Doch damit nicht genug, denn es gibt ja noch zwei weitere Kandidaten, die zeigen wollen, was sie draufhaben. Sie wurden sowohl mit Kälte als auch mit Wärme behandelt. Eine Platte kam zuerst in die Tiefkühltruhe und wurde danach getempert, bei der zweiten war die Behandlung umgekehrt. Ich beginne mit der zuerst getemperten und dann kryogenisierten Version. Sie wirkt auf mich nicht so warm wie die nur getemperte. Stattdessen machen sich Details der Kryo-Behandlung bemerkbar. Also gibt es hier den Mix aus rhythmischer und etwas wärmerer Vorstellung gepaart mit den „Kryo-Vorzügen“ wie Detailreichtum und großer Bühne. Vielleicht ist diese Variante für diejenigen optimal, die eine analytische Wiedergabe bevorzugen, aber nicht auf ein wenig Grundwärme verzichten wollen.
Zum Abschluss liegt die Kryo/Temper-Variante auf dem LaGrange. Ich frage mich, ob bei diesem Temperatur-Mix die Zutaten des jeweiligen Behandlungsverfahrens eine gleiche Wirkung zeigen. Tun sie. Allerdings nur andersherum. Hier empfinde ich, dass sich die Wärme des Temperns angenehm mit den Vorzügen der Kältebehandlung vereint. Die Klänge der Theorbe springen mich beim Zupfen der Saiten förmlich an – sind dabei nicht kühl, sondern wirken sehr geschmeidig. Da scheint sich das Tempern leicht durchzusetzen. So, und was machen wir jetzt mit diesen vier Ergebnissen? Ich denke, sie bieten den Musikliebhabern, die aus ihren Schallplatten mehr herausholen wollen, jede Menge Möglichkeiten für Experimente. Wobei eins klar ist: Weder das Tempern noch die Kryo-Behandlung oder gar der unterschiedliche Mix beider Methoden sind der (Hör-)Weisheit letzter Schluss. Ebenso wie es Befürworter des warmen Klangs gibt, so hat auch der eher analytische und neutralere Sound seine Fans. Zum Glück entscheiden darüber die eigenen Ohren. Meine Ohren haben mir signalisiert, dass sich die Methode des reinen Temperns über meine Anlage so anhört, wie ich es mag. Aber Vorsicht: Das bedeutet nicht, dass die Version besser ist als die anderen drei. Was ich allerdings nach den spannenden Hörsessions sagen kann ist, dass eine behandelte Vinylplatte, ganz gleich ob mit Wärme oder Kälte, besser klingt als das Original. Mein Tipp: ausprobieren!
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Gehört mit
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| Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit beheiztem Tellerlager |
| Tonarm | TW-Acustic Raven 10.5 |
| Tonabnehmer | Kondo IO-M |
| Phonostufe | Brinkmann Edison MK II |
| Übertrager | Consolidated Audio (Silber-Version) |
| Vorverstärker | Brinkmann Marconi MK I |
| Endstufen | Brinkmann Mono |
| Lautsprecher | Consensus Conspiracy |
| Kabel | Kondo Theme LS-41, HMS Suprema, Cardas Clear Beyond, Kondo KSL-LPz, Breuer |
| Zubehör | HMS Energie 4/3, Prime Mini 5, Aqvox-SE, AHP Klangmodul, Furutech Steckdose |
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