tests/18-06-22_sonoma
 

Sonoma Acoustics M1

22.06.2018 // Dirk Sommer

Die Hochspannungserzeugung im Detail
Die Hochspannungserzeugung im Detail

Eberhard Webers Album habe ich natürlich ausgewählt um zu überprüfen, ob mir nach den lange genossenen, fast fühlbaren Bass-Wonnen des Audeze bei den leichten Membranen des M1 etwas fehlt. Das war weder bei Endless Days der Fall noch beim Bass-Solo von Bela Flecks „Flight Of The Cosmic Hippo“. Selbst für mich, der ich ja eine gewisse (Kontra-)Bass-Affinität nicht leugnen kann und mich auch nicht zu den ausgewiesenen Leise-Hörern zähle, reichen die Tiefton- und Pegel-Fähigkeiten des M1 völlig aus. Und das gilt auch, wenn gerade mal kein Jazz auf dem Programm steht: Ralf Koschnickes immer wieder beeindruckende Aufnahme von Mahlers Symphonie Nr. 6 präsentiert der M1 feinstens durchgezeichnet und mit dem nötigen Druck bei den Pauken. Selten hat mich der erste Satz auch rhythmisch derart angesprochen wie über den Sonoma Acoustics: ein Erlebnis. Zum Schluss probiere ich es noch einmal mit einer packenden, aber unter audiophilen Gesichtspunkten eher trivialen Pop-Produktion, die schon mal ein wenig ins Schrille kippt, wenn hochauflösende, eher hell timbrierte Komponenten den Klang einer Kette mitprägen: Vaya Con Dios' Night Owls. Auch hier erweist sich die hohe Auflösung und Neutralität des M1 als Gewinn. Trotz recht kräftigen Pegels nervt bei der eher mittelmäßigen Produktion nicht das geringste. Und trotzdem verschweigt der M1 nicht, dass an einigen wenigen Stellen ein De-Esser wünschenswert gewesen wäre und der Orgel in „What's A Woman“ etwas mehr Körper gutgetan hätte. Sie merken schon, ich habe nicht nur den Titelsong des Albums gehört. Das liegt vor allem daran, dass der M1 den Groove der Songs besonders intensiv rüberbringt. Eine Folge der geringen Membran-Masse? Egal, der M1 macht einfach Spaß – und das auch noch nach Stunden!

Der M1 wird von einem externen Schaltnetzteil versorgt, im Verstärkergehäuse gibt es dann analoge Spannungsregler
Der M1 wird von einem externen Schaltnetzteil versorgt, im Verstärkergehäuse gibt es dann analoge Spannungsregler

STATEMENT

Schon in den ersten Minuten mit dem M1 stand für mich fest, dass ich nie zuvor so entspannt und völlig frei von Ermüdungserscheinungen so viele Feininformationen gehört hatte. Nach eine paar Stunden erschloss sich, dass Neutralität und eine emotional sehr ansprechende Wiedergabe kein Widerspruch sein müssen. Und nach Tagen möchte ich auf die rhythmische Finesse des M1 nicht mehr verzichten. Sonoma Acoustics' M1 ist technisch ebenso einmalig wie klanglich. Ein neuer Stern am Kopfhörer-Himmel!
Gehört mit
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE, Mytek Brooklyn DAC+
LAN-Switch Aqvox AQ-SWITCH-SE, Telegärtner (Japan) M12 Switch Gold
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Eintein The Poweramp
Kopfhörer-Verstärker Bryston BHA-1
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kopfhörer Audeze LCD-X
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swisscables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network, Transparent Cables
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Sonoma Acoustics M1
Kopfhörer  
Bauweise offen, ohrumschließend
Wandler HPEL, elektrostatisch, mit nur einem Stator
Effektive Membranfläche 3570mm2
Frequenzgang 10Hz - 60kHz
Ausgangspegel entspricht EN 60065/A12:2011 (EN50332) bei Betrieb mit dem M1 (alle Eingänge)
Ohr- und Kopfpolster sehr hochwertiges „Cabretta“ Schafsleder
Anschluss vier-polige, verpolungssichere, selbst-verriegelnde Steckerverbinder für den rechten und linken Kanal
Anschlusskabel ultra niederkapazitiv, silberbeschichtetes OFHC-Kupfer, mit PE-Schaum-Isolierung, Kevlar verstärkt, 2m lang
Gewicht 303g

Verstärker
 
USB-Eingang USB 2.0, type B; akzeptiert digitale Audio-Formate bis 32-bit/384 kHz PCM und DSD64/DSD128 über DoP
Digitaler Koax-Eingang S/PDIF; akzeptiert digitale Audio-Formate bis 24-bit/192 kHz PCM
Analog-Eingang (hoher Pegel) Cinch, 2,1V (rms)
Analog-Eingang (niedriger Pegel) 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, 850mV (rms)
D/A-Wandler Doppelmono, 32-bit/384kHz-DACs mit symmetrischem Ausgang
A/D-Wandler 32-bit/384kHz-Mehrkanal-ADC mit symmetrischem Eingangs-Buffer
Digitaler Signal-Prozessor 64-bit fixed-point processing
Verstärker, Versorgungsteil diskreter Aufbau mit FETs, unsymmetrisch, Class-A-Ausgang mit hohem Ruhestrom
Rauschen und Verzerrungen < 0,05%
Bandbreite > 65 kHz
Gehäuse CNC-bearbeitetes 6063 Aluminum
Netzteil 24 Volt DC, 60 VA, Class-B-entsprechendes Schaltnetzteil mit fester Frequenz (extern), voll isolierte, extrem geräuscharme Stabilisierung (intern)
Netzspannung 90-264 Volt AC, 50-60 Hz; IEC-60320 C14, Netzkabel mit Schutzleiter, 1,5m lang
Abmessungen (H/B/T) 57/190/290mm
Gewicht 2,54kg
Preis 5700 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de


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