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Ein Besuch bei CoolTech

12.08.2022 // Dirk Sommer

Bei den aktuell herrschenden Temperaturen ist es wirklich verlockend, eine Firma zu besuchen, die mit vollem Namen „CoolTech -180°C GmbH“ heißt. Inhaber Wolfgang Lausecker bietet Tieftemperatur-Behandlungen für Werkzeuge, Musikinstrumente, Hifi-Gerätschaften und, ja, auch Menschen an. Erfahren Sie, was Sie sich und Ihrem Equipment Gutes tun können.

Von Kryo-Behandlungen dürfte wohl jeder Hifi- und High-End-Begeisterte schon mal gehört haben. Der Begriff ist aber alles andere klar definiert. Die simpelste Methode ist es, das zu behandelnde Objekt einfach mit flüssigem Stickstoff mit einer Temperatur von -196° Celsius in Kontakt zu bringen. Das kann verblüffende Effekte haben, wenn man beispielsweise eine Rose in Stickstoff eintaucht und sie dann schon durch eine leichte Berührung wie Glas zersplittern lässt – was aber etwa bei Röhren weniger wünschenswert ist. Und auch bei den Langspielplatten, die ich unter anderem im Gepäck hatte, kann das nicht das gewünschte Ergebnis sein. Der von Wolfgang Lausecker entwickelte und angewandte Prozess ist deutlich komplizierter und materialschonender.

Wie der Schatten rechts verrät, wird der Zugang zu CoolTechs Firmensitz von zwei Tuben flankiert
Wie der Schatten rechts verrät, wird der Zugang zu CoolTechs Firmensitz von zwei Tuben flankiert

Der Wirtschaftsingenieur aus Tirol arbeitete jenseits der deutsch-österreichischen Grenze bei Plansee, einem Unternehmen, das pulvermetallurgisch Werkstücke aus Metall veredelte. Im Rahmen seiner Tätigkeit hielt sich Wolfgang Lausecker länger in den USA auf und kam dort mit der Idee von Tieftemperaturbehandlungen in Kontakt. Nach seiner Rückkehr stieß er mit seinen Anregungen, die Struktur vom Metallteilen statt durch sehr lange Lagerung durch Tieftemperaturbehandlung zu stabilisieren, jedoch auf Ablehnung. Die wohl prestigeträchtigsten bei Plansee hergestellten Bauteile waren Ventile, Kolben und Bolzen für einen Formel-Eins-Rennstall. Für Teilnehmer an der amerikanischen Nascar-Serie fertigte man in der Folge vor Ort auch Werkstücke aus Aluminium und Titan sowie Federn. Bei diesem Aufenthalt sah Wolfgang Lausecker erstmals eine Kryo-Anlage in Aktion und erfuhr, wie viele Werkstücke bis hin zu ganzen Motorblöcken mit extrem tiefen Temperaturen im Rennsport optimiert wurden.

Wolfgang Lausecker: Firmeninhaber, Wirtschaftsingenieur und Bariton-Saxophonist
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