Die technischen Daten helfen einem auch nicht wirklich weiter. Die Übergangsfrequenz zwischen Hoch- und Tieftöner liegt laut Datenblatt zwischen 2 und 7 Kilohertz, im Raum (in jedem?) sollen die Böxchen 30 Hertz abliefern. Aha!
Widmen wir uns also lieber dem praktischen Teil. Die Ständer sind schnell montiert und machen einen sehr guten und stabilen Eindruck. Um Kontakt mit dem Fußboden aufzunehmen, können wahlweise Spikes montiert oder Gummifüßchen geklebt werden - hier kann schon mal nichts schief gehen.
Bei der Aufstellung wird es dann aber knifflig. Die Lautsprecher sind für den Gebrauch direkt vor einer Wand, die mit als Abstrahlfläche und damit Multiplikator genutzt wird, konzipiert. Den Winkel nach innen bestimmt dann die Länge der verwendeten Bananenstecker. Also einfach vor die Wand stellen und gut ist. Aber vor welche Wand? Als zumindest ansatzweise bewusster Hörer hat man schon vor Ewigkeiten darauf geachtet, dass im Hörraum die Akustik mit allerlei Dingen vor den Wänden und in den Ecken entschärft wird. Auch in den Regalen keine einheitlichen Flächen, sondern schön verschiedene Oberflächen, die unterschiedlich tief in den Fächern versenkt sind, damit sich der Indirektschall auch hübsch ungleichmäßig bricht und dem Signal nicht mehr so viel beimengt. Der erste Versuch befördert den einen Lautsprecher auf der linken Seite dicht an die Raumecke rechts neben eine Flügeltür. Die Basisbreite ist so sehr eingeschränkt, dafür kann man empfindliche Naturen in der dem linken Lautsprecher gegenüber liegenden Zimmerecke ob der Basswellen, die sich da ansammeln, sich an den Solarplexus fassen sehen – das kann so nicht im Sinne des Erfinders sein. Also den Raum umgeräumt und die QM 10 auf die lange Seite verfrachtet, wo sie genug Abstand von den Zimmerecken und eine Stereobreite von 2,5 Meter in einem 26 Quadratmeter Raum haben. Der ideale Hörabstand beträgt laut Guru bei einer Stereobreite von 1 Meter = 1,2 Metern, was in der Praxis auch gut hinkommt. Zum Ausrechnen anderer Aufstellungen möge sich jeder Interessierte das Verhältnis selbst ausrechnen.
Bevor ich nun zum Hörtest komme, der Hinweis, dass ich versucht habe, den Klang nicht nur im Zusammenhang mit der Größe der Lautsprecher, sondern absolut zu sehen, was in Anbetracht der Eigenschaften nicht immer so ganz einfach war.
Zum Beginn des Hörtests macht sich erst mal etwas Ernüchterung breit. Viel qualliger Bass, etwas unterbelichtet in den oberen Lagen. Nicht schlecht, aber gemessen an dem bereits woanders Gehörten dann doch ein bisschen wenig. Das Manual weiß Rat. Man soll hübsche Vorhänge kaufen und diese auf der Lautsprecherwand am besten bodenlang von Wand zu Wand aufhängen, ganz viele Plüschflächen (1/8 der gesamten Flächen) im Zimmer haben, idealerweise einen Kaffeetisch im Stereodreieck und Bilder an den Wänden, so wird es richtig gut...
Ganz so krass ist es in der Praxis dann doch nicht, aber es lohnt sich durchaus, den einen oder anderen Rat zumindest teilweise zu beherzigen, sonst verschenkt man viel Potential dieser faszinierenden Lautsprecher. In meinem Fall zwei kleine Quadrate Stoff hinter den Lautsprechern und eine Dämpfung dazwischen in Form eines Futons auf einem niedrigen Gestell. Je nach gewünschtem Höhenpegel mit oder ohne Decken. Zu weit von der Wand abgerückt werden sollten sie nicht, schließlich ist die hilfreiche Hand der zusätzlich abstrahlenden Fläche mit in die Abstimmung der Weiche eingeflossen. Derart aus- beziehungsweise eingerichtet konnte es endlich in den Hörtest gehen und eins vorweg, der Aufwand hat sich absolut gelohnt.
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