tests/12-03-31_transrotor
 

Transrotor Phono 8-MC

31.03.2012 // Wolfgang Kemper

Das minimalistischen Pop Arrangement von Dillon in This Silence Kills hatte Transparenz, Farbe und vor allem Griffigkeit und Standfestigkeit. Das war ohnehin bei allen Platten deutlich: Die Instrumente oder Stimmen hatten stabile Plätze und schwankten nicht, auch nicht in Abhängigkeit von ihrer Tonlage in der Höhe. Das ist wirklich bemerkenswert und lässt auf ein extrem sauberes Phasenverhalten des Phono 8-MC schließen.

Pink Floyd Shine On You Crazy Diamond in der Pressung von 1975 war berauschend, plakativ, farbenprächtig, fein gezeichnet, überwältigend, affeng… . Von diesem Erlebnis mussten wir uns wirklich „erholen“,  bevor wir uns dann nach einer verdienten Kaffeepause der E-musik widmeten.

Auf dem Glas-Teller des Balance lag Manuel De Fallas Dreispitz, DG von 1977, mit der Mezzosopranistin Teresa Berganza, gespielt vom Boston Symphony Orchestra unter Seiji Ozawa: eine Aufnahme, in der Alles drin steckt, wie man so sagt. Es klingt, wie ich es mir wünsche: Gut durchgezeichnet, die Pauken sauber und platziert, die Stimme ehrlich körperhaft, die Streicher mit realistischem Schmelz, dynamisch, differenziert. Bravo!

In einer weiteren Hörsitzung – diesmal allein – habe ich wissen wollen, was der Phono 8-MC macht, wenn man ihn mit einem einfacheren Frontend speist. So habe ich meinen Kenwood KD-990 mit Benz Glider L2 davor gespannt, die Empfindlichkeit der Phonostufe blieb unverändert, die Eingangsimpedanz wurde jedoch auf 4,7 Kiloohm erhöht. Natürlich hörte ich dieselben Aufnahmen: Auch hier das gleiche sehr positive Bild, aber weit weniger ausgeprägt. Eigentlich keine Überraschung, denn was man dem Phono MC-8 nicht gibt, kann er auch nicht umsetzen. Er ist halt kein Zauberkasten, sondern – viel besser – brilliert in allen Disziplinen wie Grob- und Feindynamik, Klangfarbe, Transparenz und Ortbarkeit, spielt dabei aber ungeheuer musikalisch mit bisher so nicht gehörter Echtheit. Da sind 2400 Euro wirklich eher günstig. Zudem bekommt man eine ansprechende Optik und eine exzellente Verarbeitung.

Dieses Pärchen ist ein absolut gelungenes Kunstwerk
Dieses Pärchen ist ein absolut gelungenes Kunstwerk

 

 

STATEMENT

Zitat Thomas B.: „Ein deutlicher Schritt für Analog auf dem Weg weg von der CD.“ So ist es. Der Räke Transrotor Phono 8-MC ist ein Meisterstück in Verarbeitung, Optik und vor Allem in seinen musikalischen Fähigkeiten. Probieren Sie ihn aus – eine Investition, die mit viel Freude verzinst wird.
GEHÖRT MIT
Plattenspieler Brinkmann Balance mit Breuer Tonarm und v.d.Hul Kolibri GXP, Kenwood KD-990 mit Benz Glider L2
Vorverstärker T+A  P-10
Equalizer für Bass LA-Audio EQ 231G
Endstufen Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom für Mittelhochton
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping)
Kabel Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra Netzkabel

 

HERSTELLERANGABEN
Transrotor Phono 8-MC
Verstärkung MC einstellbar 0,1 mV bis 2mV
Frequenzgang (RIAA) 20Hz bis 20KHz, +/-0,1dB
Eingangswiderstand MC 60 Ohm bis 4,7 kOhm einstellbar
Stromaufnahme < 9VA
Gehäuse 6 mm Aluminium
Frontblende 12 mm Aluminium
Eingang 1 x XLR
Ausgang 1 x Cinch
Abmessungen (B/H/T) je 176/757/300 mm
Preis 2400 Euro

 

VERTRIEB
Räke HiFi Vertrieb GmbH
Anschrift Irlenfelder Weg 43
51467 Bergisch Gladbach
Telefon 02202 31046
Internet www.transrotor.de

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