tests/17-12-11_aurorasound
 

Aurorasound HEADA

11.12.2017 // Bert Seidenstücker

Zugegeben, ein wenig oldschool sieht der Kopfhörerverstärker HEADA schon aus. Mit seiner dunklen Echtholzzarge und der Frontplatte aus Aluminium erinnert er mich sehr an die glorreiche HiFi-Zeit meiner Jugend. In den siebziger und achtziger Jahren war das der Look der allermeisten Komponenten aus fernöstlicher Produktion.

Trotz des nostalgischen Chic handelt es sich bei Aurorasound um eine sehr junge Firma. Im Februar des nächsten Jahres besteht sie gerade einmal acht Jahre. Gegründet von Shinobu Karaki, der zuvor bei Texas Instruments an der Entwicklung von DSP-Signalprozessoren beteiligt war. Herr Karaki ist aber nicht nur ein visierter Techniker sondern auch ein ausgezeichneter Gitarrist sowie bekennender Audiophiler. Wahrlich keine schlechten Voraussetzungen für ein wohltönendes Unternehmen. Aktuell besteht die Produktpalette von Aurorasound aus einigen klingenden Erzeugnissen, die sich überwiegende mit dem Thema Verstärkung befassen. Neben einer Röhren-Endstufe Pada gibt es die passende Hochpegelvorstufe Preda, sowie zwei Phonoverstärker mit Namen Vida und Vida Supreme. Wobei das kleinere Modell bereits Dirk Sommer betören konnte. Fernerhin gibt es eine Cada betitelte digitale Vorstufen/DAC-Kombination.

Durchaus anschlussfreudig zeigt sich der Rücken
Durchaus anschlussfreudig zeigt sich der Rücken

Unser Testobjekt, der Kopfhörerverstärker HEADA, rundet das Portfolio ab. Eine überraschend umfangreiche und obendrein undogmatische Range für einen Newcomer. Dabei produziert Karaki san bewusst in einem kleinen Maßstab, weil so jedes Gerät vor der Auslieferung auf Herz und Nieren geprüft werden kann – inklusive Hörtest. Ein Indiz dafür, dass die naturgetreue Reproduktion von Musik kein bloßes Lippenbekenntnis von Herrn Karaki ist. Vielleicht präferiert er gerade deswegen eher Röhren im Signalweg. Aber, und das macht ihm zum Pragmatiker, er verklärt sie nicht. Er wägt Vor-und Nachteile der glimmenden Kolben ab und entwickelt Schaltungen, die es ihm ermöglichen, auch mit dem Einsatz von Transistoren sein Klangideal zu erreichen. Ein Leitbild, das insbesondere im Heimatland goutiert wird. Vor diesem Hintergrund ist die Erwartungshaltung vor dem bevorstehenden Blick ins Innere des HEADA groß. Sind die aus massiven Aluminium produzierten Gerätefüße vom Verstärker abgeschraubt, kann das Holzgehäuse abgestreift werden. Sichtbar wird ein solides mid-size Kabinett aus dem gleichen matt silbrig glänzenden Material. Rechts wie links sind die Seiten als großzügige Kühlkörper ausgebildet.

Die üppig dimensionierten Kühlkörper regulieren effizient die Arbeitstemperatur im Inneren.
Die üppig dimensionierten Kühlkörper regulieren effizient die Arbeitstemperatur im Inneren.


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