi durch das AMG Porfolio. Der Referenz-Plattenspieler Viella Forte kostet gut 50.000 Euro. Er kann mit Zusatzbasen bis zu drei Arme bis 12 Zoll aufnehmen. Auf der High End wurde nach zwei Jahren Entwicklung der Phono-Vorverstärker Ventus gezeigt. Das ausgestellte Exemplar wurde auch zum Entwickeln genutzt. So sieht man einige Besonderheiten wie beispielsweise die Rücken an Rücken verbundenen Transistoren. So soll eine gleichmäßige Erwärmung beider Bauteile und somit eine geringere Abweichungen durch Temperaturunterschiede erreicht werden, obwohl die meisten Schaltungen diese Abweichungen ohnehin korrigieren. Das Referenz-Kabel in Kupferausführung kostet 1.600 Euro. Es ist aufwendig konstruiert: Die Leiter werden mit Baumwolle verflochten in einem Teflonrohr verstaut und mit Kupferschirm versehen. Die Reinsilberausführung kostet 3.400 Euro. Ihren 5-Polstecker fertigt AMG selbst, da bei Steckern von der Stange die Toleranzen nie richtig passten und der Stecker entweder zu locker saß oder immer regelrecht abgerissen werden musste. Die Hülsen mit Federelementen werden in Teflon eingesetzt. Schlussendlich zeigt mir Julian Lorenzi sein Lagerkonzept. Die roten Bereiche sollen ein geheimes Lageröl andeuten. Durch das Öl ist die Achse lediglich auf der untenliegenden Teflonscheibe gelagert.

 

AudioNEXT war schon immer ein Spezialist für innovative Produkte aus Asien mit herausragendem Preis/Leistungs-Verhältnis. Der Luxsin X9 Kopfhörerverstärker beispielsweise kostet nur 1.200 Euro, basiert auf einem AK4499EX DAC und kann das passende Gain für den angeschlossenen Kopfhörer automatisch einstellen. Zusätzlich hat das Team von Luxsin für 2.500 Kopfhörer und In-Ears Linearisierungskurven gesammelt, die nach verschiedenen wählbaren Target Curves den angeschlossenen Kopfhörer linearisieren. Auf Wunsch darf man den integrierten 10-Band-EQ natürlich auch selbst nach seinen Vorlieben anpassen. All diese Einstellungen müssen nicht über den Touchscreen auf der Front gemacht werden, sondern man kann den X9 mittels App über sein integriertes WiFi bedienen.


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